Der Alkohol-Beauftragte des Runden Leders beantwortet aktuelle Leserzuschriften. Heute:

Sehr geehrter Dr. Salatic, ich spiele vierte Liga in der Innerschweiz. Seit längerem mache ich mir Gedanken, ob eventuell irgend etwas mit unserem Trainer nicht stimmt, und ich habe da einen konkreten Verdacht. Wie kann ich erkennen, ob unser Trainer tatsächlich der Alkoholsucht verfallen ist? UrAwg, M.I., L.
Lieber Meinrad, es ist gut, dass Sie dieses gesellschaftlich verbreitete Problem so direkt ansprechen. Leider haben ja nur sehr wenige Menschen den Mut, das Kind beim Namen zu nennen. Dabei wäre es eigentlich ganz einfach. Ich habe einen 11-Punkte-Schnelltest entwickelt, mit dem Sie jederzeit erkennen können, wie es um Ihren Trainer steht. Heikel wird es ab vier Übereinstimmungen.
Grosser Schnelltest: Hat mein Trainer ein Alkoholproblem?
Mein Trainer spricht auffallend oft von “Champagnerfussball”.
Auf dem Matchblatt standen letzten Samstag nur 9 Namen.
Im Spiel zuvor waren es 35.
Der Trainer verwechselt den hintersten Mann öfter mit dem Flachmann.
Wir spielen immer nur das Bier-Bier-Zwei-System.
Der Trainer sagt, wir sollen einfach frisch von der Leber weg spielen.
Selber geht er regelmässig mit dem Libero ins Apero.
Sein Idol ist Friedel Rausch.
Der Spielerrat besteht aus lauter saufstarken Spielern.
Die Matchanalysen wirken oft etwas blauäugig.
Im letzten Spiel hatten wir nur 0,5 Promille Ballbesitz.
Als ich den Schnelltest letzten Herbst bei unserem Trainer in einem grossen Zürcher Klub anwandte, kam ich auf 18 Punkte! Das sagt doch wohl alles. Deshalb wechsle ich jetzt ins Wallis, weil mit Alkohol will ich als Sportler wirklich nichts zu tun haben. Herzlich, Ihr Dr. Salatic