Rundes Leder Mittagsgalerie: Heute mit Lionel Messi.
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Der Trainer muss weg! Nur: Wie sagt man ihm das?
In Bern ist es einfach: Wenn das Runde Leder die Trainerfrage stellt, ist der YB-Trainer in der Regel innert 10 Tagen weg.
Andere Länder, andere Sitten: In Spanien schwenken die Zuschauer weisse Taschentücher, wenn sie das Gekicke ihrer Lieblinge missbilligen. Die Zeche zahlt dann meist der Trainer.
Der Brauch mit den Taschentüchern kommt vom Stierkampf und heisst “Pañolada”. Das Bernabeu entlässt so die Übungsleiter, das Camp Nou ebenso, und mittlerweile wird der Brauch auch in Italien praktiziert.
Wieder anders ist es in England. Dort haben Fans schon des öftern Kleinflugzeuge gemietet, die während dem Spiel über das Stadion flogen und auf einem Banner den Kopf des Trainers forderten. Am Samstag war es wieder so weit: Arsenal-Fans hatten 2500 Pfund für ein Anti-Wenger-Banner gesammelt. Und so flog dieses Flugzeug während des Spiels über das Stadion von West Bromwich Albion.
Wenger-Befürworter hatten allerdings Wind von der Aktion bekommen. Kurze Zeit später war ein Flugzeug mit diesem Banner zu sehen:
Arsenal verlor das Spiel 1:3. Wenger sagte nach dem Spiel: “Ich weiss, was ich tun werde, und bald werden es auch alle wissen. Sehr bald.” Der Franzose ist seit 21 Jahren Arsenal-Trainer.
Fussball live auf Facebook: In Spanien ists ein Erfolg.
Die spanische Liga geht neue Wege bei der Verbreitung ihrer Spiele. Am Freitagabend zeigte sie dem spanischen Publikum erstmals ein Spiel live und gratis auf ihrer Facebook-Seite. Granada schlug Betis Sevilla in diesem andalusischen Duell mit 4:1.
Wieviele Zuschauer den Match am Computer verfolgten, gab La Liga nicht bekannt. Die Verantwortlichen versicherten aber, die Zugriffszahlen seien “exzellent” gewesen. Sie wollen bis Saisonende weitere ausgewählte Spiele auf Facebook zeigen. Auch die beiden Cup-Halbfinals waren letzte Woche auf Facebook zu sehen, in insgesamt 40 Ländern rund um den Globus.
La Liga ist bekannt für ihren unkonventionellen Umgang bei der Verbreitung von Partien. Während die anderen grossen europäischen Ligen mit Riesenaufwand zu verhindern versuchen, dass Bewegtbilder ihrer Spiele gratis im Netz zu sehen sind, zeigen die Spanier gleich Zusammenfassungen aller Meisterschaftspartien auf ihrer eigenen Youtube-Seite – frei empfänglich, in prima Qualität, bittesehr. Die Clips werden bereits am Tag nach dem Match aufgeschaltet.
Die grossen Klubs setzen übrigens auch auf Facebook. So geht Real Madrid bei Heimspielen eine Stunde vor dem Anpfiff auf Sendung und zeigt live, wie sich die Spieler aufwärmen und die Fans ihre Sitze einnehmen. Am Samstag schauten über 40’000 Real-Fans am Computer zu. Ganz grosses Kino! Jedenfalls, wenn man keine anderen Hobbys hat.
Platzwarte auf der ganzen Welt verrichten Toparbeit, doch erwähnt werden sie doch nur, wenn mal was schief läuft.
So geschehen letzten Freitag beim Spiel der höchsten spanischen Liga zwischen Las Palmas und La Coruna. Die zweite Halbzeit hat eben begonnen, als die Sprinkleranlagen aus dem Boden wuchsen und zu spritzen begannen. Doch sehen Sie selbst:
Die Sprinkler gewaltsam zurück in den Boden zu stampfen funktioniert offensichtlich nicht. Glücklicherweise reagiert der Platzwart geistesgegenwärtig und der Spuk ist nach weniger als einer Minute beendet.
Im Camp Nou waren 89 Minuten 46 Sekunden gespielt, als Modric den Freistoss in den Strafraum brachte.
Der Clasico vor 98.000 Zuschauern endet 1:1. Real kontrollierte die erste Halbzeit, dann kam Barca dank Suarez eher überraschend zum 1:0. Auch dieser Treffer fiel nach einem Freistoss. Nach der Einwechslung von Iniesta hatten die Katalanen ihre stärkste Phase, brachten aber den Sieg in einem durchwachsenen Clasico nicht ins Trockene.
Real Madrid ist nun seit 33 Spielen ungeschlagen und behält den Vorsprung von sechs Punkten auf Barca.
Klopft ein Kicker die Finken, kommt der Arzt mit dem Schinken.
Den CD Guijuelo kennen Sie bereits: Das ist der spanische Zweitligist, der seine Trikots im Schinken-Design fertigen liess und damit Werbung für den berühmten Jamón Ibérico von Guijuelo machte.
Neuerdings wirbt nicht das Team für den wirklich sehr leckeren Jamón, sondern auch der Mannschaftsarzt. Also dem Mannschaftsarzt sein Einsatzkoffer.
Kältespray war gestern!
Ojo al botiquín de los servicios médicos del Guijuelo pic.twitter.com/1bYTJg42nn
— Forza Atleti (@ForzaATL) 30. November 2016
Andalusien weint: Coke ist weg.
Fünf Jahre spielte Jorge Andújar Moreno – kurz Coke genannt – beim FC Sevilla, in dieser Zeit gewann er dreimal die Europa League. Im Final von Basel neulich gegen Liverpool war er der Held mit zwei Toren. Nun gab der 29-jährige Captain unter Tränen bekannt, er wechsle zu Schalke. Sportlich ist das natürlich ein Abstieg, aber Coke verdient in der Bundesliga deutlich mehr. Zudem kassiert Sevilla 3 bis 5 Millionen Euro Ablöse.
Sportdirektor Monchi ist trotzdem zu Tode betrübt: “Ich habe schon viele Spieler verkauft, aber in diesem Fall haben wir einen grossen Fehler gemacht. Wir verlieren nicht einfach einen Spieler, sondern auch unseren Captain. Nein, es ist noch schlimmer: Wir verlieren das Herz unseres Klubs.”
Coke ist auch neben dem Fussballplatz ein aussergewöhnlicher Typ. Er hat Medienwissenschaften studiert, liest aber seit Jahren keine Zeitungen mehr. In Sevilla wohnte er nicht in einer Villa, sondern mitten im Zentrum und besuchte viele kulturelle Veranstaltungen. Selber spielt er in einer Laientheatergrupe mit.
Die gestrige Pressekonferenz mit Coke und Monchi können Sie im Internet nachgucken. Wenn Sie dabei nicht in Tränen ausbrechen, haben Sie vermutlich gar keine Seele.
Der FC Barcelona trauert um Manel Vich – Stadionsprecher seit 1958.
Vich trat sein Amt noch im alten Barca-Stadion an, dem Camp de Les Corts, am 10. September 1958. Er blieb 58 Jahre lange im Amt und verpasste dabei nur vier Spiele: Einmal wegen der Hochzeit seiner Tochter, dreimal wegen Krankheit, darunter die Partie am letzten Samstag gegen Sporting Gijon (6:0). Diese Woche erlag der frühere Radiomoderator mit 78 Jahren einer erst kürzlich entdeckten Krebserkrankung.
Alle Mannschaften des FC Barcelona liefen an diesem Wochenende mit Trauerflor auf. Der legendäre Stadionsprecher mit der markanten Stimme erlebte 17 Meistertitel, 14 Pokalsiege und fünf Triumphe im Meistercup beziehungsweise der Champions League.
2015 hat der Verein seinen Sprecher in einem 4-Minuten-Clip von bemerkenswerter Schönheit gewürdigt. “Ich mache nichts Besonderes für meine Stimme”, sagt er darin. “Ich rauche einfach eine Zigarette, das ist das Beste.”
Manel Vich, the voice of the Camp Nou for nearly 60 years https://t.co/Sw8b7FFEHd
— FC Barcelona (@FCBarcelona) 30. April 2016
Barca in der Penalty-Krise. Alle leiden mit.
Gestern scheiterte Luis Suarez in Gijon vom Elfmeter-Punkt. Es war bereits der sechste verschossene Penalty der Katalanen in dieser Saison.
Kein Team in der Primera Division bekommt so viele Penaltys zugesprochen wie Barcelona. In dieser Saison waren es bereits 13, versenkt wurden nur 7. Lionel Messi scheiterte schon dreimal, Neymar zweimal, jetzt ist auch Suarez vom Verschiessvirus infiziert.
Der Top-Wert der Liga stammt übrigens vom FC Sevilla: Sechs Elfmeter zugestanden, alle verwandelt.
“Wir arbeiten an dieser Schwäche”, sagte Barca-Trainer Luis Enrique nach dem Spiel in Gijon.
Verschossene Penaltys: 1. Barcelona 6 (von 13). 2. Gijon 5 (von 8). 3. Real Madrid 3 (von 9). 4. Celta Vigo 3 (von 7). 5. Betis Sevilla 2 (von 4).
In der Schweiz: 1. St. Gallen 3 (von 7). 2. Basel 2 (von 8). 3. Luzern 2 (von 6). 4. Thun 2 (von 10). 7. YB 1 (von 2).
Der Seelsorger der Rundesleder-Redaktion sagt dazu:
Wer gibt im Schnitt 84.6 Mio. € für einen Titel aus?
Real Madrid unter Florentino Perez. Der spanische Bauunternehmer präsidierte den königlichen Verein von 2000 bis 2006 und 2009 bis in die Gegenwart. Während dieser Zeit investierte Señor Perez 1’185 Millionen Euronen in den Verein und gewann damit sagenhafte 14 Titel (UEFA Champions League 2002, 2014; UEFA Super Cup 2002, 2014; FIFA-Klub-WM 2014; Weltcup 2002; La Liga 2001, 2003, 2012; Copa del Rey 2011, 2014; Supercopa 2001, 2003, 2012)!
Gut, eingerechnet sind nur die Spielereinkäufe. Die fetten Brocken (in Millionen €) waren Bale (101), Cristiano Ronaldo (96), James (80), Zidane (75), Figo (60), Ronaldo (45), Illarramendi (39), Danilo (35), Coentrao, Isco, Kovacic, Modric und Xabi Alonso (je 30), Sergio Ramos (27), Diarra (26), Beckham, Di María, Kroos, Robinho, Samuel (je 25), Baptista (24), Cannavaro und Emerson (ja 23), Woodgate (22), Gago (20), Özil und Van Nistelrooy (je 15), Lucas Silva (14), Higuaín und Owen (je 12), Khedira, Navas und Varane (je 10), Carvalho (8), Kiko Casilla und Marcelo (je 6), Gravesen (3,5) und Chicarito (2,5). Ob dieser Wucht wollen wir nicht vergessen, dass unter Perez auch Adebayor, Albiol, Altintop, Arbeloa, Benzema, Callejón, Canales, Carvajal, Casemiro, Cassano, Celades, César, Cicinho, Diego López, Diogo, Essien, Flavio, Garay, Granero, Kaká, Lucas Vázquez, Makelele, Munitis, Negredo, Pablo García, Pedro León, Reyes, Sahin und Solario bei Real Madrid anheuerten.
Wie der Guardian berichtet, hat der FC Barcelona Sergi Guardiola nur Stunden nach der Unterzeichung dessen Vertrags fürs B-Team wieder entlassen.
Was neue Angestellte in Social Media-Kanälen so alles absondern, wird in Barcelona offenbar erst nach einem Vertragsabschluss überprüft. Für Sergi Guardiola, der mit Pep nicht verwandt ist, war das nun nicht gerade von Vorteil. Sehen Sie hier. Der junge Mann gibt nun an, nichts von diesen Tweets gewusst zu haben. Ein Freund habe 2013 sein Handy genommen und diese “Scherze” gezwitschert.