Archiv für die Kategorie ‘La Liga’

Exaktes Ende

Herr Pelocorto am Samstag den 13. Dezember 2014

Getafe und Barcelona trennen sich 0:0.

Getafe (blaue Trikots) findet einfach heute kein Rezept gegen den FC Barcelona. Es läuft die letzte Minute der Nachspielzeit, da keimt nochmals Hoffnung auf, Getafe kann den Ball zurückerobern und bringt ihn zu Stürmer Álvaro Vázquez García, doch mitten in der Aktion pfeift Schiedsrichter Iñaki Vicandi Garrido bei exakt 94:00 das Spiel ab. Coooontroversiaaaa! Die enttäuschten Spieler bedrängen den Schiedsrichter, der Diego Castro, dem Captain der Mannschaft, noch nachträglich Gelb zeigt.

Merke: Fertig ist, wenn der Schiedsrichter peift.

Kreuz und quer

Rrr am Dienstag den 2. Dezember 2014

Entsetzen in Katalonien: Barça spielt bald quergestreift.

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Die Zeitung Sport machte am Dienstag die Pläne der Vereinsspitez um Präsident Josep Mario Bartomeu publik. Nach 115 Jahren sollen die Längsstreifen ausgedient haben. Der FC Barcelona, der letzte Saison Vizemeister wurde, den Cupfinal erreichte und im Viertelfinal der Champions League stand, soll künftig rundum erneuert aufspielen.

Bis 2005 galt das Trikot unantastbar. Dann erschien Kataloniens Regionalflagge am hinteren Kragenrand. 2006 fiel auch das Reklame-Tabu. Zuerst warb Barca für das Kinderhilfswerk UNICEF, seit 2011 für Katar.

Es ist ein Kreuz mit den Traditionen, das musste neulich auch Tabellenführer Real Madrid feststellen. Für den Auftritt im arabischen Raum entfernte Real das Christenkreuz aus dem Vereinswappen, was in der spanischen Hauptstadt nicht nur für Verzückung sorgte.

Andres’ Absteige

Herr Shearer am Freitag den 28. November 2014

Hotels waren früher. Heute bucht man bei Airbnb!

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Sie haben sicher schon davon gehört. Private vermieten ihre Wohnung an Private, das ist das Geschäftsmodell des Internet-Beherbergungsportals Airbnb. Je nachdem ist das allerdings nicht ganz unproblematisch mit der Rechtslage. Im Falle von Andres Iniesta dürfte es allerdings kein Problem sein, wenn er sein Logis anderen zur Miete anbietet. Barcelonas Mittelfeldspieler offeriert demjenigen seine Unterkunft, der die beste Begründung angibt, wieso er eine Nacht bei der Familie Iniesta in Fuentealbilla in der Nähe von Valencia verbringen möchte. Der olle Andres wird seine Gäste sicher auch durch den Weinberg führen, der zum Anwesen gehört. Ausserdem verspricht er einen zweitägigen Aufenthalt unter seiner Leitung in Barcelona, inklusive Besuch im katalanischen Museum und – natürlich – einem Spiel im Camp Nou.

Falls Sie dieses Angebot nicht ergattern, können Sie ja immer noch nach Cap Ferret zu Gernot Rohr fahren und dort mit dem ex-YB-Trainer in Erinnerungen schwelgen. Das ist erst noch näher als dieses Spanien.

Juristenfutter

Rrr am Freitag den 21. November 2014

Valencia bekommt es mit Batman zu tun.

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Der Tabellendritte der Primera Division hat bekanntlich eine Fledermaus im Wappen. Batman ebenfalls. Das führt zu einem Rechtsstreit, der einigermaßen bizarr wirkt – denn das Problem sind nicht die beiden bekannten Logos (siehe oben), die sich deutlich genug unterscheiden.

1Vielmehr haben beide Parteien mehrere weitere Fledermaus-Logos schützen lassen. Valencia meldete kürzlich eine neue Fledermaus bei der zuständigen Registraturbehörde der EU an (siehe rechts).

Das war der Moment, als Batman einschritt. Respektive sein Herausgeber, der US-Riese DC Comics. Der Verlag legte Rekurs ein und machte geltend, das Logo sei eine Imitation eines bereits geschützten Logos.

Wer Recht hat, müssen die Juristen der EU entscheiden. Die Verantwortlichen von Valencia sind jedenfalls konsterniert. Der Klub schmückt sich seit 1919 mit einer Fledermaus, in der ostspanischen Heraldik ist sie schon seit dem 13. Jahrhundert geläufig. Batman kam erst 1939 zur Welt.

Ipsach? IPIC!

Herr Pelocorto am Donnerstag den 20. November 2014

Gestern Abend ging es hier um Ipsach, heute sprechen wir über IPIC.

Also eigentlich nicht wir, sondern Florentino Pérez, der Präsident Real Madrids. Die alte Plaudertausche hat versehentlich ausgeplaudert, wie Reals Spielstätte in Zukunft heissen wird.

Wir werden es IPIC Bernabéu nennen oder was immer sie wollen …

Dabei handelt es sich um die International Petroleum Investment Company, einem Staatsfonds der Vereinigten Arabischen Emirate in Abu Dhabi. Der milliardenschwere Fonds hilft mit, das in die Jahre gekommene Estadio Santiago Bernabéu für € 400 Mio. bis 2017 auf Vordermann zu bringen.

Mit einer kleinen Feier (herzige Kinder! Weltstars! kein Publikum!) wurde die langfristige strategische Partnerschaft schon im Oktober feierlich gefeiert.

Millionen für Modric

Rrr am Mittwoch den 19. November 2014

Was viele nicht wissen: Onkel Sepp ist auch eine Versicherung.

IMG_1522.JPGDer Kroate Luka Modric erlitt gegen Italien einen Sehnenriss im linken Oberschenkel, er fällt drei Monate aus. Für seinen Klub Real Madrid ist das sportlich eine schlechte Nachricht. Finanziell nicht unbedingt, wie die spanische Sportzeitung AS enthüllte. Zu verdanken ist dieser Umstand dem Schutzprogramm der FIFA.

Verletzt sich ein Spieler bei der Nationalelf, übernimmt der Weltfussballverband das Gehalt ab der fünften Woche, die er ausfällt. Für Modric kassiert Real von der FIFA 1,92 Millionen Franken. Womit wir auch wissen, was Modric in der Woche verdient: 240’000 Franken.

Die FIFA-Zahlungen beziehen sich auf dem vertraglichen Festgehalt des Spielers zum Zeitpunkt des Unfalls. Siegesprämien sind also nicht eingerechnet. Der Weltfussballverband zahlt maximal 9 Millionen Franken pro Spieler je Unfall, also 24’657 Franken pro Tag.

Seit Beginn des Schutzprogramms im Jahr 2012 wurden der FIFA mehr als 80 Schadenfälle gemeldet, die Auszahlungen an die Klubs von knapp 36 Millionen Franken auslösten. 98 Prozent aller Entschädigungen betreffen Spieler, die bei Klubs aus der UEFA-Zone angestellt sind.

Was macht eigentlich …

Rrr am Freitag den 31. Oktober 2014

… Joaquín Caparrós?

1112011 trainierte er einen Monat lang Xamax. Als die Neuenburger dann immer noch nicht in der Champions League waren, verlor Besitzer Tschagajew die Geduld und feuerte den Spanier.

Caparrós trainiert mittlerweile den Vierzehnten der Primera Division, Granada. Morgen ab 16 Uhr ist Real Madrid zu Gast. “Ich hoffe, sie überrollen uns nicht gerade”, zitierte das Madrider Sportblatt “Marca” den Trainer Caparrós.

thumb1Was diesen dermassen erzürnte, dass er das Titelbild an der Pressekonferenz vor dem Spiel in Stücke riss.

Caparrós fühlt sich missverstanden, er habe das so nie gesagt, betonte er. “Marca” habe einen klar ironisch gemeinten Spruch absichtlich umgedeutet.

Was Caparrós nicht bedacht hat: Zeitungen haben gegenüber Online-Medien nach wie vor einen grossen Vorteil. “Man kann mit ihnen die Schuhe ausstopfen”, wie schon Köbi Kuhn wusste. Aber natürlich nicht, wenn man nur Schnipsel hat.

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Missgriff in Madrid

Rrr am Montag den 27. Oktober 2014

Ein Shitstorm geht über “Marca” nieder.

Die Madrider Sportzeitung heizte die Stimmung vor dem Clásico Real vs Barcelona (3:1) mit diesem Titelbild an: “Die zwei Titanen des Weltfussballs, Cristiano Ronaldo und Lionel Messi, bringen die Erde zum Zittern.”

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Godzilla gegen King Kong, toll! Die Bildredaktion des Fachblatts musste die Schlagzeile visuell umsetzen und machte, was Bildredaktionen von Fachblättern in so Momenten tun: Sie suchte im Bildarchiv nach “+chaos +new york”.

So schlich sich eine Szene vom 11. September 2001 in die Collage, was “Marca” viel Kritik einbrachte.

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Real Madrid 3, FC Barcelona 1

Herr Pelocorto am Samstag den 25. Oktober 2014

Schönes Geschenk für Herrn Rrr! El Clásico geht an Real Madrid.

Mit Real Madrid gewann heute das bissigere Team. Ronaldo vom Elfmeterpunkt aus, Pepe mit dem Kopf nach einem Eckball und Benzema nach einen sehenswerten Pass von Rodriguez sorgten für den klaren Sieg. Damit schliesst Real bis auf einen Punkt zu den noch führenden Katalanen auf. Am Sonntag, 22. März 2015 trifft man in der Liga wieder aufeinander.

Calo Ancelotti hat alles richtig gemacht.

Carlo Ancelotti hat alles richtig gemacht.

Musik in München und Madrid

Rrr am Sonntag den 19. Oktober 2014

Bayern ist Jazz. Real ist Rock’n’Roll.

123Sagt Xabi Alonso, der im Sommer überraschend von Madrid nach München wechselte. Im Interview mit der “Süddeutschen Zeitung” sprach er über den Unterschied zwischen den beiden Klubs.

Dass er bei Bayern so schnell glänzen konnte, lag nach seinen Worten vor allem daran, dass das Spielsystem der Bayern dem der spanischen Nationalmannschaft ähneln würde. Während die Münchner mit ihrem Spielstil eher Jazz verkörpern, spiele Real Madrid eher „Rock’n’Roll.“

“Bei Real Madrid war alles schneller, direkter. Was mit den Fertigkeiten der Spieler zu tun hat, die dort zur Verfügung stehen. Hier in München ist der Spielaufbau sehr viel geduldiger, sehr viel feiner, elaborierter. Hier suchen und suchen und suchen wir, bis wir da sind, wo wir dem Gegner Schaden zufügen können”, erklärte der Welt- und Europameister.

Brillanter Body

Rrr am Donnerstag den 16. Oktober 2014

Sie glauben nicht mehr an die grosse Fussballer-Karriere? Satteln Sie um.

123So wie Luis Vidal, der am Wochenende zum Mister Universe der Bodybuilder in der Altersklasse 45+ gewählt wurde. Er überzeugte die Jury mit seiner optimalen Muskulosität, der gleichmässigen Entwicklung beider Körperhälften, einem starken Posedown, aber auch mit der vorteilhaften Knochenstruktur und fliessenden Übergängen zwischen den Muskeln (unser Funkbild).

Im spanischen Fussballfachblatt AS berichtete Vidal über seinen Werdegang. Vom 11. bis 21. Altersjahr spielte Vidal bei Real Madrid. Er durchlief sämtliche Nachwuchsabteilungen der Real-Madrid-Fussballschule und schaffte er es bis in die B-Mannschaft Real Madrid Castilla. Vidal ferierte zwei Cupsiege, wurde vom heutigen Assistenztrainer der spanischen Nationalelf trainiert und galt als eine der grossen Nachwuchshoffnungen des Landes.

Doch Verletzungen warfen ihn zurück, und schon mit 21 warf er den Bettel entnervt hin. “Vier Jahre später entdeckte ich das Bodybuilding. Es war Liebe auf den ersten Blick.”

Dem Ex-Klub Real hält er bis heute die Treue. Er habe dem Klub viel zu verdanken, dort habe er vor allem gelernt, was Disziplin und Beharrlichkeit bedeuteten. Besonders beeindruckt ihn heute Cristiano Ronaldo. “Er hat eine enorme Physis”, schwärmt Vidal.

Bad Vibrations

Rrr am Donnerstag den 2. Oktober 2014

Gerard Piqué hat Angst vor diesem Mann.

keanebeardIm Interview mit FourFourTwo erinnert sich Pique an seine Zeit bei Manchester United. Dort stand er als junges Talent von 2004 bis 2008 unter Vertrag.

Angst hatte Piqué nicht etwa vor Trainer Alex Ferguson, sondern vor Roy Keane, der 2004/05 mit Pique im Kader stand.

“Keane hasste es zum Beispiel, wenn in seiner Gegenwart ein Handy vibrierte. Ich kann mich daran erinnern, dass wir einmal in der Garderobe des Old Trafford waren, als mein Handy zu vibrieren begann. Keane hat das Geräusch wahrgenommen und wollte unbedingt herausfinden, wem das Handy gehörte. Er war richtiggehend besessen. So war er.”

1233Piqué geht noch heute in Deckung, wenn Keane in der Nähe ist. “Vorletzte Saison, als ich mit Barca gegen Celtic spielte, bemerkte ich beim Aufwärmen plötzlich, dass Keane auf der anderen Seite des Platzes stand. Ich verdeckte mein Gesicht mit der Hand, damit er mich nicht sieht. Und ich dachte, jetzt bin ich 26 Jahre alt und habe immer noch Angst vor Roy Keane. Das hat mich beelendet.”