Barca in der Krise – wie weiter?
Wir befragen Herrn Rrr, einen renommierten Krisenspezialisten, der sich seit Jahren mit kriselnden Klubs auseinandersetzt und darüber bereits zahlreiche Bücher verfasst hat, die allesamt vergriffen sind.
Messi hat Krach mit Trainer Luis Enrique, der Sportdirektor Zubizarreta wird vor die Tür gestellt, Assistent Puyol dankt ab, das Team verliert beim Tabellen-Dreizehnten Real Sociedad. Was geht angesichts dieser Nachrichten in Ihnen vor, Herr Rrr?
Nun, der voreilige Journalist titelt da natürlich gerne “Krise in Katalonien”, auch wegen des stupenden Stabreims. Ich als aussenstehender Experte möchte mir vorerst kein abschliessendes Urteil erlauben. Wir wissen noch nicht genau, weshalb Messi und Luis Enrique einander hassen. Aber natürlich sind das alles natürlich Nachrichten, die für einen Fan des FC Barcelona – (überlegt lange) – ich möchte wirklich keine Ängste schüren …
Sagen Sies schon, Herr Rrr.
… Panik ist im Moment absolut fehl am Platz … es ist noch alles möglich, die Saison ist noch lange, und wenn nun alle am selben Strick ziehen.. in dieselbe Richtung …
Bitte, Herr Rrr.
Es gab ja am nächsten Tag, also gestern Montag, dieses öffentliche Training des Klubs vor über 11’000 Zuschauern. Da wäre es natürlich sehr sachdienlich gewesen, wenn Herr Messi mitgemacht und sich vielleicht sogar explizit vor den Trainer gestellt hätte.
Messi war krank.
Sagt der Klub, ja. “Magen-Darm-Probleme.” Nachdem er am Vorabend in San Sebastian 45 Minuten lang problemlos mitspielen konnte. Ich weiss nicht, ob die Barcelona-Fans dieser Darstellung Glauben schenken werden.
Hand aufs Herz: Ist der FC Barcelona noch zu retten?
Diese Saison oder überhaupt?
Beides.
Als neutraler Experte kann ich diese Frage nicht eindeutig beantworten. Es ist, nach Abwägung aller Faktoren, ein Einerseits, Anderseits. Lassen Sie es mich mit einem japanischen Sprichwort antworten: 出る杭は打たれる .
Und was heisst das?
Deru kugi wa utareru.
Ja klar, aber auf deutsch?
“Der vorstehende Nagel wird eingehämmert.”
Herr Rrr, besten Dank für dieses spannende Interview.
Kahō wa nete mate, Herr Rüdisühli.