Soeben erreicht uns folgende Anfrage:
Sehr geehrter Dr. Rüdisühli, gestern hatte es im Cornaredo überall so komische Transparente. Um was für ein Referendum geht es? Wo muss man Nein stimmen? Und was hat Polo Hofer mit dem Ganzen zu tun? UAwg, S. R., O.
Lieber Stefan, es geht nicht um Polo Hofer und auch nicht um Werbung für Poloshirts. Vielmehr haben wir es mit einem Fall von Polit-Propaganda zu tun, wie er in den Schweizer Fussballstadien gelegentlich vorkommt. YB-Fans warben ja auch schon für ein Nein zum Hooligan-Konkordat, und die Zürcher Klubs rührten die Werbetrommel für das ersehnte neue Stadion.
Im vorliegenden Fall geht es um das geplante polysportive Zentrum mit einem neuen Fussballstadion für 10’000 Personen, einer Eventhalle für Sport und Kultur sowie Gebäuden für Verwaltung, Gewerbe und Wohnungen. Das sieht dann so aus:
Gegen das 350-Mio-Projekt wurde vom linken Movimente per il socialismo (MPS) das Referendum ergriffen. Die Gegner befürchten, dass Steuergelder verschleudert werden für ein Projekt, das letztlich vor allem privaten Investoren diene und dem Gemeinwesen wenig bringe. Der FC Lugano hingegen hält das Projekt für überlebenswichtig, denn das alte Cornaredo-Stadion gefährde die Existenz des Vereins in der Super League. Mittelfristig drohe sogar der Lizenzentzug.
Wer die Transparente aufgehängt hat, entzieht sich unser Kenntnis. Es sieht nach einer Fan-Bastelarbeit aus, andererseits handelte es sich um ein Geisterspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Nun denn, dem FC Lugano wirds gefallen haben. ¡Hasta la revolución siempre!, Ihr Dr. Rüdisühli