Was nach Kameruns 0:3-Blamage in Deutschland zu erwarten war, ist geschehen: Auf Geheiss von Kameruns Sportminister hat Verbandspräsident Mohamed Iya gegenüber Journalisten den Rauswurf von Nationaltrainer Winnie Schäfer verkündet.
Damit dürfte eine vor dem Anpfiff an die deutschen Medien gestellte Frage von Winnie beantwortet sein:
“Die Sehnsucht nach Deutschland wächst. Die Frage ist nur, wann der richtige Zeitpunkt kommt”.
Sein Kommentar nach dem Spiel (“Ich glaube sogar, manchmal bin ich mehr Kameruner als manch andere bei uns”) wirft allerdings bei uns Fragen auf: Meint Winnie seine Löwenmähne, seine zeitlich beschränkten Aufenthalte im Land (“Ich muß ja auch immer sehen, daß meine Malariaprophylaxe noch wirkt, dass ich die Tabletten habe, sonst kann ich nicht hinfliegen”) oder nur die in Kamerun so typische Sehnsucht nach Deutschland?
Archiv für die Kategorie ‘Weisheiten’
Sehnsucht nach Deutschland
Frans am Donnerstag den 18. November 2004Erwürgen à la Shakespeare
Frans am Donnerstag den 18. November 20041:0 Lokvenc in der 87. und 2:0 Jan Koller in der 90. Minute: Die Tschechen taten gestern in Skopje gegen Mazedonien (mit Ex-YB Mitreski), was sie in den EM-Gruppenspielen jeweils taten. Sie spielten gemäss der Taktik ihres Trainers Karel Brückner. Der machte schon in Portugal keinen Hehl daraus, dass er sich nicht von tumber Fussball-Literatur inspirieren lässt, sondern von Willi Shakespeare himself:
“Othello erwürgt Desdemona auch nicht schon im ersten Akt.”
Immer der Depp
Frans am Montag den 8. November 2004Mit einer nicht völlig neuen Weisheit lässt sich Deutschlands Torhüter-Legende Sepp Maier im gestrigen “Sonntags-Blick” zitieren:
“So ist das halt: Der Torwart ist immer der Depp.”
Nicht immer war allerdings der Depp, was er heute nach Meinung des weiblichen Geschlechts sein soll: “the sexiest man alive“
Depp, nicht Sepp
Nicht denken, müllern
Frans am Donnerstag den 4. November 2004
Mit ihren vier Treffern gegen Sparta Prag hat die niederländische Tormaschine Ruud van Nistelrooy punkto Treffsicherheit pro Europacup-Spiel beinahe sämtliche früheren und heutigen Konkurrenten ausgestochen: In 51 Spielen skorte Ruud 44 mal, wie uns die Statistiker von Voetbal International vorrechnen. Einen solchen Schnitt schafften weder Eusebio, noch Heynckes, noch Di Stefano, noch Inzaghi und schon gar nicht Raul (läppische 48 Treffer in 91 Spielen) – wohl aber der unvergessliche Gerd Müller: 67 Tore in 74 Europacup-Spielen. Sein fussballerisches Rezept kann getrost als Weisheit für beinahe alle Situationen des menschlichen Daseins bezeichnet werden:
“Wenn’s denkst, ist eh zu spät.”
Denk dran, Ruud!
Wissenschaftliche Erkenntnisse
Dr. Eichenberger am Dienstag den 2. November 2004Die International Federation of Football History & Statistics IFFHS begleitet den Fussball weltweit mit wissenschaftlichem Argusblick. Laut Berechnungen der Statistiker war die AC Milan das Club-Welt-Team des Monats Oktober – vor Seongnam Ilhwa FC Chunma aus der Republik Korea. Die Mailänder blieben national und international unbesiegt, gewannen sehr viel Punkte und begeisterten mit ihrer Spielweise», urteilen die Statistiker. In der aktuellen Jahresstatistik führt Manchester United vor Valencia, Arsenal, Milan und Real Madrid. Kommentar der IFFHS: «Die Spitzengruppe der Club-Weltrangliste liegt so eng beieinander, daß noch viele Teams die Möglichkeit haben, am 31.Dezember Jahressieger zu werden.» Der FC Basel liegt an 209. Stelle. Es ist der einzige Schweizer Verein unter den 350 aufgeführten Teams.
Andrea Pirlo und Andriy Shevchenko
Matthias von hinten
Rrr am Montag den 1. November 2004Der “Spiegel” berichtet über schwule Fussballer in der Bundesliga.
Aha. Wir fragen uns: Gibt es eigentlich auch schwule Nationalspieler? Der Ex-Internationale Stefan Kuntz hat dazu eine interessante Antwort parat.
Preisfrage
Dr. Eichenberger am Montag den 1. November 2004Wann ist beim Fussball von einem Skandalklub die Rede? Dieser Frage geht der Journalist Dirk Schümer nach und versucht, eine Definition zu finden. Von einem Skandalklub, so schümer, ist dann zu sprechen, «wenn sich die Spieler rüpelhaft betragen. Oder wenn die Trainer kommen und gehen wie im Taubenschlag. Oder wenn eine verschwenderische Vereinsführung auf die Pleite zusteuert. Oder wenn Hooligans im Stadion den einen oder anderen Spielabbruch provozieren.» Die Preisfrage lautet: Von welchem Verein, der alle diese Kriterien locker erfüllt, ist die Rede? Ist es
a) Real Madrid?
b) AS Roma?
c) FC Basel?
Kriegerisches Vorbild
Dr. Eichenberger am Sonntag den 24. Oktober 2004 Andere Länder, andere Sitten. Weil das brasilianische Team von Gemio sich in letzter Zeit vor allem durch Erfolglosigkeit auszeichnete, griff Trainer Cuca zu einer drastischen Massnahme. Er zeigte der versammelten Mannschaft den Film «We were heroes» mit Mel Gibson in der Hauptrolle. Der Film erzählt die Geschichte einer Schlacht im Vietnam-Krieg. Genützt hats nichts: Die Mannschaft war ob dem Gesehenen so geschockt, dass sie sich im anschliessenden Spiel gegen Internacional 1:3 abschlachten liess.
Wer hat’s gesagt?
Dr. Eichenberger am Dienstag den 12. Oktober 2004«Wie der Afrikaner lebt, so spielt er auch Fussball.» Wer hat das gesagt? Eine Abstimmung über die originellsten Fussballsprüche läuft derzeit hier.
Er hat es nicht gesagt. Aber er hat gesagt: «Vor dem Spiel ist nach dem Spiel.» Oder so.
Fachbegriffe leicht erklärt: Der Manndecker
Dr. Eichenberger am Montag den 11. Oktober 2004Wiedergeburt einer Bulldogge
Dr. Eichenberger am Donnerstag den 30. September 2004Wayne Rooneys Tore in seinem ersten Spiel für ManU lassen die Presse jubilieren. Einen besonders gewagten Salto vollführt Christian Eichler in der Frankfurter Allgemeinen. «Mit seiner bulldoggenhaften Erscheinung und dieser furchtlosen Entschlossenheit wirkt Rooney wie eine Wiedergeburt Winston Churchills in Fußballergestalt.» Ein sehr misslungener Vergleich, denn wie lautete doch das Credo des einstigen englischen Staatsmanns? Genau: «No Sports!»
Der Alte und seine Wiedergeburt
Darauf wäre keiner gekommen!
Dr. Eichenberger am Dienstag den 28. September 2004 «Ding-dong, Sie haben Post!» Bei diesem Ton werden die Deutschen Nationalspieler künftig hurtig zu ihren Heimcomputern sprinten – in ihrem elektronischen Briefkasten könnte nämlch eine Länderspiel-Berufung des Bundestrainers sein! Wie ist das möglich? Ganz einfach: Jürgen Klinsmann führt mutig eine völlig neue Methode der Kommunikation mit seinen Spielern ein. Statt wie früher einen Brief schreibt er seinen Jungs heute – ein E-mail! Klinsmann zurecht nicht ohne Stolz über seine Erfindung: «Heutzutage braucht man nicht mehr unbedingt das Telefon, um sich auszutauschen. Ich schreibe E-mails. Da suche ich bewusst das Kommunikationsmittel, das die jungen Leute gern benutzen.» Da hat der Jürgen aber den Köbi hoffentlich schwer auf die Spur geführt.