Archiv für die Kategorie ‘Unsere Helden’

Zieht Euch warm an, the brain is back!

Frans am Mittwoch den 24. November 2004

Vor dem heutigen Spiel beim PSV Eindhoven ist Arsenal gewarnt: Der voll krasse Captain der Schweizer Nationalmannschaft, Johann Vogel (27) ist gewaltig im Aufwind. Im letzten Heimspiel gegen Rosenborg waren 91 Prozent seiner Ballkontakte gut, davon phänomenale 49 Prozent nicht quer oder rückwärts. Die niederländische Presse, die ihm während Jahren kräftig Haue verpasst hat, nennt ihn wieder wie früher: “Het Brein” – “Das Gehirn”. Arsenal-Trainer Arsène Wenger weiss um die Gefahr, sagte aber gegenüber der UEFA: “Wenn wir jetzt in Panik verfallen sollten, dann müsste ja ganz Europa in Panik verfallen!” Wo er recht hat, hat er recht.

Wurstfabrikanten aller Welt, vereinigt Euch!

Dr. Eichenberger am Dienstag den 23. November 2004

Nicht nur dem Herrn Hoeness vom FC Bayern München weht in letzter Zeit ein heftiger Gegenwind ins Gesicht. Auch seinem Berufskollegen beim Lokalrivalen TSV 1860 München, dem Präsidenten Karl Auer, stehen stürmische Stunden bevor. Heute abend muss er sich an der Delegiertenversammlung der 60-er zur Wiederwahl stellen. Wird der Wurstfabrikant Auer nicht im Amt bestätigt, steht ein Kandidat schon bereit: Der Münchner Kneipier Thomas Hirschberger möchte 1860-Präsident werden und präsentiert, ganz nach spanischem Vorbild, mit Lodar Matthäus (Trainer) und Karl- Heinz Riedle (Manager) zwei prominente Herren in seinem Schlepptau. Kulttorwart Petar Radenkovic muss sich so oder so eine Berufung als Sportchef wohl ans Bein streichen. Vielleicht aber kommt es ja ganz anders. Bereits wird von einem anderen Comeback gemunkelt: Der langjährige Präsident Karl-Heinz Wildmoser schliesst eine Rückkehr in die Führungsetage des TSV 1860 München nicht aus, wie er der Münchner «Abendzeitung» anvertraute. Er könne sich vorstellen, als «Berater oder Ehrenpräsident» für den Fusball-Zweitligisten tätig zu werden. Derweil sitzt sein Sohn Karl-Heinz Wildmoser junior in Untersuchungshaft. Ihm wird im Zusammenhang mit dem Stadionneubau Untreue, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Die Münchner Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass rund 2,8 Millionen Euro Bestechungsgelder geflossen sind. Was sagt der Münchner dazu? «Isch doch wurscht, gell!»


Berater oder Ehrenpräsident? Karl-Heinz Wildmoser (senior).

Opa friert

Rrr am Sonntag den 21. November 2004


Wer ist denn dieser nette Opa auf der Ersatzbank des englischen Amateurklubs Garforth Town?

Es ist Socrates, der legendäre Brasilianer, der an der WM 82 und 86 die Fussballwelt verzückte. Am Samstag absolvierte er für Garforth seinen lang erwarteten Kurzeinsatz über zwölf Minuten.

Beim 2:2 gegen den Lokalrivalen Tadcaster United wäre ihm fast sogar ein Tor gelungen, doch er scheiterte mit einem Fernschuss am gegnerischen Torhüter. Nach dem Spiel haderte der Brasilianer weniger mit der eigenen Leistung als mit den äusseren Bedingungen: “Es war definitiv zu kalt. Es ist viele, viele Jahre her, dass ich zum letzten Mal Schnee gesehen habe.”

Impulsloser Dirigent trifft stummen Fabrikanten

Frans am Samstag den 20. November 2004

Es gibt ihn also doch noch: Ciriaco Sforza (34) gab heute ausgerechnet im Stadion seines früheren Clubs Bayern München nach zwei Achillessehnen-Operationen und rund 18 Monaten Bundesligaliga-Pause sein Comeback. Fazit der deutschen Medien nach der 3:1-Niederlage von Kaiserslautern: “Der 34-Jährige dirigierte viel, konnte aber als zentraler Mann vor der Abwehr kaum Impulse setzen.” Nun ja, für den früher impulsiven Sforza war es nach eigenen Angaben eine Genugtuung, überhaupt wieder auf dem Platz stehen zu können.

Dass Mitmachen (oder irgend etwas anderes wie z.B. attraktiv tschutten) wichtiger sein könnte als gewinnen, ist hingegen eine eher absurde Vorstellung für den Manager des Siegers und neuen Tabellenführers Bayern München, dem wir unlängst in seinem Hauptjob als Wurstfabrikant die Ehre erwiesen haben. Herr Hoeness wollte nach dem Spiel dem Bezahlsender Premiere “nicht zur Verfügung stehen”. Das Schweigegelübde galt allerdings nicht für Spieler und Trainer. Hoeness Begründung liess einmal mehr die Affinität zu seinem Hauptberuf durchschimmern: “Wir wollen uns ja nicht ins eigene Fleisch schneiden.

Schweizer Pass unterm Christbaum

Rrr am Samstag den 20. November 2004

15 Jahre lang steckte Mobulu M’Futi in einer Asylbewerber-Schlaufe (wir berichteten) – jetzt bekommt er plötzlich sehr schnell den Schweizer Pass.

“Beim Einbürgerungsgesuch von M’Futi sind alle Bedingungen erfüllt”, sagte Anwalt Freddy Rumo dem Neuenburger “Express”. Ende Jahr dürfte die Aufenthaltsbewilligung B für den Xamax-Stürmer aus Kongo vorliegen – und an Weihnachten 2005 wird es der Schweizer Pass sein.

M’Futis Familie wurde jahrelang links liegen gelassen – seit der Junior aber für Xamax trifft wie wild (diese Saison 8 Tore in 15 Spielen), sind die Einbürgerungsbeamten etwas flexibler geworden.

Leser fragen – wir antworten

Rrr am Donnerstag den 18. November 2004

Aus unserem Leserkreis erreicht uns folgende Anfrage:

Liebes Weblog, in Stuttgart wird es immer schlimmer! Nie darf ich spielen, und jetzt hat mich mein Trainer auch noch zu 10 Tagen Einzeltraining verdonnert. Was soll ich nur tun?” (H. Y. aus S.)

Lieber Hakan, leider wissen wir nicht, wie so ein Einzeltraining aussieht. Wir vom Weblog trainieren immer in der Gruppe und pflegen unsere schöne Kameradschaft. Wie auch immer: Denk positiv! Erinnere dich an all die schönen Reisli, die Du schon unternommen hast, und pflege Deine Sammlung ungebrauchter Leibchen aus aller Welt. Viel Spass und alles Gute! Dein Weblog.


Blick in Hakans Kleiderkiste: Dieses Trikot bekam Haki bei einer Reise nach Paris geschenkt …

… dieses Leibchen schenkte ihm ein freundlicher Herr in Stuttgart…

… und dieses lustige Trainingsleibchen gab’s von einem Puma-Vertreter in Herzogenaurach.

Zauber gegen Vor-Advents-Kälte

Frans am Donnerstag den 18. November 2004

Liebe Liechtensteiner,

leider konntet ihr gestern – wie die NZZ Online schreibt – die “Letten im Ländle nicht in Ketten” legen. Dafür hat Euer Mario Frick in verdankenswerter Weise den NZZ-Journalisten rei. zu einer poetischen Glanzleistung inspiriert:
“Den Höhepunkt fand diese bemerkenswerte Vorstellung nach gut einer halben Stunde, als der prominenteste Liechtensteiner einen Hauch von Italianità auf den Rasen zauberte. Mario Frick, Profi in der Squadra Ternana Calcio, schüttelte die Vor-Advents-Kälte aus Händen und Beinen liess den einzigen mit Handschuhen angetretenen GC-Stopper Stepanows mit einem trockenen Antritt stehen und traf mit einem kunstvollen Distanzschuss ins Zeltdach.”
Weiter so, und dann packt ihr im März die Russen!
(Unser Bild: Mario jubelt handschuhfrei)

Lett them come!

Frans am Mittwoch den 17. November 2004

Heute abend in Vaduz, 19 Uhr, das Highlight der 13 WM-Qualifikationspartien: Liechtenstein – Lettland. Die Leute vom Ländle sind nach dem Heimunentschieden gegen Portugal und dem Kantersieg in Luxemburg beck im Qualifikationsbusiness. Und wir sind gespannt.


Liechtenstein-Trainer Andermatt hat den heutigen Gegner genau beobachtet

Was macht eigentlich Roy Hodgson?

Dr. Eichenberger am Mittwoch den 17. November 2004

Nicht alle haben Roy Hodgson, der 1994 die Schweiz an die Fussball-WM in die USA führte, vergessen. Neuerdings wird der Trainer, der zwischenzeitlich unter anderem in der Serie A bei Inter und Udinese und in der Premiership bei Blackburn tätig war, von den Australiern hofiert. Der FC Sydney soll an der Verpflichtung des sprachbegabten Misters interessiert sein. Mit ihm will man in der nächsten Saison den Meistertitel erreichen. Was über Roy sonst noch berichtet wird, kommt uns ziemlich spanisch vor.

40 Jahre Johan

Frans am Montag den 15. November 2004

Freunde des wahren Fussballs gedenken heute eines 40jährigen Jubiläums: Am 15. November 1964 absolvierte der knapp 17jährige Johannes Hendrikus Cruyff (oder Cruijff – oder wie immer) in Groningen sein erstes Meisterschaftsspiel und schoss sein erstes von 266 Toren für Ajax Amsterdam (später folgten u.a. noch 85 für Barcelona).

Die fussballerischen Qualitäten der Nummer 14 sind Legende (u.a. Wahl zu Europas Fussballer des Jahrhunderts). Nicht geringer zu würdigen sind aber seine erfolgreichen Versuche, die niederländische Alltagssprache um geflügelte Worte zu bereichern (“Jeder Nachteil hat seinen Vorteil” und viele andere mehr).

Erstaunlicherweise hat Johan auch die spanische Sprache um innovative Redewendungen ergänzt. In Barcelona und anderswo unvergessen ist sein Ausspruch “En un momento dado” – eine wörtliche Übersetzung aus dem holländischen. Der gleichnamige Dokumentarfilm lockte dieses Jahr viel Publikum in die holländischen Kinos.
Mit gutem Grund ist Johan in Holland Kult. Eigentlich unverständlich daher, dass er in der heutigen Wahl des bedeutendsten Niederländers aller Zeiten zwar Randfiguren wie Rembrandt und Van Gogh spielend hinter sich gelassen hat, aber von einigen toten Politikern überholt worden ist. Johan wird es verschmerzen, denn seit 30 Jahren (WM-Final, München) weiss er: Es sind nicht immer die Besten, die gewinnen.

Basler Bildschirmschoner

Rrr am Sonntag den 14. November 2004

Na, liebe Basel-Fans, wie wärs mal wieder mit einem neuen Bildschirmschoner?

Gratis und franko könnt Ihr hier diesen hübschen Screenshot herunterladen …


… und euch bei jedem Aufstarten des Computers fragen, was genau schief ging beim 0:1 in Schaffhausen. Viel Spass!

Bitte: Nicht stören!

Frans am Sonntag den 14. November 2004

Es würde ihn “nicht stören”, dereinst einmal ein Aufgebot für die Nationalmannschaft zu erhalten, wird Xamax-Stürmer Mobulu M’Futi in der heutigen
NZZ am Sonntag zitiert. Weil M’Futi auch nach 14 Jahren in der Schweiz bloss einen N-Ausweis (für Asylsuchende ohne rechtskräftigen Entscheid) hat, musste er die Grenze für das UEFA-Cup-Spiel in Auxerre illegal überqueren.
Sollten sie ihn in innert nützlicher Frist einbürgen, Köbi ihn für die Nati aufbieten und Mobulu im Nationaldress tun, was er jeweils gegen YB macht (die Abwehr überfordern): Es würde uns nicht stören.