Die Flitzerin vom Samstag – hier ist die In-Depth-Analyse.
Sicher erinnern Sie sich an den Film Der Flitzer von Beat Schlatter, der vor zwei Jahren im Kino lief. Angehende Platzstürmer lernen im Trainingscamp, worauf es ankommt, wenn man sich möglichst lange in Szene setzen will. Die UEFA hat uns die Dame leider nur zwei Sekunden gezeigt, aber glücklicherweise sass ihr Sexualpartner auf der Gegentribüne und hat die gesamte Performance gefilmt.
Befassen wir uns mit den vier wesentlichen Phasen gemäss Schlatterscher Flitzerlehre, auch mit Hilfe von Zeitlupe und Vergrösserung.

Phase 1. Am wichtigsten ist der Start! Frau Wolanski lanciert den Überraschungsangriff im richtigen Moment – der Ball befindet sich im Mittelfeld, die ihr nähere Platzhälfte ist weitgehend verwaist. Wolanski kommt gut in die Gänge und überrumpelt die Stewards vor den Zuschauerrängen mit ihrem imposanten Vorwärtsdrang.
Phase 2. Gekonnt stösst Wolanski durch eine Lücke zwischen zwei Fotografen, elegant überspringt sie die letzte Abschrankung. Schon setzt sie ihren Fuss aufs Spielfeld – und die Stewards haben noch gar nichts mitbekommen.
Phase 3. Eine Schlüsselszene! Auf Höhe der Torlinie entledigt sich Wolanski ihres Kleids, das sie bislang zur Tarnung über dem Badekleid trug. Das Kleid wurde offensichtlich präpariert und lässt sich innert Zehntelsekunden lösen.
Phase 4. Los gehts mit dem Flitzen! Und das in beachtlichem Tempo. Unser Research-Department (also Herr Briger) hat die Geschwindigkeit auf dem Platz berechnet: Bis zur Mitte des Platzes im Wanda Metropolitano sind es 52.5 Meter, dafür braucht die Dame 10 Sekunden. Das ergibt also 5.25 Meter pro Sekunde und damit eine Geschwindigkeit von 18.9 km/h. Frau Wolanski ist damit so schnell wie ein Grauhörnchen (Sciurus carolinensis). Ihr Tempo entspricht nicht ganz der Geschwindigkeit der besten Frauen beim 10-Kilometer-Lauf. Einen ganz anderen Speed hatte Florence Griffith-Joyner beim 100-Meter-Weltrekord (34.31 km/h), aber Flitzen und 100-Meter-Läufe sind natürlich grundsätzlich verschiedene Disziplinen.
Fazit. Alles in allem handelt es sich um eine professionell vorgetragene, offensichtlich einstudierte Performance, der wir die Note 5.5 geben können. Einen kleinen Abzug gibt es lediglich für den doofen Hintergrund der Aktion (beworben wurde eine bescheuerte Website für notgeile Pubertierende). Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit.