Archiv für die Kategorie ‘Transfermarkt’

Eine Legende in Litauen

Rrr am Sonntag den 4. Februar 2018

Wahnsinn! Der berühmte Barkley Miguel-Panzo spielt jetzt in Litauen!

Was, Sie kennen den berühmten Barkley Miguel-Panzo nicht? Den legendären Stürmer der Queens Park Rangers, der zwischen 2010 und 2012 nicht weniger als 45 Tore für QPR schoss? Und das in nur 36 Spielen!

Das stand ja alles auf Wikipedia, und dort las es auch der Sportchef des litauischen Zweitligisten FK Panevezys. Als er auch noch mitbekam, dass Barkley Miguel-Panzo einen neuen Klub sucht und sogar bezahlbar ist, kannte die Begeisterung keine Grenzen mehr. Diese Woche könnte der Deal besiegelt werden, wie unser Funkbild zeigt.

Allerdings gibt es inzwischen – wie soll man sagen? Zweifel, was die sportliche Vergangenheit des Angolaners betrifft. Denn die Angaben auf Wikipedia erwiesen sich als frei erfunden, Herr Miguel-Panzo hat leider nie für QPR gespielt. Und übrigens stand er auch nie für sein Heimatland am Afrikacup im Einsatz.

Wer den Eintrag gefälscht hat? Wir wissen es nicht. Und wir wissen auch nicht, ob es Herr Miguel-Panzo weiss. Oder sein Berater. Ehrlich.

Kryptischer Transfer

Herr Shearer am Donnerstag den 1. Februar 2018

Millionen für einen Spieler? Das muss nicht sein.

Gestern war wieder einmal einer der schönsten oder schlimmsten Tage im Fussballjahr, je nachdem halt, welchem Verein man anhängt. Der allwinterliche Deadline Day ist immer wieder ein Quell der Freude für alle Spieleragenten, denn nie ist die Bereitschaft für Paniktransfers Geld zum Fenster rauszuschmeissen, grösser.

Etwas unbemerkt vom ganzen Rummel ging in der Türkei ein ganz spezieller Transfer über die Bühne: Omar Faruk Kiroglu zu Harunustaspor, für den Wahnsinnsbetrag von 0.0524! Nein, nicht Millionen. Schon gar nicht Dollar, Pfund oder Euro. Sondern Bitcoin. Der Amateurklub aus den Niederungen des türkischen Ligensystems hat damit erreicht, was er wollte: den PR-Effekt und quasi die Ehrung, als erster Verein der Welt einen Transfer in einer Kryptowährung gezahlt zu haben.

Unser Bild: Herr Kiroglu zeigt das Telefon, über welches der Transfer getätigt wurde (Foto: Screenshot via The Mirror)

Übrigens: die 0.0524 Bitcoin entsprachen zum Zeitpunkt des Fertigtippelns dieses Artikels gut und gerne 508 Franken. Den aktuellen Kurs können Sie auf einer einschlägigen Seite gerne selbst nachrechnen.

 

Wirkliche Werte

Val der Ama am Donnerstag den 11. Januar 2018

Wer was kosten sollte.

Aus guten Gründen billig: Renato Steffen

Fussball verrückt: Renato Steffen geht für nur gerade 3 Millionen nach Wolfsburg und für den hervorragenden Valentin Stocker bezahlt der FC Basel überhaupt nichts. Und da soll ein Coutinho 160 Millionen oder dieser Van Dijk 84 Millionen kosten?

Gut, dass es da das International Centre for Sports Studies (CIES) aus dem schönen Neuchâtel gibt. Weil das erklärt uns, wie diese Preise zu erklären sind und teilt uns auch gleich mit, wie teuer diese Fussballer eigentlich sein sollten oder auch könnten. Die findigen Forscher haben sich in England, Spanien, Italien, Frankreich und Deutschland umgeschaut und insgesamt 1.600 Transfers in den Jahren 2011 bis 2017 analysiert.

Und tatsächlich sollen die Transfersummen einigermassen nachvollziehbar sein. Der “Preis” eines Spielers hängt einerseits vom Status, also der Finanzkraft des interessierten Clubs ab, andererseits spielt dann natürlich auch der “Wert” des Spielers eine grosse Rolle. Dieser berechnet sich aus Faktoren wie Leistung, Position, Intelligenz und aber ziemlich wichtig auch Alter.

Das Fazit? Neymar ist sein Geld wert, Mbappé auch und Messi ist immer noch kostbar. Cristiano Ronaldo hingegen gibts wohl bald gratis.

(Bild: imago/regios24)

Krass Crossmedia

Rrr am Sonntag den 7. Januar 2018

Juhui, das Transferfenster ist wieder offen!

Jeder weiss: Wintertransfers sind Verzweiflungskäufe. Viel Arbeit machen sie trotzdem, nicht zuletzt den Medienstellen der Klubs.

Crystal Palace hat einen Leitfaden erarbeitet, damit bei der Kampagne für den neuen Spieler nichts vergessen geht.

Eilfertiges Erleuchtungsversprechen

Val der Ama am Dienstag den 2. Januar 2018

Transfernews? Fragen Sie Nike.

Philippe Coutinho soll vom FC Liverpool zum FC Barcelona wechseln, heisst es seit Monaten. Nun ist der Transfer wohl vollbracht, denn im Online-Shop des spanischen Tabellenführers stand eben noch: “Philippe Coutinho ist bereit, das Camp Nou zu erleuchten” und dazu ein Link zur Trikotabteilung verbunden mit dem Hinweis, dass bis zum Dreikönigstag die Coutinhobeflockung aufs Haus geht.

Eine Präejakulation der Marketingabteilung wohl, weil niemand sonst mag die Meldung bestätigen und der Eintrag ist mittlerweile wieder von der Website entfernt. Die geschätzte Transfersumme? Wohl so um die 130 Millionen.

Delacs Demission

Val der Ama am Donnerstag den 9. November 2017

Sieben Jahre sind genug – Torhüter Matej Delač will den FC Chelsea verlassen.

Sie kennen Matej Delač nicht? Der Matej Delač, der 2009 für nur gerade mal drei Millionen Euro von Inter Zaprešić zum FC Chelsea wechselte?

Gut, dann fassen wir seine Karriere halt kurz zusammen: Nach dem Transfer durfte der Kroate bei Chelsea wegen fehlenden Arbeitspapieren, mangelnder Erfahrung und Petr Čech kein Spiel bestreiten und also verlieh man den jungen Mann an Vitesse Arnhem. Allerdings durfte er auch dort nicht mitspielen. 2011 wurde Delač an den tschechischen Verein Dynamo České Budějovice ausgeliehen und konnte dotz bis zu seiner Rückkehr zum FC Chelsea immerhin einmal das Tor hüten.

Im Sommer 2012 schickte man ihn zu Vitória nach Guimarães und auch dort kam er ein einziges Mal zum Einsatz. Dann die Leihe an seinen früheren Verein Inter Zaprešić (14 Spiele), die Weiterleihe an FK Vojvodina Novi Sad (10 Spiele) und 2014 dann noch FK Sarajevo (7) sowie AC Arles-Avignon (11), bevor er er im Januar 2015 wieder auf Leihbasis nach Sarajevo zurückkehrte (23 Spiele!). Aktuell spielt er bei Mouscron in Belgien.

Delač bedauert den Wechsel in die Premier League keineswegs. “Klar, es häte besser laufen können aber ich habe mit 25 Jahren bereits viel erlebt, ich habe viele Spieler und Trainer kennengelernt. Das Problem war nicht meine Qualität als Torhüter, schliesslich hat Chelsea immer an mich geglaubt und den Vertrag mehrmals verlängert. Das Problem war immer die Arbeitserlaubnis.”

(Bild: Vijesti.ba)

Beängstigendes Bekenntnis

Herr Shearer am Freitag den 11. August 2017

Den Ravet-Erpressern ist es ernst. Soeben erreichte uns dieses schockierende Bekennervideo.

Gestern Abend wurde der Rundes Leder-Redaktion eine VHS-Kassette in den Briefkasten geworfen. Darin zeigt ein Vermummter Unbekannter Yoric Ravets linken Schuh, der in Geiselhaft gehalten wird. Wir haben ihnen die wichtigsten Auszüge im Clip oben zusammengefasst, tatsächlich ist das Video deutlich länger. Zum grössten Teil besteht es aus verschwurbelter antiimperialistischer Rhetorik, was einen deutlichen Hinweis auf den politischen Hintergrund der Täterschaft liefert. Das bestätigt auch der zuständige Wachtmeister Schärer von der Kantonspolizei Bern, der die Ermittlungen führt.

Kurz: es ist erschreckend, zu welchen Mitteln sogenannte Fussballfans greifen, wenn ihnen ganz normale Transfergeschäfte nicht in ihr Weltbild passen. Wir sind zutiefst verstört und hoffen, dass Herr Ravet seinen linken Schuh bald wieder zurück erhält und seine Fussballkarriere weiterführen kann.

UPDATE: die dubiosen Methoden der Erpresser hatten offenbar Erfolg. Davon kann man jetzt halten, was man will.

Erfreuliche Erpressung

Val der Ama am Donnerstag den 10. August 2017

Eben erreicht uns folgendes Schreiben.

Eine fanatische Anhängergruppe mit offenbar extremistischen Tendenzen, sie nennt sich “Kommando 9. August” , hat sich mit diesem Brief und einem Beweisbild auf der Redaktion des Runden Leders gemeldet. Die Erpresser fordern nichts weniger als den Verbleib Yoric Ravets beim BSC Young Boys oder eine Zahlung von 222 Millionen sowie weitere kuriose Forderungen. Offenbar handelt es sich leider nicht um einen Schulbubenstreich; zur Untermauerung ihrer Forderungen haben die Absender ein Bild eines Schuhs beigefügt, bei welchem es sich nachweislich um den des Spielers Ravet handelt. Unserer interner Bildforensiker konnte keinen Einsatz von Photoshop nachweisen. Dem Foto nach zu urteilen scheint das Entführungsopfer immerhin noch unversehrt zu sein.

Mit einem Schuh wird Yoric Ravet weder in Bern noch in Freiburg Fussball spielen können; die Sache ist ernst. Das Runde Leder als Empfänger des Schreibens nimmt seine Verantwortung in dieser Geschichte um ein mutmassliches Verbrechen wahr – wir haben uns ungehend bei der “Blick-Redaktion” gemeldet und später auch die Polizei eingeschaltet.

Sachdienliche Hinweise, welche zur Aufklärung und zur Verhaftung des oder der Übeltäters führen, richten Sie bitte an unseren Dr. Rüdisühli oder den nächsten Polizeiposten.

Dr. Rüdisühli erforscht das Publikum: Heute Entführung

Harvest am Mittwoch den 2. August 2017

Um einen verlorenen Sohn nach Hause zu holen sind dem FC Sevilla alle Mittel recht.

Zehn Jahre spielte Jesus Navas beim FC Sevilla, bevor er 2013 zu Manchester City wechselte. Nun hatten die Verantwortlichen des Clubs die Nase voll und entführten ihn ganz einfach mal, was Navas durchaus zu gefallen schien. Aber sehen Sie selbst.

Gut, ganz so hat sich die Geschichte nicht abgespielt. City Trainer Pep Guardiola (den kennen Sie vielleicht von seinen früheren Engagements in Spanien und Deutschland) hat Navas völlig unspektakulär aussortiert resp. den auslaufenden Vertrag nicht verlängern lassen.

Trotzdem ist die Idee der Entführung eigentlich ganz nett. Und es gibt bestimmt einige Spieler, die Sie sich zurück wünschen und dafür sogar eine Entführung planen würden. Sagen Sie uns, wer es Ihnen wert ist und wieso. Und wen würden Sie entführen und verschwinden lassen?

Loswerden

Herr Shearer am Donnerstag den 20. Juli 2017

Zu wenig Sonnenschein, zu viel Regen.

Kennen Sie “Loswerden” von Tilman Rossmy? Nein? Hören Sie mal rein, es ist ziemlich gut. Damit zum Fussball und zu Moussa Sissoko. Den wollen irgendwie auch immer alle nur noch loswerden.

Vor etwas mehr als einem Jahr war der Franzose gerade noch bei Newcastle unter Vertrag, verdiente schon dort ein fettes Gehalt und fiel vor allem mit äusserst pomadigen Darbietungen auf dem Platz auf. Für die Fans und die Presse war klar, Sissoko war mit seiner Lustlosigkeit auf dem Rasen einer der Hauptverantwortlichen für den Abstieg der Magpies. Weil sich der Mittelfeldspieler im Nordosten Englands die ganze Saison über schön geschont hatte, konnte er an der Heim-EM letztes Jahr dann so richtig aufrdehen und sich als einer der besten Akteure der Equipe Tricolore für einen Transfer aufdrängen. Zwischenzeitlich soll sogar Real Madrid an einer Übernahme interessiert gewesen sein! Schlussendlich griffen die Tottenham Hotspurs zu und legten sage und schreibe 30 Millionen Pfund auf den Tisch. Die Schadenfreude bei den Anhängern in Newcastle war auf alle Fälle fast grenzenlos, den überteuerten Spieler losgeworden zu sein und erst noch diesen komplett unverschämten Betrag aus London dafür zu kassieren.

Und wie lief’s bei Tottenham für unseren Helden? Acht Spiele, null Tore und der ganze Kredit bei Trainer Maurizio Pocchettino aufgebraucht. Die Spurs suchen nun dringend einen Käufer für Sissoko, der allerdings noch zwei Jahre Vertrag hat und sich einen Wochenlohn von 85’000 Pfund gewöhnt ist. Marseille soll Interesse haben, dürfte die monetären Ansprüche von Sissoko allerdings kaum erfüllen können.

Möglicherweise wird Tottenham den Irrtum noch eine Weile im Portemonnaie spüren, und das gleich dreifach: offenbar will man  Sissoko sogar dafür bezahlen, dass er geht und sich bei einem Abnehmer gegebenenfalls weiterhin an seinem Lohn beteiligen. Dumm auch, dass noch immer nicht sämtliche Raten von den 30 Milllionen Pfund an Newcastle United abbezahlt sind.

Der einzige, der die Spurs jetzt noch retten kann, ist wohl ein grössenwahnsinniger chinesischer Klub.

 

Transferbombe

Dr. Rüdisühli am Donnerstag den 15. Juni 2017

Überraschender Neuzugang bei den Berner Young Boys.

Und nein, das ist nicht der OBI Bieber. Es ist Justin Bieber!

Foto: BSC Young Boys

Dr. Rüdisühli erforscht das Publikum. Heute: der Zonk

Herr Shearer am Donnerstag den 30. März 2017

Jeder Klub hat seine Legenden.

“Gestern zum Beispiel würdigten wir in diesem Fachblog den ewigen Totti – er dürfte für die AS Roma wohl der grösste Spieler seiner Vereinshistorie werden. Auch andere Klubs und sind untrennbar mit Spielernamen verbunden: Geni Meier mit YB, Maradona mit Napoli, Günter Netzer mit Gladbach.

Aber eben, nicht jede Transferbombe zündet auch. Zahllos sind die Namen derer, die als Heilsbringer und Zukunftsperspektive transferiert wurden, aber kaum einmal einen Ball sahen. Oder, wenn doch, mit diesem mehr Unheil als Gutes anrichteten. Das englische Fussballmagazin Four Four Two wollte von seinen Leserinnen und Lesern die schlechtesten Spieler ihrer Leibvereine in Erfahrung bringen. Herausgekommen ist diese wunderbare Enzyklopädie des Versagens, für alle 92 Vereine in den vier englischen Profi-Ligen.

Und bei ihrem Klub? Wer war der grösste Fehltransfer, die unglaublichste Geldverschwendung, das unfassbarste Missverständnis? Bitte lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen.Ich bin gespannt, welche Namen ihnen noch jetzt einen Schauer über den Rücken jagen.

Herzlich,
Ihr Dr. Rüdisühli”

Symbolbild