Kaum sind Englands WM-Gruppengegner bekannt, geht auch schon wieder das grosse Zittern los.
Die Experten sind sich ja alle einig: in der Gruppe B kann es nur einen logischen Sieger geben: die Three Lions. Nach den starken Vorstellungen in der Qualifikation zur Endrunde wird den Engländern doch tatsächlich das Erreichen der Halbfinals vorausgesagt, sogar von Menschen, die so richtig Ahnung von Fussball haben. Aber eben: bei den letzten Teilnahmen endete der Traum von einem zweiten Weltmeistertitel mit einer Niederlage in einem Penaltyschiessen.
Ein kompetenter Therapeut steht aber bereit, um den Spielern diesen Komplex auszutreiben: Matt le Tissier. Die Southhampton-Legende schoss in ihrer Aktivzeit 48 Mal vom Punkt, ein einziger Elfer landete nicht im Netz. Im Interview mit dem englischen Fachsender TalkSport bot er Fabio Cappello Hilfe an.
“Man muss alle negativen Gedanken verdrängen und darf sich vor der Schussabgabe nicht umentscheiden. Ich habe immer in eine Ecke geschossen, vorzugsweise in die linke. Ich habe nie in die Mitte gezielt. Ich habe den Torhüter so lange wie möglich beobachtet, und wenn er sich bewegt hat, habe ich gegebenenfalls den Ball in die andere Ecke spediert. Es ist natürlich leicht, jetzt so darüber zu reden, es braucht schon ziemlich Mumm, es dann auch tatsächlich so durchzuziehen. Allerdings – wenn du das Ding reinhaust, tobt das Stadion. Das ist das schönste Gefühl der Welt.”
Dann verrät er uns auch noch einen tollen Trainingstip:
“Ich habe immer einen Nachwuchs-Goalie ins Tor gestellt und ihm für jeden Ball, den er hält, Geld versprochen. Ich war aber immer klamm und hatte schon deswegen ein grosses Interesse, jeden Elfer zu versenken.”
Sollte diese Therapie erfolgreich verlaufen – dann wird England nächstes Jahr in Südafrika endlich wieder einen Kübel aus den Händen des FIFA-Präsidenten in Empfang nehmen können. Aber ganz sicher!