Heute spielt YB gegen Basel, und das ist in gewisser Weise problematisch.
Die Stimmung in Bern ist angespannt vor dem Spitzenspiel gegen den FC Basel. Dessen Fans wollen trotz geschlossenem Gästesektor anreisen und versuchen vermutlich via YB-Ticketbörse Tickets zu hamstern. Es gibt aber noch Leute, die haben Probleme ganz anderen Kalibers. Soeben erreicht uns folgende Anfrage:
«Sehr geehrter Dr. Rüdisühli. Meine Stimmung ist zurzeit im Keller. Eigentlich läuft alles super, ich bin frisch verliebt und wir mögen uns sehr. Aber sie ist ungünstigerweise Basel-Fan und dann mag sie erst noch diesen Stocker. Seit Tagen begegnen wir uns ausschliesslich in passiv-aggressivem Ton, die Situation spitzt sich zu. Jetzt bin ich ratlos. Wie zur Hölle sollen wir den Matchtag hinter uns bringen und die Beziehung retten? Herzlichen Dank für Ihre Hilfe. Ihr L.S. aus B.»
Lieber Luki. Das ist jetzt schampar unpraktisch, insbesondere in der Adventszeit wo doch Nächstenliebe besonders guttut und Trost spendet in dieser unsäglich kalten Nebelsuppe. Also, erstens ist der bevorzugte Fussballclub beim Kennenlernen natürlich eine Pflichtfrage, aber das hilft dir jetzt auch nicht mehr. Der Rat, die Beziehung zu beenden oder auf Eis zu legen, ist etwas für Dr. Sommers – also deutlich unter meinem Niveau. Ich habe dir deshalb folgenden Deeskalationskatalog zusammengestellt:
- Trinkt tagsüber je 3 Liter Kamillentee mit Baldriantropfen. Alkohol hilft eher nicht.
- Zum Essen empfehle ich YB-Wurst im Teig, keinesfalls Basler Läckerli, die wirken abführend.
- Einigt euch, das Spiel nicht zusammen zu gucken (sie darf ja eh nicht ins Stadion, als Gästefanin)
- Falls YB verliert, ist es nicht ihre Schuld, sondern die des Schiedsrichters. Zum Glück hat Jaccottet neulich seine Karriere beendet.
- Sprecht danach am besten gar nicht über das Spiel. Ausser YB hat gewonnen, natürlich.
Vielleicht hat die Leser:innenschaft noch weitere Lösungsansätze für dein komplexes Problem parat. Herzlich, Dein Dr. Rüdisühli