Archiv für die Kategorie ‘Südamerika’

Beiläufig blinde Passagier:innen

Herr Winfried am Mittwoch den 21. Juni 2023

Wir reisen heute ein weiteres Mal nach Kolumbien.

Dieses Mal geht es richtig zur Sache, nicht in so einem klassischen Backpackertouriprogramm. Wer die raue Realität sehen will, geht an Spiele der zweithöchsten Liga. Zum Beispiel in der Hauptstadt Bogotá zu Fortaleza CEIF, Gründungsjahr 2010, beheimatet im Estadio Metropolitano de Techo (~ 10’000 Plätze). Das Stadion gehört der Stadt und wird noch an mindestens drei weitere lokale Vereine vermietet.

Warum das Stadion so leer aussieht, fragen Sie?

Beginnen wir von vorne: Google-Suche wann dass die spielen, rund 40-minütiger Taxi-Transfer an einem frühen Donnerstagabend (durch ganz viel Stau) ins Quartier «Kennedy». Beim Ausstieg erstmal Verwunderung, dass weder Tickethaus noch offener Eingang zu sehen sind. An einem spaltbreit offenen Eisentor die Frau mit Leuchtweste fragen, und ihre Antwort «Spiel findet hinter geschlossenen Türen statt» («puerta cerrada») schlucken.

Sogleich meldet sich aber ein grauhaariger Mann in US-Englisch von hinten, er wolle auch rein, dürfe auch nicht. Aber er sei doch Journalist – und zeigt seinen Presseausweis. Erst bei der genaueren Betrachtung wird klar, dass ihm bereits geholfen wird. Ein Einheimischer, von oben bis unten in Militäruniform gekleidet, regelt die Situation. Und sagt auf einmal: «Da sind drei Ausländer, die reinwollen.»

Dann eben doch. Nichts sagen und nichts dergleichen tun, kurzes Handshake mit dem Sportchef von Fortaleza, paar nette Worte, und schliesslich freie Platzwahl auf der Tribüne, wo einige Familienangehörige sitzen. Essen und Trinken gibt’s natürlich nicht, aber das spielt auch keine Rolle.

Das Spiel ist auch sehr gut, Fortaleza ist eine Art Jugendakademie mit ganz vielen Nachwuchstalenten, die gepflegten Kombinationsfussball spielen. Der Gegner Valledupar hat keine Chance, am Ende steht’s 5:1.

  • Die Tribüne der Familienangehörigen und Zufallsgäste.

  • Eine zweite überdachte Tribüne hätte es auch noch. Dort hockte der Sportchef, ganz allein.

  • WC-Anlage: Natürlich blitzsauber, ist ja niemand da um es zu verschmutzen.

  • Beeindruckend auch die Pflanzenanlage im Metropolitano de Techo.

  • ... diese muss selbstverständlich auch gut gewässert sein. Oh, oder sind das Stromkabel?

Und jetzt zur Auflösung der «puerta cerrada». Es lohnt sich für den Club nicht, die Sicherheitskosten aufzubringen, um das Stadion öffentlich zugänglich zu machen. Oder anders gesagt: Die haben schlicht keine Fans.

 

Dicke Hose bei River Plate

Herr Shearer am Donnerstag den 1. Juni 2023

Jetzt erregt schon wieder eine Statue die Gemüter!

Seit neuestem steht in Buenos Aires vor dem “El Monumental”, dem Stadion von River Plate, ein überdimensionierter Marcelo Gallardo und hebt die Copa Libertadores in die Luft. Gallardo ist quasi Sohn des Vereins und war von 2014 bis 2022 auch Trainer der Millionarios. Jetzt hat ihm die Bildhauerin Mercedes Savall ein Denkmal geschaffen, und das mit dem Treffen von Proportionen, das ist bei so Skulpturen immer so eine Sache. Man muss wissen: die Statue wiegt fast sieben Tonnen und das Material dafür stammt aus Tausenden alten Schlüsseln, die Fans gespendet haben.

AP Photo/Iván Fernández

Grosser Förderer der Figur war der Chirurg Dr. Marcos Trillo, der lange auch Leiter der medizinischen Abteilung und Pressesprecher von River war. Und der soll ausdrücklich auf ein Detail bestanden habe, welches nach der Enthüllung der Statue für einige Diskussionen in Buenos Aires sorgte. Kurzum: Gallardos Gemächt wurde absichtlich überdimensioniert dargestellt. Da können die Fans dann auch hinlangen und es soll Ihnen Glück bringen, genau gleich wie bei dem “Charging Bull” auf der Wall Street in New York, bei dem funktioniere das ja auch. Und überhaupt sei Fussball ja auch ein Sport, wo man Eier brauche.

Nun ja, über Ästhetik und Symbolik lässt sich streiten. Aber schöner als andere Statuen ist sie dann doch geworden.

 

Sandwich bei Santa Fe

Herr Winfried am Mittwoch den 24. Mai 2023

Schon wieder Kolumbien!

Diesmal kommt ein Bericht aus der Hauptstadt Bogotá. Dort sind (wie in Medellín) zwei grosse Clubs zuhause – und dazu natürlich noch ein Haufen kleinere. Die grossen, das sind einerseits Millonarios FC und andererseits Independiente Santa Fe. Welcher Verein sympathischer ist, steht damit ausser Frage.

Auf dem Programm stand ein Spiel der Copa Sudamericana, quasi die Europa League Südamerikas, zwischen Santa Fe und Gimnasia La Plata (wenn Sie Google fragen: «das Silberturnen») aus Argentinien. Schauplatz: das Estadio Nemesio Camacho, genannt «El Campín» mit 46’000 Plätzen.

Im Gegensatz zu Medellín fand in Bogotá kein vorgängiges Besäufnis statt, es war ja auch ein Dienstag.

Herausforderung des Tages: den richtigen Sitzplatz zu finden. Die Kombination aus Buchstaben und Zahlen machte es schwierig – doch die Einheimischen waren zum Glück sehr hilfsbereit. Lösung: Setzt euch, wo ihr wollt. Es wird nicht voll sein.

Wende des Tages: Santa Fe kehrte das bis dahin sehr müde Spiel in der Schlussphase in einen 2:1-Sieg. Das umjubelte 2:1 in der 97. Minute erzielte Hugo Rodallega, der einigen aus seiner Premier-League-Zeit noch ein Begriff sein dürfte.

Aufsteller des Tages: neben der elektrisierenden Stimmung auch das Schinken-Käse-Sandwich zur Pause, das wirklich gut schmeckte.

Dämpfer des Tages: kein illegales Aguardiente für zu viel Geld. Es wurde schlicht keines feilgeboten.

  • Hier das formidable Sandwich, gepaart mit einem nur wegen des Feelings bzw. Fotos erstandenen Biers ohne Alkohol.

  • Dazu gab es eine Packung Chips, oder so ähnlich.

  • ... von innen sahen die dann so aus.

  • Hier wurde das gute Zeug gekauft. Fussball in Bogotá soll also immer friedlich sein, soso.

  • Ab und an fehlt auch mal ein Sitz. Wobei, bequem wäre es wohl trotzdem.

  • Die Hinchas von Santa Fe machten ordentlich Lärm, besonders die "Bravas" genannte Kurve (rechts im Bild).

 

Achtung Aguardiente

Herr Winfried am Mittwoch den 17. Mai 2023

Schon wieder Fussballbesuch in ferner Welt! Wir schwenken von Kenia nach Kolumbien, in die berüchtigte Grossstadt Medellín…

… da steht das Estadio Atanasio Girardot, Heimstätte beider Stadtklubs von Medellín, mit 52’875 Plätzen. Nur ein kleiner Teil der Sitze ist überdacht. Auch auffallend: die Blumen am Spielfeldrand.

Atlético Nacional nennt sich ganz unbescheiden «der grösste und beliebteste Club Kolumbiens». Wobei sie auch nicht so schlecht sind: 17 Meistertitel, dazu hat Nacional zweimal die Copa Libertadores gewonnen. In dieser Saison läuft es bisher so mittelmässig. Gegen Junior de Barranquilla war Nacional aber klar Favorit.

Nun zu den Details dieses Spielbesuchs:
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Schätzungsweise schwierige Schwagerschaft

Herr Winfried am Mittwoch den 3. Mai 2023

BREAKING NEWS: YB-Verteidiger Zesiger wechselt zu Wolfsburg

Wir suchten: die Freizeitwohnsitze zweier berühmter Fussballer aus Kolumbien.

Das untere (weiss) Anwesen gehört dem Mittelfeldspieler James Rodriguez. Das obere (in schwarz gehalten) dem Torhüter David Ospina. Sie sehen hier also die Vergnügungsorte zweier der bedeutendsten Fussballprofis des Landes.

Gelegen sind die Luxusdomizile in Guatapé, nahe der Grossstadt Medellín. Wie oft sie tatsächlich hier logieren, ist schwierig zu sagen – James lebt das Jahr über in Griechenland und Ospina in Saudi-Arabien.

Nun fragen Sie sich womöglich, warum die beiden so nah beieinander entspannen möchten. Hintergrund ist eine familiäre Verbindung. James und Ospina sind bzw. waren einmal verschwägert. Davids Schwester Daniela Ospina, eine erfolgreiche Volleyballerin, war von 2010 bis 2017 mit James verheiratet. Dann trennten sie sich, weil sie beruflich eigene Wege gehen wollten. Nachbarn sind die beiden aber geblieben.

Guatapé ist ein beliebtes Ausflugsziel nahe Medellín. Die Seenlandschaft wo Sie auf dem Bild sehen können, ist künstlich angelegt. Vor rund 50 Jahren wurde die Gegend geflutet, um mit Wasserkraft Energie zu erzeugen. Ausserdem steht ganz nahe von den Villen ein ganz grosser Hinkelstein, von dem aus Besuchende einen guten Überblick über das alles haben.

  • Das ist der Stein "Piedra del Peñol". 740 Stufen führen bis ganz nach oben.

  • ... dort angekommen, wartet die Belohnung.

  • Das hier ist ein anderes Anwesen am See. Laut den Tourguides gehörte es einst Pablo Escobar.

Brutal wichtige Brujas

Frau Tifosa am Dienstag den 20. Dezember 2022

Señorita Romi stammt aus Ushuaia in Argentinien (auch bekannt als das Ende der Welt), lebt aber dieses Jahr hier in Schottland. Im exklusiven RL-Interview erzählte sie mir mehr über den Erfolg ihres Nationalteams. 

Señorita Romi, wie geht es Ihnen?
Es geht einigermassen. Ich bin immer noch total aufgewühlt und emotional fast am Ende vom Spiel vorgestern. 

Señorita Romi während des Finales

Weshalb?
Was für ein Spiel, es war viel zu spannend. Ich zweifelte zeitweise, dass ich es überleben würde. Als das Spiel dann zu Ende war, habe ich mich unglaublich gefreut. Gleichzeitig bin ich auch traurig, dass ich das ganze hier im schottischen Winter erlebt habe und nicht im argentinischen Sommer. Es ist bittersüss!

Was bedeutet dieser Sieg für das Land?
Der Sieg bedeutet für uns alles. Vieles läuft schief im Land. Wir brauchten diesen Erfolg unbedingt! Die Mannschaft und Messi haben ein sonst sehr zerstrittenes Land geeint! Wir wollten alle, dass Messi glücklich ist. So kann Argentinien trotz wirtschaftlicher Misere glücklich Weihnachten feiern. 

Was meinen Sie, wer ist für den Erfolg verantwortlich? Messi? Martinez? Scaloni?
Ich glaube ohne die brujas wäre es nicht möglich gewesen. 

Brujas?
Ja, brujas. Eine Bruja ist eine Hexe. Und von denen gibt es in Argentinien viele. Als die Mannschaft gegen Saudi-Arabien verlor, haben diese realisiert, dass ein Fluch auf der Mannschaft liegt. Um diesen Fluch zu bekämpfen, haben dann alle brujas im Land begonnen, den Spielern positive Energien zu vermitteln. Und seitdem haben wir kein Spiel mehr verloren…

Sind Sie eine Bruja?
Vielleicht. 

Was vielleicht?
Ich darf das nicht beantworten.

Wollen Sie sonst noch etwas sagen?
¡Viva Argentina, Viva las brujas! Ich trinke jetzt einen Mate und esse Dulce de leche. 

Herzlichen Dank für das Interview. Ich werde mich dann melden, falls es bei YB irgendeinmal nicht mehr so läuft. Vielleicht können wir ja dann die Dienste der Brujas in Anspruch nehmen.

Carlos campeón

Briger am Montag den 19. Dezember 2022

Heute lernen Sie Carlos kennen.

Der 83-jährige wurde beim 3:0-Halbfinalsieg der Argentinier gegen Kroatien dabei fotografiert, wie er auf einem Plastikstuhl sitzend, das Spiel im Schaufenster eines Haushaltsgeschäfts verfolgte. Seine Antenne sei nicht ausreichend stark, so Carlos später gegenüber argentinischen Medien und seine Freunde alle tot, somit schaue er die Spiele halt alleine.

Die Social-Media-Nutzerin, die Carlos fotografiert hatte, forderte das Haushaltswarengeschäft auf, Carlos einen TV zu schenken, was auch geschah. Doch Carlos dachte nicht daran, den TV auf seinem neuen Gerät zu schauen, sondern gab zu Protokoll: “Ich habe das Gefühl, dass ich ihnen Glück gebracht habe, indem ich das Spiel vor diesem Geschäft geschaut habe. Also werde ich am Sonntag, wenn das Finale stattfindet, an der gleichen Stelle sitzen.”

Gesagt getan:

Stilvolles Stillen

Frau Tifosa am Dienstag den 13. Dezember 2022

RL Leser:innen, welche die WM nicht boykottieren werden heute Abend wieder einmal mit eigenen Augen sehen, dass Argentinien ein absolut fussballverrücktes Land ist. 

Wirklich alle lieben die Nationalmannschaft. Sehr viele mögen auch den Klubfussball und besuchen die verschiedenen Stadien: Frauen, Männer, Kinder und auch Säuglinge. Während die älteren bei einem Matchbesuch gerne mal etwas beim Essensstand holen gehen, haben die Säuglinge im Stadion etwas andere Ernährungsbedürfnisse.

Das Spezialtrikot (Screenshot Twitter)

Stillen im öffentlichen Raum sei aber leider immer noch nicht zu 100% akzeptiert und könne etwas unangenehm sein. Der Racing Club in Buenos Aires wollte dem entgegenwirken und hat vor einigen Wochen das erste Trikot für Stillende designt. In einem auf Twitter veröffentlichten Werbevideo wurde das Modell präsentiert. Die Mütter im Video sind begeistert! Endlich können sie ihre Leidenschaft trotz des jungen Nachwuchses im korrektem Tenue ausüben.

Es sei der Designerin und dem Verein ein grosser Wunsch, Fussballspielbesuche möglichst inklusiv zu machen. Deshalb haben sie auch kein Patent auf das neuartige Trikot angemeldet. Sie fordern damit andere Vereine weltweit dazu auf, nachzuziehen und selber ein solches Trikot ins Sortiment aufzunehmen. 

Jovialer Juninho

Herr Winfried am Mittwoch den 2. November 2022

Das Fussball-Politik-Tandem geht in die nächste Runde.

Ältere Leser:innen erinnern sich, neulich war britische Politik Thema in diesem Fachblog. Diesmal geht es um ein anderes bedeutendes Fussballland: Brasilien. Wissen Sie noch, Juninho Pernambucano?

Der Kunstschütze ist heute 47 Jahre alt und hat zuletzt nicht mehr ganz so viel von sich reden gemacht wie damals alben. Weil in seinem Heimatland aber gerade Wahlen waren, hat er ein Foto aufs Internet gestellt. Er scheint sich über das Ergebnis zu freuen.

Bild: Twitter

Damit ist Juninho anderer Meinung als diverse andere ehemalige und aktuelle Nationalspieler. Neymar, Robinho, Ronaldinho, Felipe Melo, Rivaldo, Lucas Moura, Lucio, Romario – sie alle unterstützten öffentlich den anderen Kandidaten. Juninho ist da also eher die Ausnahme.

Genaueres und Bebilderungen gibt es hier.

Mahatma machts möglich

Frau Tifosa am Dienstag den 1. November 2022

Nicht nur ich befinde mich zurzeit im Ausland, sondern auch die RL-Premiumleser Papa und Mamma Tifosa.

Diese bereisen derzeit gerade Südamerika und haben mir per Brieftaube Express-Internet-Post folgendes Bild zukommen lassen:

Auf dem Bild sehen Sie die Innendekoration des Restaurants Desnivel in Buenos Aires. Sofort fallen die neun Wimpel auf, auf denen die Logos verschiedener Fussballvereine aus der Stadt abgebildet sind. Der Besitzer des Restaurants scheint ein Modefan guter Geschäftsmann zu sein, der alle Kundengruppen ansprechen will. 

“Das ganze Restaurant war voller Fussballbilder”, erzählt Papa Tifosa am Telefon. “Nur ein einziges passte nicht rein: Oben rechts an der Wand, zwischen dem River Plate und dem Boca Juniors Wimpel, hing ein Bild von Mahatma Gandhi und zwar nicht der brasilianische Fussballer Mahatma Gandhi, sondern der indische Unabhängigkeitskämpfer.”

Papa Tifosa hat aber glücklicherweise eine mögliche Erklärung dazu. “Gandhi war ja bekannterweise gegen jegliche Form von Gewalt. Ich glaube, der Restaurantbesitzer hat ihn neben die Wimpel gehängt, damit sich die Wimpel an der Leine nicht bekriegen.”

Attraktive Ausgangslagen

Herr Shearer am Donnerstag den 27. Oktober 2022

Schöne Tabellen aus aller Welt.

Screenshot: soccerway.com

Heute blicken wir ins schöne Kolumbien und dort auf die Primera A, die höchste Spielklasse. Falls Ihnen die hiesige Liga also zu langweilig ist, empfehlen wir Ihnen den Abschluss eines TV-Abos bei einem der einschlägigen kolumbianischen Bezahlsender. Wobei – tun Sie das sofort, denn am Wochenende fällt die Entscheidung in der regulären Saison. Die acht erstklassierten Teams balgen sich dann in einer Finalrunde um die Spitzenplatzierungen.

Legen Sie jetzt also sofort alles zur Seite, machen Sie Gebrauch von Ihren Kenntnissen des Fussballs im Lande Valderramas und teilen Sie uns in der Kommentarspalte Ihre fachkundige Expertise zum Ausgang dieser Meisterschaft mit.

Live is live

Rrr am Mittwoch den 5. Oktober 2022

Multifunktionale Stadien – einfach eine tolle Sache.

Der Allianz Parque in São Paulo ist die Heimat des ruhmreichen SE Palmeiras, doch werden in der Arena auch viele andere Spektakel geboten. Mitunter kommt es zu Nutzungskonflikten, die in Brasilien durchaus kreativ gelöst werden.

Im April, beim Stadtderby von Palmeiras gegen Sao Paolo, waren 1500 Fans zwar hautnah dabei, sahen das Spiel aber doch nur auf Grossleinwand.

Kurz zuvor war die US-Rockband Maroon 5 aufgetreten, und leider reichte die Zeit bis zum Match nicht, um die riesige Bühne hinter dem einen Tor abzubauen.

Palmeiras beschloss darauf, das Spiel auf der Rückseite der Bühne auf Grossleinwand zu zeigen. Die Fans in diesem Sektor erhielten Gratis-Eintritt. Und ihr Jubel war gross, als Palmeiras das Skore eröffnete. Bewegende Bewegtbilder sehen Sie hier. Palmeiras siegte schliesslich 4:1 und wurde damit Meister des Bundesstaats São Paulo.

(Fotos: Twitter)