Es folgt eine Grundsatzerklärung unseres Chefredaktors Herr Rrr.
„Liebe Freunde des Runden Leders, der heutige Tag bietet uns Gelegenheit, die Tagesaktualität für einmal hintan zu stellen und uns stattdessen mit einer der grossen Fragestellungen unserer Zeit zu befassen: Wer wird eigentlich Weltfussballer des Jahres 2018?
Machen wir uns nichts vor, die zwei Herren, welche den Titel seit 2008 unter sich aufteilten, kommen nicht in Frage. Cristiano Ronaldo hat zwar die Champions League gewonnen, aber er hat die WM vergeigt und fiel dort letztlich nur als Top-10-Mitglied in der Schwalbenhitparade auf. Über Lionel Messi müssen wir nicht viele Worte verlieren, er hat auch diese Saison keinen internationalen Titel gewonnen.
Die Messi-Cronaldo-Ära kommt also zu einem Ende. Wer aber folgt?
Ich habe mir wochenlang den Kopf zerbrochen, ich habe mir Tausende Namen durch den Kopf gehen lassen, und letztlich kam ich zum Schluss: Ideal wäre jemand, der dieses Jahr sowohl die Champions League als auch die WM gewonnen hat.
Nach intensiven Recherchen kann ich Ihnen den Namen des Betroffenen präsentieren: Es ist Raphaël Varane, der französische Innenverteidiger von Real Madrid, der als weltweit einziger Spieler beide Kriterien erfüllt.
Die Wahl von Varane wäre nicht nur aus empirischen Gründen folgerichtig. Mit der Auszeichnung eines Innenverteidigers gäbe die FIFA vielmehr auch einem Schlüsselposten des modernen Weltfussballs seine wohlverdiente Wertschätzung. Überdies wäre es ein Bekenntnis zum Fairplay im Sport, denn es gibt wohl kaum einen faireren Abwehrspieler als Raphaël Varane: Ohne eine einzige gelbe Karte wurde er Fussball-Weltmeister, und die vier Champions-League-Titel holte er (als Verteidiger!!) mit insgesamt 3 Verwarnungen in 46 Einsätzen.
Ich werde das Bewerbungsdossier noch heute an Dr. Infantino abschicken. Wenn die FIFA sportliche Argumente höher gewichtet als kommerzielle Interessen, ist die Sache so gut wie gegessen. Ihnen allen wünsche ich einen besinnlichen 1. August.“