Archiv für die Kategorie ‘FIFA’

Boykott-Bulletin #12

Herr Shearer am Donnerstag den 1. Dezember 2022

Der zwölfte Boykotttag, das Dutzend ist voll!

Sie haben noch kein einziges Spiel dieser Wüsten WM geguckt? Bravo, Sie sind wirklich standhaft! Obwohl, vielleicht dürften Sie ja trotzdem schauen.

Das haben Sie gestern boykottiert:

Frankreich verliert das (zumindest für den Gegner) prestigeträchtige Spiel gegen Tunesien mit 0:1. Griezmanns Ausgleichstor in der Nachspielzeit wurde vom VAR annuliert. Trotzdem beenden “Les Bleus” die Gruppenphase auf dem ersten Platz. Dänemark ist nach einer Niederlage gegen Australien mit bloss einem Punkt auf dem Konto schon wieder auf dem Rückflug. Lionel Messi darf nach einem 2:0-Sieg mit Argentinien gegen Polen weiter auf den Titel hoffen, Mexiko schiesst zwar schöne Tore, aber einfach zu wenige und muss darum trotz 2:1 gegen die Saudis dem schönen Katar ¡Adiós! sagen.

Das boykottieren Sie heute:

In der Gruppe E ist Costa-Rica-Deutschland eine klare Sache, Spanien – Japan aber leider auch. Die Flick-Truppe tut sicher gut daran, gegen die Ticos die Tormaschine anzuwerfen. Belgien – Kroatien und Kanada- Marokko heissen derweil die Paarungen in der Gruppe F. Der ewige Geheimtipp Belgien braucht einen Sieg und dazu noch Schützenhilfe aus Marokko, um in die Achtelfinals vorzustossen.

Flitzer des Tages:

Heute ein sogenannter Fussballfan mit tunesischem Trikot und palästinenischer Fahne. Dabei soll man doch Sport und Politik nicht vermischen!

Rückblick des Tages:

Vor 92 Jahren war so eine WM eine total unaufgeregte und bestens organisierte Angelegenheit, wie Sie hier nachlesen können.

Heute fühle ich mich wie Zdravko Kuzmanovic – ich könnte allen die Beine brechen. Damit einen angenehmen Start in diesen Tag!

Boykott-Bulletin #11

Herr Winfried am Mittwoch den 30. November 2022

Heute machen Sie die Elf voll!

So viele Tage WM-Boykott wie eine Fussballmannschaft Spieler auf dem Feld hat, herzliche Gratulation. Einige gute Gründe für Ihr Vorgehen liefert der frühere Kommunikationschef der Fifa im Schweizer Rundfunk – bitte sehr.

Das boykottierten Sie gestern:

Zuerst wurden die Niederlande glanzlos Gruppensieger, Gastgeber Katar konnte auch im dritten Auftritt nichts. Parallel zog Senegal an Ecuador vorbei in den Achtelfinal.

Dann wurde es politisch. England traf auf Wales, Nachbarschaftshassliebe – ausgetragen bereits im sehenswerten Vorspiel auf der kanarischen Insel Teneriffa. In Katar gewann England 3:0 und ist weiter.

Auch recht aufgeladen war das Duell USA gegen Iran. Die Iraner sangen die Hymne ohne Emotionen, auf den Rängen gab’s verschiedene Transparente. Das Spiel verlief dann nicht so spektakulär, die USA bleiben dank Pulisics Tor im Turnier. Iran ist draussen.

Damit ist klar, dass Sie am Wochenende Niederlande – USA und England – Senegal boykottieren werden.

Und das boykottieren Sie heute:

Argentinien muss gegen Polen nochmal kämpfen, aber das können Sie sich schenken. Ihm würden wir es aber von Herzen gönnen, wenn Messi & Co. weiterkommen. Auch der Saudi (gegen Mexiko) hat weiter beste Chancen. Aber eben.

Und am Nachmittag wenn Sie eh noch BIP haben, in der Aare badend einen auf super-hipp machen, oder einfallslos auf dem Weihnachtsmarkt Glühweinplörre schlürfen, misst sich Dänemark mit Australien und Frankreich trifft auf Tunesien. Also lassen Sie das.

Sowieso tun Sie am besten überhaupt gar nichts! Ausser zuhören, wie Nichtstun so geht – um 18:15 Uhr im Collegium Generale der Universität Bern. Die Veranstaltung ist gratis, melden Sie sich aber vorher an.

 

Boykott-Bulletin #10

Herr Maldini am Dienstag den 29. November 2022

Heute wäre zweimal Parallel-Gucken, aber das lassen wir zum Glück sein.

Der heutige Tag beginnt um 13:10 Uhr mit Biathlon (Weltcup in Kontiolahti, Einzel, Männer, im Staatsfernsehen), auf Eurosport kommen sie bereits vorher in den Genuss von Snooker (8:30), Velosport (10:30) und Nordischer Kombination (11:30). Sie haben Lust auf Fussball? Wechseln Sie um 11:50 auf Blue Zoom und verfolgen Sie die Partie FC Basel 1893 – Grasshopper Club Zürich.

Das boykottierten Sie gestern:
Gestern lief absolut nichts, das Sie hätten verpassen können. Etwas viele Tore bei Kamerun-Serbien, auch bei Südkorea-Ghana war viel los, u. a. eine Rote Karte für einen Trainer nach Spielschluss und Selfie-Time des anderen mit dem grännenden Son Heung-Min. Danach eine ziemlich langweilige Partie zwischen Brasilien und der Schweiz (Aufreger: kurz ging das Licht aus und Crash schon vor dem Stadion) und zum Schluss noch Portugal gegen Uruguay (diese Begegnung endete nach Redaktionsschluss, Anm. d. Red.).

Das boykottieren Sie heute:
Heute könnten Sie zuerst gleichzeitig Ecuador-Senegal und Niederlande-Katar schauen, aber eben, das lassen wir sein, ist sowieso zu anstrengend. Danach noch das geopolitisch interessante Duell Iran-USA und Wales-England (da war auch nicht immer alles in Butter), aber auch da passen wir. Deshalb um 20:15 “Katar – Gas und Spiele” auf Arte oder halt wieder Snooker, wenn es denn sein muss. Viel Vergnügen!

Boykott-Bulletin #9

Briger am Montag den 28. November 2022

Juhui, am heutigen Zibelemärit bleibt der TV das letzte Mal vier Mal aus.

Sie können heute getrosst Zibele- und Chäschueche essen und irgendwelchen Leuten Gummihämmer auf den Kopf schlagen, ab morgen können Sie nämlich dann nur noch zwei Mal am Tag boykottieren, weil die Spiele dann parallel stattfinden und Sie nur noch um 16 und 20 Uhr ausschalten müssen.

Das boykottierten Sie gestern:
Costa Rica hält Deutschland im Turnier, obwohl die Ticos nur zwei Mal im gegnerischen Strafraum am Ball sind, bezwingen sie Japan mit 1:0.
Belgiens Abwehr in Brüssel stabiler als in Doha, der Warumauchimmerweltranglistenzweite einmal mehr geh heim Favorit an einer Endrunde, aber trotz des 0:2 gegen die Löwen vom Atlas, kann der WM 3. von 2018 gegen den WM 2. von 2018 noch weiter kommen. Dafür muss er sich allerdings steigern und allenfalls auf Kanada hoffen, der Gastgeber von 2026 ist trotz erstem WM-Tor der Geschichte (durch Davies, Sie haben es gestern schon erfahren) schon ausgeschieden. 1:4 gegen Kroatien. Nach Katar streicht also Kanada die Segel, was das alles für Kamerun bedeutet?
Am Abend dann bei Deutschland – Spanien haben sie in der 19. Minute verpasst, dass Red Bull zwar Flügel verleiht, dies beim Einwerfen aber nicht unbedingt hilft. Am Ende 1:1 und somit können sich beide noch für’s Achtelfinale qualifizieren, aber auch ausscheiden.

Das boykottieren Sie heute:
Um 11:00 Uhr können Sie zwischen Kamerun und Serbien getrost wegschauen, weil Schämpu sowieso nicht eingesetzt wird. Um 14:00 Uhr sind Sie sowieso immer noch zwischen Zwiebeln gefangen und verpassen dann wie sich Ghana mit Südkorea duelliert. Um 17:00 Uhr trifft die Schweiz schon wieder auf Brasilien, das haben Sie erst gerade vor vier Jahren geschaut und zudem wird dort sowieso wieder wüst geredet. Und um 20:00 Uhr sind Sie schon im Bett, weil Sie ja früh aufmussten und auch Uruguay gegen Portugal haben Sie gerade erst neulich in Russland gesehen. Damals war übrigens der eine Mann aus Salto Mann des Spiels.

Song des Tages:
Afrika ist laut, es ist voll Energie, Rhythmus, Musik, Tanz, Trommeln.

Göttlicher Beistand des Tages:

Um 13:00 Uhr fühlen wir dann den Puls bei Hene und Ursi in der Schopfbar, bleiben Sie uns also gewogen.

Boykott-Bulletin #8

Val der Ama am Sonntag den 27. November 2022

Endlich Sonntag.

Weder Heimspiel noch Auswärtsreise, heute dürfen wir entspannen. Ein Konterbier und dann gemütlich brunchen vielleicht. Oder trotzdem raus zu Marroni und Glühwein. Das Grosi mal wieder besuchen. Einfach mal innehalten, oder auch nicht. Keine Verpflichtungen, keine Termine. Winterpause.

Das boykottierten Sie gestern:

Argentinien ist erleichtert (2:0 gegen Mexiko). Er auch. Saudi-Arabien unterliegt Lewandowski (also eigentlich Polen und zwar mit 0:2) und alle beneiden sie Frankreich (2:1 gegen Dänemark) um ihn. Dann war noch Australien – Tunesien.

Das boykottieren Sie heute:

Bei Japan – Costa Rica (11.00 Uhr) wird erst geknorzt und dann wie immer geputzt. Belgiens ewige goldene Generation knorzt auch, und zwar gegen Marokko (14.00). Zum Stützbier wohl Animositäten und zwar bei Kroatien gegen Kanada (17.00). Wie Spanien ab 20.00 Uhr gegen Deutschland dominiert, wird Ihnen morgen allenthalben erzählt werden.

Erkenntnis des Tages:

England ist langweilig.

Boykott-Bulletin #7

Rrr am Samstag den 26. November 2022

Heute gibts endlich wieder einmal Fussball.

Und Sie können für 10 Franken live dabei sein! Anpfiff im Wankdorf ist um 17.00 Uhr, YB trifft auf GC. Mit einem Sieg können die Bernerinnen die Gäste aus Zürich überholen und Platz 3 der Tabelle erklimmen.

Für Spannung ist also gesorgt. Den Fernseher müssen Sie auch heute nicht einschalten.

Das boykottierten Sie gestern:

Die WM ist vorbei. Also für Katar. Aber immerhin gabs für den Gastgeber das erste WM-Tor, das Sie natürlich nicht schauen wollen. Ecuador wäre der Liebling der hiesigen Public Viewings, wenn es denn solche mit anständigem Publikumszuspruch gäbe. England hat dank einem heroischen 0:0 gegen das grosse Amerika die KO-Phase erreicht.

Das boykottieren Sie heute:

Bei Tunesien-Australien (11.00 Uhr) sind Sie im Garten, um den zeitlosen Leckerbissen unseres Starkochs Maître A. Point vorzubereiten, Polen-Saudiarabien (14.00) verpassen Sie wegen der Siesta und Frankreich-Dänemark (17.00) infolge Ihres Ausflugs ins Wankdorf. Was, um 20.00 Uhr sind Sie immer noch am Nachglühen vor dem McDonalds? Kein Problem, Argentinien kann sicher auch ohne Sie gegen Mexiko spielen.

Song des Tages:

Herr Rrr war vor 32 Jahren an der WM in Italien und sang im Stadion mit, als Argentinien gegen die UdSSR spielte. Daran erinnerte er sich gestern, am Todestag von Diego Maradona. Im Spanischen Viertel in Napoli gab es dazu eine Gedenkfeier, die auch der Klubpräsident der Maradona-Jahre, der 91-jährige Corrado Ferlaino, besuchte. Darf ich Sie nun bitten, sich zu erheben und in den Gesang einzustimmen? Besten Dank und alles Gute.

oh mamma mamma mamma,
oh mamma mamma mamma,
sai perché mi batte el corazon,
ho visto Maradona, ho visto Maradona,
ué mammà, innamorato so’!!!

Boykott-Bulletin #6

Frau Götti am Freitag den 25. November 2022

Heute ist ein guter Tag zum Boykottieren.

Spannend wirds frühestens gegen Abend, und da sind Sie eh längst im Apéro.

Das boykottierten Sie gestern:

Allen voran das erste Spiel der Landi gegen Kamerun mit dem ersten Sieg dank eines Tores von ausgerechnet Breel Embolo mit seinen kamerunischen Wurzeln und dem fantastischen ersten Länderspieleinsatz von YB-Spieler Fabian Rieder. YB reitet den Regenbogen und bietet gleich an beiden verbleibenden Spieltagen der Nati 18.98 % Rabatt auf gestreifte Cornerfahnen, Polyschals und Kapitänsbinden an. Zu unserem Glück wurde Schämpu nicht eingesetzt und Moumi erst zu spät. Die auf seinem Hut angekündigte théorie du danger erklärt uns mein alter Freund, der Snoop Dogg Kameruns, dann weiter unten.

Des Weiteren gabs gestern wieder einmal ein 0:0, diesmal zwischen Uruguay und Südkorea, der Mann aus Rothrist hätte gegen Ghana um ein Haar spät noch zwei Punkte vertan und bei Brasilien gegen Serbien geschah dies.

Dies boykottieren Sie heute:

Ab 11.00 nutzen die Iraner ihr Momentum für einen 1:0 Sieg gegen Bales Wales. Senegal kommt ohne Mané gegen den Gastgeber nicht über ein 5:0 hinaus. Unterrichtete Kreise gehen für den weiteren Tagesverlauf von einer 0:1-Niederlage Hollands gegen Ecuador aus, bevor die USA für das Nicht-Aufgebot von Theoson-Jordan Pefok Siebatcheu mit einem 0:3 gegen England bestraft werden.

Der Song des Tages:

Selbstverständlich The One and Only

Boykott-Bulletin #5

Herr Shearer am Donnerstag den 24. November 2022

Heute: der erste richtige Härtetest für alle WM-Verweigerer:innen.

Schon Tag fünf im Land des untergehenden Regenbogens! Und endlich darf auch die Schweiz mitmachen.

Das boykottierten Sie gestern:

Marokko remisiert gegen die Kroaten, Deutschlands Start ordentlich missraten. Spanien derweil sicher, überfährt brutal die Costa Ricer. Belgien machts soso lala, ein Minisieg gegen Kanada.

Das boykottieren Sie heute:

Früher oder später kommt Jean-Pierre Nsame. Mutmasslich allerdings bestenfalls von der Bank im frühen Kracher zwischen der Schweiz und Kamerun, bei dem Ihr TV-Gerät ab 11:00 ausgeschaltet bleibt. Die weiteren Partien, die Sie heute getrost ignorieren können: Uruguay – Südkorea (14:00 Uhr), Portugal – Ghana (17:00 Uhr) sowie Brasilien gegen Serbien (20:00 Uhr).

Der deprimierende Fakt des Tages:

In Deutschland schauen die Leute lieber Donna Leon als Fussi. Gut, nach gestern ist das einigermassen nachvollziehbar.

Der Feel-Good-Fakt des Tages:

Die Stadien werden gar nicht von unterbezahlten Wanderarbeiter:innen gereinigt! Das machen die Fans gleich selber.

Song des Tages:

Natürlich: Wilco, Impossible Germany!

In unserem Programm geht es bereits um 10:00 Uhr mit einer Direktschaltung in die legendäre Schopfbar weiter. Lassen Sie Ihren Rechner also auf höchster Stufe weiterlaufen!

 

Boykott-Bulletin #4

Herr Winfried am Mittwoch den 23. November 2022

Auch heute können Sie Besseres zu tun haben, als von morgens bis abends Fussball zu gucken.

Der WM-Trott hat am dritten Tag Einzug gehalten, inzwischen wird sogar über die Spiele selbst diskutiert. Es lohnt sich also von Tag zu Tag mehr, das Zeug zu boykottieren.

Das boykottierten Sie gestern:

In Argentinien weint die Sonne, derweil überlegt sich Saudi-Arabien, alle Drogen auf einmal zu legalisieren. Saudi-Arabien gewann 2:1.

Am Nachmittag passierte zweimal nichts (ausser verschossener Penalty Lewandowski) und am Abend gewann Frankreich standesgemäss gegen Down Under.

… und das boykottieren Sie heute:

Deutschland trauert vor dem Spiel gegen Japan (14 Uhr) der verpassten One-Love-Binde nach und der DFB kommt angesichts des Einknickens redlich unter Druck, der Grossverteiler Rewe hat sich schon aus der Partnerschaft mit dem Deutschen Verband verabschiedet. Ob das auch Migros oder Coop tun würden? Oder gar die SFV-Premiumpartnerin Credit Suisse?

So oder so, die Schweiz boykottieren Sie heute eh nicht. Dafür zum Brunch Marokko gegen Kroatien, später dann Spanien vs. Costa Rica (17:oo MEZ, ist eh unfair für den Spanier da Mittagsschlaf!) und Belgien gegen Kanada (macht eigentlich die NHL Pause?).

Frage des Tages:

Kann sich der katarische Antiregenbogenüberwachungsapparat auch täuschen? Er kann! Die Fahne eines brasilianischen Journalisten war nämlich keineswegs provokativ gemeint, ehrlich nicht. Und trotzdem erfuhr er grobe Repressionen. Sehen Sie selbst.

Heute fühle ich mich wie belgische WM-Fans mit Sehnsucht nach ihrem Trappistenbier. Santé!

 

 

Boykott-Bulletin #3

Herr Shearer am Dienstag den 22. November 2022

Heute ersparen Sie sich sechs Stunden Fussball.

Das boykottierten Sie gestern:

Erst nagelt England den Iran an die Wand, dann verliert der Senegal gegen Niederland.  Experten sind sich einig, der Weltmeistertitel muss nach diesem fulminanten 6:2 auf die Insel gehen. Der Prix Courage geht derweil an die zur Nationalhymne schweigenden Iraner, welche nach ihrer absehrbar frühen Rückkehr durchaus Ärger mit dem Regime kriegen könnten. Freund Heinz Einz besucht derweil USA gegen Wales.

Das boykottieren Sie heute:

Ab heute wird es streng! Jeden Tag vier Spiele, da kommt man mit TV ausgeschaltet lassen kaum noch nach. Argentinien trifft zum Apéro um 11:00 Uhr auf Saudi-Arabien, danach folgt Dänemark – Tunesien (14:00 Uhr). Mexiko – Polen heisst die Paarung am frühen Abend, da schaut man auch immer gerne weg. Zum Schluss greifen auch die Franzosen ins Turnier ein, gegen Australien sind sie die klaren Favoriten. Wer Spannung will, schaut also besser den Dienstags-Krimi auf SRF1 (heute: Jenseits der Spree).

Die Frage des Tages:

Was wurde eigentlich aus der verbotenen Kapitänsbinde? Sie lebt! Am Arm der BBC-Expertin Alex Scott darf sie doch noch ins Fernsehen. Da stellt sich eine weitere wichtige Frage: wieviele gelbe Karten dürfen TV-Kommentator:innen eigentlich kassieren, bis sie gesperrt werden?

Heute fühle ich mich wie der unbekannte Wikipedia-Autor. Damit wünsche ich Ihnen einen schönen Tag.

Boykott-Bulletin #2

Rrr am Montag den 21. November 2022

Heute verpassen Sie 270 Spielminuten.

Mindestens. Also vermutlich 308, weil an dieser WM die Nachspielzeit grosszügig bemessen wird. Aber egal, Sie schauen ja gar nicht. Kein Problem – hier ist unser tägliches Briefing über die wichtigsten Ereignisse in Katar.

Das bokykottierten Sie gestern:

Katars Nationalelf leider nicht konkurrenzfähig, in der Challenge League würde das nicht einmal für den Abstiegskampf reichen. Konsternation auch auf der Tribüne: “Abhocke!”, sagt der Scheich.

Das bokykottieren Sie heute:

England will sowieso kein Mensch sehen (ab 14.00 Uhr gegen den Iran). Im zweiten Spiel des Tages wird Katar mit Schrecken feststellen, dass die zwei anderen Gruppengegner noch stärker sind als Ecuador (Senegal-Holland ab 17.00 Uhr). Und was tun Sie am Abend? Vielleicht den Makramee-Kurs des Ortsvereins Meikirch besuchen.

Und das müssen Sie auch nicht wissen: In Europa ist alles besser und nicht so menschenrechtsfeindlich! Das zeigt sich auch am Beispiel des englischen EM-Trikots. Wir schalten rüber zum Daily Mirror: England’s £115 Qatar World Cup shirts made by Thai factory workers paid just £1 an hour.

Heute fühle ich mich wie Matthias Mast, der ernsthaft gedacht hat, dass zur Eröffnung viele Leute in sein WM-Stübli kommen. Und damit zurück in die angeschlossenen Funkhäuser.

Impression vom Eröffnungsspiel. Ein halbleeres Stadion? Das bleibt sicher ein Einzelfall.

Oha Lätz (MCMXXVIII)

Rrr am Sonntag den 20. November 2022

Wer findet die fünf Unterschiede?

Oben Fanzone in Bern, unten Fanzone in Doha.