Archiv für die Kategorie ‘FIFA’

Kluge Köpfe kühlen sich

Herr Shearer am Donnerstag den 29. Dezember 2016

Endlich! Die FIFA kümmert sich um die Arbeiter in Katar.

Sie wissen ja: die Arbeiter, welche die Stadien für die Fussball-WM 2022 in Katar hochziehen dürfen, beklagen sich ständig wieder über unzumutbare Arbeitsbedingungen und Anstellungsverhältnisse. Die FIFA wird deshalb in Zürich sogar vor den Richter zititert. Jetzt aber auch mal gute News! Bald schon wird das Arbeiten in der Glutofenhitze der Wüste zum reinsten Vergnügen, dank den Wissenschaftlern, welche zusammen mit dem Obersten Rat für Organisation und Nachhaltigkeit in Doha einen Bauhelm mit eingebauter Klimaanlage entwickelten. “Bei unserem Konzept bläst ein solarbetriebener Ventilator Luft über ein gekühltes Materialelement im oberen Bereich des Helms. Die gekühlte Luft strömt dann vorn über das Gesicht des Trägers nach unten und bietet dem Arbeiter so ein kühleres Mikroklima”, erklärt Dr. Saud Abdul-Aziz Abdul-Ghani, Professor am College of Engineering der Universität Katar. Um bis zu zehn Grad könne so die Temperatur im Helminnern gesenkt werden.

Sie sehen, es ist nicht so, dass den Kataris und der FIFA das Wohlergehen der Gastarbeiter egal wäre. Die Kühlpakete liefern etwa vier Stunden lang kühle Luft ab, danach müssen sie zurück in einen Kühlschrank und gegen frische getauscht werden. Das könnte dann dem ganzen Konzept etwas abträglich sein, denn welcher zeitgemässe Arbeitgeber gönnt seinen Sklaven Mitarbeitern bereits nach vier Stunden schon eine Pause?

“Wenn die Entwicklung abgeschlossen ist, können wir das Produkt in der Region und in anderen heißen Gebieten der Welt als Teil des Vermächtnisses dieses Turniers einführen”, ist Dr. Saud übrigens überzeugt. Und da sage noch einmal jemand, solche Monsteranlässe seien nicht nachhaltig!

Wo ist Maldini?

Herr Maldini am Samstag den 10. Dezember 2016

Willkommen zum grossen Fifa-Museum-Testbericht.

2016-12-03-15-58-24Da unser Vetter Gianni das Museum schon wieder schliessen will, besuchte das Runde Leder noch schnell das Erbe von Onkel Sepp. Die Anreise erfolgt am besten bequem per Zug, so kommen Sie einerseits in den Genuss des neuen Teils des Zürcher HBs, andererseits können Sie auch den Bahnhof Zürich Enge bestaunen, dessen Architektur etwas an den Führungsstil von Infantino erinnert. Von dort müssen Sie nur noch über die Strasse und schon sind Sie beim Fifa World Football Museum.

Einmal drin, bezahlen Sie den bescheidenen Eintrittspreis von 24 Franken und verstauen ihr Gepäck in der Garderobe. Das RL wählte Schliessfach “Litmanen” (ältere Leser erinnern sich). Jetzt kann es losgehen!

untitledSie beginnen in einer Mini-Arena, in welcher sämtliche Nationaltrikots der Fifa-Mitglieder präsentiert werden (sieht hübsch aus) und erfahren anschliessend viel Altes und Neues über die Geschichte des Füessballs und der Fifa selber (auch das ist ordentlich präsentiert).  

Eine Etage tiefer gehen Sie sämtliche Weltmeisterschaften der Männer und Frauen durch und bestaunen zahlreiche Memorabilien. Dass Paolo Maldini nirgends vorkommt, enttäuscht Sie masslos, aufmuntern tun Sie sich deshalb, indem Sie sich die Highlights von Halbfinal und Final der WM 2006 zu Gemüte führen (HF: GER 0-2 ITA, F: ITA 5-3 FRA n.P.). Weiter können Sie in die Rolle von Dani Wyler & Co. schlüpfen, sich als Schiedsrichter beweisen oder ein Selfie in die weite Welt hinaus schicken. Abgerundet wird dieser Teil mit einem kurzen Film.

untitledDer Rest ist dann nicht mehr so spannend. Es geht um die Volunteers, die Songs zu den Weltmeisterschaften (viele davon sind ja schrecklich), Sie können in der Kinderecke basteln oder den Nachwuchs auf dem interaktiven Parcours zum Weinen bringen, wenn Sie das möchten. Am Schluss müssen Sie noch durch den Museumsshop, und da taucht er dann doch noch auf, der Maldini: Eingerahmt, unterschrieben und leider viel zu teuer für einen RL-Redaktor.

Alles in allem kommt der fussballaffine Mensch in diesem Museum auf seine Kosten, aber es hat halt seinen Preis. Als RL-Leser ist ein Besuch natürlich Pflicht, die Redaktion empfiehlt einen solchen mit 1898:0 Stimmen.

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Aparte Ambiance

Rrr am Montag den 10. Oktober 2016

Interessant.

Interessant, dass sich in Andorra die nationale Abhöranlage gleich im Stadion befindet. 

Erfreulich zudem, dass Denis Zakaria kurz nach seiner Einwechslung das zweite Schweizer Tor vorbereitete. 

Sonst war heute Abend nichts interessant und nur wenig erfreulich. Die Schweiz zittert sich am Schluss zum 2:1-Sieg und hält verlustpunktfrei Kurs auf die WM in Russland. 

Spätes Glück in Budapest

Rrr am Freitag den 7. Oktober 2016

“Valentin Stocker” macht Petko glücklich.

Der Ergänzungsspieler von Hertha Berlin traf eine Minute vor Schluss zum 3:2-Sieg in Budapest. 

Zuvor hatte die Schweiz zweimal eine Führung innert 127 bzw 267 Sekunden verspielt. Egal: Nach dem späten Sieg führt die Schweiz die Gruppe ohne Verlustpunkte an.

Eventuell nicht mehr kontrollierbar

Rrr am Dienstag den 13. September 2016

Das viele Geld im Fussball ist problematisch.

Zu dieser Erkenntnis ist Sepp Blatter gekommen, der gestern abend vor den Aktionären des FC Thun referierte.

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“Die Reichen wollen immer reicher werden”, kritisierte er in seinem 40-minütigen Grundsatzreferat und griff die UEFA an wegen der “abstrusen Idee”, den vier grossen Nationen je vier fixe Startplätze in der Champions League zu gewähren. Das mache den Weg in die Königsklasse für den FC Basel viel schwieriger. Erleben Sie nun eine Minute O-Ton mit Onkel Sepp:

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Trinken mit Onkel Sepp

Rrr am Dienstag den 9. August 2016

Blatters süsse Rache: Product Placement für Kronenbourg.

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Jahrelang war Sepp Blatter eng mit dem Bierkonzern Anheuser-Busch verbandelt. Die US-Brauer sponserten die FIFA-Weltmeisterschaften mit Millionen. Blatter und Budweiser, das passte zusammen wie Yin und Jang.

Tempi passati! Beim Hausbesuch des ZDF lüftete der gefallene FIFA-Präsident das Geheimnis: Er trinkt gar kein Budweiser, bei ihm steht Kronenbourg aus Frankreich im Kühlschrank. “Ich trinke es zusammen mit Sprite”, sagte Blatter im Interview mit Dunja Hayali.

99Darf Sepp das? Wir konnten kurz mit dem Bierbeauftragten des Runden Leders sprechen, Herrn Natischer. Dieser nimmt wie folgt Stellung:

“Kronenbourg trinkt der Bierkenner wirklich erst nach Monaten in der Wüste, respektive vielleicht noch nach einem YB-Heimspiel. Sprite ins K’bourg ist ok: Sprite ist selber sehr anspruchslos. Aber wer Panaché trinkt, mag eigentlich kein Bier. Ich empfehle Onkel Sepp deshalb eine Limonade.”

Übrigens, wenn wir schon bei Hopfen und Malz sind: Auch Bierliebhaber können Spitzensport treiben, wie britische Medien berichten.

Überraschung bei Umzug (I)

Herr Maldini am Freitag den 15. Juli 2016

Wer umzieht, stösst immer wieder auf Überraschungen. Herr Maldini zieht um – und entdeckte prompt etwas Unerwartetes.

2016-07-14 16.34.47Herr Maldini öffnete eine Kiste, da kam ein kleines, grünes Etui mit der Aufschrift “Argentinia 78” zum Vorschein. 1978? Genau, da war doch Fussball! Weil das lange vor Maldinis Zeit war, fuhr er auf die Redaktion mit dem Ziel, einige Experten zum Thema zu befragen.

Der junge Herr Briger, der den Redaktionskühlschrank nachfüllte, zuckte einzig mit den Schultern. “Argentinien? 1978? Warum fragen sie mich?”, schnauzte er lediglich. “Sie sind mir noch ein Experte”, antwortete der verdutzte Maldini.

Er ging weiter und traf auf dem Flur Herrn Harvest. “1978? Vor meiner Zeit.” “Meine Güte”, dachte sich Maldini, “das ist doch die Redaktion eines Fussballfachforums.”

2016-07-14 16.36.21Leicht desillusioniert klopfte er an die Tür von Herrn der Amas Büro. Maldini war sich nicht sicher, aber es klang, als wäre der Chef gerade bei der Ama und würde ihn zusammenstauchen. Er ging trotzdem rein und streckte den Streithähnen sein grünes Etui entgegen. “Córdoba, Diktatur, Argentinien, Beschiss, Schwarz-Weiss-Fernseher”, sagte der Ama etwas einsilbig, aber wie aus der Pistole geschossen. Herr Rrr hingegen bekam glänzende Augen und geriet umgehend ins Schwärmen. “Der Finalrasen war von Papierschnitzeln übersät. Mario Kempes, der Weltmeister und Torschützenkönig. Der Junta-General hatte einen Schnauz, das weiss ich auch noch. Argentinien erkaufte sich ein 6:0 gegen Peru, das finden Sie übrigens im RL-Archiv! Leider durfte ich die Abendspiele nicht gucken, sie begannen erst um 23 Uhr. Ja, so war das, Herr Maldini.” Der Chef wollte nicht mehr aufhören, aber Herr Maldini war froh, dass immerhin einer etwas zu Argentinien 78 sagen konnte.

Danach zog er sich in sein kleines Büro zurück, begutachtete freudig seine Münz-Set und recherchierte heimlich. “Eine WM mit nur 16 Mannschaften? Sechs Stadien genügten zur Austragung? Keine Gurkenspiele (ok, eine kleine Ausnahme, aber die gibt es immer)? Alles in Schwarz-Weiss? Ein Turnier ohne Probleme in einem Land, in dem Ordnung herrscht? Wow, das müssen Zeiten gewesen sein damals.”

Gala für Carli

Rrr am Montag den 11. Januar 2016

Die Würfel sind gefallen: Carli Lloyd ist Weltfussballerin 2015!

Eine Überraschung ist das nicht: Die US-Amerikanerin wurde letztes Jahr an der WM Torschützenkönigin und Weltmeisterin. Wir gratulieren herzlich.

carliWeitere Preise gewannen an der FIFA Gala von heute abend: FIFA Puskás Award für das schönste Tor: Wendell Lira. Trainer des Jahres: Luis Enrique und Jill Ellis. Ballon d’Or: Lionel Messi. FIFA FIFPro World XI: Neuer; Thiago Silva, Marcelo, Sergio Ramos, Dani Alves; Iniesta, Modric, Pogba; Messi, Neymar, Cristiano Ronaldo. FIFA Fairplay-Auszeichnung: Alle Fussballverbände und Klubs der Welt, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren.

Nicht vergeben wurde dieses Jahr der traditionsreiche FIFA Presidential Award. Wir wissen im Moment noch nicht genau warum, versuchen das aber in Erfahrung zu bringen.

2Nach der Gala veröffentlichte die FIFA wie gewohnt die Liste mit allen Voten zur Ballon d’Or-Wahl. Daraus geht hervor, dass Messi das absolute Mehr deutlich verfehlte. Er erhielt 41,3 Prozent der Stimmen. Cristiano holte 27,7 Prozent und Neymar 7,8 Prozent. Der Schweizer Nationaltrainer Vladimir Petkovic stimmte übrigens für Messi, Captain Inler entschied sich für CR7.

#JeSuisSepp

Herr Shearer am Freitag den 25. Dezember 2015

Das Runde Leder startet die Sepp Blatter-Solidaritätsaktion.

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Es reicht! Seit Tagen füllt sich das Internet mit hämischen Kommentaren und übler Nachrede, nachdem Sepp Blatter durch die FIFA-“Ethikkomission” völlig willkürlich und grundlos für acht Jahre gesperrt wurde. Wir vom Runden Leder können und wollen diesem Treiben nicht länger zuschauen und haben deshalb beschlossen, unsere Solidarität mit dem sympatischen und weitsichtigen Ex- und hoffentlich auch zukünftigen grossen Denker und Lenker des Weltfussballs zu demonstrieren. Lesen Sie weiter unten unsere Statements und wie auch Sie sich an dieser Aktion beteiligen können.

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Oha lätz (LXIX)

Rrr am Dienstag den 22. Dezember 2015

In unserer Serie “Oha lätz! Wer findet die 5 Unterschiede” präsentieren wir Ihnen heute ein berühmtes Filmzitat und ein aktuelles Remake.

Im falschen Film

Herr Shearer am Dienstag den 22. Dezember 2015

Hört dieses Sepp Blatter-Bashing denn nie mehr auf?

TimRothFIFA

Jetzt hat sich auch noch Tim Roth gemeldet. Der Schauspieler sprach kürzlich in einem Chat auf dem Internetportal Reddit über “United Passions”, den FIFA-Film, in dem Roth die Rolle des Joseph S. Blatter verkörperte:

Der Film ist scheusslich. Ich hasste ihn zu machen, es war der falsche Film, aber ich hatte gute Gründe dafür: zwei Kinder auf dem College, also habe ich mich entschieden, die Rolle anzunehmen. Ich habe das Angebot wohl schlecht angeschaut, aber wenn man einmal eine Entscheidung getroffen hat, dann muss da durch. Ich habe es für meine Familie getan.

Eigentlich habe er sich ursprünglich gedacht, so Roth später im Gespräch mit Fans, dass es in dem Film um die Rolle Sepp Blatters und die verborgenen Machenschaften innerhalb der FIFA gehe. Und zu guter Letzt gestand er dann noch, keine Sekunde des fertigen Films gesehen zu haben. Damit ist er in bester Gesellschaft. Der Streifen gilt bereits jetzt als einer der grössten Flops der Filmgeschichte, erhielt durchwegs vernichtende Kritiken und dürfte nur einen ganz kleinen Bruchteil der Produktionskosten von 23.5 Millionen Euro eingespielt haben. Am ersten Kinowochenende in den USA kamen gerade mal 918 Dollar in die Kassen…

Tim Roth ist übrigens nicht der erste, der sein Mittun bei diesem gigantesken FIFA-Werbefilm im Nachhinein bedauert; auch Regisseur Frédéric Aubertin tat dies bereits und hat sich als “Opfer des Spiels” bezeichnet.

Negative Gefühle – 17. Dezember

Briger am Donnerstag den 17. Dezember 2015

Mein erstes negatives Erlebnis in Zusammenhang mit Fussball hängt auch, aber nicht nur, mit einer 17 zusammen.

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