Archiv für die Kategorie ‘Schalungstafeln’

Für den modernen Fan

Val der Ama am Donnerstag den 9. Mai 2019

Transparente malen? Fahnen schwingen? Wie retro.

Matchtage sind anstrengend, wie Sie wissen. Morgen früh auf, dann das Material bereitstellen, die Fahnen, die Stangen, die Banner, alle Tücher und Kartons falten oder auch rollen und kaum fertig, gehts schon auf ins Stadion zum Choreovorbereiten. Inklusive Spiel und dann alles liegen lassen kommen Sie so locker auf 10 Stunden und das in Ihrer Freizeit.

Schluss damit, haben sich die Clubverantwortlichen des englischen Vereins Manchester City gesagt. Mit einer eigentlich simplen aber total effizienten Errungenschaft fördert der Club die Work-Life-Balance seiner Fans: Digitale Banner. Flexibel, sauber, praktisch, schön. Und auch bequem, denn so müssen sich die Anhänger keine Parolen oder irgendwelche Sprüche zum Aufschreiben ausdenken,  erledigt auch der Club.

Premiere war am Montag gegen Leicester und so schön schaut das aus:

Flexible Flugpreise

Val der Ama am Donnerstag den 9. Mai 2019

Nicht das Wo ist entscheidend, es ist das Wann.

Liverpools Bürgermeister Steve Rotheram  bezeichnete EasyJets Preispolitik als “beschämend”.

Cool gekillt

Val der Ama am Freitag den 29. März 2019

Stellen Sie sich vor…

… Ihr Verein steht in der Tabelle ganz unten und dazu noch kurz vor Saisonende. Wichtige Partie, auswärts, es steht 0:0 und dann Penalty und Sie sind dran.

Panenka, oder?

 

Sie sahen ein Werk des kanadischen Nationalspielers Simeon Alexander Jackson.

Er ist Mittelstürmer von St. Mirren und gemäss seinem Trainer verantwortlich für die 1:0-Niederlage gegen den St. Johnstone FC diesen Mittwoch: “Warum er das zu diesem Zeitpunkt der Saison riskiert, weiss ich nicht”, tobte Oran Kearney. “Wenn wir im ersten Spiel der Saison 10 Minuten vor Schluss 3:0 vorne liegen und er sowas versucht, kann ich es akzeptieren. Aber dort wo wir stehen ist das verrückt. Er hat uns umgebracht (he killed us)!”

Wichtiger Widerstand

Val der Ama am Mittwoch den 2. Januar 2019

Aktivist d.A.* aus Bern kämpft gegen das heutige Tatzenderby.

d.A. campiert seit Wochen vor dem Stadion (Archivbild)

Nach dem Abpfiff der Partie SCL-SCB heute Abend, wird auch für d.A. Feierabend sein, er wird sein Camp vor dem Wankdorfstadion räumen. Seit dem 16.12. protestiert er dort gegen das so genannte Tatzenderby. Er hat Passanten angesprochen, Flugblätter verteilt, Lieder gesungen und jede Nacht vor dem Stadioneingang geschlafen.

D.A. ist ein Idealist, ein Kämpfer für eine bessere Welt. Deshalb plädiert er für «ein Stadion ohne Schabernack». Die heutige Randsportveranstaltung ist ihm deshalb ein Dorn im Auge. Es geht nicht unbedingt um einen Protest gegen Eishockey, betont er. Am richtigen Ort ist diese Sportart für ihn unter Umständen nicht zu 100% ein Tabuthema. Auch Berührungsängste hat er nicht. Sagt er. Er erzählt von einer Tramfahrt bis Endstation, damals vor zwei Jahren, zeigt ein Handyfoto, für das er beim Allmendstadion posiert hat. «Das war ein spezielles Erlebnis.»

Trotzdem: Das Tatzenderby propagiere verzerrte Formen von Sport, kritisiert er. Es werde einerseits versucht, Eishockey als attraktiven Leistungssport zu verkaufen und andererseits wird die Sportart als etwas Normales, in einem Fussballstadion jederzeit Verfügbares dargestellt. «Das ist doch einfach nur krank!»

Bereits vor 12 Jahren organisierte d.A anlässlich des ersten Tatzenderbys gemeinsam mit Kollegen einen Stand vor dem Wankdorfstadion. «Wir verteilten gebastelte Fussbälle, nicht «handgestrickte» sondern schöne, mit einem ermutigenden YB-Logo drauf. Nun habe ich das Thema erneut aufgreifen müssen, weil ich will, dass so ein Spiel an so einem Ort nicht mehr stattfindet», sagt er. Als Fussballfan sei ihm wichtig, bei einem schwierigen Thema Stellung zu nehmen, auch wenn man dann als Purist wahrgenommen werde.

Nun, das Spiel findet statt, für d.A aber längst kein Grund aufzugeben. Er werde auch nach der heutigen Partie für saubere Fussballstadien einstehen, denn eines sei gewiss: «Die kommen wieder, ihr werdets sehen.»

*Name der Red. bekannt

Razzia bei Ronaldinho

Val der Ama am Freitag den 23. November 2018

Ronaldo de Assis Moreira hat Probleme mit der brasilianischen Staatsanwaltschaft.

Es hat schon Spass gemacht, die Karriere des Ronaldinho Gaúcho zu verfolgen. Also zumindest so lange, bis er sich für die Politik zu interessieren begann und sich mit weiteren brasilianischen Weltmeistern von 2002, Mittelfeldspieler Rivaldo, und Rechtsverteidiger Cafú, vor den Karren des Faschisten Jair Bolsonaro spannen liess.

Die brasilianische Staatsanwaltschaft hat dem Ronaldinho am Mittwoch einige Luxusautos, Gemälde, Fernseher und andere Wertgegenstände beschlagnahmt. Bereits zuvor war der Pass des 38-Jährigen eingezogen worden.

Der Grund? Neulich berichteten spanische Medien, das brasilianische Finanzamt habe bei einer Durchsuchung von Ronaldinhos Konti noch 25 Reais gefunden, das entspricht ein paar Franken. Und also sollen Ronaldinho und sein Bruder mit der Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von ungefähr zwei Millionen Franken in Verzug geraten sein, zu der sie vor drei Jahren verurteilt worden waren. Die beiden hatten ohne Genehmigung eine Zuckermühle mit einer Angelplattform und einem Pier errichten lassen. In einem Naturschutzgebiet.

Das Positive zum Schluss. Die Beamten haben unter anderem auch dieses Machwerk da mitgenommen:

Rex a gogo

Rrr am Montag den 4. Juni 2018

Fussballfreie Woche? Ganz im Gegenteil!

Im Kino Rex steigt ab Donnerstag das dreitägige “Match Cut”-Festival. Russland! WM! YB! Es gibt viel zu diskutieren und zu schauen.

Donnerstag: Die Todeself und El otro Futbol. Freitag: The Worker’s Cup und Substitute. Samstag: Meisterträume.

Die YB-Nacht des Runden Leders beginnt also am Samstag um 22 Uhr, sie steht unter dem Motto “1986-2018, ich war dabei.” Zuerst ein bisschen Geblaber vom Alten, dann ab etwa 22.40 Uhr nochmals YB-Luzern in voller Länge, ohne Kommentator, mit der Original-Stadiondröhung.

Das Programmheft können Sie sich im Internet herunterladen. – Eîntrittspreise: Podien gratis, einzelne Filme 14.-, Abendpass 20.-, Match-Cut-Pass für alle drei Tage für 50.- Wir freuen uns auf Sie!

Weltmeisterschaft ohne Meister

Rrr am Mittwoch den 30. Mai 2018

Die Nati fährt erstmals ohne einen Spieler des amtierenden Schweizermeisters an eine WM.

Die Berner Young Boys holten souverän den Titel, doch das hat Nationaltrainer Vladimir Petkovic nicht beeindruckt. Er berief keinen einzigen YB-Spieler ins vorläufige Aufgebot.

2014 stellte der Schweizermeister (Basel) immerhin drei Spieler (Sommer, Stocker, Schär), ebenso 2010 (Basel mit Huggel, Shaqiri, Frei). 2006 war der FCZ Meister und schickte zwei Spieler (Dzemaili, Margairaz) an die WM. 1994 entsandte Meister Servette sogar vier Spieler (Pascolo, Ohrel, Egli, Grassi). An den Weltmeisterschaften 1934-1966, an denen sich die Schweiz beteiligte, war das Meisterteam stets bestens vertreten.

Damit nicht genug des gelbschwarzen Ärgers: Nur einmal in der langen Geschichte des Fussballs war kein einziger YB-Spieler im Schweizer WM-Kader. Das war im Jahr des Herrn 1934. Seither waren stets Young Boys an einer Weltmeisterschaft dabei, und Sie können sie sicher noch alle auswendig aufzählen.

Richtig. 1938 Paul Aebi, 1950 Willy Steffen und Roger Quinche, 1950 Walter Eich, 1954 Marcel Flückiger, Heinz Bigler, Charles Casali und Geni Meier, 1962 Heinz Schneiter und Geni Meier, 1966 Hansruedi Fuhrer und Heinz Schneiter, 1994 Georges Bregy, 2006 Hakan Yakin, 2010 Marco Wölfli und 2014 Steve von Bergen.

Rundes Leder Superquiz!
Rufen Sie nicht mehr an, das Quiz wurde bereits entschieden. Vier Spieler an der WM 2018 haben wenigstens YB-Vergangenheit, nämlich Bürki, Zakaria, Mvogo und Kubo. Der Sieger urs.zurbu hält dieses herrliche RL-Shirt in der Grösse S. Herzliche Gratulation!

Ein Lied für Vladi

Rrr am Mittwoch den 23. Mai 2018

Wir unterbrechen unser Programm für einige Takte Musik.

Les Wheels singen für Sie den kritischen WM-Song “Und jetzt rollt dr Ball”. Film ab!

Dunkler bitte

Val der Ama am Dienstag den 19. Dezember 2017

Alexander Meier-Anderegg wirds langsam zu bunt.

Immer wieder erstaunlich, was die Schweizer Medien so beschäftigt, wenn es in der Theorie um Fussball geht. In der Praxis hofft SRF dann zum Beispiel auf Quote mit einem Film über einen schwulen Schiedsrichter. Das erregt natürlich auch den Boulevard, der sich seit neun Tagen die Finger über Pascal Erlachner wund schreibt und die einzig interessante Frage immer noch nicht beantwortet hat: So what?

Ich behaupte: 99 Prozent aller Fussballfans ist es heutzutage egal, ob ein Referee schwul ist, bisexuell oder eine Transe, er soll einfach möglichst wenig Fehlentscheidungen treffen und die Spiele möglichst gut leiten.

Den allermeisten Fussballfans – von ein paar Ewiggestrigen abgesehen – ist es auch egal, welche Hautfarbe die Spieler ihres Klubs haben. Hauptsache, sie bilden zusammen eine starke, harmonische Mannschaft. So wie zurzeit der Tabellenführer YB. Deren Fans haben wohl gar nicht bemerkt, welche Spieler im Videoclip der Kampagne «YBelieve» auftreten und welche nicht. Ist ja auch egal.

Ganz anders sieht das die NZZ. Da hat ein Journalist herausgefunden, dass einzig Von Bergen, Mbabu, Bertone, Sulejmani, Benito und Hoarau auf Youtube für Jahresabos werben dürfen. YB, das sei derzeit aber Assalé, Nsame, Sanogo, Nuhu, Lotomba und Ngamaleu: “tendenziell frankofon, unberechenbar, schnell, dunkelhäutig, bärenstark.” Fazit: YB übergehe seine Black Power!

So ein NZZ-Journalist kommt natürlich gratis ins Wankdorf, deshalb kann er nicht wissen, dass zum Beispiel Lotomba durchaus Bestandteil der YBelieve-Kampagne ist. Und dass YB die Video-Protagonisten vielleicht gar nicht nach Hautfarbe ausgewählt hat, sondern einfach nach Verfügbarkeit. Oder nach Kamera-Eignung.

Spielt auch alles gar keine Rolle. Sorgen macht mir eigentlich nur die NZZ. Bevor die finanziell angeschlagene alte Tante das Zeitliche segnet, sollte sie sich vielleicht doch Gedanken zum eigenen Qualitätsmanagement machen und intern diskutieren, warum Steve von Bergen zu wenig frankofon sein soll, Sulejmani zu berechenbar, Benito zu schwach und Mbabu zu wenig dunkelhäutig. Und in welcher Schublade Lotomba und Wüthrich versorgt werden sollen – nach den Kategorien der NZZ kommen zwei in Frage, entweder Dunkelhäutig oder Schweizer. In welche Schublade der NZZ-Artikel vom Montag gehört, ist mir hingegen klar.”

Spione mit Drohne

Rrr am Mittwoch den 15. November 2017

Ärger down under: Eine Drohne soll Australien bei der WM-Qualifikation geholfen haben.

3:1 siegten die “Socceroos” heute vormittag im Barrage-Rückspiel gegen Honduras. Damit haben sie das WM-Ticket in der Tasche.

Der Sieg wird allerdings von einem kuriosen Vorfall überschattet. Die Hondurianer behaupten, sie seien während dem Training vor dem Rückspiel von einer australischen Drohne gefilmt worden. Der Vorfall sei “enorm peinlich für so ein fortschrittliches Land”, befand Honduras’ Nationaltrainer Jorge Luis Pinto. “Als die Australier zu uns kamen, haben sie jede Dusche im Stadion inspiziert, um zu sehen, ob wir irgendwo Kameras haben.”

Honduras stellte ein Video mit der Drohne ins Netz (wenn Sie es sehen möchten: Aufs Bild klicken). Die Socceroos wies die Anschuldigungen zurück. Kinder hätten die Drohne gesteuert, behaupteten einheimische Medien.

Wie auch immer: Australien hat sich als 31. Mannschaft für die WM in Russland qualifiziert haben. Der letzte freie Platz wird in der Nacht auf morgen zwischen Peru und Neuseeland vergeben (ab 03.15 Uhr MEZ, Hinspiel 0:0, DAZN überträgts live).

Neulich in Turin

Rrr am Samstag den 18. März 2017

Ein Porto-Fan wagt sich nach Spielschluss in den Juve-Sektor.

Sein Team ist soeben aus der Champions League ausgeschieden. Was will der Typ beim Gegner? Sucht er Ärger? Nein, er findet Liebe!

Juves Schweizer Verteidiger Stephan Lichtsteiner suchte im Hinspiel vermutlich auch Liebe, fand aber den Fuss von Hector Herrera. Porto stellte darauf ein Bild des malträtierten (und mit 17 Stichen zusammengenähten) Körperteils ins Internet.

Entsprechend aufgeheizt war die Stimmung vor dem Rückspiel – umso bemerkenswerter daher die Fan-Szene am Schluss des Spiels. Wenn Sie jetzt nicht eine Träne im Auge verdrücken müssen, wann dann? Eben.

Kluge Köpfe kühlen sich

Herr Shearer am Donnerstag den 29. Dezember 2016

Endlich! Die FIFA kümmert sich um die Arbeiter in Katar.

Sie wissen ja: die Arbeiter, welche die Stadien für die Fussball-WM 2022 in Katar hochziehen dürfen, beklagen sich ständig wieder über unzumutbare Arbeitsbedingungen und Anstellungsverhältnisse. Die FIFA wird deshalb in Zürich sogar vor den Richter zititert. Jetzt aber auch mal gute News! Bald schon wird das Arbeiten in der Glutofenhitze der Wüste zum reinsten Vergnügen, dank den Wissenschaftlern, welche zusammen mit dem Obersten Rat für Organisation und Nachhaltigkeit in Doha einen Bauhelm mit eingebauter Klimaanlage entwickelten. “Bei unserem Konzept bläst ein solarbetriebener Ventilator Luft über ein gekühltes Materialelement im oberen Bereich des Helms. Die gekühlte Luft strömt dann vorn über das Gesicht des Trägers nach unten und bietet dem Arbeiter so ein kühleres Mikroklima”, erklärt Dr. Saud Abdul-Aziz Abdul-Ghani, Professor am College of Engineering der Universität Katar. Um bis zu zehn Grad könne so die Temperatur im Helminnern gesenkt werden.

Sie sehen, es ist nicht so, dass den Kataris und der FIFA das Wohlergehen der Gastarbeiter egal wäre. Die Kühlpakete liefern etwa vier Stunden lang kühle Luft ab, danach müssen sie zurück in einen Kühlschrank und gegen frische getauscht werden. Das könnte dann dem ganzen Konzept etwas abträglich sein, denn welcher zeitgemässe Arbeitgeber gönnt seinen Sklaven Mitarbeitern bereits nach vier Stunden schon eine Pause?

“Wenn die Entwicklung abgeschlossen ist, können wir das Produkt in der Region und in anderen heißen Gebieten der Welt als Teil des Vermächtnisses dieses Turniers einführen”, ist Dr. Saud übrigens überzeugt. Und da sage noch einmal jemand, solche Monsteranlässe seien nicht nachhaltig!