Archiv für die Kategorie ‘Realsatire’

Trotteliger Torwart

Briger am Freitag den 10. Februar 2023

Wir schalten nach Rumänien.

Und zwar zum Spiel zwischen FCV Farul Constanța und Universitatea Craiova, der Gästetorwart hatte – sagen wir mal – nicht seinen besten Tag.

Constanța gewann 2:1 und damit ist die von Georghe Hagi trainierte Elf zurück an der Tabellenspitze, einen Punkt vor Cluj.

Klopps Madrid-Komplott

Herr Maldini am Dienstag den 8. November 2022

BREAKING NEWS: YB-Luzern ausverkauft

Während Herr Rrr, der Chef hier, eine Affinität zu Madrid hat, hat ein anderer ein Trauma.

Und zwar Jürgen Klopp, der Chef in Liverpool. Betreffen tut es die Champions League, und das geht so: Wenn Klopps Liverpool in der CL ausschied, dann immer gegen ein Team aus Madrid. Einmal, da gewann Liverpool mit Klopp die CL. Das Spiel fand statt: in Madrid. Die Beziehung Klopp-Madrid ist also irgendwie auch ambivalent.

Dem Jürgen Klopp sein Club wird verkloppt (Duden: Synonym für verkaufen [umgangssprachlich]). Foto: Keystone.

Nochmals die Fakten:

  • 2017/18: Finale, 1-3 gegen Real Madrid.
  • 2018/19: Finale, 2-0 gegen Tottenham in Madrid.
  • 2019/20: Achtelfinale, 0-1 und 2-3 n. V. gegen Atlético Madrid.
  • 2020/21: Viertelfinale, 1-3 und 0-0 gegen Real Madrid.
  • 2021/22: Finale, 0-1 gegen Real Madrid.

Bekanntlich wird sich Liverpool im anstehenden Achtelfinale der Champions League mit Real Madrid messen. Gestern wurde bekannt, dass die Fenway Sports Group, die Besitzerin von Liverpool, den Club verkaufen will.

Stinksauerer Stoyne

Briger am Montag den 23. Mai 2022

Heute lernen Sie Stoyne Manolov kennen.

Der frühere Vorsitzende von CSKA Sofia gründete 2015 den Club Zarsko Selo, im Sofioter Stadteil Dragalevtsi. Nun ist nach sieben Jahren Schluss. Schuld daran trägt auch Manolov selbst.
Am Samstag trat das Schlusslicht der Efbet Liga gegen Lokomotive Sofia an. Nach 97 Minuten stand es 1:1 und die Zaren erhielten einen Elfmeter zugesprochen. Yusupha Yaffa, Gambier mit zwielichtiger Vergangenheit, im Winter gekommen und seither nur 60 Minuten im Einsatz, wollte zum Strafstoss antreten. Doch dies passte Manolov so gar nicht.

Kapitän Martin Kavdanski versagten nach dem Unterbruch die Nerven und Zarsko Selo verpasste es, Botev Vratsa zu überholen und noch in die Barrage zu kommen. Manolov beschloss am Sonntag den Verein aufzulösen, einen Käufer habe er nicht gefunden, ob und wie intensiv er gesucht hatte, entzieht sich leider unserer Kenntnis.

Pikante Spannung um Pilz-Spezialität

Herr Maldini am Dienstag den 1. Februar 2022

Kennen Sie Pizza Wolke in Giessen, Deutschland?

Pizza-Symbolbild. Foto: tribuna.com.

Wir eigentlich auch nicht, wobei – jetzt schon ein bisschen. Das haben wir der Uefa®™ zu verdanken. Diese wurde nämlich jüngst auf das Pizza-Lokal mit dem hippen Slogan “Die frischeste neapolitanische original Tiefkühl-Pizzaaah” aufmerksam. Der Grund: Auf der Speisekarte hat es eine “Pizza Champignon League”. Wer die Uefa®™ kennt, die oder der weiss: Das findet die Uefa®™ sicher mässig toll. Der sehr sympathische europäische Fussballverband®™ leitete deshalb rechtliche Schritte gegen das kleine Lokal ein. Die Pizza Champignon Leauge sei ein Verstoss gegen das Lizenzrecht.

Das Runde Leder bat seinen Hausrechtsdienst Herrn Frans um eine kurze Einschätzung.  Leider war dieser nicht erreichbar, weil er offenbar mit Herrn Rrr, dem Erschaffer des berühmten Champignons Magazins, eine Klage gegen die Uefa®™ vorbereitet. “Anlässlich dieses Pizza-Fiaskos erfuhr ich, dass die Uefa eine Liga namens ‘Champions League’ betreibt”, sagte ein aufgebrachter Herr Rrr auf dem Redaktionsflur. “Das stellt ganz klar ein Verstoss gegen das Champignon-Magazin-Lizenzrecht dar.”

Ausgeruhter Aristokrat

Briger am Montag den 10. Januar 2022

Der FC Versailles darf im Pokal-Achtelfinale nicht zu Hause spielen, schuld ist Louis XIV.

via info-stades.fr

Der Bourbone ist zwar seit mehr als 300 Jahren tot, aber der Viertligist aus seiner Nachbarschaft hat nun dennoch ein Problem. Das Stadion Montbauron des FC Versailles “ne répond pas aux normes de la compétition notamment en l’absence d’éclairage” und diese Problem der fehlenden Beleuchtung kann nicht einfach so gelöst werden. Wie “Le Parisien” erklärt, darf im Umkreis von 5 Kilometern des Schlafzimmers des Königs keine Lichtquelle zu sehen sein. Das Spiel ist am 29. Januar um 16:30 Uhr angesetzt, also bereits zu dunkler Stunde. Der Verein hat zwar um eine Verlegung der Anspielzeit gebeten, aber diese lehnte der Verband ab. So fährt Versailles nun nach Toulouse.

via: https://www.boutiquesdemusees.fr/en/toys/louis-xiv-ball/13926.html

Schiri stand schlecht

Briger am Montag den 22. Februar 2021

Zum Wochenstart eine Geschichte aus Mexiko.

Und nein, es geht nicht um ein nichtgegebenes Foul oder Tor, aber fast.
Cruz Azul traf auf Toluca. Luis Romo hatte den Torwart umspielt und traf nur den Pfosten des leeren Tors. Der Ball gelangte zu Jonathan Rodriguez, der nur noch einen Verteidiger zwischen sich und dem leeren Tor hatte. Dummerweise lief dann aber der Ref, Oscar Macias Romo, in den Strafraum und stand dem Schuss in den Weg. Statt Tor gab es Proteste des Heimteams, aber, da der Schiri Luft, halt aber der inkompetente Schiri entschied auf Abstoss. Cruz Azul gewann dann doch noch 3:2.

Fotos via dailymail.co.uk

Trottliger Torwart

Briger am Montag den 2. November 2020

Vom Himmel in die Hölle mit Carlos Aguayo, Torwart in der sechsten spanischen Liga.

Aguyao spielt als Torwart beim Club aus der 160 Kilometer nördlich von Valencia gelegenen Stadt Vinaròs. Die Gäste aus Peñiscola gingen durch Marcos Cano – mit 103 Treffern übrigens der Rekordtorschütze des CD Benicarló – am dritten Spieltag der Primera Regional de la Comunidad Valenciana gestern Sonntag in Führung. Ein 0:1 gegen den Aufsteiger? Viel zu wenig dachte sich auch der Torwart der seit der 66. Minute in Unterzahl spielenden Mannschaft, erst recht als nach 86 Minuten auch ein Spieler von Peñiscola vom Platz gestellt wurde und in der Nachspielzeit sogar ein zweiter. Aguayo schaltete sich also in den Angriff ein und schoss ein herrliches Tor zum 1:1. Was danach passierte, das sehen Sie im Video nach dem Klick.

Foto via mdz online


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Feiern und Feuern

Herr Winfried am Mittwoch den 29. Januar 2020

Fortuna Düsseldorf enthüllt seine bipolare Identität.

Das Schlusslicht der Bundesliga hat seinen Trainer entlassen. Wenn die Spieler nicht spuren, muss der Trainer bluten. Normal, oder?

Auf dem Twitterkanal der Fortuna offenbarte sich damit ein sonderbar wunderbar unstimmiges Bild. Gestern Abend wurde Funkel, der seit 2016 für Düsseldorf an der Seitenlinie stand, als “Düsseldorfer Trainer des Jahres” ausgezeichnet. Angesichts der Konkurrenz eine stattliche Leistung. Wir zitieren aus der Mitteilung des Vereins: “Der Fußballlehrer setzte sich gegenüber Gabor Bujka (DSC 98, Herren-Wasserball) und Nicolai Sussenberger (Düsseldorfer HC, Damen-Hockey) durch.”

Abstimmen durfte die Düsseldorfer Sportpresse sowie 10’000 sportinteressierte Düsseldorferinnen und Düsseldorfer.

Nach dem Honig-ums-Maul-Schmieren durch die lokale Prominenz war heute Schluss mit lustig. Man habe diesen Schritt gehen müssen, wird Sportvorstand Lutz Pfannenstiel zitiert. “Der gesamte Verlauf der Saison hat uns aber gezeigt, dass wir es bisher nicht geschafft haben, auf Strecke die nötigen Punkte zu holen.” Dass damit immerhin die Hälfte des Jahres 2019 gemeint ist, wertet Funkels Auszeichnung zusätzlich auf.

“Gestern top, heute flop. Das ist der Fussball, wie er leibt und lebt”, sagen die Experten. Funkels Nachfolger wird übrigens Uwe Rösler, kürzlich in Schweden bei Malmö FF geschasst.

Trotzdem: Glückwunsch zum Titel, Herr Funkel! Er wird Ihnen nicht mehr aus Ihrem Palmarès zu entreissen sein. Und mit Sicherheit auch bei künftigen Bewerbungen helfen. Genau so wie vielleicht dieses Lied hilft, den Abschiedsschmerz zu ertragen.

Prager Spitzbuben

Herr Winfried am Mittwoch den 18. September 2019

BREAKING NEWS: YB-Verteidiger Gregory Wüthrich verabschiedet sich nach Australien

Jetzt wissen wir, warum Slavia Prags Clubbosse damals lachten.

Freude herrscht, die Champions League hat wieder begonnen. Im Spitzenspiel Dortmund gegen Barcelona resultierte ein 0:0. Für Aufsehen sorgte dafür das andere Spiel der Gruppe F, Inter Mailand gegen Slavia Prag. Die Gäste gingen nach einer guten Stunde durch Peter Olayinka in Führung, die Sensation war nahe. Zwar glichen die Mailänder in der Nachspielzeit noch aus, sie dürften sich über den missratenen Start aber ärgern. Und so wissen wir nun, weshalb die Prager Clubbosse bei der Auslosung in Monaco so spitzbübisch gelacht hatten.

Der Punktgewinn katapultiert Slavia Prag direkt auf den ersten Platz der Gruppe F – klar vor Inter Mailand.

Bild: Screenshot SRF

Die beiden Schwergewichte der Gruppe sind spätestens jetzt gewarnt. Dortmunds Goalie Roman Bürki soll nach dem Spiel gegen Barcelona direkt in den Videoraum verschwunden sein. Der BVB gastiert im nächsten Gruppenspiel am 2. Oktober im Sinobo Stadium zu Prag.

Übrigens: Slavia gewann 1938 bereits einmal den Mitropapokal, den Grossvater der Champions League.

Ärger für Arda

Herr Maldini am Montag den 4. Februar 2019

Arda Turan hat ein kleines Problem.

Dem 100-fachen türkischen Nationalspieler drohen 12 Jahre Gefängnis. Es geht unter anderem um sexuelle Belästigung und illegalen Waffenbesitz, die Angelegenheit ist einigermassen bizarr. Turan soll im Oktober in einem Istanbuler Nachtclub Gefallen an Özlem Ada gefunden haben. Berkay Sahin, der Mann der Dame und Popstar, fand das nicht so lustig. Es kam zu einer Auseinandersetzung, Berkay Sahin trug eine gebrochene Nase davon. Später besuchte Turan Sahin im Spital, wo sich ein Schuss aus der Pistole Turans löste. Jetzt steht der Fussballer vor Gericht.

Özlem, Berkay, Arda (v. l.) Foto: www.sozcu.com/tr

“Ich habe nichts Belästigendes gesagt. Ich kannte sie nicht einmal”, sagt Turan dazu. “Ich habe Berkay angerufen und ihm gesagt, dass es ein Missverständnis war.” Auch den Vorfall mit der Pistole kann er begründen: “Ich hatte die Waffe von meinem Grossvater. Aufgrund der sensiblen Thematik hatte ich sie bei mir.” Die Pistole sei versehentlich abgefeuert worden, als er sie wieder habe mitnehmen wollen. Turan habe sich bei dem Sänger entschuldigt und ihn gebeten, ihn mit der Waffe umzubringen, lautet eine andere Version.

Von seinem aktuellen Arbeitgeber Basaksehir hatte Turan noch im Oktober eine Geldstrafe über rund 370’000 Euro erhalten. Sein monatliches Einkommen belaufe sich auf 50’000 Euro, sagte er letzte Woche vor Gericht. Erst letzten Mai war der 32-Jährige für 16 Spiele gesperrt und mit einer Geldstrafe belegt worden, weil er einen Linienrichter angegriffen hatte. Es ist aber nicht so, dass im Hause Turan alles schiefläuft: Im letzten März wurde geheiratet, Trauzeuge war ein gewisser Recep Tayyip Erdogan.

Offside oder nicht?

Briger am Montag den 8. Oktober 2018

Nein, liebe Basler, Zürcher, Luzerner, es geht nicht um YB und die Schiedsrichterentscheidungen vom Samstag.

Nein, es geht um Europa League, genauer das Spiel einer Mannschaft aus Glasgow gegen Rapid Wien. Das Team aus Glasgow, welches letzlich mit 3:1 gewann, sieht sich beim 1:0 durch Rapid vom Linienrichter betrogen. Von unserem Glasgow-Sonderkorrespondenten, erhielten wir belastendes Material zugestellt. Aber schauen Sie selbst:

Foto: express.co.uk

Gehabtes Glück

Herr Maldini am Dienstag den 4. September 2018

Ganz Tottenham ist erleichtert.

In Südkorea ist es so: Alle wehrpflichtigen Männer müssen zwischen ihrem 20. und 30. Lebensjahr mindestens für zwei Jahre in die Armee einrücken. Für den 26-Jährigen Son Heung-min ist also die Zeit langsam reif. Das ist für ihn etwas mühsam, denn er ist Flügelspieler bei Tottenham Hotspur und gerade ziemlich gut aufgelegt. Diesen Sommer wurde sein Vertrag bis 2023 verlängert. Zwei Jahre weg vom Fussball würde ziemlich sicher sein Karriereende bedeuten, zumindest auf höchstem Niveau.

planetfootball.com

Für südkoreanische Fussballer gibt es zwei Möglichkeiten, dem Dienst zu entkommen: Der Gewinn einer olympischen Medaille oder der Sieg bei den Asian Games. Korea hatte 2014 diese Asian Games gewonnen, aber Leverkusen Heung-min nicht mitmachen lassen. Gut, dass sie im August erneut stattfanden. Und gut, dass Tottenham Heung-min ziehen liess. Südkoreas U23 besiegte im Final Japan 2-1, der Captain Heung-min bereitete beide Tore seiner Mannschaft vor und brach nach dem Schlusspfiff spontan in Tränen aus. Er und seine Mannschaftskameraden sind für immer vom Militärdienst befreit. Was für eine Geschichte!