Fortuna Düsseldorf enthüllt seine bipolare Identität.
Das Schlusslicht der Bundesliga hat seinen Trainer entlassen. Wenn die Spieler nicht spuren, muss der Trainer bluten. Normal, oder?
Auf dem Twitterkanal der Fortuna offenbarte sich damit ein sonderbar wunderbar unstimmiges Bild. Gestern Abend wurde Funkel, der seit 2016 für Düsseldorf an der Seitenlinie stand, als “Düsseldorfer Trainer des Jahres” ausgezeichnet. Angesichts der Konkurrenz eine stattliche Leistung. Wir zitieren aus der Mitteilung des Vereins: “Der Fußballlehrer setzte sich gegenüber Gabor Bujka (DSC 98, Herren-Wasserball) und Nicolai Sussenberger (Düsseldorfer HC, Damen-Hockey) durch.”
Abstimmen durfte die Düsseldorfer Sportpresse sowie 10’000 sportinteressierte Düsseldorferinnen und Düsseldorfer.
Nach dem Honig-ums-Maul-Schmieren durch die lokale Prominenz war heute Schluss mit lustig. Man habe diesen Schritt gehen müssen, wird Sportvorstand Lutz Pfannenstiel zitiert. “Der gesamte Verlauf der Saison hat uns aber gezeigt, dass wir es bisher nicht geschafft haben, auf Strecke die nötigen Punkte zu holen.” Dass damit immerhin die Hälfte des Jahres 2019 gemeint ist, wertet Funkels Auszeichnung zusätzlich auf.
“Gestern top, heute flop. Das ist der Fussball, wie er leibt und lebt”, sagen die Experten. Funkels Nachfolger wird übrigens Uwe Rösler, kürzlich in Schweden bei Malmö FF geschasst.
Trotzdem: Glückwunsch zum Titel, Herr Funkel! Er wird Ihnen nicht mehr aus Ihrem Palmarès zu entreissen sein. Und mit Sicherheit auch bei künftigen Bewerbungen helfen. Genau so wie vielleicht dieses Lied hilft, den Abschiedsschmerz zu ertragen.