Gegen die Katalanen also. Ausgerechnet. Die gestrige Auslosung der Champions-League-Achtelfinals hat die Paarung FC Barcelona v Arsenal FC hervorgebracht. Herr Newfield hat dieses Spiel gestern mit den Worten Man kann nicht von einem Freilos sprechen. Aber von einer schönen Affiche umschrieben. Unser Trainer, Arsène Wenger meinte: difficult but possible. Mir kamen nur Herrn Natischers Kraftausdrücke in den Sinn.
Kurz: Ich sehe schwarz für Arsenal. Nicht mit dieser Verteidigung und eigentlich auch nicht mit diesem Trainer.
Arsenals Probleme beginnen hinten in der Mitte. Wo früher solide Innenverteidiger zuverlässig ihre Arbeit verrichteten, machen mich heute die Neuerwerbungen Koscielny und Squillaci nervös. Wissen sie, was passiert? Stehen sie nahe genug beim Gegner? Ist ihnen klar, was ihre Teamkollegen beabsichtigen? Oft genug lautet die Antwort dreimal nein. Vermaelen machte seine Sache etwas besser, aber seit dem Freundschaftsspiel anfangs September gegen die Türkei ist der Belgier verletzt. Frühestens im Januar wird er wieder spielen. Auch Djourou ist immer wieder verletzt, nichts Ernstes, aber weil es einmal dort zwickt und dann wieder da zieht, kam er diese Saison in 17 Spieltagen nur viermal zum Einsatz. Djourou erinnert mich langsam an Senderos …
Kein Wunder, kassieren die Gunners Tore am Laufmeter. Kaum ein Spiel endet zu Null; bis jetzt mussten unsere Goalies in der Premier League 19 Mal den Ball aus dem Netz holen. Das ist einfach viel zu oft.
Offense sells tickets; defense wins championships, in dieser Phrase steckt ein Körnchen Wahrheit, auch wenn sie aus dem American Football kommt. Wenger muss den Goalies und Innenverteidigern unbedingt mehr Vertrauen schenken, um sie zu stärken. Unsere Stürmer und Mittelfeldspieler können regelmässig einen solchen Schwachsinn zusammenspielen, dass ich freiwillig zu Sven Epiney oder Frank A. Meyer umschalten würde, aber Wenger stellt unsere Mindertalentierten immer wieder auf. Aber wehe, ein Verteidiger begeht auch nur den geringsten Fehler. Dann muss er die nächsten Spiele zur Strafe auf der Bank absitzen. Nicht gerade das, was Spieler aufbaut.
Mit dieser Verteidigung tritt Arsenal also am 16. Februar 2011 gegen das aussergalaktische Barcelona an und wird sich zuhause überraschend einen soliden Vorsprung von etwa 2 bis 3 Toren herausspielen und keinen Gegentreffer zulassen, damit man zwei Wochen später trotz der 3:1-Niederlage im Camp Nou weiterkommt.