Sie wissen ja, dass ich nächstes Jahr im Juni in die Ukraine reise, um mir Land, Leute und die Spiele der EURO 2012 anzusehen.
Was bis jetzt eine Absichtserklärung war, hat letzte Woche konkrete Formen angenommen:
Wir haben unsere Ticketanträge platziert.
Deshalb habe ich letzte Woche intensiv mit Dr. Bruno, meinem Reisebegleiter und persönlichem Osteuropaexperten, über dem Spielplan gebrütet, um eine möglichst interessante Reiseroute zusammenzustellen. Die Spiele der Ukraine haben wir auf unserer Liste gleich gestrichen, wir waren uns einig, dass diese Spiele den Ukrainern vorbehalten bleiben sollen. Zudem werden für diese Spiele sicher viele Anträge gestellt, was unsere Chancen schmälert, Tickets zu erhalten. Ebenfalls sofort einig waren wir uns, dass wir alle Austragungsorte besuchen wollen, aber dreimal quer durch das ganze Land reisen, das wollen wir nicht. Die Ukraine ist nämlich gross; flächenmässig ist sie etwa doppelt so gross wie das Sultanat Oman und sie hat doppelt so viele Einwohner wie Mosambik, damit Sie sich das genauer vorstellen können.
Aus diesen Randbedingungen ergibt sich eine Reise, die uns zuerst nach Charkow führt, dann nach Donezk, anschliessend nach Kiew und am Schluss nach Lemberg. Vier Spiele in acht Tagen – einfach toll! Vorausgesetzt, es klappt bei der Verlosung, was wir bis Ende April wissen werden. Dann starten wir die Phase 2 der Reisevorbereitungen.
Bis jetzt wissen wir nur, dass am 11. Juni 2012 etwa D3 gegen D4 spielen wird und am 17. Juni 2010 B2 gegen B3. Daraus entsteht ein zusätzlicher Nervenkitzel. Nach Abschluss der Qualifikation findet am 2. Dezember 2011 die Gruppenauslosung statt; Sie können sich nicht vorstellen, wie gebannt man dieses an sich langweilige Prozedere mitverfolgt, wenn man im Besitz von Tickets ist.
Der offizielle Ticketvorverkauf der UEFA für die EURO 2012 in Polen und der Ukraine endet am 31. März und blieb von der Fussballwelt hier bei uns ziemlich unbemerkt. Ganz anders in Polen und der Ukraine. Für die rund 1.4 Mio. Tickets lagen nach 10 Tagen bereits 2 Mio. Anträge vor; praktisch alle Spiele sind überbucht. 90% aller Anträge stammen aus der Ukraine und aus Polen, Deutsche haben 3.3% der Kartenanträge gestellt, die Russen 1.9%; der Rest geht hoffentlich an Dr. Bruno und mich.
Was Sie oben im Bild sehen, ist die ukrainische Antwort auf die Vuvuzela: die Zozulica! Es handelt sich um eine Tonpfeife, die aus dem reichen kulturellen Erbe der Ukraine entstanden ist und die Sie wohl oft hören werden. Wenn Sie sich bereits heute mit den Geräuschen der EURO 2012 vertraut machen möchten, dann geniessen Sie folgenden Film: