Im ersten Spiel der neuen Saison zeigen sich Lichtblicke für den Grasshoppers-Club Zürich.
Beim ersten Heimspielbesuch der neuen Saison leisten Frau B und ich uns aus Tradition sehr gute Plätze. So hatten wir am Mittwochabend eine wunderbare Sicht auf das Spielfeld und waren mehrheitlich angetan vom Geschehen. Dass man im Auftaktspiel nicht Champagnerfussball erwarten darf, ist klar. Bei GC wird da eher saurer Most geboten, aber auch der kann perlen.
Jedenfalls sahen wir spielerisch überlegene Zürcher, denen aber in der ersten Halbzeit keine gefährliche Torszene gelingen wollte, weil die Lausanner Verteidigung sehr gut organisiert war. Die Stimmung im Publikum war familiär, die ewigen Experten fachsimpelten und die Zuschauer schienen mit dem Gebotenen mehrheitlich zufrieden.
Ein kleiner erster Lichtblick war die Zuschauerzahl: Mit 5’200 Besuchern war der Aufmarsch grösser als vor einem Jahr. Damals verfolgten rund 4’900 Zuschauer das Auftaktspiel gegen Xamax, das nach schwacher Leistung mit 1:1 ausging. Auch ein paar wenige Lausanner fanden am Mittwoch den Weg nach Zürich. Und sie kamen in der zweiten Halbzeit auf ihre Kosten, denn die Blauweissen liessen die Zügel schleifen und die Lausanner erspielten sich Chance um Chance; alleine Torhüter Roman Bürki machte sie alle zunichte. Es kam, wie es kommen musste. Aus drei Angriffen erzielte GC zwei Tore, Zuber und Emeghara sicherten die drei ersten Punkte in der neuen Saison. Ein grosser Lichtblick für die Fans: Wunderbar!
Die fünf neuen Spieler, die zum Einsatz kamen, gaben ein uneinheitliches Bild ab: Verteidiger Bertucci war wohl übernervös bei seinem ersten Einsatz für den Rekordmeister. Obwohl er sehr bemüht war, gelang ihm noch nicht viel; Rückkehrer Feltscher hat seine Sache engagiert und recht gemacht, ebenso Landeka im Mittelfeld; Stürmer Paiva war praktisch arbeitslos, da er in der Spitze kaum Bälle sah. Immerhin darf er sich den ersten Assist der Saison gutschreiben.
Ebenfalls ein grosser Lichtblick ist Neuzugang Daniel de Ridder! Der Holländer hat im Mittelfeld einen sehr beachtlichen Einstand gezeigt; endlich einer, der Fussball spielen kann, der weiss, wo seine Kollegen stehen oder hinlaufen und auch in der Lage ist, den Ball dorthin zu spielen. De Ridder stammt aus der Ajax-Schule und konnte von Wigan Athletic übernommen werden. DDR wird in kürzester Zeit zu einem ganz wichtigen Spieler werden bei uns, davon bin ich überzeugt.
Was müssen Sie sonst noch wissen vom Grasshoppers-Club? Ah, ja, das neue Stadion.
Nein, es ist noch nicht ganz fertig …
Da der Baubeginn frühstens in drei Jahren stattfindet, hat die Stadt Zürich das Areal für diese Zeit dem Verein Stadionbrache überlassen. Wo früher Champions League-Fussball gespielt wurde, wird jetzt einmal pro Woche Brot im Lehmofen gebacken, am Sonntag morgen findet jeweils eine Yoga Charity Session statt, es wird gegärtnert und geskatet, oder die Kinder lassen einfach Drachen steigen.
In der Zwischenzeit ist der Architekturwettbewerb für den neuen Hardturm angelaufen. Falls Sie mitmachen möchten, finden Sie beim Hochbauamt der Stadt Zürich die wichtigen Informationen. Aber Achtung, für 130 Mio. Franken wollen wir nichts weniger als das Beste:
- Zukunftweisendes Stadion bezüglich Städtebau, Architektur, Bautechnik, Aussenraum und Nachhaltigkeit.
- Optimale Layouts und Konzepte, die das vorgeschriebene Raumprogramm und die formulierten Anforderungen bestmöglich umsetzen.
- Wirtschaftlich vorbildliche Projekte, die niedrige Erstellungskosten sowie einen kostengünstigen Betrieb und Unterhalt gewährleisten.
- Ökologisch nachhaltige Projekte, die nach den Grundsätzen der 2000-Watt-Gesellschaft entwickelt werden.
Denn was für Zürich und seinen Fussball gilt, muss natürlich auch für das neue Stadion gelten: