Die Champions League wird zur geschlossenen Veranstaltung der ewiggleichen Superreichen.
Die European Club Association (ECA) wird dominiert von Europas reichsten Klubs, Vorsitzender ist Bayern-Boss Rummenigge. Regelmässig droht sie der UEFA, dass die grossen Vereine die Champions League künftig boykottieren und stattdessen eine eigene Superliga gründen. Das versetzt die seit dem Platini-Skandal führungslose UEFA in Angst und Schrecken – weshalb sie immer neue Konzessionen macht.
Diese Woche konnte sich Rummenigge darüber freuen, dass die Champions League ab 2018 den vier grossen Ligen Spanien, England, Deutschland und Italien je 4 feste Startplätze garantiert. Das ist schön für die paar glücklichen Klubs, aber bitter für alle anderen: Sie sehen kaum noch Chancen auf die Honigtöpfe des Profifussballs.
Protest kommt von den meisten europäischen Ligen, die sich im Verband EPFL zusammengeschlossen haben. Dort sind sogar die Bundesliga, La Liga und die Premier League dabei, ebenso zum Beispiel die Swiss Football League. Die Ligen teilt die Sorge, dass die Champions League die nationalen Wettbewerbe zerstört. Titelrennen gibt es in immer weniger Ländern.
EPFL-Geschäftsführer Georg Pangl: “Die EPFL ist auf einen ausgeglichenen Wettbewerb bedacht. Mit dieser Reform wird die Kluft, die es seit 20 Jahren zwischen den grossen und den kleinen, ärmeren Klubs gibt, noch grösser. Die Mittelschicht im Fussball bricht komplett weg. 1995 gewann Ajax Amsterdam die Champions League, 1991 Roter Stern Belgrad den Pokal der Landesmeister, das wird vermutlich nie mehr passieren. Und auch die Berechenbarkeit wird grösser. Wenn Sie und ich jetzt aufschreiben, welche Klubs im Viertelfinale stehen werden, haben wir sehr wahrscheinlich sieben oder acht Richtige.“
Die “Süddeutsche Zeitung” fasst den Sachverhalt so zusammen: “Es könnte der Tag kommen, an dem sich die Leute freuen, wenn die Spitzenklubs endlich in ihrer Superliga verschwinden, und der Fussball vor der Haustür wieder spannend wird.”