Sie kennen das. Der Angreifer (nennen wir ihn V. S. aus B., kurz auch V.) läuft mit dem Ball bis zur Strafraumgrenze und kaum hat er diese überschritten, fällt er hin. „Schwalbe!“ schreit der Kommentator sofort und Sie denken sich: „Schwalbe? Ich hab mich wohl verhört!“.
Sie haben natürlich recht. Da fehlt es den Journalisten an den elementarsten Grundkenntnissen der Ornithologie. Schwalben landen nämlich auf den Füssen, ganz anders der anfangs erwähnte V., der mit vielen Überschlägen versucht, den Sturz so schlimm wie möglich aussehen zu lassen. Nicht-Journalisten erinnert die harte Landung von V. eher an eine junge Lumme, die sich im Falle einer Landung auf Festland noch etwas ungeschickt anstellt. Lummen gehören zu den Alken, einer Familie von Meerestauchvögeln, die den grössten Teil ihres Lebens im Wasser verbringen. Die bekanntesten Vertreter der Alkenvögel sind hierzulande die Papageientaucher, die Sie auch ganz bequem im Dählhölzli um die Ecke bestaunen können.
Sehen Sie nun ein Beispiel einer landenden jungen Lumme*, hier eine Dickschnabellumme, die, wie jeweils V., mit allen möglichen Körperstellen aufschlägt.
Die anwesenden Mitglieder der Redaktion haben einstimmig entschieden, Hinlegungen der eingangs erwähnten Art ab sofort eine „Lumme“ zu nennen.
*Die jungen Lummen überleben diese Landung, sind auf Land aber alles andere als sicher. Wer wissen will, was mit ihnen nach der Landung passiert, findet das hier.