Herzlich wilkommen zum dritten und letzten Teil der heutigen Kunst-Matinée, wo Sie vor lauter Tupfern das Bild kaum sehen.
Sérgio Esteban Fernandez, 2012, Acryl, Titel und Grösse unbekannt
Sérgio Esteban Fernandez ist einer der Künstler, der zur Zeit an der Ausstellung Pernambuco, uma paixão por futebol im Kulturzentum Santander Cultural in Recife, Brasilien zu sehen ist.
Herzlich willkommen zum zweiten Teil der Kunst-Matinée. Wir spielen zu Null.
Wenn ein Torhüter in England zu Null spielt, spricht man auf der Insel von einem Clean Sheet. Der Ausdruck geht auf die Frühzeit des Fussballs zurück, als die englischen Sportreporter für beide Teams ein separates Blatt bereit hielten, um die statistischen Daten des Spiels auszufüllen. Bei Clean Sheet denken alle Liverpool-Anhänger an Ray Clemence, den wohl besten Torhüter, der für die ‹Reds› je zwischen den Pfosten stand. In 665 Pflichtspielen für Liverpool stand 335 Mal hinten die Null!
Der englische Maler Howard Hodgkin liess sich von Clemence zu seinem abstrakten Gemälde Clean Sheets inspirieren; Hodgkin arbeitete fünf Jahre an diesem Werk. Mit etwas Phantasie sehen Sie die roten Hosen und Socken sowie den grünen Pulli, den Clemence oft trug:
Howard Hodgkin, Clean Sheets; 1979-1984; Öl auf Holz; 56 x 91 cm
Hodgkin interessiert sich nicht nur für Fussball, sondern für Sport im allgemeinen. Für die olympischen Spiele in London hat der 79jährige mit Swimming das schönste der zwölf Kunstposter gestaltet:
Herzlich willkommen zur 22. Kunst-Matinée im Runden Leder. Zuerst besuchen wir Gianluigi Buffon.
Kürzlich habe ich erfahren, dass Gianluigi Buffon im Alter von 25 Jahren an Depressionen litt. Was hat ihm geholfen, das Tief zu überwinden? Seine Familie, die Unterstützung eines Psychologen, die Auseinandersetzung mit sich selber und neue Interessen.
Buffon begann sich in dieser für ihn schwierigen Zeit mit Kunst auseinanderzusetzen. Einmal hat er am gleichen Tag dreimal eine Ausstellung mit Werken Marc Chagalls besucht, weil er gespürt hat, dass die Bilder ihm gut taten.
Sie müssen nicht warten, bis Ihnen die Decke auf den Kopf fällt. Besuchen Sie Kunstausstellungen – Sie werden staunen, wie gut Ihnen das tut!
Herzlich willkommen zum zweiten Teil der Kunst-Matinée. Der Fussball hinterlässt seine Spuren auch im Muralismus.
Wandmalereien finden Sie nicht nur in Mexiko und Südamerika, sondern mittlerweile auf der ganzen Welt:
El rescate, Escif, Valencia, Spanien, 2012
Mitosis, Escif, Besançon, Frankreich, 2011
… , Pseudo, Turin, 2011
The Ecstasy of St Teresa, Parle, Preston, England, 2011 (beim Gebäude handelt es sich um die baufällige Garderobe des verlassenen Vernon Carus Sports Ground)
Die ganz Hartgesottenen unter Ihnen finden weitere Informationen über Sosnowskis Robokeeper in diesem Videobeitrag. Ich wünsche Ihnen einen schönen Samstag!
Herzlich willkommen zum dritten und letzten Teil der heutigen Kunst-Matinée. Wir wechseln das Tenü.
Die Schweizer Künstlerin Ingeborg Lüscher liess 2001 die Grasshoppers gegen den FC St. Gallen in Massanzügen antreten und hielt das Spiel im Video «Fusion» fest, das an der Biennale in Venedig gezeigt wurde. Gespielt wurde richtiger Fussball während zweimal 25 Minuten, Schiedsrichter war Urs Meier und kommentiert wurde das Spiel von Beni Thurnheer. Im Spiel geht es drunter und drüber, und das Ganze endet mit der Fusion der beiden Teams.
Ingeborg Lüscher erläuterte:
Ein Fussballspiel soll zur Parabel werden für die Managerkaste, die in Banken und Industrie Fusionen abwickelt. Fussballer und Manager verhalten sich offenbar ähnlich:
Sie brauchen hartes Training, Risikobereitschaft, Siegeswillen, Taktik, die Fähigkeit zum Foul, zu Tricks, aber auch zur Phantasie.
Leider existiert vom Film nur eine kurze Sequenz auf YouTube.
Trotzdem, Film ab und viel Spass mit alten Bekannten:
Herzlich willkommen zum zweiten Teil der heutigen Kunst-Matinée. Wir besuchen einen Katalanen, der es mit Köpfen hat.
Der Künstler Eugenio Merino hat definitiv keine Berührungsängste. 2009 stellte er in London eine Skulptur aus, die zeigt, wie sich der englische Künstler Damien Hirst in den Kopf schiesst. Hirst, das ist der mit dem grossen Hai und dem dimantantenbedeckten Schädel. Eine andere Merino-Skulptur zeigt den Kopf des hier bekannten Künstlers Maurizio Cattelan als Wandtrophäe.
Wir bleiben aber auf dem Teppich beziehungsweise auf dem Rasen und zeigen hier zwei Kunstwerke Merinos mit Fussballbezug.
A una patada de la extinción, Epoxidharz, Fiberglas und Decklack, 2008
Hooligans Anatomy, Polyester, Fiberglas und Decklack, 2009
Herzlich willkommen zur siebtzehnten Kunst-Matinée im Runden Leder. Wir gehen nach Italien.
Der Italiener Andrea Nacciarriti setzt sich mit dem physischen Raum auseinander. Er dekonstruiert ihn und baut ihn wieder neu auf. Das eröffnet überraschende Perspektiven. Auf italienisch tönt das viel schöner:
Herzlich willkommen zum dritten und letzten Teil der heutigen Kunst-Matinée. Sie ist Milroys Massen gewidmet.
Der englische Maler James Milroy besuchte 2008 die olympischen Spiele in China. Dort inspirierten ihn die sich synchron bewegenden Menschenmassen zu einer Serie von Bildern, die er Crowding About nannte.
Marathon Run, Acrylfarbe auf Leinwand, 60 x 60 cm, 2009
(Dieses Bild widme ich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern am GP von Bern.)
Painting Lowrys, Acrylfarbe auf Leinwand, 60 x 60 cm, 2011
(Im Bild sehen Sie den vielfachen Maler L. S. Lowry, der seine bekanntesten Bilder malt.)
Supporting Manchester, Acrylfarbe auf Leinwand, 91 x 60 cm, 2011
Herzlich willkommen zum zweiten Teil der Kunst-Matinée. Wir schauen Fotografien an.
Am 6. Juli öffnet das National Football Museum in Manchester seine Tore. Die Eröffnungsausstellung ist Stuart Roy Clarke gewidmet, dem grossartigen englischen Fussballfotografen. Die Times hat Clarkes Bedeutung treffend umschrieben:
Wenn Nick Hornby in den Neunzigern den Fans eine Stimme gegeben hat,
so hat Stuart Roy Clarke den Fans ein Gesicht gegeben.