Archiv für die Kategorie ‘Fritz und Franz’

Grosser Frust

Dr. Eichenberger am Samstag den 30. August 2008

Warum Fritz die ganze Nacht nicht schlafen konnte.

«Scheisse, scheisse, scheisse!»
«Was ist, Franz? Geht’s dir nicht gut?»
«Die ganze Nacht habe ich nicht geschlafen. So ein Frust!»
«Nun sag schon!»
«FCZ gegen Milan. Ich fass’ es nicht. Tami siech! Warum nicht wir?»
«Brügge ist doch auch nicht schlecht.»
«Nicht schlecht! Du hast Humor. Pirlo, Kaka, Ronaldinho, Pato, Fritz, das ist Musik!! »
«Dann gehen wir halt nach Zürich.»
«In dieses winzige Stadion? Wie willst du da Tickets ergattern?»
«Dann lassen wir uns akkreditieren. Fürs Runde Leder.»
«Tami siech! Wieso sind wir in diesem dämlichen Topf 3 gelandet? Kannst du mir das erklären?!»
«Weiss ich doch auch nicht!»
«Dieser Uefa-Cup ist die reinste Farce. So ein Frust!»

Nomen est omen

Dr. Eichenberger am Samstag den 23. August 2008

In der Welt des Fussballs herrscht nicht gerade Hochbetrieb. Trotzdem wollen wichtige Beschlüsse gefällt werden.

«Hast du gelesen, Fritz: Die Fifa verbietet Spielernamen auf den Trikots
«Namen sind sowieso nur Schall und Rauch.»
«Goethe?»
«Bingo!»
«Blatter macht seinem Namen wieder mal alle Ehre: Platter geht’s nimmer.»
«Reg dich nicht auf. Sinnloses Zeug wird überall beschlossen.»
«Soll das jetzt eine Entschuldigung sein?»
«Nein, eine Tatsache. Oder findest du es sinnvoll, in der Berner Altstadt die Strassenbeizen zu verbieten?»
«Ein durchaus logischer Entscheid. Bern ist noch nie durch eine Überdosis Lebensfreude aufgefallen.»
«Ausser, die Holländer sind da.
«Vielleicht konnte Sepp einfach nicht mehr mit ansehen, wie auf dem Trikot von Bastian Schweinsteiger Schweinsteiger steht?»
«Hältst du ihn für so raffiniert?
«Wir werden es nie erfahren. Seine Wege sind unergründlich.»
«Glaubst du, die Namen werden bald auch in der Süper-League verboten?»
«Hm. Vielleicht gar keine schlechte Idee. Dann würde der YB-Spieler mit der 21
ohne Namen auflaufen.

Fritz und Franz on Tour (3)

Dr. Eichenberger am Samstag den 16. August 2008

Auf ihrer Auslandtournee 2008 sind Fritz und Franz sanft in Miami gelandet.

Dort wurden Sie von den Angestellten und Gästen des Bierhauses Fritz und Franz begeistert empfangen. Nach einem kurzen Gedankenaustausch mit dem Wirt Fritz über die aktuelle Weltlage lud dieser seine Gäste aus der Schweiz zu einem original Bierhaus-Schnitzel ein. Dazu wurde ausgiebig bayrisches Bier kredenzt. Anschliessend ging die Party mit lüpfigen Weisen erst recht los.
Die Veranstaltung ist noch im Gang.

Fritz und Franz-Fans: Wirt Fritz, Koch Harald und die Bierhaus Girls (links), sympathische Partygäste.

Fritz und Franz on Tour (2)

Dr. Eichenberger am Samstag den 9. August 2008

Auf ihrer Auslandtournee 2008 sind Fritz und Franz in Holland eingetroffen.

Grosse Ehre für Fritz und Franz: Auf Einladung der Band Rowwen Heze weilten die Samstagskolumnisten des Runden Leders dieser Tage in den Niederlanden. Die Mitglieder der berühmten Kapelle um Keith Richards Verehrer Jack Poels sind seit langem bekennende Fritz und Franz-Fans und haben den beiden auch schon eine CD gewidmet: «Fritz und Franz» heisst sie.
Bestellen Sie diese tolle Scheibe noch heute und werden Sie Mitglied im Fanklub von Rowwen Heze.

Fritz und Franz-Fans: Die Band Rowwen Heze, Sänger Jack Poels.

Fritz und Franz on Tour (1)

Dr. Eichenberger am Samstag den 2. August 2008

Fritz und Franz sind zu ihrer traditionellen Auslandtournee aufgebrochen

Erste Station ihrer Goodwill-Tour war Barcelona, wo sie vom bekennenden Fritz und Franz-Fan Ronaldinho im Camp Nou empfangen wurden. Bei einem lockeren Gedankenaustausch in der Vip-Lounge des Stadions erzählte der frühere Weltfussballer von seinen Ziele mit seinem neuen Klub AC Milan («Ich will unbedingt den Uefa-Cup gewinnen»). Anschliessend spazierte er mit seinen Gästen aus der Schweiz durch die Stadt, verteilte hier und da Autogramme und flog dann nach Singapur ins Trainingslager der Brasilianischen Olympiamannschaft. Auch Fritz und Franz brachen auf und flogen zur nächsten Station ihrer Tournee.

Fritz und Franz-Fan: Ronaldinho mit Fritz im Camp Nou. In der Mitte Silvia, die Sekretärin von «Forza Silvio!». (Foto: Franz-Press)

Wüstensohn

Dr. Eichenberger am Samstag den 26. Juli 2008

YB bangt um den Klassenerhalt. Was tun?

«Ich hab es immer gesagt, lieber Fritz: YB wird generell gewaltig überschätzt.»
«Dummes Zeug, die Jungs haben einfach Pech gehabt.»
«Pech oder Unvermögen: Null Punkte sind null Punkte.»
«Nur keine Panik, Franz. Morgen sieht die Welt ganz anders aus.»
«Fritz, wir brauchen Verstärkung. Dringend. Jetzt kann die Vereinsführung zeigen, was sie draufhat.»
«Wen soll sie denn kaufen?»
«Einen Spielmacher. Einer, der die Stürmer mit Bällen füttert.»
«Finde mal einen solchen!»
«Die Millionen der Ölscheichs müssen sofort investiert werden. Sonst wird das nichts mit dem Klassenerhalt.»
«Ich wüsste keinen, den YB sich sich leisten kann.»
«Ich schon: Al-Saadi Gaddafi.»
«Spinnst du? Das ist doch ein Würstchen
«Er hat immerhin in der Serie A gespielt, mein Lieber…»
«… und dort kein einziges Tor geschossen.»
«Wer sich in der Serie A nicht durchsetzt, ist für Schweizer Verhältnisse noch lange gut genug.»
«Das wird nichts mit diesem Gaddafi. Der Wüstensohn boykottiert jetzt die Schweiz.»
«Ach was, der will doch nur spielen.»

Konto äufnen

Dr. Eichenberger am Samstag den 19. Juli 2008

Die Meisterschaft ist gestartet. Was aber wissen wir über unseren Gegner?

«Sag mal, Fritz: Was fällt dir ein, wenn du an die AC Bellinzona denkst?»
«Gianni Frizzo Ein grosser Kämpfer.»
«Und fussballerisch?»
«Welche Klubfarben hat eigentlich dieses Bellinzona?»
«Das werden wir sehen, wenn sie im Wankdorf auflaufen.»
«Ich meine: sind sie nun weinrot, rosa oder hellblau?»
«Je nach Wetter, vielleicht?»
«Dann werden wir es erst am 14. Dezember erfahren.»
«Glaubst du, dass Bellinzona eine Bereicherung für die Superliga ist?»
«Für unser Punktekonto auf jeden Fall. Ich sage: 6+ bis Ende Jahr.»

Gefühle trügen nicht

Dr. Eichenberger am Samstag den 12. Juli 2008

Die Meisterschaft steht vor der Tür. Was aber wissen wir über unseren Gegner?

«Sag mal, Fritz: Was fällt dir ein, wenn du an Vaduz denkst?»
«Ein Fürst, viele Briefkästen, noch mehr Flüchtlinge …»
«Und fussballerisch?»
«Welche Klubfarben hat eigentlich dieses Vaduz?»
«Keine Ahnung. Das werden wir sehen, wenn sie im Wankdorf auflaufen.»
«Freust du dich?»
«Auf die Klubfarben?»
«Nein, auf die Kicker aus dem Ländle.»
«Immer noch besser als Euro gucken.»
«Glaubst du, dass Vaduz eine Bereicherung für die Superliga ist?»
«Auf jeden Fall!»
«Und warum?»
«Weiss ich auch nicht genau. Ist nur so ein Gefühl.»

Die reine Wahrheit

Dr. Eichenberger am Samstag den 5. Juli 2008

Die Euro ist fertig. Und alle sind geläutert.

«So, lieber Fritz. Ich bin wieder da.»
«Schön, Franz. Du siehst aber mager aus. Kommt das vom Schweigen?»
«Nein, vom gesunden Essen.»
«Was hast du denn im Kloster den ganzen Tag gemach?»
«Spaziergänge. Und ich bin in meiner Klause gesessen und habe nachgedacht. Oder gelesen.»
«Drei Wochen lang?»
«Ungefähr.»
«Und abends?»
«Da habe ich fern geschaut.»
«Was?!»
«Ich habe natürlich ein Handy ins Kloster geschmuggelt. Du musst mir gar nichts erzählen über die Holländer und so. Ich weiss alles.»
«Ich bin paff! Dabei habe ich extra für dich alles aufgeschrieben.»
«Das solltest du auch weiter tun. So findest du vielleicht zu dir selber.»
«Wie du, meinst du?»
«Auf jeden Fall bin ich mit mir voll und ganz ins Reine gekommen.»
«Und wie ist das so, im Reinen?»
«Das kann man nicht erklären. Das muss man fühlen.»
«Oooohh, der Herr ist gspürig geworden. Trinkst du überhaupt noch Alkohol?»
«Was hat das jetzt damit zu tun?»
«Ich meine nur, wegen dem Reinheitsgebot.»
«Ich würde sagen: Das eine schliesst das andere nicht aus. Wenn du weisst, was ich meine.»

Afrika, wir kommen

Dr. Eichenberger am Samstag den 28. Juni 2008

Fritz führt Tagebuch und notiert die Höhepunkte der Woche.

Samstag, 28. Juni: Uiuiui, das war knapp! Um ein Haar hätten wir einen Final RusslandTürkei bekommen. Und das an der Euro! Theoretisch kann sogar Israel Europameister werden. So ein Witz. Ich schlage vor, dass die Euro eine richtige € wird: nur Teams aus der EU dürfen mitmachen. Die Türken und Russen sollen sich den Asiaten anschliessen. Die Schweiz kann ja den Afrikacup gewinnen. Jetzt, wo Vaduz Schweizer Meister wird. Das muss ich gleich dem Franz erzählen, wenn er wieder da.

Verpisst euch

Dr. Eichenberger am Samstag den 21. Juni 2008

Fritz führt Tagebuch und notiert die Höhepunkte der Woche.

Samstag, 21. Juni: Diese Euro-Woche war schlimm. Ganz Bern stank nach Bier und Pisse. Der Holländer brunzt nämlich an jede Wand. Das macht er auch in Amsterdam, hat mir Franz gesagt, bevor er ins Kloster ging. Der ist Spezialist in solchen Fragen. Zum Glück hat es ab und zu geregnet. Von mir aus können die Holländer jetzt Basel verpissen. Aber nicht Wien, da wollen die Italiener hin. Nimmt mich wunder, wie der Franz das macht. Ob er in seiner Klause ein WC hat? Das muss ich ihn unbedingt fragen, wenn er wieder auftaucht.

Unangenehm: Fritz und Fränzi werden von Holländern belästigt (links). Die Holländer bei ihrer Lieblingsbeschäftigung (rechts).

Trümmlige Stassenwischer

Dr. Eichenberger am Samstag den 14. Juni 2008

Franz ist abgetaucht. Keiner da zum diskutieren. Also schreibt Fritz ein Tagebuch.

Samstag, 14. Juni: Mich laust der Affe. Haut der Franz kurz vor der Euro einfach ab. So ein feines Händchen hätte ich dem alten Sack nicht zugetraut. Der schweigt im Kloster fröhlich vor sich hin, während wir Normalsterblichen das brotlose Gekicke der Schweizer Nati, den durchzogenen Auftritt der Italos und die bodenlose Frechheit der Griechen ansehen müssen. Diese Euro ist die reinste Katastrophe. Das Wetter übrigens auch. Am schlimmsten ist es in Bern. Hunderttausend Strassenwichser verstopfen unsere Strassen und Gassen. Sie hocken den ganzen Tag herum, saufen Carlsberg-Bier und warten, bis das Spiel beginnt. So was von trümmlig! Warum müssen die überhaupt nach Bern kommen und unsere Stadt verdrecken? Gibt es in Holland kein Fernsehen? Den Kommentator verstehen sie hier auch nicht. Gut, das tun wir auch nicht. So, jetzt bin ich gespannt, wie es nächste Woche weitergeht.

Typisch: Fünf Holland-Fans in Bern.