An einem lauen Sommerabend begann YB, das Cupverliererimage langsam abzustreifen.
Wir schreiben den 18. August 2018, Fussballbern ist natürlich noch vollgepumpt mit Serotonin und schwebt mit einer nie dagewesenen Leichtigkeit in die neue Saison hinein. Gerardo (excusé: Gerry) Seoane hat an der Seitenlinie Adi Hütter abgelöst, das Meisterteam ist aber fast ganz beisammen geblieben und denkt an dem Samstagabend bereits mit einer Gehirnhälfte an das Champions-League-Qualifikations-Hinspiel gegen Dinamo Zagreb vier Tage später.
Aber da ist zuerst: 1. Cuprunde in Biel. Zahlreich reiste Gelb-Schwarz in die Tissot Arena, das “Armenhaus der Schweiz”, wie auf einem Transparent im Bieler Sektor zu lesen war. Derjenige für die Gäste, der war derweil hoffnungslos überbucht, die neugewonnenen Modefans damals, Sie wissen schon.
Mit der Arroganz des Meisters spielte YB 90 Minuten lang nonchalanten Fussball. Biel hielt wacker dagegen und witterte kurz vor Schluss sogar die Sensation, Mike Natoli traf zum 2:1. Dann schlug die Stunde von Ulisses Garcia. Meistergoalie Wölfli (ja!) kam nach einem Corner zum Kopfball, Garcia staubte ab und rettete YB in die Verlängerung. Auch dort bekundete der haushohe Favorit grösste Mühe mit den viertklassigen Seeländern. In der allerletzten Minute überlief Garcia drei Gegenspieler, flankte butterweich auf Hoarau – 3:2 für YB. Die Highlights in Bewegtbild? Bitte sehr.

Bild: Daniel Teuscher / Keystone-sda
Die spektakuläre Wende aktivierte das Winnergen in Seoanes Ensemble endgültig: Zehn Tage später war der Einzug in die Gruppenphase der Champions League perfekt. Und die Schmachs (Schmachen?) von Buochs, Le Mont, Winterthur, War da noch was mit dem Cup? Ach ja, zwei Jahre danach gewann YB in diesem Wettbewerb zum 7. Mal den Titel.