Archiv für die Kategorie ‘Digital’

Lässiger Lehrer

Val der Ama am Dienstag den 9. Juni 2020

Immer noch Homeschooling? Lassen Sie Spanisch lernen.

Es ist nicht einfach im England dieser Tage. Brexit, Johnson und dazu ein heftig wütendes Coronavirus, welches die meisten Kinder immer noch zur Heimarbeit zwingt. Die immer noch löbliche BBC unterstützt Schüler und Eltern seit Wochen mit Bitesize, einem täglich aktualisierten Angebot an Onlinelektionen verschiedenster Wissensbereiche aller Stufen.

Und aber wie! Zur Freude vieler Kinder, die unbedingt Spanisch lernen möchten oder auch müssen, wird ab Donnerstag Vertretungslehrer Sergio Agüero übernehmen. Er macht das empatisch und engagiert und der Selbsttest zeigt, dass in nur gerade einer einzigen Lektion die Zahlen von 1-12 prima rübergebracht werden. Ah, und dass sein Spanisch zwar südamerikanisch gefärbt ist, aber um Weiten besser verständlich, als sein Englisch ist. Auch wenn Sie nicht Spanisch sprechen.

Ab Donnerstag gehts los, für Europäer und Schweizer leider nur mit VPN.

Tonoption mit Emotion

Rrr am Montag den 18. Mai 2020

Endlich wieder Zuschauer im Stadion!

Jedenfalls bei Sky, der Pay-TV-Sender, der die Bundesliga zeigt. Weil die Tonspur von Geisterspielen reichlich trist ist, hat Sky die Option Stadionatmosphäre eingerichtet. Da werden 90 Minuten lang Tonkonserven aus dem entsprechenden Stadion eingespielt – und jemand drückt stets die richtigen Knöpfe. Fangesänge, Pfiffe, Torjubel – bittesehr:

Ein anonym bleiben wollender Proband hat im Auftrag des Runden Leders alle acht Spiele mit und ohne Stadionatmosphäre durchgeschaut und zieht folgendes Fazit: “Äh, ja gut. Es ist dann doch künstlich, und auf umstrittene Foulszenen und dergleichen reagieren die angeblichen Zuschauer oft gar nicht. Trotzdem ist es besser als der traurige Hall der Stimmen von zwei Trainern und ein paar verlorenen Zaungästen in einem leeren Stadion.”

Und wer hat diese segensreiche Innovation erfunden? Das Fachforum “Zum Runden Leder”, wenn wir ehrlich sind.

Sky besserte übrigens auch beim Bild nach, unter anderem mit regelmässigen Texteinblendungen in 3D. Und natürlich mit übertünchen Zuschauerrängen.

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Fans von fern

Herr Shearer am Donnerstag den 7. Mai 2020

Alle fürchten sich vor Geisterspielen.

Es ist keine schöne Vorstellung: Fussball vor leeren Rängen, ohne Fans, ohne Stimmung. Aber Sie wissen ja: Ball und Rubel müssen rollen, ergo bleibt wohl nichts anderes übrig, als die Saison unter Ausschluss des Stadionpublikums fertig zu spielen. Keine Anfeurungsrufe, keine Pfiffe, keine Gesänge? Oh doch! Jedes Stadion hat schliesslich eine Lautsprecheranlage, und ein paar Münchner Informatiker hatten da eine Idee.

Wenn also Mitte Mai die Bundesliga wieder ihren Betrieb aufnimmt, können Sie von daheim aus für Stimmung sorgen. Schütteln Sie Ihr Handy, drücken Sie Knöpfe und senden Sie so Ihre Emotionen ins Stadion. Je mehr Fans mitmachen, umso besser die Stimmung. Ganz einfach, oder? Das Feedback kriegen Sie auch wieder direkt auf ihr Hosentaschen-Telefon. Ob die Vereine von der Möglichkeit einer Übertragung ins Stadion Gebrauch machen werden, ist noch nicht beschlossen. Die Gesänge werden auf die jeweiligen Klubs angepasst. Auch die Premier League soll sich bereits für diese Lösung interessieren.

Ach ja, die App können Sie natürlich in den einschlägigen Shops herunterladen. Aber Achtung, einen Franken müssen Sie schon investieren.

Harmloser Hausunterrichtshalt

Frau Götti am Montag den 27. April 2020

Eine herausfordernde Zeit ist dies für uns alle. Der
Wissenschaftsbetrieb läuft eingeschränkt. Um die Lehre für die Studierenden und den Austausch mit den geschätzten Kollega dennoch aufrechtzuerhalten, musste auch ich mich auf neue Medien und Unterrichtsformen einlassen, sekundiert von jüngeren Menschen wie meinem Hilfsassistenten Herrn Maldini . (Dass hier die Jugend in ihrem Übermut dem Alter mit dessen erfahrungsgesättigten, aber nicht immer optimal an die heutigen Erfordernisse angepassten Augenmaß ein wenig zur Seite steht, ist ja eine Selbstverständlichkeit. Dies muss auch für meinen Hilfsassistenten gelten, auch wenn dieser inzwischen auch andere Aufträge angenommen hat, etwa da und da.)

Aber item. Auch Eltern und Kinder, die in der fünften Woche des Hausunterrichts stehen, sind mit besonderen Umständen konfrontiert. Dies musste auch ein befreundeter Enzyklopädologe erfahren, der derzeit seinen 11-jährigen Sohn zu Hause zu unterrichten hat. Offenbar geht dies nur mit gelegentlichen Pausen vonstatten, um gravierendere Kollateralschäden zu vermeiden. Und offenbar gehört dazu auch eine Art Spiel, welches unter Zuhilfenahme einer Art schwarzer Kiste und einem – verzeihen Sie mir den ungehobelten Ausdruck – Steuerknüppel auf dem Bildschirm gespielt werden kann. Nachempfunden ist das Spiel dem Fuβballe, wobei aber anstelle des Fuβes ebendieser Steuerknüppel zu betätigen ist, um an einen (fiktiven) Ball zu gelangen und zu versuchen, diesen ins (fiktive) Tor zu manövrieren.

Item. Jedenfalls bat mich besagter Enzyklopädologe aus Sorge um das geistige Wohlbefinden des jungen Herrn, mich einmal mit der Sprache dieses Spieles zu befassen.
Und um es kurz zu machen: Es besteht kein Grund zur Sorge. Jedenfalls nicht in einem höheren Ausmaβe, als dass ebendiese gemeinhin nicht auch schon durch den realen Fuβball ausgelöst würde.

Analysiert habe ich die Voten, welche die beiden Kommentatoren Buschmann und Fuss eingesprochen haben. Und gefunden habe ich: nichts als Plattitüden. Sie gestatten mir doch einige Beispiele dazu?

„Ist das die Gelegenheit?“
„Dankbarer Ball für Neuer“
„Viel Vorwärtsdrang jetzt nach vorne“
„Da ist die Kugel weg“

Dies nur zu Ihrer aller Beruhigung. Viel Energie und Kraft beim Unterrichten weiterhin und bleiben Sie gesund.
Herzlich, Ihre Ilse v. Mueller-Fridnau

Was macht eigentlich …

Rrr am Samstag den 18. April 2020

… die Redaktion des Runden Leders?

Dasselbe wie immer: Zusammen Bier trinken, Fussball schauen und die Arbeit verdrängen. Zurzeit natürlich nicht in unseren weitläufigen Büroräumlichkeiten an der Guillaume-Hoarau-Allee 99, sondern im Home Office.

Kein Problem! Denn sämtliche Redaktoren sind auch daheim mit dem sogenannten INTERNET ausgerüstet. Die Redaktionssitzungen finden via Videokonferenzen statt. Sagt Ihnen jetzt wahrscheinlich nichts, ist aber extrem im Kommen.

Dreimal täglich begrüsst der Chefredaktor Herr Maldini sein motiviertes Team zur Redaktionskonferenz: Um 6 Uhr, 13 Uhr und 18 Uhr. Keine Sorge, um 6 Uhr gibts noch kein Bier, sondern Kafi Güx. Zu Beginn der Sitzung führen Herr Shearer und Herr Rrr stets ihren legendären Wasserbecher-Sketch auf, den sie seit Jahren zur Freude von Gross und Klein zum besten geben.

Und jetzt kommts: Die beiden sind buchbar! Wenn auch Sie sich im Privat- oder Berufsleben eine kleine Freude gönnen möchten – Herr Shearer und Herr Rrr führen ihren legendären Wassersketch auch auf Ihrer Videokonferenz auf. Preise nach Absprache, Rabatt für Coiffeure und NGOs.

Wo sind wir steckengeblieben? Ah genau, die Redaktionssitzung. Regelmässig schalten wir auch Gäste zu, zuletzt am vergangenen Mittwoch unseren Afrika-Korrespondenten Herr Lars L (links oben). Wir freuten uns eigentlich auf spannende Erzählungen und Diashows aus Kenia, dann stellte sich allerdings heraus, dass er in St. Gallen festsitzt.

Nächster Gast am kommenden Mittwoch ist Herr Baresi mit einem Gastreferat zum Thema: “Chancen und Risiken von acht Titeln in Serie”. Es ist wichtig, dass wir in Bern die Gefahren einer solchen Konstellation frühzeitig erkennen. So viel für heute, wir müssen uns nun auf die 13-Uhr-Sitzung – Sie wissen schon.

Fette Feier

Herr Shearer am Donnerstag den 2. April 2020

Pyro passt immer und überall!

Wenn man soeben Meister geworden ist, zum Beispiel, ist es absolut angezeigt, eine Flasche Schaumwein zu köpfen und dazu auch noch mit einer schönen Seenot-Fackel zu winken. Nun ist es ja gerade fast weltweit nicht weit her mit Fussi, und allenthalben suchen sich Menschen Ersatzbeschäftigungen. Jamie Towers aus Schottland hat sich seinerseits seiner Spielkonsole zugewendet und dort Football Manager gespielt. Ziemlich erfolgreich, denn mit Hamilton Academical Meister zu werden, ist in einer Meisterschaft, die seit Jahrzehnten zwischen zwei Mannschaften aus Glasgow ausgemacht wird, sicher nicht die leichteste aller Aufgaben. Das Husarenstück ist ihm aber gelungen, mit einem 2:1 im entscheidenden Spiel gegen Aberdeen.

Es war der letzte Spieltag der Saison, und Celtic hatte gegen die Rangers verloren. Ich musste Aberdeen schlagen um den Titel zu holen, und wir haben 2:1 gewonnen. Es war verrückt! Also habe ich spontan entschieden, etwas Feuerwerk zu zünden. Sogar meine Nachbarn haben mir applaudiert!”

Wir spüren es ganz deutlich, Sie möchten jetzt grad unbedingt einen 2:1-Sieg mit anschliessend viel Feuerwerk geniessen. Also los, klicken Sie hier drauf!

(Bildquelle: Twitter / @jamietowers8)

Packende Partie

Rrr am Sonntag den 15. März 2020

Endlich wieder internationale Spiele.

Hull City traf gestern auf Leverkusen und gewann 4:0. Auf Twitter, wo sich niemand ansteckt – jedenfalls nicht mit dem Coronavirus. Aber alles der Reihe nach.

Dem Social-Media-Verantwortlichen von Bayer Leverkusen wars langweilig, deshalb suchte er auf Twitter nach einem Spielgschpänli für eine Runde “4 gewinnt”. Es meldete sich der Social-Media-Verantwortliche von Hull City, worauf die Fans eine durchaus packende Partie verfolgen konnten.

Auch andere Klubs suchen nach kreativen Lösungen zur Überbrückung der Langeweile. Watford spielte das abgesagte Spiel gegen Leicester auf Football Manager nach, und Schalke sendete nochmals den Liveticker zum legendären 4:4 gegen Dortmund.

Aber es gibt natürlich nicht nur Blödeleien – es gibt auch Fussballer, die sich richtig nützlich machen. Also vor allem Cristiano Ronaldo.

Bravo! Allein: Eine Frage bleibt im Raum. Diese da.

Saubere Sache

Rrr am Montag den 9. März 2020

RL exklusiv: Corona-Problem der Super League überraschend gelöst!

Wochenlang zerbrachen sich die Verantwortlichen die Köpfe. Rückkehr zur Normalität? Nicht absehbar. Geisterspiele? Trostlos. Abbruch der Meisterschaft? Eine Bankotterklärung. Gross war die Ratlosigkeit – bis gestern abend.

An einer ausserordentlichen Sitzung in Muri einigten sich die Klubs auf eine ebenso geniale wie naheliegende Lösung: Die Saison wird an der Konsole fertiggespielt! FIFA-20-Gamer aller zehn Vereine werden die 65 verbleibenden Saisonspiele gegeneinander austragen. Bis und mit Runde 23 werden die Resultate des früher verbreiteten realen Fussballs gewertet, danach die eSports-Games.

“Komisch, dass wir da nicht früher drauf gekommen sind”, sagt Phil Guggis-Berg, Media Officer SFL. “Endlich haben wir die Safe Super League! Der Schutz vor Ansteckungen ist 100prozentig gewährleistet, alle Gamer leisten ihre Einsätze im Home Office. Das Fernsehen erhält alle Spiele fixfertig geliefert, packender Sport in fantastischer Ambiance. Die Fans werden es lieben!”

Für den BSC Young Boys tritt übrigens der wohl bekannteste Berner Gamer an: Beaver_Boy 98. Er hat bereits das Heimspiel von YB gegen Thun vom 11. April im Kasten. Wir dürfen es hier im kleinen Kreis schon zeigen (bitte maximal 150 Leute gleichzeitig am Stream). Film ab!

(Filmmaterial: JackyDalshim)

Bekloppter Roboter

Rrr am Sonntag den 1. März 2020

Der Textroboter groundet in Hoffenheim.

Wegen Schmähplakaten im Bayern-Sektor gegen TSG-Chef Dietmar Hopp wurde die Partie nach 78 Minuten unterbrochen. Anschliessend spielten sich die Teams den Ball nur noch symbolisch gegenseitig zu, standen ein bisschen herum, plauderten und warteten auf den Schlusspfiff.

Dumm nur, dass viele Live-Ticker von Textrobotern produziert werden. Das klappt manchmal ganz leidlich. Für besondere Situationen wie in Hoffenheim ist die künstliche Intelligenz allerdings zu dumm, wie das Beispiel von flashscore.de zeigt.

Das Verhalten der Mannschaften wurde übrigens weitherum gelobt. Nur vereinzelt tauchte die Frage auf, wie sich die Teams verhalten hätte, wenn es zu jenem Zeitpunkt nicht 0:6, sondern 0:0 gestanden hätte. Und warum es eine solche Aktion eigentlich noch nie gab, wenn Spieler rassistisch beledigt wurden.

Bezeichnende Bezichtigung

Herr Maldini am Dienstag den 18. Februar 2020

Ungeheuerliche Vorwürfe erschüttern die heile Welt des Fussballs.

Der FC Barcelona habe ein Unternehmen beauftragt, mit falschen Profilen in den Sozialen Medien das Image der eigenen Clubführung aufbrezeln zu lassen. Das wirft Cadena SER, der grösste und  älteste Radiosender Spaniens, Barça in einem exklusiven Bericht vor. Die Firma erstelle seit 2017 sogenannte Fake Accounts und mache mit ihnen Akteure anderer Clubs, aber auch solche des FC Barcelona, schlecht.

Photo: tribuna.com

Barça sah sich gestern zu einer Stellungnahme gezwungen und stritt sämtliche Vorwürfe ab: “FC Barcelona roundly deny any relationship, and furthermore, the contracting of services linked to social media accounts that have broadcast negative or disparaging messages.”

Na dann ist ja alles gut. Der Club behält sich rechtliche Schritte vor.

Ammar analysiert

Val der Ama am Donnerstag den 13. Februar 2020

Fakten, Fakten, Fakten – wir haben sie.

Sie waren über Mittag besonders achtsam und wissen es längst: Das Bild zeigt, welcher Art die 41540 internationalen Fussballspiele zwischen 1872 und 2018 waren.

Noch viel mehr zu diesem Thema weiss Ammar Alyousfi. Er hat in Jordanien und Malaysia studiert und lebt aktuell in Dubai. Und beschäftigt sich – wer nicht? – ganz gerne mit Datenanalyse und Machine Learning, mit Data Visualization und Cloud Computing. Neulich, da hat er sich hier einen Datensatz besorgt und ein wenig damit rumgespielt.

Brandexklusiv hier schon mal ein paar interessante Dinge:

– Die meisten Länderspiele hat Schweden absolviert (1104 Spiele). Dahinter England (999), dann Brasilien und Argentinien (966).
– Brasilien und Deutschland haben je 109 WM-Spiele verbucht. Es folgen Italien (83) und Argentinien (81)
– Brasilien hat 617 Länderspiele gewonnen, England 565, Deutschland 548
– Grösster Loser ist Finnland (395 Spiele verloren), dann die Schweiz (342), dann Nordirland (329)
– Oder vielleicht noch ein Schmankerl für Geographieinteressierte: Die häufigste Paarung war Argentinien-Uruguay (175), gefolgt von Österreich-Ungarn (also Österreich gegen Ungarn und nicht Österreich-Ungarn gegen wen auch immer) (133).

Klar, Sie wollen noch mehr davon, also los!

Tolles Törchen (13)

Herr Maldini am Freitag den 13. Dezember 2019

Gestatten: Alex Morgan am heutigen Freitag, dem 13.

Die US-Amerikanerin hat im Fussball so ziemlich alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Für eine Trophäe ist sie heuer noch im Rennen: Sie ist als 2019 USWNT player of the year nominiert (USWNT=US-amerikanische Fussballnationalmannschaft der Frauen). Die Siegerin wird noch diese Woche bekanntgegeben – wir drücken die Daumen.

Morgan ist neuerdings auch Cover-Girl der ersten Ausgabe eines neuen Videospiels eines grossen Computerherstellers, zusammen mit den üblen Randsportlern Alexander Michailowitsch Owetschkin und John Sherman Smith-Schuster. Das Videospiel vereint Athleteninnen und Athleten aus den Sportarten Fussball, Eishockey, Basketball, American Football und Baseball.

Bild: Öpfu.

Die Hersteller haben das Regelbuch für Sport-Videospiele zerrissen und es für eine neue Generation umgeschrieben, fand das Runde Leder exklusiv heraus. Es empfiehlt der junggebliebenen Leserschaft deshalb, das Spiel unbedingt ausprobieren.