Was tun mit einem nutzlosen Denkmalsockel?
Foto: Reuters / Antwerp TV
Leopold II. regierte Belgien von 1865 bis 1909. Unter seiner Führung wurde im Kongo ein Kolonialregime errichtet, das als eines der gewalttätigsten in der Geschichte gilt. Im Zuge der Black Live Matters-Demonstrationen wurde nun auch in Belgien vielerorts die Forderung laut, die Geschichte aufzuarbeiten und die Denkmäler für die Verantwortlichen dieser Ungerechtigkeiten abzumontieren. So geschehen in Ekeren: in diesem Ortsteil von Antwerpen musste der steinerne Leopold kürzlich seinen Standplatz verlassen, nachdem es von Protestierenden mit Farbe beworfen und angezündet worden ist. Zurückkehren soll die Figur nach ihrer Restaurierung aber nicht, sondern stattdessen in einem Museum eine neue Heimat finden.
Also, was tun mit dem frei gewordenen Standort? Marteen Bastiaensen hatte da eine Idee und lancierte so eine Online-Petition. Sein Vorschlag: eine Statue für den belgischen Nationalspieler Toby Alderweireld. Sie kennen den womöglich von den Tottenham Hotspurs, wohl eher aber daher, dass er in seinem Ligadebüt damals in der Eredivisie bei Ajax Amsterdam für einen gewissen Miralem Sulejmani eingewechselt wurde. Aber wir wollen nicht abschweifen. Die Petition von Bastiaensen – als Jux gedacht – ging viral und wurde bereits 1249 mal unterschrieben. Auf die Frage, ob Alderweireld der bessere Mensch als dieser Leopold sei, meint Bastiaensen:“Ich denke, im Gegensatz zu Leopold hat Toby niemals jemanden gekillt, ausser vielleicht ein paar gegnerische Stürmer. Er ist ein Gentleman. Ich bin sicher, in hundert Jahren wird man Toby immer noch als Supertypen sehen”.
Immerhin, Ehrenbürger von Ekeren ist Alderweireld bereits. Und der Korrektheit halber wollen wir anmerken, dass ja auch König Leopold damals niemanden umgebracht hat, weil er ja gar nie selber im Kongo war. Das sagt übrigens auch Prinz Laurent von Belgien, der Bruder des amtierenden Königs Philippe. Manche lernen es einfach nie.