Archiv für die Kategorie ‘Bundesliga’

Fünf Tore Deluxe

Rrr am Montag den 5. Februar 2018

Das historische Bild zum Wochenstart.

15. März 1986: Jürgen Klinsmann schiesst die Fortuna ab.

Düsseldorf beendete die Bundesliga.Saison auf Rang 14, der VfB Stuttgart auf Platz 5.

Die Leiden der Maskottchen

Briger am Dienstag den 26. Dezember 2017

Winterpause: erholsame Tage für Spieler und Fans nach einer langen Hinrunde. Doch wer denkt eigentlich an die, die am meisten unter der Pause leiden?

Genau, die Rede ist von den Maskottchen der 1. Fussball-Bundesliga. Noch bis am 12. Januar 2018 und dem Rückrundenauftakt zwischen Leverkusen und den Bayern müssen die fröhlichen Kerle ihren Tag plötzlich selber füllen. Sky Sports konnte nun in einem herzerreissenden Video festhalten, wie schwer es die Maskottchen in der Winterpause haben.

Für alle die kein Facebook haben. Sie sehen zunächst den einsamen Bulli im Stadion von RB Leipzig, dann Hoffi einsam in einer Bar, einen depressiven Wölfi, der durch den Nebel Norddeutschlands trottet und seine Einkäufe verliert. Dann Dino Herrmann, der sich in der Kabine des HSV mit einem Foto an die gute alte Zeit der Hinrunde zurück erinnert, Eddi, alleine auf einer Schaukel auf einem verlassenen Spielplatz. Die vielleicht emotionalste Szene folgt kurz darauf, Jünter von Borussia Mönchengladbach geht mit Hennes VIII. spazieren. Danach haben auch noch Füchsle, beim einsamen Drachensteigen, Herthino über den Dächern Berlins, Bernie, Brian the Lion und der Schalker Erwin, Fritzle und Emma ihren Auftritt.

Für uns Fussballfans ist es da schon einfacher. Die englische Liga spielt wie immer durch, heute um 16 Uhr z.B. auf dazn die Boxing Day Konferenz. Auch in Italien wird über die Festtage gespielt, die Pause dieses Jahr erst zwischen 6.1. und 21.1., aber da fängt ja dann die Bundesliga schon wieder an. Falls Sie gar nicht mehr ohne Fussball im Stadion können hier zwei Tipps: Morgen um 20:45 Uhr findet im San Siro das Tim-Cup Viertelfinale zwischen Milan und Inter statt. Tickets gibt’s ab 50 Euro. Auch für das Spiel Inter Lazio am Samstag um 18 Uhr gibt es noch einige wenige Tickets, ab 40 Euro.

Perverses Publikum

Rrr am Samstag den 16. Dezember 2017

Gladbach siegt. Und der Sportdirektor ist so richtig sauer.

Nach dem 3:1-Heimsieg gegen den HSV platzte Max Eberl der Kragen. Weil einige Fans beim Stand von 1:1 gepfiffen hatten, holte der Sportdirektor Max Eberl anschliessend zu einer fünfminutigen Wutrede aus. Hier sind die Höhepunkte.

“Ich finde es eine bodenlose Frechheit, wenn wir unsere Mannschaft, die hier ein hervorragendes Heimspiel macht, bei Rückpässen auspfeifen und ein Unmut hier im Stadion entsteht. Ich finde es eine bodenlose Frechheit und da rede ich nicht von der Nordkurve, sondern von den Zuschauern, die ab und zu mal Fussball gucken wollen. Es geht mir so auf den Sack. Dann sollen sie zu Bayern München gehen, wenn sie immer nur Fussball nach vorne sehen wollen. Oder zu PSG. Darüber beschweren sie sich, weil die zu viel Geld haben, aber dann sollen sie dahingehen.

Hier wird ehrlicher Fussball gespielt, hier wird mit jungen Spielern gearbeitet, mit zwei 18-Jährigen im Mittelfeld (Oxford und Cuisance) und es wird gepfiffen, wenn wir zurückspielen, bei einem Spielstand von 1:1. Übrigens, nach dem Rückpass, nach dem sie gepfiffen haben, köpft Raffael dann fast das 2:1.

Mit sowas kann ich nicht leben, wenn wir selbst bei guten Spielen jetzt ausgepfiffen werden. Das ist nicht mehr Borussia, wie ich es kenne. Sie dürfen ihre Meinung sagen, aber nicht auf die Art und Weise. Ich finde es der Mannschaft gegenüber und dem Klub gegenüber, der sich hier acht Jahre lang den Arsch aufreisst, dass wir mal gegen Barcelona spielen dürfen, eine Frechheit.

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Ehre, wem Ehre gebührt

Briger am Montag den 25. September 2017

Fritzle feiert seinen 25. Geburtstag

Fritzle, das sympathische Krokodil, steht seit 1992 im Dienst des VfB Stuttgarts. Am 22. August 1992 erblickte es in Stuttgart Bad Cannstatt das Licht der Welt, beim VfB Stuttgart unter Vertrag steht es gemäss Vereinshomepage interessanterweise seit dem 1. Juli 1992.

Beim Heimspiel gegen Augsburg (0:0) am Samstag wurde das Masskottchen nun gefeiert, standesgemäss mit einem eigenen Trikot, die Rückennummern natürlich in grün.

(Foto: VfB Stuttgart)

Fritzle, benannt nach Fritz Walter dem Jüngeren, ist übrigens das dritt älteste Masskottchen der Bundesliga. Nur Jünter von Borussia Mönchengladbach, welcher dieses Jahr sein 52. Dienstjahr absolviert und Hennes vom 1. FC Köln, seit 1950 im Dienst, sind länger im Einsatz.

Sie möchten unserem A+++-Leser Herr zuffi eine Freude machen? Bitte sehr

Und jetzt freuen wir uns schon auf das YB-OBI-Biber-Trikot.

Was macht eigentlich …

Rrr am Samstag den 9. September 2017

… Yoric Ravet?

Ältere Leser erinnern sich: Der Franzose spielte früher für Young Boys Bern. Heute gab er sein Debüt für Freiburg und durfte erstmals Bundesliga-Luft schnuppern, jedenfalls 28 Minuten lang – bis zu diesem Rencontre mit Dortmunds Schmelzer.

Ravet hat damit immerhin einen Platz in der Geschichte der Bundesliga auf sicher: Er erhielt die erste rote Karte aufgrund des Videobeweises.

Zakiger Start

Rrr am Samstag den 26. August 2017

Er kam, sah und traf.

Ex-YB-Spieler Denis Zacharia hat schon im zweiten Bundesliga-Spiel für Mönchengladbach getroffen – er schoss das 1:1 in Augsburg. Herzliche Gratulation!

Nord-Ost Derby

Briger am Montag den 14. August 2017

Hertha BSC möchte endlich ins Finale daheim.

In der 1. Runde muss Hertha dafür an die Ostsee-Reisen. Um 20:45 Uhr geht’s los im Ostseestadion gegen den FC Hansa. Das Spiel, welches live in der ARD gezeigt wird, wird des Öfteren als Nord-Ost-Derby bezeichnet, obwohl sich die beiden Vereine heute Abend insgesamt erst zum 25. Mal in einem Pflichtspiel gegenüberstehen. Das letzte Duell am 24. Spieltag der Saison 2007/08 am 15. März 2008 ging in Rostock 0:0 aus. Am 25. September 2007 gewann Hansa in Berlin mit 3:1, der letzte Hertha-Sieg datiert vom 28. Oktober 2003 als die Hertha im Elfmeterschiessen auswärts in der 2. Pokalrunde mit 6:5 gewann.
Dennoch reist die Hertha mit breiter Brust nach Rostock und da gehören natürlich auch Sticheleien auf Facebook dazu:

Bild: https://www.facebook.com/herthabsc/

Nun im DFB-Pokal wollen alle nach Berlin, angesichts der Pokalhistorie von Hertha BSC – in den letzten 10 Jahren kam der Verein je einmal ins Achtel-, Viertel- und Halbfinale und schied ansonsten in Runde 1 oder 2 gegen so namhafte Gegner wie den Wuppertaler SV, TuS Koblenz oder Wormatia Worms aus, könnte der Weg des FC Hansa durchaus noch mindestens eine weitere Runde in Richtung Berlin führen.

P.S. Bei Hertha in die 10. Saison geht Fabian Lustenberger, der im Kader steht. Der andere Schweizer ist nicht im Aufgebot.

Von Bern ins Breisgau

Dr. Rüdisühli am Donnerstag den 10. August 2017

Soeben erreicht uns folgende Anfrage:

Sehr geehrter Dr. Rüdisühli, Ravet zu Freiburg – ist da was dran? U.a.w..g., A. K., Z.

Lieber Alain, wenn Sie gestern abend von den Online-Berichten über Freiburgs Interesse an Ravet überrascht wurden, müssen wir Ihnen leider die gelbe Karte wegen nachlässigen Nachlederns zeigen. Unser Starreporter Herr Maldini hat bereits am 21. Juli über das vertrauliche Gespräch eines Freiburger Scouts mit einem Spielerberater am Rand des Uhrencups berichtet:

YB-Sportchef Christoph Spycher hat gestern abend ein Angebot für den 27-jährigen Ravet bestätigt und einen Wechsel nicht ausgeschlossen. Auf deutsch übersetzt: Wenn Freiburg genug bietet, willigt YB in den Wechsel ein.

Ravet wechselte Anfang 2016 für rund 2 Millionen Franken zu YB. Sein jetziger Marktwert wird von transfermarkt.de mit 3,75 Millionen Franken angegeben, was natürlich deutlich zu wenig ist.

Klar ist, dass sich ein Transfer für YB wirtschaftlich auszahlen würde. Sportlich ist es aus heutiger Sicht ein Verlust. Die Frage ist aber, wen Christoph Spycher als Ersatz in der Hinterhand hat. Erst wenn wir das wissen, können wir eine Gesamtbilanz ziehen. Herzlich, Ihr Dr. Rüdisühli

Oha Lätz (MCMVII)

Val der Ama am Dienstag den 18. Juli 2017

Wer hört und sieht den Unterschied?

Oben kurz vor dem Empfang des FC Bayern München in Shanghai, unten kurz vor der Begrüssung von Borussia Dortmund in Guangzhou.

Borussia Dortmund tourt vom 13. bis 19. Juli durch Japan und China. Am Samstag spielte der BVB in Saitama gegen die Urawa Red Diamonds, heute geht es im chinesischen Guangzhou gegen den AC Mailand.

Die Asienreise des FC Bayern München dauert vom 16. bis 28. Juli und heisst Audi Summer Tour 2017. Morgen Mittwoch trifft der FC Bayern in Shanghai auf den FC Arsenal, drei Tage später folgt in Shenzhen das Spiel gegen den AC Mailand, in einer Woche wartet Chelsea in Singapur und dann am 27.7. findet ebendort das Match gegen Inter Mailand statt.

Hüten Sie sich vor Randsportlern

Briger am Montag den 19. Juni 2017

VIELE BREAKING NEWS: Michi Frey zum FCZ, von Ballmoos die neue Nummer 1, Nuhu bleibt, Rochat zu Lausanne, Duah leihweise zu Winterthur

Die Sportfreunde Dorfmerkingen verloren den eben erst gewonnen WFV-Pokal auf Mallorca.

Der Aufsteiger in die sechstklassige Verbandsliga aus dem Stadteil Dorfmerkingen in Neresheim bezwang Ende Mai noch als Siebtligist den Regionalligsten (Vierte Liga) Stuttgarter Kicker im WFV-Pokal mit 3:1. Der zweite Pokalsieg in der Vereingsgeschichte musste natürlich ausgiebig gefeiert werden und so flog die Mannschaft zusammen mit dem Pokal nach Mallorca. Und da begann die Odysee des Pokals. Zunächst glaubten die Sportfreunde noch, der Pokal sei im “Bierkönig” gestohlen worden.

Doch es war alles ganz anders. Nach dem der Facebook-Post über 1.25 Millionen mal angeklickt wurde, meldeten sich die Handballer vom TSV Neusäß Handball ebenfalls via Facebook.

Am Dienstag erklärten sich die Sportfreunde dann in einer Pressekonferenz:

Am Ende bleibt nur zu sagen: Hüten Sie sich vor Randsportlern und den Sportfreunden Dorfmerkingen viel Spass im August beim DFB-Pokalspiel gegen Yvon Mvogos RB in Aalen.

Fussi ist Poesie

Frau Götti am Montag den 29. Mai 2017

Wir fühlen es ganz deutlich, die virtuelle Fussiwelt schreit nach Poesie. Darum haben wir eine anerkannte Spezialistin auf dem Gebiet der deutschen Literaturwissenschaft gebeten, für uns einen Fussball-Liveticker zu analysieren. Und zwar haben wir dafür für Frau Prof. Dr. Ilse v. Mueller-Fridnau den Liveticker des Kickers ausgedruckt beim Pokalspiel von letztem Samstag zwischen Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt.

«Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich gehe gleich in medias res, wenn Sie gestatten. Ausgehend von Stanzels Erzähltheorie haben wir es hier mit einem sogenannten allwissenden Erzähler zu tun, der ganz klar selbst nicht Teil des Geschehens ist.

Das Motiv der Balleroberung zieht sich durch den ganzen in schlichter Sprache gehaltenen Text durch. Auffällig ist das bei aller Schlichtheit energische Bekenntnis zum poetischen Ausdruck, der sich in grossem Metaphernreichtum zeigt. Besonders gelungene Beispiele dafür sind etwa: ‹Hradecky pflückt die Kirsche sicher aus der Luft›; ‹Frankfurt wirft noch einmal alles nach vorne›; ‹Gegen den Ball wird die Dreierkette zu einer Fünferkette aufgestockt›.

Der Text ist geprägt von präzisen Stimmungsbildern wie ‹Der schwarz-gelbe Dortmund-Block hüpft – auf der anderen Seite werden zahlreiche schwarz-weiße Fähnchen geschwenkt.› Eine ‹direkt hypnotische Choreo› in der Tat!

Äusserst dramatische Wendungen in der Handlung verfehlen gerade durch die nüchterne, betont sachliche Sprache, in der sie erzählt werden, ihre Wirkung auf die Lesenden nicht. Man denke nur an den Satz: ‹Ginter hat den Kopf im Zweikampf mit Medojevic tief und wird getroffen.› Eindrücklicher und lapidarer kann man das nicht sagen. Überhaupt zeichnet sich der Text durch einen grossen Spannungbogen aus. So leuchtet in der Mitte der Geschichte etwa der Satz auf: ‹Die Eintracht hat jetzt Blut geleckt.› Bewusst offen gelassen wird bis zum Ende der Ausgang der Begegnung – etwa auf Seite 88 mit dem wunderbaren Satz: ‹Castro probiert es direkt, jagt den ruhenden Ball aber in den Berliner Nachthimmel.›

Abschliessend darf ich dem schönen kleinen Text ein Kompliment aussprechen. Er weiss durch seine formale Strukturiertheit und inhaltliche Stringenz zu überzeugen.»

Nettes Nachspiel

Rrr am Montag den 20. Februar 2017

Zeit ist relativ, weiss unsere Kolumnistin.

Gestern um viertel nach vier läutete es an der Tür. “Hildi!”, rief ich. “Schön, dass Du doch noch kommst. Ich habe mir schon Sorgen gemacht. Du wolltest doch um vier da sein!”

“Es tut mir leid”, entgegnete das Hildi. “Meine Uhr ist stehengeblieben.”

“Das macht doch nichts”, seufzte ich. “Manchmal ist man halt spät dran im Leben. Fast wie die Bayern, die in Berlin erst in der sechsten Nachspielminute zum Ausgleich trafen.”

“Und dabei waren nur fünf Minuten angezeigt!” rief das Hildi aus.

“Nun”, sagte ich. “Der Schiedsrichter darf so lange nachspielen lassen, wie es ihm gerade beliebt. Auch wenn er etwas anderes angekündigt hat.”

Das Hildi schüttelte den Kopf. “Ich habe gelesen, das sei das späteste Tor aller Zeiten gewesen.”

“In der Bundesliga”, korrigierte ich. “Ich erinnere mich an ein Spiel in der deutschen Bezirksliga, 2007 muss das gewesen sein. Dostlukspor Bottrop empfing Blau-Weiss Wesel. In der ersten Halbzeit gabs 15 Minuten obendrauf, in der zweiten 13.”

“Jesses, Margrith! Und wie hat der Schiedsrichter das begründet?”

“Mit den vielen Spielunterbrechungen. Schliesslich hätten die Zuschauer für 90 Minuten Fussball bezahlt. Dabei wird natürlich nie 90 Minuten lang gespielt. Wissenschafter haben herausgefunden, dass es durchschnittlich nur gut 60 Minuten sind. Der Rest der Zeit vergeht mit Diskutieren, Verletzungen vortäuschen, stehende Bälle vorbereiten …”

“Mein Neffe hat also doch recht gehabt”, seufzte das Hildi. “Der Büne.”

“Sicher”, entgegnete ich. “Man könnte natürlich eine Nettospielzeit einführen, wie im Eishockey. Aber …”

“… was aber?”

“Dann hätten wir ja nichts mehr zu diskutieren. Und die Bayern-Gegner auch nicht. Möchtest Du noch ein Kaffee?”

“Aber sicher, Margrith! Ein Kaffee netto, also schwarz. Wegen der Linie. Und in der Nachspielzeit dann gerne noch einer von deinen selbstgemachten Berlinern !”