Archiv für die Kategorie ‘Bundesliga’

BuLi am Free-TV (Teil 3)

Natischer am Donnerstag den 10. April 2008

ARD und ZDF bekommen Schützenhilfe für die Verhandlungen bezüglich Übertragungsrechte für die kommende Bundesliga-Saison: Die Sponsoren!

Dirk Huefnagels, Vorsitzender von S 20 – The Sponsors’ Voice, einer Organisation führender Sportsponsoren wie Coca-Cola, Adidas und Telekom, sagte gegenüber dem Berliner «Tagesspiegel», dass man bei der Vergabe der Fernsehrechte ab der Saison 2009/2010 drei zentrale Forderungen habe: Zum Einen müsse die Bundesliga ein Massenthema bleiben, d.h., ein reines Pay-TV-Konzept wird von S 20 abgelehnt. Zum Zweiten müsse der Fussball alle Zielgruppen erreichen. Huefnagels: «Wenn im Free-TV Samstag abends erst ab 22 Uhr übertragen wird, sind Jugendliche in der Diskothek und Kinder im Bett.» Und drittens müsse die Reichweite der Übertragungen für die Sponsoren konstant bleiben, was im Pay-TV nicht gewährleistet wäre.

Man habe mit der ARD, Premiere, dem Rechte-Vermarkter Sirius und der DFL sehr lange und intensive Gespräche geführt. «Wir haben den Eindruck, dass unsere Position von allen verstanden wurde», so Huefnagels. Allerdings spricht er sich nicht direkt für den Erhalt der ARD-«Sportschau» aus, sondern betont, dass es lediglich auf den entsprechenden Mix von Free-TV und Pay-TV ankomme.

Sie kennen dieses Phänomen sicher vom lokalen Politiker Ihrer Wahl: Tämi viele Worte um genau gar nichts zu sagen. Zum Glück gibts beim Fussball sonst niemanden, der dieses Vorgehen befolgt …
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Unser Rundeslederleserreisereiseleiter empfiehlt Ihnen für Ihren samstäglichen Ausflug in den wilden Osten den offiziösen Extrazug. Inkl. Barwagen.
Dass YB-Würste serviert werden ist nicht garantiert bis wenig wahrscheinlich.

Es ist kein Kreuz mit der Eintracht

Herr Pelocorto am Samstag den 22. März 2008

Kein Kreuz für Eintracht FrankfurtEintracht Frankfurt liess die Fans über das neue Trikot für die kommende Saison abstimmen.

16 verschiedene Trikotdesigns wurden den Eintrachtfans vorgelegt. Das Trikot links (Nr. 16) war klarer Favorit der Fans.

Die Klubführung hat aber kalte Füsse gekriegt und jetzt den Platz 2 zum neuen Trikot gemacht. Auf der offiziellen Website tönt das dann so:

«Nach eingehender Prüfung wurde festgestellt, dass das Siegertrikot mit dem Kreuz leider nicht zu realisieren ist, da das Symbol auf der Vorderseite einen religiösen Hintergrund hat. Da der italienische Traditionsverein Inter Mailand in einem ähnlichen Trikot im laufenden Champions League-Wettbewerb angetreten war und dafür scharf kritisiert worden ist, hat sich Eintracht Frankfurt nach reiflicher Überlegung im Nachhinein für das zweite Siegertrikot entschieden …»

Schade für ein tolles Trikot. Aber Platz 2 ist auch schön. *hüstel*

Eintracht Frankfurt 2008/2009

Teures Arschloch

Dr. Eichenberger am Mittwoch den 27. Februar 2008

Mario Gomez, Stürmer beim VfB Stuttgart, muss 8’000 Euro Busse bezahlen.

Der DFB-Kontrollausschuss hat Mario Gomez zu einer Geldbusse von 8.000 Euro verdonnert. Der Nati-Stürmer hatte am Samstag nach dem Bundesliga-Spiel gegen Karlsruhe seinen Gegenspieler Maik Franz öffentlich als «Arschloch» beschimpft.
«Ich akzeptiere die Strafe, denn ich habe mich in dem Interview unmittelbar nach Spielende in der Wortwahl vergriffen», sagte ein reumütiger Gomez. Er kann die Busse ruhig bezahlen: sein verbaler Ausrutscher hat in Stuttgart Klubintern keine Folgen.

Bayers Berta

Rrr am Mittwoch den 6. Februar 2008

Bayer Leverkusen hat einen neuen Fan. Und möchte ihn unbedingt loswerden.

Seit zehn Tagen besucht die Gans Berta täglich das Bayer-Training, wie unsere Freunde von der BILD-Zeitung berichten. “Gibt der Trainer seine lautstarken Kommandos, schnattert auch die Bayer-Gans los wie wild.” Und dauern die Übungseinheiten zu lang, hebt Berta einfach ab und dreht eine Runde über den Köpfen der Profis.

“Die ist ganz schön hartnäckig”, sagt Trainer Bruno Labbadia. “Keine Ahnung, wo sie herkommt. Aber es wäre schon gut zu wissen, wann sie weiterzieht…”

Berta mischt Bayer auf. Schon fürchtet das offizielle Maskottchen Brian The Lion, dass ihn die Gans als Glücksbringer ablösen könnte.

Das Runde Leder weiss: Hinter Bertas Besuchen steckt ein wahres Drama. Berta stammt aus Bad Wörishofen und lebte dort glücklich mit Gänserich Gustav zusammen. Doch der verliebte sich in eine Jüngere und gab Berta den Laufpass. Jetzt sucht Berta eine neue Bleibe. Wahnsinn!

Aus für die ARD-Sportschau?

Natischer am Freitag den 25. Januar 2008

Leo Kirch, der ehemalige Pleitier, hat der deutschen Fussball-Liga (DFL) für den Verkauf der TV-Rechte pro Saison 500 Mio € versprochen. Doch woher nehmen?

Verschiedene Modelle sind im Gespräch: Statt der Zusammenfassung aller Spiele in der ARD-Sportschau am Samstag soll ein Spiel im Free-TV ausgestrahlt werden. RTL und Sat.1 hätten Interesse und würden die Ausschreibungsunterlagen anfordern, sofern es nicht zu teuer wäre, hiess es. Premiere wäre diese Variante auf jeden Fall viel lieber als die Sportschau um 18 Uhr.

Alternativ steht zur Debatte, den Sonntag um ein Spiel aufzustocken und dieses dann unverschlüsselt auszustrahlen. Das hätte jedoch zur Folge, dass die anderen Sonntagsspiele dann um 18 Uhr beendet sein müssten, was bisher nicht der Fall ist, weil die DFL aus Rücksicht auf die Amateurliga sonntags erst nach 17 Uhr anpfeifen lässt.

Es läuft in jedem Fall auf Lämpen hinaus: Durch den Einstieg von Rupert Murdoch hat sich die Lage bei Premiere dahingehend verschärft, als man dort jetzt darauf beharrt, dass die Spiele der Bundesliga ab 2009 nicht mehr vor 22 Uhr im Free-TV gezeigt werden dürften. Daran hat die ARD kein Interesse, denn nach 20 Uhr darf sie keine Werbung mehr senden und könne so die teuren Rechte nicht bezahlen. Die Sportschau wäre also am Ende.

Die Premiere-Konferenz können Sie immer samstagnachmittags im Wale im Wankdorf sehen. Sofern Sie wollen.

Van der Dittsche

Natischer am Donnerstag den 3. Januar 2008

Rafael van der Vaart besucht Herrn Dittsche!

Nachdem in vergangenen Folgen bereits Marius Müller-Westernhagen, Rudi Carrell, Moritz Bleibtreu, Günter Jauch, Anke Engelke, Wladimir Klitschko, Uwe Seeler, Thomas Gottschalk, Detlef Buck, Harald Schmidt, Toni Ailton und Daniel van Buyten (damals ebenfalls beim HSV) sowie Bela B. Felsenheimer («Die Ärzte») der Eppendorfer Grillstation in Hamburg einen Besuch abgestattet haben, wird im Frühjahr auch Rafael van der Vaart einen Gastauftritt bei «Dittsche» absolvieren.

Olli Dittrich ist bei allen Heimspielen des HSV im Stadion dabei und hatte van der Vaart nach einem gemeinsamen Auftritt im Aktuellen Sportstudio in seine Impro-Comedy eingeladen. Van der Vaart: «Ich freue mich sehr, dort mal reinzuschauen. Dittsche ist eine Super-Figur, die sich gern selbst auf den Arm nimmt. Herrlich.» Im Frühjahr soll der Besuch van der Vaarts in der Imbissbude steigen. «Ich bin bereit. Es ist eine grosse Ehre für mich».

Natürlich. Es sei denn, Meneer van der Vaart spiele bis dahin schon in einem andern Land.

Die Legoliga

Rrr am Dienstag den 1. Januar 2008

Ist Ihnen an Feiertagen auch immer so langweilig? Das muss nicht sein!

Stellen Sie doch mit Lego die schönsten Heimspiele Ihres Lieblingsklubs nach. Das gibt enorm viel zu tun und macht eventuell auch riesigen Spass.

Der 16-jährige Fabian Moritz aus Hannover macht es uns vor. Geniessen Sie hier nochmals die Zusammenfassung des legendären Spiels Hannover – Bremen (4:3) vom 8. Dezember. Film ab!

Lebende Legende

Rrr am Montag den 26. November 2007

John Jairo Mosquera hat diese Woche unser Herz erobert.

Der 19-jährige Kolumbianer von Werder Bremen traf in Cottbus und fand sich danach in der Weltpresse wieder. Zeitungen rund um den Globus erzählten gerne nochmals die Geschichte, wonach Mosquera im Sommer einen viersekündigen Herzstillstand hatte. “Er war vier Sekunden tot”, schrieb auch der SonntagsBlick. “Dann holte ihn der Mannschaftsarzt mit einer Herz-Druck-Massage zurück ins Leben.”

Eine tolle Story, aber leider nicht wahr. Der Klubarzt hat längst erklärt, dass es sich “nur” um einen Kreislaufkollaps handelte. Aber Legenden leben eben länger.

Tor der Woche: John Jairo Mosquera, COT-BRE, Min. 83.

Sponsoren raus!

Rrr am Dienstag den 20. November 2007

St. Pauli macht mobil: Die Fans wehren sich gegen die Verunstaltung des Stadion-Namens.

Das Millerntor soll das Millerntor bleiben – an der Hauptversammlung wurde das Präsidium eindringlich aufgefordert, keinen Sponsoren in den Stadionnamen aufzunehmen, auch wenn man damit auf viel Geld verzichtet.

“Wir machen nicht jeden Scheiss mit. Wir wollen keine
Namensvergewaltigung, die Identität des FC St. Pauli ist sein
höchstes Gut und das Tafelsilber des Vereins”, sagte der Antragsteller Jochen Harberg.

Präsident Corny Littmann zeigte Sympathie für den Vorstoss. Trotzdem liess er offen, ob der Klub einen entsprechenden Sponsorenvertrag eingehen werde. “Das ist zweifellos ein äusserst sensibles Thema, deshalb werde ich in jedem Fall auf einen Zusatz ‘am Millerntor’ bestehen. Aber die Frage ist nicht, ob wir vermarkten, sondern wie wir vermarkten.”

Hopp Hoffenheim!

Natischer am Donnerstag den 1. November 2007

Hauptsponsor der Hoffenheimer ist nämlich ein gewisser Dietmar Hopp, seines Zeichens Mitbegründer von SAP, dem grössten europäischen und weltweit drittgrössten Softwarehersteller. Wir wollen hier nicht weiter auf deren Produkte einschlagengehen. Herr Hopp spielte jedenfalls in seiner Jugend für die TSG.

Nach mehreren Aufstiegen über die Bezirks-, Landes- und Verbandsliga wurde der Verein in der Saison 2000/01 als Neuling auf Anhieb Meister der Oberliga Baden-Württemberg. In der Saison 2003/04 erreichte die TSG das Viertelfinale des DFB-Pokals, wo sie sich dem VfB Lübeck geschlagen geben musste. Vorher war unter anderem Bundesligist Bayer Leverkusen besiegt worden.

Im Jahr 2005 scheiterte Hopps Vorstoss, die Vereine TSG Hoffenheim, FC Astoria Walldorf und SV Sandhausen zum «FC Heidelberg 06» zu fusionieren. Grund war hier der Widerstand der Vereine aus Walldorf und Sandhausen, sowie die gescheiterten Verhandlungen zur Standortfrage des neuen Stadions in Heidelberg und Eppelheim. Hopp hatte während der Verhandlungsphase nie ein Hehl daraus gemacht, dass der Standort Heidelberg für ihn aus Namens- und Imagegründen erste Wahl sei, welcher allerdings am Widerstand der Wild-Werke scheiterte.

Seit der Spielzeit 2006/07 ist Ralf Rangnick Trainer in Hoffenheim. Mit einem 5-Jahres-Vertrag ausgestattet, sollte er die weitere Entwicklung des Vereins forcieren und erreichte bereits in seiner ersten Saison den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Hopp spendierte einen 2.liga-tauglichen Kader, inkl. dem einen oder andern Brasilianer, und kündigte an, dass in wenigen Jahren mehr Nationalspieler in Hoffenheim spielen werden als bspw. bei Werder Bremen. Herr Hopp macht sich damit bei den Traditionsvereinen verständlicherweise wenig Freunde.

Schöne neue Fussballwelt.

Das Instant-Stadion

Natischer am Donnerstag den 25. Oktober 2007

Der SV Wehen Wiesbaden hat seit letztem Wochenende ein neues Stadion. Bauzeit: gut 4 Monate. Wie das geht? Es besteht aus provisorischen Stahlrohltribünen. Und ist benannt nach den löblichen Wasserfilter «Brita».

Der SV Wehen zügelte im Sommer 2007 vom beschaulichen Städtchen Taunusstein in die hessische Landeshauptstadt und spielt seither unter dem Namen SV Wehen-Wiesbaden 1926.

Natürlich brauchte der «neue» Verein in seiner neuen Heimat ein adäquates Stadion. Das bestehende Leichtathletikstadion an der Berliner Strasse wurde den modernen Ansprüchen der Wehener nicht gerecht. Spatenstich war am 06.06.2007.

Bis zur Fertigstellung der Brita Arena trug der SV Wehen-Wiesbaden seine Spiele in der Frankfurter Commerzbank-Arena aus, das Heimspiel in der 1. Runde des DFB-Pokals 2007/08 gegen den VfB Stuttgart wurde im Mainzer Bruchwegstadion ausgetragen.

Letzten Sonntag fand jetzt das erste Spiel im neuen Zuhause statt; gegen Lokalrivale FSV Mainz 05 verlor man 1:3. Niederlagen beim ersten Spiel im neuen Stadion werden jedoch oft auch überbewertet.

Die voraussichtliche Nutzungsdauer des Stadions beträgt übrigens 3 Jahre. Bis 2010 soll ein «richtiger» Neubau abgeschlossen sein.

Schöne neue Fussballwelt.

Neulich in der Disco

Rrr am Montag den 22. Oktober 2007

Steve Gohouri sieht Rot – schon wieder.

Am vergangenen Mittwoch flog der frühere YB-Verteidiger beim Länderspiel Österreich – Elfenbeinküste vom Platz. Jetzt hat ihm auch sein Klub Borussia Mönchengladbach die rote Karte gezeigt: Gohouri wurde – zusammen mit Soumalia Coulibaly – für das heutige Zweitliga-Schlagerspiel gegen Köln aus dem Kader gestrichen.

Gohouri und Coulibaly waren am späten Samstagabend in einer Kölner Disco gesehen worden. “Beide wissen, dass sie das nicht machen können”, sagte Sportdirektor Christian Ziege. “Das ist unprofessionell, wir können so etwas nicht akzeptieren.”