Archiv für die Kategorie ‘Bebremte Zauberer’

Vorstellbare Varianten

Val der Ama am Freitag den 13. Mai 2022

Wie Werder am Sonntag den Aufstieg schaffen kann. 

Am Sonntag ab 15.30 Uhr ist in der zweiten Bundesliga allgemeines Saisonfinale. Werder Bremen spielt gegen Jahn Regensburg und weil es Sie bestimmt interessiert, klären wir hier die wichtigsten Aufstiegsfragen. Aber erst die Tabelle:

Schalke 04 ist oben, St. Pauli wohl kaum und also bleiben Werder in der Pole Position und dahinter der HSV und Darmstadt. Und diese drei werden wohl den 2. (Direktaufstieg) und den 3. Platz (Relegation) unter sich ausmachen.

Sorgenfrei aufsteigen ist für Werder Bremen ein No Brainer: Es muss gepunktet werden. Und wenn das gelingt dann wartet nach dem Spiel der Bürgermeister zur Feier im und vor dem Rathaus (oben, mit Fahne). Verliert Werder, dann wird gerechnet werden, aber nur wenn der Hamburger SV (gegen Rostock) und der SV Darmstadt 98 (gegen Paderborn) ihre Spiele gewinnen.

Ah, und wenn Schalke in Nürnberg verliert und Werder eben gewinnt, dann klappt es sogar noch mit der Tabellenspitze. Sie dürfen Ihre Daumen nun drücken.

(Bild: Nordphoto)

Beständige Bayern

Val der Ama am Donnerstag den 10. März 2022

Werder Bremen künftig auf Platz 2.

Es läuft bei Werder. Das Derby gegen den HSV gewonnen, den Abstand zum Nichtaufstiegsplatz vier in der Tabelle vergrössert und dann noch dies: In den vergangenen 10 Spielen hat das Team unter Cheftrainer Ole Werner immerhin 28 Punkte geholt, und das ist übrigens in den europäischen Profiligen in Spanien, England, Deutschland, Italien und Frankreich keiner anderen Mannschaft gelungen (In der Schweiz? Müssten wir recherchieren).

Leider aber nun die Bayern: Diese werden am Samstagnachmittag bei der TSG Hoffenheim einen alten Rekord von Werder einstellen und in der Woche darauf alleine übernehmen. Ab Samstag werden auch die Bayern 1934 Spiele in der ersten Bundesliga bestritten haben.

Bis sich Werder diesen Rekord wieder zurückholt, kann es leider noch ein Weilchen dauern.
(Bild: fussballdaten.de)

Sonntägliches Spitzenduell

Val der Ama am Freitag den 25. Februar 2022

Am Sonntag findet das 130. Nordderby seit 1947 statt.

Die Ausgangslage ist brisant. Vor dem 24. Spieltag führt Bremen die Tabelle an, der HSV folgt mit nur einem Punkt weniger auf Platz zwei. Bremen ist sehr gut drauf: Die letzte Niederlage des SV Werder Bremen datiert auf Ende November, seitdem blieb der SVW in acht aufeinanderfolgenden Spielen ungeschlagen. Aber Achtung, auch der HSV ist mittlerweile seit sieben Partien ohne Niederlage.

Falls Sie kurzfristig reisen wollen/können: Die Partie darf vor 25.000 Zuschauern stattfinden. Im Hinblick auf die Partie hat der der Hamburger Senat die Obergrenze im Volksparkstadion angehoben.

Keine Rolle spielen wird wohl Roger Assalé. In der laufenden Saison verzeichnet der 28-Jährige bislang sechs Teileinsätze und insgesamt 117 Spielminuten.

(Bild: nordphoto)

Transferierter Traber

Val der Ama am Freitag den 17. Dezember 2021

A horse of course of course.

Die Shamrock Rovers haben gestern einen interessanten Zugang vermeldet: Dieses Pferd. Bezahlts hats der Sponsor und gehören tut es den Fans, sagen die Vereinsverantwortlichen.

Der Klepper ist selbstverständlich ein Rennpferd und die nächsten drei Jahre sollen die ergaloppierten Preisgelder an eine wohltätige Organisation gehen.

Und jetzt Sie: Geben Sie dem Pferd einen Namen und haben Sie so die Chance auf ein Meet and Greet. Teilnahmebedingungen ersehen Sie unter dem Link hier in diesem Beitrag.

Verantwortungsvolle Fliegerei

Val der Ama am Donnerstag den 11. November 2021

Gemeinsam ists nachhaltiger.

Wie Sie wissen, absolviert der SV Werder Bremen momentan grad ein Zwischenjahr in der 2. Bundesliga. Und dort treffen die Werderaner selbstverständlich auch auf den momentanen Tabellenführer, den FC St. Pauli. Werder und St. Pauli, das passt so gut, dass die beiden Vereine in Bälde sogar gemeinsam ins Trainingslager reisen. Abflug ist am 2. Januar, Rückflug dann am 9., Destination ist Südspanien.

“Da der SV Werder Bremen zur gleichen Zeit wie wir sein Trainingslager in Spanien unweit von Alicante absolviert, hat sich die gemeinsame Anreise angeboten. Ich denke, wir haben damit eine vernünftige und ressourcenschonende Variante gefunden”, sagt St. Pauli Sportchef Andreas Bornemann zu den Reiseplänen.

Was für eine ressourcenschonende und schöne Idee. Und jetzt Sie: Vom Weserstadion bis Millerntor sind etwas über 92 Kilometer und diese Distanz sehen Sie auf der Karte unten. Sagen Sie uns doch, mit wem die Berner Young Boys gemeinsam ins nächste Trainingslager reisen sollten.

(Bild: Imago)

Fertig Essensgeld dank Eggestein

Val der Ama am Freitag den 20. August 2021

Wie ein Transfer satt machen kann.

Die Abgänge von Milot Rashica (Norwich), Josh Sargent (dito), Ludwig Augustinsson (Sevilla) und Johannes Eggestein (Antwerpen) haben bereits so ungefähr 25 Millionen Euro in die klamme Kasse des SV Werder Bremen gespült. Und nun verabschiedet sich auch der der zweite Eggestein: Maximilian hat vorgestern beim SC Freiburg einen Vertrag bis 2025 unterschrieben.

Den Kassier wird freuen, die ehemaligen Kollegen wohl noch mehr. Wie wir neulich gelesen haben, wurde drum auf diese Saison hin das Budget von Team-Koch Jens Vaassen um 50.000 Euro gekürzt. Um aber weiterhin einigermassen gesund ernährt zu werden, haben die Spieler und das Trainerteam daraufhin beschlossen, künftig pro Monat 200 Euro Essensgeld aus der eigenen Tasche zu zahlen.

Vielleicht ist nun damit Schluss. Vielleicht ermöglichen die ca. 5 Millionen, welche Werder für den Transfer einnimmt, künftig wieder ab und zu ein wenig Gemüse oder Fruchtsaft.

(Bild: imago images/Joachim Sielski)

Schafts Schaaf?

Val der Ama am Freitag den 21. Mai 2021

„Herr Schaaf“ – und nicht mehr „Flo“

Ab 15.30 Uhr erfahren wir morgen, ob der SV Werder Bremen mindestens den Direktabstieg, aber gerne auch die Relegation verhindern kann. Zuhause gegen Mönchengladbach müssen sie ran, während Köln daheim gegen Schalke darf und Bielefeld auswärts gegen immerhin den VfB Stuttgart spielt. Zum Variantenrechnen diese Tabelle:

Und Sie haben es selbstverständlich oder halt ansonsten spätestens anhand des Bildes oben schon lange gewusst: Thomas Schaaf wird an der Linie stehen und hoffentlich seinen Verein retten. Ohne zu zögern sagte er zu, “eine Herzensangelegenheit.” Comeback des Jahres, mindestens.

Auch Innenverteidiger Ömer Toprak zeigte sich nach den ersten Trainingseinheiten von “Herrn Schaaf” beeindruckt und bitte glauben Sie mir, dass er genau so zitiert wurde: „Wir wissen, dass es um sehr viel für den Verein geht, wir wollen den Bock umstossen.“

(Bild oben: Imago, Printscreen: Bundesliga.de)

Das Davie-Dilemma

Val der Ama am Freitag den 7. Mai 2021

Wie würden Sie entscheiden?

Es ist derzeit nicht einfach für den SV Werder Bremen. Es sind noch drei Spieltage, in der Tabelle steht man gerade mal einen Punkt vor dem Relegationsplatz und in den letzten sieben Bundesligaspielen kassierte man sieben Niederlagen. Und dann noch dies: Es war Ende Januar 2020, als Werder Bremen an einem Stürmerproblem laborierte und deshalb kurz vor Transferschluss den Davie Selke für eine Million Euro Leihgebühr von Hertha Berlin zurückholte. In seinem ersten Halbjahr erzielte Selke keinen einzigen Treffer, heute steht er bei 3 Toren und klar hat sich sein Marktwert halbiert Auf dem Preisschild bei transfermarkt.de, steht aktuell noch 5 Mio. Euro geschrieben.

Das ist alles recht blöd für den immer noch sehr sympatischen Verein, weil bei dem Deal mit Hertha wurde damals eine Kaufpflicht vereinbart: Sollte Werder 2021 erneut der Klassenerhalt gelingen, muss Selke fest verpflichtet werden. Für zwölf Millionen Euro. Es wäre die zweithöchste Transferzahlung in der Geschichte des Vereins, nur Davy Klaassen (Ja, der mit den Sohlen) war noch teurer.

Was meinen Sie: Abstieg oder Selke?

Frau Professor bügelt das schiefe Bild aus

Frau Götti am Dienstag den 16. März 2021

Ilse v. Mueller-Fridnau begrüßt Sie zur heutigen Sprechstunde.

Vor kurzem ist Frau Götti mit einer Frage sprachlicher Natur an mich gelangt. Und dies, obwohl sie doch seinerzeit bei mir studiert hatte und es eigentlich selbst wissen sollte. Aber item. Ich stelle meine Expertise selbstverständlich zur Verfügung.

Es geht ihr um das Wortbild «alles in die Waagschale werfen». Immer wieder, sagt Frau Götti, werde dies im Fussball falsch verwendet, und zwar von Spielern gleichermaßen wie von Spielkommentatorinnen oder Trainern. Zum Beispiel hier:

Sie alle verwendeten die Formulierung fast schon inflationär häufig, um zu sagen, die Spieler hätten alles gegeben, alles aufs Ganze gesetzt. Dabei brauche man das Wortbild doch bei jemandem, der oder die etwas vergleichend und genau abgewogen habe – eben sorgsam in die Waagschale gelegt. Etwas abwägen könne man nicht mehr, wenn man voll im Spiel sei, meint Frau Götti. Das wäre ja, wie eine Partie Schach spielen zu wollen, während man am Besteigen der Eigernordwand sei.

Nun, dazu kann ich Folgendes sagen: Die Wendung «etwas in die Waagschale werfen» bedeutet schlicht und einfach «etwas als Mittel zur Erreichung von etwas einsetzen». In diesem Sinne kann es durchaus als Metapher in der Welt des Fussballes verwendet werden.

Woran sich Frau Götti wohl stößt, ist das Wort «Waagschale» in seiner etymologischen Bedeutung. Ein Gespür für die Herkunft eines Wortes an den Tag zu legen, ist grundsätzlich lobenswert. In diesem Falle mündet dies aber in einer überkorrekten — um nicht zu sagen spitzfindigen — Interpretation von Sprache und ist fehl am Platze.

Aber item. Zum Schluss noch dies Angebot: Haben auch Sie eine Frage zur Metaphorik des Fussballes oder möchten ein schiefes Bild ausgebügelt sehen? Gerne nehme ich mich des Problems an, via meinen geschätzten Kollega Dr. Rüdisühli.

Freundliche Grüsse, Ihre Ilse v. Mueller-Fridnau

Prekäre Pensionspläne

Val der Ama am Freitag den 3. April 2020

Für den SV Werder Bremen kommt es knüppelhart.

Das Positive vorneweg: Der sympathische Verein dümpelt verdient ganz unten in der Tabelle der Bundesliga, kann aber hoffen, auch in der nächsten Saison ganz oben mitzumachen. Ein mögliches Szenario bei Saisonabbruch ist nämlich: Keine Absteiger in der Bundesliga, zwei Aufsteiger aus der Zweiten Liga.

Andererseits leidet der Verein, wie die anderen auch: Kurzarbeit, Ungewissheit und gelangweilte Profis und Medien und also täglich Tranfergerüchte. Richtig schlimm aber: Clublegende Claudio Pizarro plant den Abgang.

Er, der in 317 Pflichtspielen für Werder Bremen insgesamt 153 Tore erzielte, soll ab Sommer Markenbotschafter bei ausgerechnet dem FC Bayern werden. Auch Werder hatte um ihn für diese Funktion gebuhlt und muss sich nun damit abfinden, dass der Peruaner wohl nie mehr vor Publikum ein Profispiel absolviert.

Tolles Törchen (22)

Val der Ama am Sonntag den 22. Dezember 2019

Heute machen wir Lutscher, es ist ja bald Weihnachten.

Sie brauchen 150 g Zucker, Zitronensaftkonzentrat, Sirup wegen Farbe und Aroma, Lebensmittelfarbe und Spiesslistäbchen sowie Backpapier. Und wenn Sie vom Güetzibacken noch Zuckerperlen oder was weiss ich haben: passt auch.

Zucker, ein Spritzer Zitronensaftkonzentrat, 3 EL Sirup und ca. 6 EL kaltes Wasser verrühren bis Brei. Sauber aufkochen und köcheln lassen bis gut (also dann, wenn ein Tropfen davon im kalten Wasser sofort erstarrt).

Wenn wirklich gut, den Topf vom Herd, die Farbe rein und rühren. Dann den Brei portionenweise auf das Backpapier giessen (so ca. 3cm Durchmesser), die Stiele in die Kreise drücken und Deko drauf.

Warten, hiermit.

Doppelpack bei Delmenhorst

Val der Ama am Sonntag den 11. August 2019

Werder Bremen feierte zuhause einen Auswärtssieg.

Jetzt schreibt der Fussball schon wieder eine Geschichte und zwar die: Der SV Atlas Delmenhorst durfte gestern im DFB-Pokal den Nachbarn SV Werder Bremen empfangen. Und da dieses Delmenhorst nur knapp 15 Minuten von Bremen weg liegt, durfte der Oberligist die Partie im Weserstadion ausrichten. Gute Idee: 41.500 Zuschauer, ausverkauft, noch nie kamen so viele Besucher zu einem Spiel in der ersten Runde des DFB-Pokals.

Werder gewann das Spiel mit 6:1 und Mann des Spiels war selbstverständlich einmal mehr Claudio Pizarro. In der 65. Minute eingewechselt, versenkte er nur drei Minuten später eine Hereingabe von Füllkrug zum 5:1. Das 6:1? Auch Pizarro.

Mit 40 Jahren und 311 Tagen ist der Peruaner neu der zweitälteste Torschütze in der Geschichte des DFB-Pokals. Vor ihm liegt nur noch Karl Lambertin (44 Jahre, 164 Tage) von der Spielvereinigung Frechen 20. Der hat 1980 in der 2. Runde gegen den Bünder SV getroffen.