Unser Redaktor Herr Briger hat ein Problem. Selbstverständlich bieten wir anderen Hilfe.

Lars Windhorst investiert in den Hertha, Berliner Sport-Club e. V. Foto: Keystone.
Und zwar ist es so: Herr Brigers Zweitverein Hertha BSC gewinnt ab und zu, aber halt zu wenig. Schlimmer noch: Er verliert regelmässig etwas zu hoch. 0:5 gegen die Bayern in dieser Saison, zuletzt 0:6 in Leipzig. Schlimmer gehts nimmer, oder?
Lesen Sie nachfolgend, weshalb Herr Briger besser zum Zweitverein eines anderen Redaktors wechseln sollte.
Herr Rrr (Real Madrid): Hertha schmeisst Abermillionen zum Fenster hinaus. Real auch, aber zum anderen Fenster fliegen dann regelmässig Pokale herein. Und das erfüllt Winnertypen wie mich mit einer ganz tiefen, ganz intensiven Genugtuung und mit unbändiger Freude. Das sind multiple Gefühle! Herr Briger ist auch ein Winnertyp, er hat es bloss noch nicht gemerkt. Ich schicke ihm gleich das Antragsformular für die Mitgliedschaft. HALA MADRID !!!!!!!
Herr der Ama (Werder Bremen): Nach 0:5 ein 0:6? Klarer Trend. Werder verliert zwar auch, aber immerhin knapper. Bei Hertha schauen alle in den Abgrund, Herr Briger hat aber einen sympathischen Zweitverein mit Perspektiven verdient, einen Verein, der sich nach oben orientiert, einen potentiellen Aufsteiger. Bleibt er bei Hertha, steigt er ab.
Herr Shearer (Newcastle United): Anhänger der Magpies zu werden, ist ein bisschen wie der Eintritt in die Hölle. Man lässt all seine Hoffnung fahren, bei jedem Saisonbeginn aufs neue. Dafür ist der Klassenerhalt dann immer ein äusserst freudiges Ereignis, welches auch gerne mit literweise “Broon” begossen werden darf!
Herr Winfried (zweitvereinslos): Keinen Zweitverein zu haben ist wunderbar entspannend, weil kein trümmliges Spiel am Sonntag es schaffen kann, die samstägliche Sause zu trüben. Weil die berühmten Young Boys es sowieso geng gut machen. Weil so die volle monogame Liebe gelbschwarz gelten darf. Weil offene Beziehungen, so glaube ich, sind in der Tendenz zum Scheitern verurteilt. Ich danke Ihnen.
Herr Maldini (Juventus Turin): Mein Zweitverein ist Serienmeister. Deshalb nehme ich unterdessen auch Misserfolge regungslos zur Kenntnis. Mein Zweitverein ist eine Grösse, da wird im Zweifelsfall auch mal das Regelwerk zurechtgebogen. Mein Zweitverein möchte da in dieser europäischen Superliga mitspielen und die UEFA™ ist nicht einmal mehr böse.
Herr Noz (Zweitvereinsskeptiker): Herr Briger, geniessen Sie die Vorzüge eines Lebens ohne Zweitverein. Sie wissen das möglicherweise nicht, aber es besteht diesbezüglich seit 2018 überhaupt gar keine gesetzliche Pflicht mehr. Marie Kondō sagt: Ausmisten! (Oder Sie nehmen Cork City, die sind vielleicht noch gut. Keine Ahnung.)