#MeToo in der Bundesliga
Schlaue Leser erinnern sich bestimmt an die Aussagen von Nils Petersen vom Fussball-Bundesligisten SC Freiburg. Der 29-Jährige hatte anfang Dezember die Fussballbranche als “oberflächlich” und die Spieler als “nicht so belesen” beschrieben. “Salopp gesprochen, verblöde ich seit zehn Jahren”, sagte Petersen damals.
Jetzt gibt ihm der Peter Niemeyer von Darmstadt 98 in einem Interview mit der grossen Boulevardzeitung in Deutschland recht. “Ja, ich merke es an mir selbst: Ich bin hier in den Flieger gestiegen und war mir gar nicht sicher: Fliegen wir jetzt nach Alicante oder wo landen wir überhaupt? Unterbewusst weisst du: Es wird ein Mann mit Regenschirm vorneweglaufen und du läufst hinterher. Ich schätze Nils und seine Aussage. Dir wird als Fussballer extrem viel abgenommen. In dem Punkt verblödet man.”
Ulf Baranowsky, Geschäftsführer der Vereinigung der Vertragsfussballer, bestätigt nur teilweise, und überhaupt sollen mittlerweile zwei Drittel der Profis Abitur haben. Jedoch: “Nach unserer letzten Erhebung verfügen nicht einmal 20 Prozent der Profis über abrufbare berufliche Qualifikationen, und nur ein Drittel bildet sich parallel zum Fussball zielgerichtet weiter“. Allerdings, so Baranowsky, nicht wegen mangelnder Intelligenz. Es liege daran, dass die meisten Spieler nach der Karriere im Fussball als Trainer oder Sportdirektor weiterarbeiten wollen. Dies sei allerdings aufgrund der begrenzten Zahl der Arbeitsplätze nicht möglich.
Aber darüber hat man sich in der Fusssballbranche wahrscheinlich noch nicht so richtig Gedanken gemacht.