Archiv für die Kategorie ‘Allgemein’

Die Lage der Ligen

Rrr am Donnerstag den 8. Dezember 2022

Bald ist wieder Klubfussball!

Wir tasten uns schon ein bisschen vor. Welche Ligen stellten an der WM in Katar bis und mit Achtelfinals die meisten Torschützen? Die grosse Übersicht bringt es ans Licht.

35 Treffer stammen von Spielern aus der Premier League, wobei die Klubs aus Manchester sowie Chelsea am besten abschneiden. Die englische Profi-Liga ist damit deutlich vorne. Auf den Ehrenplätzen folgen etwas überraschend die französische League des Paysans mit 18 Toren vor der spanischen La Liga (15), der deutschen Bundesliga (13) und der Serie A (11).

Die saudische Liga steht in den Top 10, die katarische schaffte es immerhin auf Platz 11. Insgesamt 24 Ligen sind vertreten, und ein Torschütze ist ligalos (Cristiano Ronaldo) – aber es fehlt die Schweizer Super League.

Schweizer Spieler schossen in Katar zwar vier Tore, aber sie gehören zu Klubs in England (Freuler, Akanji), Frankreich (Embolo) und den USA (Shaqiri).

(Foto: Terrible Maps – Klick zum Vergrössern)

Boykott-Bulletin #14

Val der Ama am Samstag den 3. Dezember 2022

Es ist vorbei.

Also dieses Gruppenphasegekicke. Nun denn, uns kann dies egal sein, weil wir boykottieren und bald ist Weihnachten und Schwiegermutter und also ab zum Metzger, weil gutes Fleisch muss bestellt werden. Achtung aber beim Geflügel! Kapaun, Fasan oder Poulet de Bresse mögen verlocken, doch leider sind die Preise eher im Obergeschoss. Das Runde Leder empfiehlt Ihnen deshalb den Schmortopf und darin vielleicht eine Haxe, einen Brasato oder auch vom Lamm, wenn Sie es denn ohne Migrationshintergrund erstehen können.

Das boykottierten Sie gestern:

Am Nachmittag verloren die Portugiesen recht spät gegen Südkorea, so dass dann das 2:0 zwischen Uruguay und Ghana intensiv bejammert wurde. Am Abend der neu doppeleadlerfreie Migrationshintergrundgipfel Schweiz gegen Serbien und wenn Sie morgen mitreden wollen, dann sagen Sie, es war ganz gut. Parallel und belanglos noch Brasilien gegen Kamerun.

Das boykottieren Sie heute:

Während Sie an Ihrem Samstagnachmittagsjoint nuckeln, verpassen Sie das entspannte Kifferduell zwischen den Niederlanden und den USA (16 Uhr). Das Abendspiel Australien gegen Argentinien (20 Uhr) vermag zwar kulinarisch umgesetzt den hauseigenen Veganer zu triggern, aber warum zuschauen, wenn parallel dazu die Abfahrt der Frauen aus Lake Louise gezeigt wird.

Fragen des Tages:

Was macht eigentlich Hakan Sukur und warum sollte das aktuell interessieren?

Boykott-Bulletin #13

Val der Ama am Freitag den 2. Dezember 2022

Das Dreizehnte am Freitag.

Noch ist es nicht vorbei, also könnten Sie die Boykottzeit nutzen, sich mal wieder ein paar grundlegende Gedanken zu machen.

Das boykottierten Sie gestern:

Marokko gewann gegen Kanada und sicherte sich vor Kroatien den Gruppensieg, derweil diese Generation der Belgier erneut und wohl abschliessend Gold verpasste. Item, Belgien kann auch gut. Die Mannschaft begleitete später eine überfällige Premiere und verabschiedete sich gegen und mit Costa Rica von der WM. Parallel dazu gewannen die Japaner idealerweise gegen Spanien, aber das will überhaupt nichts bedeuten. Ah, und die FIFA zeigt eine durchaus dialektische Haltung in Sachen Homophobie.

Das boykottieren Sie heute:

Am Nachmittag (16 Uhr) ignorieren Sie Südkorea gegen erneut ohne Ronaldo und wegen historisch vorbelastet bestimmt auch Ghana gegen Uruguay. Am Abend (20 Uhr) haben Sie keine Lust auf die Umsetzung dessen, was die Gratis- und Boulevardblätter seit Tagen herbeisehnen und ob Brasilien B den Tabellenletzten Kamerun noch hoffen lässt, können Sie getrost am Samstagmorgen bei Kaffee und Gipfeli zur Kenntnis nehmen.

Erkenntnis des Tages:

Sport und Politik soll man nicht vermischen.

Denkanstoß Numero XX

Frau Götti am Mittwoch den 30. November 2022

Wie wahr spricht da unser Finanzminister. Er kennt sich halt schon aus mit Zahlenspielereien und dem Auswerten von Punkten und so.

Aber er weiß auch: Ohne Glück geht es nicht. Mit er gleichen Haltung füllt auch mein Onkel jeweils den Lottoschein aus.

Abverheiter Antrag

Val der Ama am Freitag den 18. November 2022

Shubovich in Schwierigkeiten.

Traditionsbewusste Cis-Männer wissen: Bevor geheiratet werden kann, müssen sie vor der Kandidatin auf die Knie und einen Ring zeigen. Nicht anders bei Vladislav Shubovich, der für den FC Smorgon in der ersten weissrussischen Liga spielt.

Das Spiel neulich gegen Volna Pinsk wurde für seine Balz kurzzeitig unterbrochen, damit der junge Mann sich zur Seitenlinie begeben konnte, um unter dem Applaus seiner Kollegen bei seiner Freundin die Hochzeitserlaubnis einzuholen. Dann Happy End! Das Bild oben zeigt, dass die Aktion erfolgreich war.

Das Video unten zeigt, dass es beim ersten Versuch aber noch nicht ganz geklappt hat.

Rendezvous in Rom

Rrr am Dienstag den 15. November 2022

Heute lernen Sie Matteo Lo Cicero kennen.

Das ist der junge Mann rechts im Bild. Der 18-Jährige wurde von der AS Roma als Steward angestellt. Seinen ersten Einsatz hatte er ausgerechnet beim Gastspiel von Napoli.

Matteo war ausser sich vor Freude, denn Napoli ist der Klub seines Herzens. Noch grösser war seine Freude nach Napolis 1:0-Sieg.

Ein Journalist machte es möglich, dass Matteo nach dem Match vor dem Stadion den Napoli-Superstar Victor Osimhen treffen durfte. Das ist der Herr links im Bild. Die beiden konten kurz fachsimpeln, der Journalist schoss ein Foto, alle waren glücklich. Dann tauchte ein Mitarbeiter der Sicherheitsfirma auf und feuerte Matteo auf der Stelle. Denn Kontakte mit Fussballspielern sind den Stewards streng verboten.

Osimhen war entsetzt. “Was ist das jetzt? Er ist mein Freund, er ist bei mir!” Alles half nichts. Worauf der Napoli-Star seinen Freund tröstete: “Mach Dir keine Sorgen, ich werde Dir einen anderen Job finden.”

(Foto: Facebook)

Fussball aus dem Archiv (V)

Briger am Montag den 17. Oktober 2022

Die Schlacht von Bern, Teil II.

Ältere Leserinnen und Leser erinnern sich, letzte Woche ging es um die Berichterstattung zur Schlacht von Bern in der DDR.

Ein Funktionär mit Funkgerät und ein Fotograf mit Rolleiflex-Kamera erwarten auf dem Spielfeld die Mannschaften vor Beginn des Viertelfinals der Fussball- Weltmeisterschaft zwischen Ungarn und Brasilien am 27. Juni 1954 im Wankdorf-Stadion in Bern. Ungarn gewinnt den Viertelfinal der Fussball WM gegen Brasilien mit 4:2. (KEYSTONE/PHOTOPRESS-ARCHIV/Str)

“Neues Deutschland” vermeldete am 30. Juni, dass “bereits zahlreiche Stellungnahmen von Sportlern” eingetoffen seien, “die aufs schärfste dieses Gangstertum verurteilen. Mit Recht vergleichen unsere Sportler die Methoden der Brasilianer mit denen, wie sie von Faschisten und Rowdys angewandt werden. Mit Recht stellen unsere Sportler die Frage: Ist der Überfall der Brasilianer mit Vorbedacht organisiert worden, um die ungarischen Spieler zu verletzen und sie so an der Erringung der Weltmeisterschaft zu hindern? Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß die Spiele um die Fußball-Weltmeisterschaft von gewisser Seite in den Dienst der schmutzigen amerikanischen Politik gezogen werden, für die ein sportlicher Sieg eines volksdemokratischen Landes gleichzeitig eine Niederlage bedeutet.” Im Hinblick auf die bevorstehnde Partie gegen Uruguay meldete “Neues Deutschland”: “Man darf […] gespannt sein, ob die “Urus”, die bereits im Spiel gegen England ebenfalls Kostproben ihrer südamerikanischen Auffassung vom Fußball abgaben, anständige Verlierer sein können.”

Der ungarische Torhueter Grosics boxt im Halbfinal der Fussball- Weltmeisterschaft zwischen Ungarn und Uruguay am 30. Juni 1954 im Stade Olimpique in Lausanne den Balll vor dem uruguayischen Stürmer Souto ins Feld zurück. Ungarn gewinnt den Halbfinal der Fussball WM in der Verlängerung mit 4:2. (KEYSTONE/PHOTOPRESS-ARCHIV/Str)

Im folgenden nun ein Auszug aus den Stellungnahmen, welche die Redaktion erreichten.

Bringfried Müller, Kapitän von Wismut Gera: “[…] Deshalb verwerfe ich solche Vorfälle, wie sie von den Brasilianern in der Schweiz inszeniert wurden. Auch das Verhalten Liebrichs, das ich im Fernsehfunk beobachten konnte, muß ich aufs schärfste verurteilen.”

Hans Begale, Kapitän der Handball-Mannschaft Lokomotive Gera: “[…] Die Brasilianer zeigten sich nicht nur als schlechte Verlierer, sondern zugleich auch als Raufbolde. […] nicht würdig […] einem Weltmeisterschaft-Turnier […] Ich betrachte das Verhalten der Brasilianer als eine Provokation gegenüber der ungarischen Mannschaft und ihrer volksdemokratischen Heimat […]

Motor Warnemünde: “Mit Empörung hat das Kollektiv der ersten Fußballmannschaft von den Vorfällen Kenntnis genommen. Wir veruteilen aufs schärfste dieses unsportliche Verhalten der Brasilianer, aus dem man erkennt, daß mit allen Mitteln versucht wird, die ungarische Mannschaft zu schwächen. Wir protestieren energisch dagegen, daß man die Weltmeisterschaft unter Ausnutzung faschistischer Methoden entscheiden will.”

Studenten und Lehrkörper des Instituts für Körpererziehung Berlin: “Als Sportler der deutschen demokratischen Sportbewegung sind wir über das Verhalten der brasilianischen Spieler, das die internationale Sportfreundschaft aufs gröbste verletzt, zutiefst empört.”

Quelle: “Neues Deutschland” vom 30. Juni 1954, zu konsultieren z.B. in der Schweizerischen Osteuropabibliothek Bern, an der Hallerstrasse 6.

Diverse Devotionalien

Val der Ama am Samstag den 15. Oktober 2022

Heute machen wir einen Museumsbesuch.

Sie erinnern sich bestimmt an Branislav Ivanovic (auf dem Bild hinten in den schönen Shorts), weil der ist immerhin 3x Englischer Meister, 2x Russischer Meister, 3x Russischer Pokalsieger, 3x Russischer Pokalsieger, 1x Europa-League-Sieger und 1x Champions-League-Sieger. 598 Profispiele bei hauptsächlich Chelsea hats dazu gebraucht.

Der Serbe weiss seine eigenen Erfolge durchaus zu würdigen, er hat sich nämlich ein recht beachtliches Privatmuseum geschaffen. Alle gewonnenen Pokale als Replikas, hunderte Trikots und warum auch immer ein Velo kann man sich dort anschauen. Und wenn Sie nicht bei ihm vorbeifahren wollen, dann gucken Sie halt auf diesem TikTok.

Funkgesteuerte Fussballer

Val der Ama am Freitag den 23. September 2022

Dieser Luis Enrique ist erfinderisch, es ist nicht normal.

Bild: Archysport

Ein veritabler Daniel Düsentrieb, der spanische Nationaltrainer. Vergangene Woche die Passfahrt, und diese Woche schon wieder so eine Innovation.

Vor dem Spiel gegen die Schweiz am Samstag in Saragossa hat Enrique beschlossen, eine Neuerung im Training einzuführen, um sich auf das Spiel in der Nations League vorzubereiten. Das Video unten zeigt, wie die Spieler mit kleinen Lautsprechern auf dem Rücken ausgestattet werden, damit der Trainer seine Anweisungen per Walkie-Talkie durchgeben kann.

Ob diese revolutionäre Technologie auch im Spiel eingesetzt wird, konnten wir leider nicht in Erfahrung bringen.

Keuchende Verkündigung

Val der Ama am Samstag den 17. September 2022

Ganz Spanien im Radsportfieber.

Sie haben es mitbekommen. Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) hat vergangenes Wochenende durch den Triumph bei der Vuelta den bislang grössten Erfolg seiner Karriere gefeiert. Der 22 Jahre alte Belgier verteidigte auf der letzten Etappe in Madrid seinen komfortablen Vorsprung vor den Lokalmatadoren Enric Mas (Movistar) und Juan Ayuso Pesquera (UAE Emirates).

Spaniens Nationaltrainer Luis Enrique muss sich beruflich zwar mit Fussball befassen, aber eigentlich fährt auch er lieber die Pässe hoch. Aber Brotjob ist wichtig und so gibt das Kader für diese Nations League Spiele gegen die Schweiz und Portugal halt auf dem Velo bekannt.

Aus in Anderlecht

Val der Ama am Donnerstag den 25. August 2022

Der BSC Young Boys muss sich von der Conference League verabschieden.

Die Berner Young leisten sich in der ersten Halbzeit gar viele Ungenauigkeiten, machen aber viele davon konsequent und recht robust wieder gut. In der 35. Minute tritt Rieder zum ersten Corner des Spiels an und zirkelt den Ball perfekt auf Nsames Kopf. Der aber leider drüber und entsprechend gross die Erleichterung bei Anderlecht. YB nimmts locker, schliesslich führt das Gästeteam seit der 26. Minute. Elia wars, der sich im Strafraum durchsetzen konnte und den Ball aus spitzem Winkel ins Netz hämmert..

Wie im Hinspiel kommt Anderlecht volle Pulle aus der Pause und die Young Boys schauen viel zu lange zu. Neutrale Zuschauer bemängeln lange die Spielqualität, die Redaktion des Runden Leders staunt ob YBs Passivität und Zurückhaltung. Weil Anderlecht auch nur unzufriedenstellend viel gelingt, bleibt es bei der Berner Führung.

Als Esposito in der 89. Minute zum 2:1 trifft, scheint die europäische Reise für dieses Jahr beendet. Der Treffer, der wird aber wegen Abseits aberkannt. Die Spannung steigt und YB kann sich häbchläb in die Verlängerung retten.

In der ersten Hälfte der Verlängerung sehen wir erst eine Monstergrätsche von Zesiger und dann ganz lange ein überfordertes YB. Einzig Rieder vermag mit einem Freistoss ein klein wenig für Torgefahr zu sorgen. Das Resultat könnte man so langsam auch als schmeichelhaft bezeichnen.

In der letzten Viertelstunde sind beide Teams recht deutlich müde und die Gäste kommen immer wieder unter Druck. Grosses Glück, dass Raman in der 111. Minute nur den Pfosten trifft. Am Ende dann noch Freistoss Imeri, dann Nachschuss, aber alles nichts. Penaltyschiessen.

*** Penaltyschnapschat ***

Hoedt – 1:0
Rieder – 1:1
Stroeykens scheitert!!!
Rrudhani leider auch.
Sadiki – 2:1
Imeri Pfosten
Esposito – 3:1
Lustenberger verschiesst.

Unbefriedigende Unzulänglichkeiten

Val der Ama am Donnerstag den 18. August 2022

Noch liegt eine Qualifikation für die Conference League im Bereich der Möglichkeiten.

Das erste Drittel der ersten Hälfte gehört ganz klar dem BSC Young Boys. Trotz klarem Chancenplus und aber auch wegen Goalie Van Crombrugge sind die Anstrengungen des Heimteams leider nicht von Erfolg gekrönt. YB schaltet darauf einen Gang runter, Anderlecht einen rauf und also geht das 0:0 zur Pause in Ordnung.

Nicolas Moumi Ngamaleu vor Zeno Debast am Ball (Bild: KEYSTONE/Alessandro della Valle)

Das erste Drittel der zweiten Hälfte gehört ganz klar dem RSC Anderlecht. YB leider sehr passiv, die Gäste ganz im Gegenteil und dann, in der 57. Minute, sehen die etwas über 18.000 Zusehenden das 0:1 von Delcroix.

Wicky wechselt später gleich auf drei Positionen. Garcia, Rrudhani und Nsame kommen rein und YB tatsächlich wieder ins Spiel und zu einigen Chancen. Ein Tor will aber nicht gelingen.

Fact: Beim Gegentor naiv, vor des Gegners Tor zu brav. Ärgerlich.

Disappointing: Es hätte ganz klar mehr drinliegen müssen.

Hilarious: Wie Esposito in der Nachspielzeit das 0:2 vertändelt.

Respect: Anderlechts Adrien Trebel spielt die erste Hälfte trotz offensichtlicher Schulterverletzung mit hängendem Arm zu Ende.

Bad luck: Camaras mit seinem Weitschuss nach ungefähr einer Stunde und ebenso dann Garcia kurze Zeit später.

Good luck: Dann hoffentlich am Sonntag gegen Schönberg im Cup und in exakt einer Woche beim Rückspiel in Anderlecht.