Archiv für die Kategorie ‘Allgemein’

Allerlei Androhungen

Val der Ama am Samstag den 18. März 2023

Jetzt greift Benoît Pansier durch.

Leadership heute, sagt die Leadershipliteratur, Leadership ist Empathie, Zurückhaltung, Demut, Interesse. Also werben externe Consultants für Konzepte wie Servant Leadership und so tun Führungskräfte dann nicht mehr führen, sondern coachen.

Selbstverständlichkeiten für einen wie Benoît Pansier, weil der ist nicht nur Chef, sondern auch Coach und zwar bei Besançon Football. Die spielen in der National 3 – Bourgogne-Franche-Comté, das ist gerade mal die fünfthöchste Liga Frankreichs und alle dort sind derzeit ein wenig angefressen ob dem Pokalaus neulich und so ganz generell natürlich auch, weil in der Meisterschaft, da stagniert man.

Coach Pansier also, dem ist absolut klar, was das Team in den noch verbleibenden neun Spielen zurück zum Siegen bringt: Ein Strafenkatalog. Spiel verlieren? Kostet 10 Euro pro Spieler. Gegentor? 5 Euro. Penalty verursacht? 10 Euro. Im Bus eingeschlafen? 50 Euro.

Viele Chefs haben halt auch Chefs und deshalb ist die Sanktionsliste mittlerweile bereits wieder Geschichte. Präsident Carl Frascaro hat sie entfernen lassen.

In diesem Zusammenhang und schon mal antizipierend: Wer ist eigentlich Präsident des Runden Leders?

Wegweisender Genozid

Val der Ama am Freitag den 17. März 2023

Gianni Infantino bleibt Fifa-Präsident. Wir zitieren.

(Bild: TOM DULAT/GETTY IMAGES)

In seiner gestrigen Rede erzählte Infantino eine Geschichte aus dem Jahr 2016, als er zum Finale der Afrikameisterschaft in Ruanda kam und ihm von afrikanischen Delegierten mitgeteilt wurde, dass sie ihn bei der Präsidentschaftswahl nicht unterstützen würden. Er sagte, dass die Erinnerungen an seinen Besuch der Gedenkstätte für die Opfer des Völkermords von 1994 – als mehr als 500.000 Menschen der ethnischen Minderheit der Tutsi getötet wurden – ihm die Kraft gaben, trotz des Rückschlags weiterzumachen.

“Und dann beschloss ich, darüber nachzudenken und erinnerte mich an meinen Besuch in der Gedenkstätte – und Sie alle sollten die Gedenkstätte besuchen, Sie alle. Und ich sagte: ‘Wer bin ich, dass ich aufgeben kann?’ Was dieses Land erlitten hat und wie es sich wieder aufgerappelt hat, ist ein Vorbild für die ganze Welt, lieber Präsident [Kagame].

Ich konnte also auf keinen Fall aufgeben, nur weil jemand etwas gesagt hat. Am nächsten Tag besuchte ich das Spiel, setzte meinen Wahlkampf fort und wurde ein paar Monate später zum Fifa-Präsidenten gewählt.

Es ist eine unglaubliche Ehre und ein Privileg, aber auch eine grosse Verantwortung. Diejenigen, die mich lieben, und ich weiss, dass es viele sind, und diejenigen, die mich hassen, und ich weiss, dass es einige sind, ich liebe euch alle.”

Totales Triple

Val der Ama am Sonntag den 12. März 2023

Langweiliges Spiel? Lassen Sie Jack Harrison ran.

(Bild: Danny Lawson/PA)

Gestern Nachmittag war Leeds United gegen Brighton & Hove Albion. Eher bieder, so vom Setting her, aber da war eben dieser Jack Harrison, linker Flügel beim Heimteam. Und wenn einer MOTM, dann er. Erst Assist, dann Eigentor und darauf aber Tor.

Durchaus ungewöhnlich. Jemand auf Twitter hat recherchiert und vermeldet aus zum Beispiel der Premier League einzig die folgenden Vergleichsfälle:
◎ Kevin Davies (2008)
◎ Gareth Bale (2012)
◎ Wayne Rooney (2012)
◎ Jacob Ramsey (2022)

Schlechter Touch

Val der Ama am Freitag den 10. März 2023

Kanterniederlage wegen Wout Weghorst.

(Bild: Youtube, FC Liverpool)

Es ist eine lange Tradition, dass die Spieler der Reds das „This is Anfield“-Schild berühren, bevor sie den Rasen betreten. Also alle, die das überhaupt dürfen, weil seiner Anfangszeit als Trainer bat Jürgen Klopp seine Spieler, das Schild erst zu berühren, wenn sie eine Trophäe geholt haben und gelten tut das noch heute. “Das ist ein Zeichen des Respekts.” Klopp erwähnte auch, dass er das Schild berührte, als er Manager von Borussia Dortmund war und sie 4:0 verloren.

Blöd, dass Wout Weghorst, Stürmer von Manchester United, vor dem demütigenden 0:7 gegen die Reds unbedingt auch mal dieses Schild anfassen musste. Jetzt tun sie schwierig, in diesem Manchester. Es gibt Fans, die fordern sogar seine Entlassung, weil er nun wirklich gar nichts begriffen habe und überhaupt sei einzig und allein er Schuld an der Niederlage.

Aber wie immer im Leben reicht ein Post auf Social Media und die Sache ist geklärt. Der Niederländer erklärte, dass seine Geste eigentlich eine Geste für Virgil van Dijk war. “Aus der Nationalmannschaft weiss ich, dass Virgil das Schild immer berührt, und ich wollte ihn davon abhalten, es zu berühren, um ihn vor dem Spiel zu ärgern”.

Strafe wegen Schmähgesang

Val der Ama am Samstag den 4. März 2023

Keine Kritik!

Foto: IHA

Nach den Erdbeben im Süden der Türkei haben die Fans von Fenerbahce am vergangenen Wochenende ihrer Empörung über die Versäumnisse der Behörden Luft gemacht. Während des Heimspiels gegen Konyaspor sagen sie regierungsfeindliche Parolen und forderten die Regierung von Präsident Erdoğan zum Rücktritt auf.

Das hört der Alte nicht gern. Gestern hat ein Gericht in Kayseri entschieden, dass der türkische Erstligist das heutige Auswärtsspiel gegen Kayserispor ohne eigene Fans bestreiten muss. Wie es hiess, geschehe dies aus “Sicherheitsgründen”.

Kayseri in Zentralanatolien gilt als Hochburg des türkischen Staatspräsidenten.

Getrennte Gebrüder

Val der Ama am Freitag den 3. März 2023

Wie die Xhakas.

Heute lernen Sie Jack und Tyler Fletcher kennen, das sind die Zwillingssöhne der Manchester Utd.-Legende Darren Fletcher. Der ist bei den Red Devils mittlerweile Technischer Direktor und freut sich bestimmt, dass die Goofen bereits Jugendnationalspieler sind.

Aber interessant: Nur Tyler folgt dem Beispiel seines Vaters und spielt für die schottische Nationalmannschaft. Jack hat sich für das englische Nationalteam entschieden. Am Wochenende trafen die Brüder bei einem U16-Turnier in Paphos (Zypern) erstmals aufeinander. England gewann problemlos mit 3:0 gegen die Schotten.

Aber auch ein anderer Aspekt triggert die Loyalitätserwartungen so mancher Fussballfans, weil sowohl der Tyler, als auch der Jack spielen bei ausgerechnet Manchester City.

Gut, so aussergewöhnlich ist das nun auch wieder nicht. Wayne Rooney, Robin van Persie und Andy Cole haben sich allesamt dafür entschieden, ihre Kinder bei City unterzubringen, und auch Phil Neville wollte, dass sein Sohn Harvey bei den Citizens spielt, bevor er zum MLS-Verein Inter Miami wechselte.

Aporematische Aktion

Val der Ama am Samstag den 25. Februar 2023

LASK gegen Lustenau und dann dies.

Grosser Abend gestern in Linz. Bei der Eröffnung der neuen Raiffeisen Arena gewannen die Oberösterreicher (wie gewohnt in Vereinsfarben Schwarz und Weiss spielend) in der 19. Runde der Admiral Bundesliga dank eines Last-Minute-Penaltys von Marin Ljubicic (94.) mit 1:0.

Nach dem Spiel gab es dann leider noch ein paar Reklamationen seitens des Gäste: Schiedsrichter Harald Lechner habe dem LASK den Sieg geschenkt, hiess es. Und dieser VAR habe auch keine Ahnung, weil das sei bestimmt kein Foul gewesen und ein Elfer sowieso nicht. Und überhaupt.

Aber urteilen Sie selbst:
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Wichtiges Wiegenfest

Val der Ama am Freitag den 24. Februar 2023

Jetzt haben wir das doch tatsächlich verschwitzt: Am Dienstag hatte Ralph Zloczower Geburtstag.

20130221-165956.jpgDer Jubilar, der 1977 als YB-Präsident den Cupsieg gegen St. Gallen feiern durfte, 2008 die EM in die Schweiz holte und 2004 nicht am Spuck-Skandal um Alex Frei beteiligt war, feierte seinen 90. Geburtstag.

Wir gratulieren unserem treuen Leser ganz herzlich!

Hopp und HU

Dr. Rüdisühli am Freitag den 17. Februar 2023

Spitz auf den Spitz? Bittesehr.

Unser Breitenrain-Beauftragter Dr. Eichenberger begleitet seit einem Jahr den FC Breitenrain und blickt mit seiner Kamera hinter die Kulissen des erfolgreichen Stadtberner Quartiervereins.

Nun sind auf dem schönsten Fussballplatz der Stadt, dem Spitalacker (genannt Spitz), und in der dazugehörigen Buvette ein paar seiner Fotos ausgestellt. Geniessen Sie hier schon mal ein paar Highlights aus seiner Sammlung oder schauen Sie auf die Klub-Webseite – Hopp Breitenrain HU!

  • Bijou: Der Spitz mitten im Quartier ist Teil des urbanen Breitsch.

  • In aller Munde: Die erste Mannschaft (in Weiss) stand letztes Jahr oft im Fokus der Medien. Klubfotograf Daniel Jüni in Aktion.

  • Dr Spitz isch üsi Heimat: Das Motto wird von Jung und Alt gelebt.

  • Prädikat ****: Die Bierbratwurst auf dem Spitz. Ein Gemeinschaftsprodukt der Metzgerei Spahni und der Brauerei Felsenau. Unbedingt probieren.

  • Toooor Breitenrain: Bis zum letzten Auswärtsspiel gegen den FCZ II spielte die Erste Mannschaft um den Meistertitel in der Promotion League. Am Schluss reichte es für platz Zwei.

  • Autogrammstunde: Nach dem gewonnenen Spiel hat Captain Marco Hurter viel zu tun.

  • YB kommt: Wie jedes Jahr im Juni ist der Burkhalter-Cup ein fixer Programmpunkt auf dem Spitz.

  • Erfolgreicher Start: Neu in dieser Saison hat der FC Breitenrain auch ein Frauenteam, hier beim Training auf der Allmend. Gestartet wird in der 4. Liga.

  • Ambitioniert: Gecoacht wird das Frauenteam von der Spielertrainerin Sonja Lundsgaard-Hansen und dem Co-Trainer Andi Egli. Die Bilanz nach der Vorrunde: 1. Platz, 8 Spiele, 7 Siege, 1 Unentschieden, Torverhältnis 61:3. Ziel in Ende Saison: der Aufstieg in die 3. Liga.

  • Eindrückliches Gewusel: Am Mittwoch Nachmittag treffen sich auf dem Spitz die Kids zum Fussballtraining.

  • Hochkonjunktur: Modifussball wird vom FC Breitenrain bewusst gefördert. Mit auf dem Bild: Michi Suter, Leiter Frauen- und Mädchenfussball.

  • Cheftrainer unter sich: Tinu Lengen, der erfolgreiche Trainer des FC Breitenrain, tritt Ende Saison aus persönlichen Gründen zurück. Der Herr links im Bild dürfte kaum sein Nachfolger werden.

  • Vor dem Spiel: Mittelfeldspieler Neto Gomes Da Silva beim Aufwärmen.

  • In den heiligen Hallen: Die Spieler in den Katakomben des Wankdorfs vor dem Spiel gegen YBII.

Der Spitz mit seiner über 100-jährigen Tradition ist unter der Woche praktisch immer geöffnet, am Samstag bei Spielbetrieb. Die Öffnungszeiten der Buvette finden Sie hier.

Und jetzt: Agenda zücken, die nächste Termine stehen an:

Team Eins, Promotion League:
18.2., 15 Uhr, Rückrundenstart auf dem Spitz: Breitenrain vs FC Rapperswil Jona;
Sa 4.3., 15 Uhr auf dem Spitz: Breitenrain vs SC Brühl SG
Aktionswoche gegen Rassismus:
Auf dem Spitz mit Schlussbouquet am Samstag, 25. März: 16 Uhr Women’s Super League, YB Frauen vs Yverdon Sport Féminin, ab 18 Uhr Konzert mit Open Season und Sam Snitchy.
Team FC Breitenrain Frauen:
1.4., 18.30 Uhr auf dem Spitz: Rückrundenstart Breitsch Frauen vs FC Belp.

Tiptoppe Tifosaquote

Frau Tifosa am Dienstag den 7. Februar 2023

BREAKING NEWS: YB verpflichtet schwedischen Aussenverteidiger Noah Persson


Oder ist es Tifosenquote? Tifosasquote? Spielt ja eigentlich keine Rolle. 

Wichtig ist einfach, dass es sie gab, diese tiptoppe Tifosaquote. Und zwar in Brasilien bei einem Spiel von Cortiba und bei zwei Spielen von Atletico Paranaense. Was war passiert? 

Nachdem sich letztes Jahr die Männer wieder einmal nicht im Griff hatten es im letzten Jahr zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Fanlagern gekommen war, brummte ein Gericht den beiden Vereinen Geisterspiele auf. Cortiba fand das alles aber etwas doof und konnte in der Berufung beim Gericht aushandeln, dass zwar die Männer draussen bleiben müssen, Frauen und männliche Kinder unter zwölf Jahren aber Zugang zum Stadion erhielten.

Das testosteronreduzierte Fussballspektakel war ein voller Erfolg, die Frauen strömten in Massen ins Stadion. Dabei genossen sie gemäss Interviews eines Artikels von Brazil Reports vor allem die Tatsache, dass sie ohne Angst vor sexuellen Belästigungen und blöden Sprüchen ins Stadion gehen konnten. Eine Anhängerin von Cortiba meinte zum Erlebnis: “Wir hatten einfach Freude zu singen und unser Team zu unterstützen, aber es war auch ein Moment an dem wir zeigen konnten, dass das Fussballstadion auch ein Ort für Frauen sei.” 

Was macht eigentlich…

Val der Ama am Samstag den 4. Februar 2023

…Sambou Yatabaré

Bild: Stoever/Getty

Yatabaré, der vergangenen Sommer erst zu Sochaux kam, ist seit der Niederlage in Le Havre (1:0) am 10. Januar auf mysteriöse Weise aus dem Kader der Doubistes verschwunden.

Am Donnerstag wurde schliesslich bekannt, dass der malische Nationalspieler seit Mitte Januar in der Haftanstalt von Besançon inhaftiert ist. “Der FC Sochaux-Montbéliard bestätigt, dass sein Spieler Sambou Yatabaré festgenommen und inhaftiert wurde”, heisst es in einer Erklärung.

L’Équipe berichtet, dass der 33-jährige Spieler am 4. Januar vom Gericht in Bobigny wegen Gewalt gegen einen Zivilpolizisten im Jahr 2017 verurteilt worden war. Der Spieler betonte stets seine Unschuld, schliesslich habe er nicht gewusst, dass es sich beim Ohrfeigenempfänger um einen Polizisten gehandelt habe.

So oder so hat die Sache noch ein Nachspiel: Weder Yatabaré noch sein Anwalt waren bei der finalen Gerichtsverhandlung anwesend. Die E-Mail mit der Vorladung des Gerichts sei an ein veraltetes Mail-Konto seines Anwalts geschickt worden, deshalb Revision. Und toi toi toi.

Aviatische Allodoxie

Val der Ama am Freitag den 3. Februar 2023

Yep, das Wort gibts tatsächlich.

Bild: Tillhandahålls av Hänt Sport

Aber zurück zum Thema. Gestern machten sich etwa 30 Spieler und Betreuer von IFK Göteborg auf dem Weg zu einem zehntägigen Trainingslager in Torrevieja, das ist im Süden Spaniens. Abflug problemlos, aber dann nach 30-40 Minuten Flugzeit verkündete der Kapitän des Flugzeugs: “Ich habe eine merkwürdige Ankündigung. Es ist uns aufgefallen, dass wir etwa 30 aufgeblasene Bälle an Bord haben. Wegen der Explosionsgefahr müssen wir einen Zwischenstopp in Kopenhagen einlegen.”

Anlässlich der einstündigen Zwischenlandung konnte sich der Pilot davon überzeugen, dass den Bällen längst die Luft ausgegangen war – falscher Alarm. IFK Göteborgs Materialverwalter Rolf Gustavsson erklärte dazu: “Es sind neue Bälle und wir haben vor der Abreise die Luft aus den Bällen gelassen, aber irgendwie haben sie bei der Fluggesellschaft gedacht, dass da noch Luft drin sei.”

Das Flugzeug landete schliesslich mit 2 Stunden Verspätung in Sevilla – und wir alle haben immerhin mal wieder was gelernt.