Archiv für die Kategorie ‘Der schwarze Kontinent’

Essien hilft den armen Kindern

Lars: L am Dienstag den 23. Oktober 2012

Out of Africa: Wenn Michael Essien zurücktritt, wird alles gut.

Der sympathische Real Madrid-Star hat die letzten Ferien in Ghana verbracht, um seine Stiftung weiter aufzubauen, die Bedürftigen im Land hilft. Die Michael Essien Foundation baut Schulen, Brunnen und Toiletten in Ghana.

Jetzt hat der scheue Mittelfeldspieler verkündet, dass er nach seinem Karrierenende Kindern helfen will. «Ich werde Zeit haben, um den Kindern und Armen in Ghana zu helfen», sagte Essien auf die Frage, was er nach seinem Rücktritt tun werde.

Zuvor will Essien aber noch die Leiterin seiner Stiftung, Akosua Puni, heiraten. Der erste Versuch missglückte, weil ein Real-Spiel verschoben werden musste.

Steiniger Weg zum Erfolg

Lars: L am Dienstag den 16. Oktober 2012

Out of Africa: Ex-YB-Männer auf Erfolgskurs.

Nur gut 70 Minuten dauerte das Spiel Senegal – Elfenbeinküste am Wochenende, dann war Feuerabend. Allerdings mussten die Spieler noch eine halbe Stunde auf dem Spielfeld nachsitzen. Senegals Supporter hatten nach dem 0:2 nämlich spontan Steine zu schmeissen begonnen. An der Bilanz ändert das freilich nichts – die Elfenbeinküste qualifiziert sich für den Afrikacup 2013. (Alle Tore und Steine hier)

Ebenfalls zum Favoritenkreis darf man wohl Ghana zählen. Afrikameister Zambia schaffte die Qualifikation erst in extremis gegen Uganda – im Elfmeterschiessen traf Mayuka wieder einmal. So sind die Zambies sicher keine Favoriten auf den Titel.

Bemerkenswert übrigens die Resultate der Kapverden und von Äthiopien. Die Kapverden knallten bekanntlich Kamerun raus. Und Äthiopien hat sich erstmals seit 30 Jahren wieder für eine Afrikacup-Endrunde qualifiziert – mit einem 2:0-Sieg im Rückspiel im Sudan (Hinspiel 3:5).

Auch Gernot Rohr (Niger) ist wieder mit dabei. Waka waka!

Die Auslosung der vier Vierergruppen findet am 24. Oktober statt. Die Töpfe:
Topf 1: Südafrika, Sambia, Ghana, Elfenbeinküste
Topf 2: Mali, Tunesien, Angola, Nigeria
Topf 3: Algerien, Burkina Faso, Marokko, Niger
Topf 4: Togo, Kap Verde, DR Kongo, Äthiopien

Von Haien und Löwen

Herr Pelocorto am Samstag den 13. Oktober 2012

Packen die Tubarões Azuis oder eben die blauen Haie auch am Sonntag zu?

Dieses Wochenende finden die Rückspiele der Afrikacup 2013-Qualifikation statt. Gastgeber Südafrika ist gesetzt, in 30 Spielen werden weitere 15 Teilnehmer für das Turnier ermittelt. Ganz Afrika blickt nach Yaundé; dort könnte sich die grösste Sensation der Qualifikation abspielen, denn die Kapverden treten nach ihrem 2:0-Heimsieg gegen les lions indomptables aus Kamerun natürlich mit breiter Brust zum Rückspiel an.

Die kapverdische Nati beim Abschlusstraining im Estádio da Várzea in Praia – Klicken für grosses Bild

Die Kapverden würden sich zum ersten Mal in ihrer Geschichte für den Afrika-Cup qualifizieren. Klar, dass das Spiel am Sonntag neue Massstäbe setzt. Die Regierung in der Hauptstadt Praia erklärte das Rückspiel zur ‹Operation Kamerun›, lobte Sonderprämien aus und organisierte den Haien einen Charterflug nach Kamerun.

Auch Kamerun hat das Spiel zur ‹nationalen Mission› erklärt. Die Niederlage war ein Schock, frustrierte Fans griffen den Sitz des Nationalverbandes an und in der Folge wurde der französische Trainer gefeuert. In der grossen Not griff man auf grosse Namen zurück: Premierminister Yang persönlich bearbeitete Samuel Eto’o so lange, bis der mausarme Volksheld zum Comeback zusagte.

Man wagt sich nicht vorzustellen, was in Yaundé los sein wird, falls die blauen Haie sich tatsächlich qualifizieren. Im Stade Ahmadou Ahidjo in Yaoundé wird morgen Sonntag um 14:00 Uhr angepfiffen.

Kunstrasen in Malawi

Lars: L am Dienstag den 9. Oktober 2012

Out of Africa: Blantyre oder Lilongwe? Als ehemals führendes Fachforum im Bereich Kunstrasen freut sich das Runde Leder, endlich wieder die Meinungsführerschaft zu übernehmen.

Heute schauen wir nach Malawi (Symbolbild), wo das Nationalteam im Rückspiel für die Qfrikacup-Qualifikation erneut gegen Ghana antreten muss (Hinspiel 2:0 für Ghana). Das Spiel findet in der Hauptstadt Lilongwe statt.

Nationaltrainer Kinnah Phiri kritisiert diesen Spielort – das sei ein Vorteil für Ghana: «Wir sind uns den Kunstrasen des Stadions in Blantyre gewohnt. Ghanas Spieler schutten fast alle in Europa, wo es Naturrasen gibt.» Den Entscheid für Lilongwe fällte der Verband aus Sicherheitsgründen.

Doch das ist nicht das einzige Problem: dummerwiese wurde Malawis Nationalteam bereits in Blantyre zusammengezogen und müsste nun nach Lilongwe dislozieren. Dem Verband fehlt das Geld für die Reisekosten. Er wartet zudem auch noch auf gut 90’000 Franken von Vater Staat – um das Spiel am kommenden Samstag überhaupt durchführen zu können. Ein Fall für Madonna?

Geld oder Leber

Lars: L am Dienstag den 2. Oktober 2012

Out of Africa: Messe-Besuch in Lagos.

In Nigeria fand letzte Woche die Soccerex statt – eine Messe, um über Fussball und Geld zu sprechen. Weil die Messe in Lagos zum ersten Mal statt fand, hier die wichtigsten Informationen – exklusiv übersetzt von RL Dooble Translate™.

Pressemitteilung:
The first international football business event in Nigeria came to an end and drew government officials, federations, rights holders and football legends, as well as over 40 brands including Pepsi, Porsche, Virgin Atlantic, Guinness and Edox.
Dooble Translate:
Endlich haben wirs hinter uns. Es kamen viele Leute, die gern Geld machen wollen.

Veranstalter Duncan Revie:
The Soccerex Seminar Lagos looks to have been a huge success for everyone involved. (…) We have learned a great deal about football in West Africa and have made long lasting friendships with our counterparts in Nigeria. Judging by this year’s attendance and feedback, next year’s seminar will be bigger and better (…). Diesen Beitrag weiterlesen »

Afrika holt auf

Lars: L am Dienstag den 25. September 2012

Out of Africa: Fussball bald schon auf westlichem Niveau?

In der obersten Liga Tansanias kam es bereits in der zweiten Runde zu einer Trainerentlassung. Betroffen ist der Belgier Tom Saintfiet – Coach von Yanga (Young Africans Sports Club). Nach einer Niederlage und einem Unentschieden ist Saintfiet seinen Job los – in der letzten Saison hatte er sein Team zum Sieg des Cecafa-Cup geführt, der ostafrikanischen Champions-League (allerdings war er damals erst ein Monat im Amt).

Saintfiet ist für Afrikaner kein Unbekannter. Zuvor arbeitete er als technischer Direktor für Nigeria – meinte er zumindest. Nigerias Verbandspräsident erklärte hingegen der BBC: «Nur weil wir eine Medienmitteilung verschickt haben, heisst es noch nicht, dass er definitiv eingestellt ist. Unterschrieben wurde nie etwas.» Vor Nigeria war Saintfiet in den letzten drei Jahren Nationaltrainer in Namibia, Zimbabwe und Äthiopien.

Entlassen wurde Saintfiet von Yanga-Boss Yusuf Manji, der ihn vor zwei Monaten selbst geholt hatte. Saintfiet habe defensiv spielen lassen und das Team nicht im Griff gehabt, constantierte Manji.

Derweil besuchten vier zambische Diplomaten das zweite Spiel von Mayuka mit Southampton. Sie erhielten ein T-Shirt, trafen aber weder den Spieler, noch traf der Spieler.

Randsteinsportler

Lars: L am Dienstag den 18. September 2012

Out of Africa: Krasse Behinderte.

Der Film Rollaball (geplant für 2013) porträtiert die «Rolling Rockets». Jeden Sonntag spielen diese Strassenfussballer auf ihren selbstgebauten Rollbrettern in Ghanas Hauptstadt Accra gegeneinander. Aufgrund von Kinderlähmung können die Spieler ihre Beine nicht benutzen – tagsüber gehen sie meistens betteln.

Rollaball soll anders sein als andere Afrika-Filme, so das Team: «Die meisten Geschichten drehen sich um Kriegsopfer, Armut, sexuelle Gewalt und AIDS. Das verstärkt die eindimensionalen Stereotypen von Afrika als hilfloses Opfer.» Deshalb zeigt Rollaball wohl Behinderte.

Derweil suchen die Produzenten 35’000 Dollar, damit der Film zu Stande kommt. Moralisch unterstützt wird die Geldsuche von Michael Essien.

Essien verdient 18’000 Dollar im Tag.

Elefanten zertrampeln Löwen

Lars: L am Dienstag den 11. September 2012

Out of Africa: Bad luck from Goodluck.

Am Wochenende fanden die Hinspiele für die Afrikacup 2013-Qualifikation statt. Im Schlagerspiel zwischen der Elfenbeinküste und Senegal konnten die «Éléphants» einen 4:2-Heimsieg gegen die Löwen einfahren (Video).

Ghana erkämpfte sich einen 2:0-Sieg gegen Malawi (Video). Kamerun hingegen verlor auf den Kapverden überraschend mit 0:2. Ebenfalls unerwartet kam der 2:0-Sieg von Mosambik gegen Marokko.

Die weiteren Spiele: Sierra Leone 2 – 2 Tunesien, Mali 3 – 0 Botswana, Gabun 1 – 1 Togo, Sambia 1 – 0 Uganda, Zentralafrika 1 – 0 Burkina Faso, Sudan 5 – 3 Äthiopien, Zimbabwe 3 – 1 Angola, DR Kongo 4 – 0 Äquatorialguinea, Libyen 0 – 1 Algerien, Guinea 1 – 0 Niger.

Derweil besuchte Nigerias Präsident Goodluck Jonathan sein Team vor dem Spiel gegen Liberia. Die Super Eagles waren folglich wohl etwas nervös und schafften auswärts nur ein 2:2 gegen Liberia. Die Rückspiele finden am 13./14. Oktober statt.

Blatteresk

Lars: L am Dienstag den 4. September 2012

BREAKING NEWS: schlechter Tag für Westschweizer Trainer – Servette stellt Joao Alves vor die Türe.

Out of Africa: Der amtierende Präsident sorgt schon mal vor.

Issa Hayatou will 2013 als Präsident des afrikanischen Fussballverbandes CAF wiedergewählt werden. Doch der Ivorer Jacques Anouma hat ebenfalls Ambitionen – und ist bereits im Fifa-Exekutivkomitee.

Beim CAF-Kongress auf den Seychellen gestern wurde deswegen eine neue Regel eingeführt: wer Präsident werden will, muss schon mal ins CAF-Exekutivkomitee gewählt worden sein. Anouma sitzt also im falschen Komitee. Hayatou hingegen sitzt erst knappe 24 Jahre auf dem Chefsessel.

Für die Regeländerung stimmten 44 Mitgliedsnationen des CAF – sechs waren dagegen. Die Wassertemperatur auf den Seychellen beträgt derzeit 27 Grad Celsius.

Derweil ist Nigerias U20-Frauenteam soeben im WM-Halbfinal ausgeschieden und Coach Edwin Okon hat beteuert, dass er bei Gott nie mit einer seiner Spielerinnen ins Bett gehen würde.

Kein Geld von Mutschke

Lars: L am Dienstag den 28. August 2012

Out of Africa: Zimbabwes Fussballverband ist enttäuscht.

Delegationen von acht Verbänden aus dem südlichen Afrika trafen sich übers Wochenende in Johannesburg zu einem Integritäts-Workshop zum Thema Match-Fixing, Wetten und Schmiergelder. Eingeladen hatten Fifa und Interpol, unter der Leitung von Fifa-Sicherheitsdirektor Ralf Mutschke.

Den Teilnehmern wurde gezeigt, wie Täter und die Sportwettenindustrie zusammenarbeiten. «Wir hatten gar keine Ahnung von dem enormen Gefahrenpotenzial und wie wachsam wir sein müssen», erklärte der Präsident des Fussballverbandes von Swasiland. Bekannte Betrugsfälle betrafen in den letzten Jahren Zimbabwe, Sambia und Südafrika.

Die Vertreter Zimbabwes hatten sich darauf vorbereitet, dass ihr Kampf gegen Korruption von der Fifa finanziell unterstützt würde. Das zumindest hatte Mutschkes Vorgänger offenbar versprochen. Mutschke teilte nun mit, seine Abteilung habe für Zimbabwe kein Geld übrig: «Ich habe mein Budget bereits überzogen. Würde ich für Zimbabwes Untersuchung bezahlen, dann kämen auch andere Verbände – und das Geld würde erst recht nicht reichen.»

Geniessen Sie nun noch einige Schnappschüsse vom Treffen: Diesen Beitrag weiterlesen »

Kein Renault für Renard

Herr Pelocorto am Montag den 27. August 2012

Hervé Renard hat mit der sambischen Nationalmannschaft dieses Jahr den Afrika-Cup gewonnen. Jetzt gab’s Geschenke!

Am 12. Februar war es, als die Überraschungsmannschaft Sambia im Finale im Penaltyschiessen die Elfenbeinküste bezwang. Nun zeigt sich Sambia bei Nationaltrainer Hervé Renard erkenntlich. Renard hat aus den Händen des Sportministers Kambwili eine ewig gültige Aufenthaltsbewilligung geschenkt erhalten. Renard dürfe so lange in Sambia leben, wie er wolle.

Damit aber nicht genug! Sponsor Konkola Copper Mines (KCM) schenkte dem überraschten Trainer ein nigelnagelneues Auto. KCM-Chef Janakaraj verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass Renard mit diesem schmucken Fahrzeug im ganzen Land herumfahre, um weitere Talente für den Fussball zu entdecken.

Unser Funkbild zeigt einen überglücklichen Hervé Renard am Steuer seines neuen Fahrzeugs (Toyota Forerunner). Wir wünschen viel Erfolg bei der Suche nach dem nächsten Mayuka.

Ein überglücklicher Hervé Renard in seinem neuen Fahrzeug.

Tollhaus Tunesien

Lars: L am Dienstag den 21. August 2012

Out of Africa: 21 Minuten Nachspielzeit – in Tunesien wird Fussball zelebriert.

Pyromantisch veranlagte Fussballfans dürften am 0:2 zwischen ES Sahel und Esperance de Tunis (Afrikacup-Quali) in Tunesien ihre wahre Freude gehabt haben. Die Heimfans zeigten bereits vor dem Spiel eine aufwändige Choreo inklusive transparenter Transparente.

Nach dem ersten Tor des Gästeteams war die Freude im Stadion so gross, dass der Schiedsrichter spontan beschloss, eine kurze Pause einzulegen und in der ersten Halbzeit 19 Minuten nachspielen zu lassen.

Beim 0:2 feierten dann die Zuschauer auf dem Feld mit. Umgehend wurden sie von einigen Polizisten mit Freudenböllern empfangen. Danach entschied der Unparteiische, dass das Spiel ja wohl sowieso entschieden sei und man auch gleich zum Feiern übergehen könne. Bei den Festivitäten haben sich dann 22 Polizisten verletzt.

Spassbremse spielt der tunesische Verband, der umgehend ankündigte, die Saison 2011/12 hinter verschlossenen Stadiontoren zu beenden.