Archiv für die Kategorie ‘Der schwarze Kontinent’

Komorer vor der Kamera 

Rrr am Samstag den 7. Oktober 2017

RL exklusiv: So trainierte die Nati der Komoren in Tunis!

Fussballgourmets wissen Bescheid: Die Union der Komoren trat gestern abend zu einem Freundschaftsspiel im Stadion el Menzah in Tunis gegen Mauretanien an (und siegte 1:0).

Aufs Spiel bereitete sich die Nummer 141 der Welt am Strand von Gammarth vor. Und dort traf das Team auf unseren langjährigen Leser Herr dres, der sich in Afrika vom Kommentierer-Stress erholt. “Es war ein unglaublicher Moment, als ich die Spieler sah”, berichtet Herr dres. Geistesgegenwärtig riss er sein Natel mit eingebauter Fotofunktionen aus der Bauchtasche und knipste auf Teufel komm raus. „Ich habe sicher 3000 mal abgedrückt, ich war wie im Rausch. Denn ich wusste sofort, das gibt eine super Leserreportage für das Runde Leder.” Die 4 besten Bilder zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag. 

Herr dres über die Begegnung mit den Fussballern: “Die Freude der Spieler war riesig, von einem richtigen Thun-Fan fotografiert zu werden, und das erst noch in Tunesien.” Leider vergass unser Leser-Reporter in der Aufregung, nach den Namen zu fragen, aber egal, Sie können die Gesichter ja selber richtig zuordnen.

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Was macht eigentlich …

Rrr am Sonntag den 16. Juli 2017

… Emmanuel Mayuka?

Der 26-jährige Sambier spielte von 2010 bis 2012 für die Young Boys. Anfang 2012 schoss er sein Land zum sensationellen Gewinn des Afrika-Cups. Das freute auch den damaligen YB-Trainer Christian Gross.

(Ganzer Beitrag hier, Vorsicht – Auftritt von mehreren YB-Zombies).

Mayuka wurde kurz darauf für gutes Geld nach Southampton verkauft, tat sich aber in der Premier League schwer. Das Tor traf er nie. In Frankreich wurde er auch nicht glücklich, weder bei Sochaux noch in Metz in der zweiten Liga. Anfang 2016 wechselte Mayuka nach Ägypten zum Zamalek SC.

Dort wird er nun nach dem Aus in der afrikanischen Champions League zusammen mit zehn anderen Spielern aussortiert, wie ägyptische Medien berichten. Sie seien es alle nicht wert, das Trikot von Zamalek zu tragen, sagte Klubpräsident Mortada Mansour.

In den sozialen Medien kursierte zudem dieser Tweet. Der Autor bezeichnet Mayuka in einem weiteren Tweet als “schlechtesten ausländischen Stürmer in der Geschichte Äygptens”. Ob das Bild tatsächlich Mayuka zeigt, lässt sich nicht eindeutig belegen.

Allerdings sah der Sambier vor einem Monat, beim letzten Einsatz in der afrikanischen Champions League, tatsächlich etwas suboptimal gewichtet aus. “Er liebt es zu essen”, klagte ein ex-Trainer im TV.

Nevertheless, what he achieved is fantastic.

Folgenschwerer Versprecher

Val der Ama am Dienstag den 21. März 2017

Ups.

Aber der Reihe nach: Eben haben die Free State Stars gegen Ajax Cape Town ein 2:2 geholt und nach dem Spiel ist deren Doppeltorschütze, der Mohammed Anas, zum Mann des Spiels gewählt worden.

Klar gibt es dazu ein Interview und zwar live und im Fernsehen und da tut der ghanaische Stürmer das, was man in so Situationen tut, nämlich sich bedanken. Bei den Fans, der Ehefrau und äh… auch sonst.

Gruppenfoto in Ghana

Rrr am Mittwoch den 1. März 2017

FIFA-Chef Gianni Infantino weilt zurzeit in Afrika.

In Ghana traf er mit dem ghanesischen Präsidenten Nana Addo Dankwa Akufo-Addo zusammen, wie das Foto dokumentiert, das nach dem Besuch auf der Website der ghanesischen Präsidentschaft aufgeschaltet wurde.

Rundes Leder Meisterapfentkalender (21)

Harvest am Mittwoch den 21. Dezember 2016

Endlich Meister mit dem Runden Leder. Der Fussballblog Ihres Vertrauens würdigt jeden Tag bis Weihnachten einen Club, der es verdient hat.


Heute: Stade Malien Bamako, 21-facher malischer Meister, seit 2013 Dauermeister


Mali ist ein afrikanisches Land südlich von Algerien. Mit etwa 15 Millionen Einwohnern ist es zwar bevölkerungsreicher als die Schweiz, aber auch etwa dreissig mal so gross und das BIP pro Kopf eines Jahres in Mali entspricht entspricht etwa dem Schweizer Pro-Kopf-BIP eines Monats. Bekannt ist Mali einigen vielleicht von den Konflikten im Norden des Landes, die ab und zu in Nachrichten erwähnt wurden, sicher aber von Terrorangriffen und Entführungen. Das EDA rät von Reisen nach Mali ab. In den vergangenen Jahren hat die Schweiz etwas mehr als 30 Millionen an Entwicklungshilfe bezahlt, mit den Schwerpunktbereichen Ernährungssicherheit, Bildung und Lokalgouvernanz.

Zurück zu Stade Malien. Der Club aus der Hauptstadt entstand 1960, als Jeanne d’Arc du Soudan und Espérance Bamako fusionierten. Inzwischen ist er fast der erfolgreichste Club Malis und liegt nur noch einen Meistertitel hinter dem Konkurrenten Djoliba AC Bamako.

Verrückte Fussballwoche am Kap der Guten Hoffnung

Briger am Montag den 5. Dezember 2016

Ein Torwart schiesst das Tor der Woche und ein Balljunge sieht rot: Willkommen in Südafrika.

Am letzten Mittwoch lief beim Spiel zwischen dem Baroka FC aus Ga-Mphahlele in der Nähe von Polokwane und den Orlando Pirates bereits die 96. Minute, als das Heimteam beim Stand von 0:1 zu einem Eckball kam. Wie in solchen Situationen oft der Fall, ging auch der Torwart Oscarine Masuluke mit nach vorn. Was dann geschah, das schauen Sie sich am besten selbst an:

Der 23-jährige spielte übrigens bis im Alter von 16 als Stürmer.

Masulukes Fallrückzieher war nicht der einzige Aufreger im südafrikanischen Fussball in der letzten Woche. Bereits am Dienstag, 29. November, schrieb sich Schiedsrichter Victor Gomes in die Geschichtsbücher des südafrikanischen Fussballs, als er beim Spiel zwischen den Kaizer Chiefs und Cape Town City in Johannesburg einem übereifrigen Balljungen die rote Karte zeigte. Der Junge wollte das Spiel in der Naschspielzeit schnell machen, als das Team aus Kapstadt kurz vor Schluss vermeintlich weit am Tor vorbeischoss, dummerweise ging der erste Ball aber nicht ins Aus, so dass plötzlich zwei Bälle im Spiel waren und Kapstadts vielversprechende Chance abgepfiffen wurde. Sollte der Ballbub jemals wieder aufgeboten werden, dann wird er wohl genau hinschauen, ob der Ball auch wirklich ins Aus rollt.

Fussball in Freetown

Briger am Dienstag den 26. Juli 2016

Der Fussballverband im westafrikanischen Sierra Leone (SLFA) ist im Moment nicht in der Lage, eine Meisterschaft zu organisieren. Spieler und Fans wissen sich zu helfen.

Seit 2013 fanden wegen Ebola und Streitigkeiten innerhalb des Verbands gerade einmal eine Meisterschaftssaison und zwei FA-Cupwettbewerbe statt, einer davon in dieser Saison. Interessieren tut sich in Sierra Leone aber momentan kaum jemand. Auch eine von 11 der 14 Proficlubs durchgeführte Meisterschaft, die vor wenigen Monaten endete, zog kaum Zuschauer an.

Spieler und Fans haben sich vom professionellen Fussball abgewandt und interessieren sich augenblicklich mehr für das von der in der Hauptstadt Freetown angesiedelten Central One Football Association (Cofa) organisierte “community tournament”, bei dem viele der Profis der Mannschaften aus Freetwon mitspielen, darunter auch der Nationalmannschaftstorwart Unisa Koroma, der aktuell für Mountain City spielt, gemäss transfermarkt.com aber eigentlich für die East End Lions zwischen den Pfosten steht.

Dieser Mountain FC gewann vor zwei Wochen dann das Turnier gegen Fullah Town mit 1:0 und das Stadion war gefüllt wie nie in den letzten 20 Jahren bei einem Spiel einheimischer Mannschaften. Die BBC berichtet, dass sogar mehr Zuschauer im Staidon waren als bei den meisten der letzten Länderspiele des Landes. 

Die Verantwortlichen von Cofa und SLFA machen einander mittlerweile gegenseitig Vorwürfe. Während die Cofa-Vertreter der SFLA vorwerfen, den Fussball im Land wegen Egoismus und Stolz zum Stillstehen gebracht zu haben, kontert Sorie Ibrahim Sesay von der SLFA, dass wegen der Kämpfe innerhalb des Verbandes und damit verbunden der Durchführung des “community tournaments” der FA-Cup Mühe habe, Publikum an seine Spiele zu locken. Weiter sagte er: “Sierra Leoneans like football and I believe if we stop fighting and unite as a family we’ll organise better domestic competitions and crowds will return to watch our matches.” Nun gut, ein erster Schritt in diese Richtung ist getan, immerhin stellte die SLFA Fifa-Schiedsrichter für den Final zwischen Mountain FC und Fullah Town zur Verfügung.

Nun wollen Sie sicher noch Bilder vom “community tournament” und von einer FA-Cup-Partie sehen. Bitte sehr:

Freetown

Freetown2

FA-Cup

Hoffnungsschimmer

Frau Götti am Dienstag den 28. Juni 2016

BREAKING NEWS: Jetzt definitiv – Seydou Doumbia wechselt zum FC Basel

Ich habe einen Hoffnungsschimmer für Sie in diesen düsteren Zeiten der Fussiödnis.

Mahrez AubaDenn: Besserung ist in Sicht. Schon im September wird es wieder spannend. Denn dann spielen die letzten Mannschaften um die Qualifikation für die Endrunde des Afrika-Cups 2017!!!

Sehen Sie hier, wer gegen wen spielt am 6. Spieltag am 2. und 3. September 2016.

Für Ihren Hintergrund:

Erstmals nehmen an der Gruppenphase der Qualifikation alle 51 gemeldeten Mannschaften teil. Diese treten in Gruppen zu vier Mannschaften und damit in den Gruppen A bis M an.

mascotWichtig für uns sind die Gruppen I und J. Aber nicht, dass Sie sich jetzt unnötig Sorgen machen: Gabun und Algerien haben sich bereits qualifiziert. Gabun ist als Gastgeber in der Endrunde sowieso dabei, und Algerien hat den Sack zugemacht als Gruppenerster mit dem 2:0-Sieg über die Seychellen diesen Juni.

Neben Gastgeber Gabun und allen Gruppensiegern qualifizieren sich auch die zwei besten Gruppenzweiten für die Endrunde. Ans Eingemachte geht es dann für die 16 für die Endrunde qualifizierten Mannschaften vom 14. Januar bis zum 5. Februar 2017. Offizielles Maskottchen ist Samba, der Panther.

Ach ja – und schenken Sie der Gerüchteküche nicht allzu sehr Bedeutung. Er wird schon spielen. Sicher. Garantiert. Ganz bestimmt.

Nachspielzeit (VIII)

Rrr am Dienstag den 5. Januar 2016

Unsere Erfolgsserie ist zurück!

Ältere Leser erinnern sich: Vor Jahresfrist stellten wir Fussballbegriffe nach, zum Beispiel europäisch überwintern.

In der zweiten Staffel unserer Serie überlassen wir das Spielfeld den Fussballern. Sie stellen berühmte Szenen aus der Fussballgeschichte nach.

Heute League Two mit Andy Yiadom von Barnet: Er macht einen Freistoss von Northampton Town unschädlich – etwas übereilig und nicht ganz regelkonform, muss man sagen.

Auf den ersten Blick eine obskure Aktion, auf den zweiten natürlich eine Hommage an den Zairer Papa Mwepu, der diesen unerlaubten Befreiungsschlag an der WM 1974 erfand.

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Internationaler Zahlungsverkehr

Rrr am Donnerstag den 10. September 2015

Ghanas Kicker lassen sich 200’000 Dollar in bar nach Ruanda fliegen.

Ältere Leser erinnern sich: Ghanas letztes Gruppenspiel an der WM 2014 war von einem Prämienstreit überschattet. In einer Nacht- und Nebelaktion musste der Verband drei Millionen Dollar in bar nach Brasilien schicken, um einen Streik des Teams abzuwenden (unser Funkbild).

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Der Vorfall irritierte nicht nur die Fans, das wäre ja nicht weiter schlimm. Vielmehr verärgerte er den Sponsor des Nationalteams, denn das ist die Unibank, und die versichert seit lange, der elektronische Zahlungsverkehr sei in Afrika absolut problemlos.

Ghanas Nationalelf sah dies offenbar anders: Vor dem Qualifikationsspiel zum Africa-Cup 2017 in Ruanda drohten die Kicker am Wochenende mit Streik, sollten die vereinbarten Prämien für zwei frühere Spiele nicht sofort bar ausbezahlt werden. Der Verband sah sich genötigt, einen Mittelsmann loszuschicken, der in zwei Aktentaschen 2000 Hunderternoten nach Kigali flog. Dummerweise bekamen unsere Kollegen von Joy Joy Online die Aktion spitz, weshalb jetzt in Accra wieder der Baum brennt.

Ghana gewann das Spiel übrigens 1:0. Wakaso Mubarak traf per Freistoss – zwei Minuten vor Schluss.

Äraende

Val der Ama am Dienstag den 25. August 2015

Fussball brutal: Nach 12 Jahren und 44 Tagen haben die Kano Pillars aus Nigeria erstmals wieder ein Heimspiel verloren.

kano

202 Spiele oder 4’446 Tage hat das Premier-League-Team im heimischen Sani Abacha-Stadion nicht mehr verloren, die letzte Heimniederlage datiert vom 21. Juni 2003 gegen den Julius Berger FC.

Und nun also das Ende der Epoche, die 1:2-Niederlage gegen Nasarawa United dieses Wochenende. Ziemlich bemerkenswert: Der neue Trainer der Pillars war bis diesen Juli bei Nasawara engagiert. Ah, und Manir Ubale und Bature Yaro, die beiden Torschützen des Auswärtsteams, die haben letzte Saison auch noch bei den Pillars gespielt.

Verheerende Freude

Rrr am Sonntag den 29. März 2015

Wir schalten um nach Soweto.

Ferroviario Maputo aus Mosambik trifft auf die K-Stars aus Sambia. Und wir müssen einmal mehr sagen: Übermässiger Torjubel kann dem Resultat schaden. Film ab!

Das Spiel im Rahmen des “Future Champions Gauteng International Tournament” endete übrigens 1:1.