Archiv für die Kategorie ‘Der schwarze Kontinent’

Guineische Geplänkel

Rrr am Montag den 12. Oktober 2020

Das Bild täuscht: Viel Ärger im Trainingslager von Guinea.

So feierte die Nationalelf am Samstag den 2:1-Sieg im Test in Portugal gegen die Kapverden. Den einzigen Mann mit Maske kennen Sie natürlich, es ist Mohamed Ali Camara von den Berner Young Boys.

Sein Corona-Test am Sonntag war negativ, hingegen wurde das Virus bei vier anderen Spielern nachgewiesen, darunter Naby Keita vom FC Liverpool. Die Spieler führen das auf die Bedingungen in ihrem Trainingslager in Portugal zurück: Jeweils vier Spieler sind in einem Zimmer untergebracht, in zwei Doppelbetten. Coronagerecht ist das nicht.

Verärgert sind die Spieler auch, weil der Verband die Bonuszahlungen für Siege in Testspielen strich. Er zahlt nur noch eine Pauschale für die Reisekosten. Nun droht die Mannschaft, das Freundschaftsspiel am Dienstag gegen Gambia zu boykottieren. Das Personal ist eh knapp, es stehen nur noch 12 Spieler zur Verfügung. Affaire à suivre – natürlich bei unseren Kollegen vom guineischen Runden Leder.

Gleicher Lohn für gleiches Kicken (II)

Briger am Montag den 28. September 2020

Ältere Leserinnen und Leser erinnern sich: In Lesotho zahlt ein Team den Frauen die gleichen Löhne wie den Männern. Gleiches geschieht nun auch in Sierra Leone.

Rashidatu Kamara, kniend, zweite von rechts.
Foto via bbc.com

Das Frauen-Nationalteam des westafrikanischen Staates wird neu gleich bezahlt wie das Männer-Team. Die Regierung Sierra Leones hat beschlossen, dass Frauen in Sachen Antritts- und Siegprämien den Männern gleichgestellt werden müssen. Die Massnahmen wurden sogar zurückdatiert, so dass nun das jede Spielerin, die am “maiden West African Footballunion Zone A tournament” teilnahm, 2000 Dollar erhält.

Rashidatu Kamara, eine der Spielerinnen, zeigte sich überwältigt. Noch nie in ihrem Leben habe sie eine solche Summe Geld erhalten, so die 21-jährige. Sie habe ein Diplom in Banking und Finance und möchte das Geld nun in ihre weitere Ausbildung stecken, um sich auf das Leben nach dem Aktivfussball vorzubereiten.

Martha Conteh, Captain des Teams, das nun den warmen Geldregen empfing: “Es wird alle weiblichen Spielerinnen im Land motivieren, noch mehr zu geben. Es wird auch die Eltern ermutigen, ihre Töchter Fussball spielen zu lassen.”

Nach den Gründen für den Regierungsentscheid befragt, gab Sierra Leones Sportminister Ibrahim Nyelenkeh zu Protokoll: “Männer- und Frauen-Teams erfüllen denselben Zweck. Warum sollten Männer dafür besser bezahlt werden?” Momentan sei die Regelung für die beiden Nationalteams vorgesehen, aber Ziel sei es, in Zukunft auch weitere Teams berücksichtigen zu können.

Die Spielerinnen des sierraleonischen Nationalteams hoffen nun auf weitere Spiele. Das diesjährige Turnier auf heimischem Boden bedeutete nämlich die ersten Pflichtspieleinsätze seit zehn Jahren. Nach drei Unentschieden gegen die Kapverden, Senegal und Guinea war nach der Vorrunde bereits wieder Schluss.

Immer am Montag:
ZWISCHENSTAND RL-TOTO

1. Zamorano, 22; 2. NachoCatenacho, 19; 3. Allestipper, Bernerplatte, Pidrea, 18; 19. SwissFootyBot, 14; 27. Herr Maldini, 13; 35. Herr Shearer, 12; 46. Herr der Ama, 11; 66. Herr Rrr, 9; 84. Herr Winfried, 7; 91. Herr Briger, 5; TipperIn der Runde: zuffi.

Nigerianischer Meistertrainer

Briger am Montag den 24. August 2020

Heute lernen Sie Ndubuisi Egbo kennen.

Foto via kick442.com

Der 47-jährige amtete seit 2014 als Torwarttrainer des KF Tirana in Albanien, bei dem der frühere Nationaltorwart Nigerias zwischen 2001 und 2004 selbst Spieler war. Als Tirana, Rekordmeister des Landes, nach 13 Runden nur auf Platz 8 der Tabelle lag und sich bei zwar nur sechs Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze in Abstiegsnot befand – erst 2017 war der Verein erstmals abgestiegen – entschieden sich die Vereinsbosse, ihren Torwartrainer mal bis Ende Monat als Trainer einzusetzen. Drei Spiele und einen Punkteschnitt von drei später, unter anderem wurde erstmals nach sechs Jahren der grosse Rivale KF Partizani bezwungen.

Egbo durfte bleiben und schrieb Geschichte. Als erster afrikanischer Trainer gelang es ihm, mit einem europäischen Team die Meisterschaft zu gewinnen. Sein Punkteschnitt blieb in den folgenden 22 Partien mit 2.32 Punkten im Schnitt beachtlich. Egbo ist damit auch der erste afrikanische Coach, der es geschafft hat, ein Team in die Champions-League-Qualifikation zu coachen. Nach einem 2:0 Auswärtssieg bei Dinamo Tiflis wartet dort morgen Dienstag in Tirana nun YBs letztjähriger Playoff-Gegner Roter Stern Belgrad.

Egbo, der seit 2001 in Albanien weilt, unterbrochen von drei Jahren beim ägyptischen Club El-Masry, hat eine Erklärung für seinen Erfolg. Es sei dies auf seinen Glauben zurückzuführen: “Es war die Situation, die mich gewählt hat, ich war nicht diejenige. Es war die perfekte Zeit für Gott. Er bereitete sie vor und sagte: ‘Es ist jetzt deine Zeit, sie zu ergreifen. Ich werde dich benutzen, um Wunder zu vollbringen.'”

Saisonende in Sambia

Briger am Dienstag den 11. August 2020

BREAKING NEWS: Lotomba-Ersatz schon da! YB holt Quentin Maceiras

Sambia hat seinen Landesmeister gefunden.

Foto: Facebook

Der Nkana Football Club, Übername Kalampa (die Roten) oder die Roten Teufel – Ähnlichkeiten mit des Clublogos mit einem englischen Fussballteam sind bestimmt rein zufälliger Natur – aus Kitwe im sambischen Kupfergürtel, ist zum 13. mal Meister des südafrikanischen Landes.

Um den Meistertitel zu feiern, musste Nkana selbst gar keinen Ball spielen, denn eigentlich dachten beim Club alle schon letzten Donnerstag, dass man Meister sei. Doch wie so oft in dieser Saison, kam Corona dazwischen.

Wie in den meisten Ländern der Welt wurde auch die Meisterschaft in Sambia im März unterbrochen. Am 18. Juli wurde der Spielbetrieb wieder aufgenommen, nur drei Wochen später entschied sich der sambische Fussballverband nun die Meisterschaft definitiv abzubrechen, da sich zu viele Spieler und Staffmitglieder der Clubs infiziert hatten.

Doch wieso musste Nkana nun drei Tage warten, ehe Gewisseheit herrschte? Nun, als nach dem Restart die Forest Rangers aus Ndola, rund 60 Kilometer von Kitwe entfernt, Zanaco aus der Hauptstadt Lusaka hätte empfangen sollen, wiesen nicht weniger als 28 Spieler und Staff-Mitglieder der Rangers ein positives Coronatestergebnis auf. Die Liga entschied zunächst die Partie 3:0 für die Hauptstädter zu werten, die Forest Rangers erstritten aber ein Nachtragsspiel und so durften die Forest Rangers nach einem 1:2 bei den Power Dynamos am 3. August und einem 1:0 gegen die NAPSA Stars drei Tage nach allen anderen Teams noch zur 27. von 34 vorgesehenen Runden antreten.

Die Tabellenlage präsentierte sich dabei wie folgt.

1. Nkana 27 14 8 5 35:18 50
2. Forest Rangers 27 14 7 5 32:19 49
[…]
6. Zanaco 27 12 8 7 37:26 43

Den Forest Rangers würde also ein Sieg egal welcher Höhe zum ersten Meistertitel der Clubgeschichte reichen. Das Spiel gegen Zanaco ging aber 0:0 aus und so stand Nkana am Sonntag endgültig als Meister fest. Es sei denn es folgten weitere Klagen etwa von den Green Eagles, 48 Punkte, den NAPSA Stars, 47 Punkte oder Zesco United ebenfalls 47 Punkte.

Lebst du noch oder wohnst du schon?

Lars: L am Montag den 10. August 2020

Nach dreissig Jahren erhält Kameruns Nationalmannschaft die Belohnung für das gute Abschneiden an der WM 1990 in Italien.

Die Älteren unter Ihnen erinnern sich vielleicht: ein Team aus Afrika besiegt an einer WM Maradonas Argentinien, ein älterer Mann tanzt die Eckfahne an und England rettet sich im Viertelfinale nur knapp in die Verlängerung.

Falls Sie U40 sind und sich nicht mehr an Kamerun, Roger Milla und die magischen Nächte erinnern sollten, gucken Sie hier. (Kenner achten auf die Musik von Piero Umiliani)

Unglaublich, was Kamerun 1990 für den afrikanischen Fussball getan hat. Das fand auch der damalige kamerunische Präsident Paul Biya. Und er versprach den unzähmbaren Löwen Kameruns je ein Eigenheim.

Nun endlich sind die Häuser fertig. Nun hat der Präsident, anlässlich des 30jährigen Jubiläums des italienischen Sommers, seine Aussage von damals bestätigt. Die unterdessen noch 22 überlebenden Spieler des Teams sollen ihre Häuser erhalten. Wann, ist noch offen.

Doch da Präsident Biya voraussichtlich noch einige weitere Jahrzehnte im Amt bleiben wird, ist damit zu rechnen, dass spätestens zur 50-Jahre-Feier in Kamerun die dann noch rund 17 Häuser gebaut werden sollen.

Gleicher Lohn für gleiches Kicken

Briger am Montag den 29. Juni 2020

Der Kick4Life FC aus Lesotho bezahlt seinem Frauenteam zukünftig dieselben Gehälter wie den Männern.

Foto via @kick4Life

Das Team aus der Hauptstadt Maseru gab bekannt, dass die Auswirkungen des Coronavirus der Grund für die Massnahme seien, welche das Team zum ersten Erstligaclub der Welt macht, der sowohl den Männern, als auch den Frauen dasselbe Gehalt zahlt. Mitgründer Steve Fleming sagte BBC Sport Africa, dass es durch die Krise in Lesotho viel Gewalt gegen Frauen gegeben habe. “Wir merkten, dass es eine Notwendigkeit ist, dass wir betonen, dass Frauen und Männer auf und neben dem Platz gleichberechtigt sind.”

Der Club, der 2005 gegründet wurde und seit 2014 in der höchsten Spielklasse Lesothos spielt, bezeichnet sich selbst als der “erste Fussballclub der Welt, der sich selbst dem sozialen Wandel verschrieben hat.” Das Frauenteam ist seit der ersten Frauenfussball-Saison 2015 am Start und gewann 2018 die Meisterschaft.

Man habe zwar Kenntnisse vom Englischen Amateurclub Lewes FC, der als erstes Fussballteam der Welt Männer- und Frauenteam gleich viel Geld zur Verfügung stellte, aber die seien nun mal kein Profiteam. Man habe Nachforschungen angestellt und sei sicher, der erste Proficlub der Welt zu sein. Natürlich hoffe man, dass in Zukunft noch weitere Teams dem Beispiel folgen würden.

Falls Sie noch mehr über den Kick4Life FC erfahren möchten. Bitte sehr.

Spiritueller Spielführer

Rrr am Mittwoch den 10. Juni 2020

In Burundi ist der wichtigste Spieler des FC Hallelujah überraschend verstorben.

Von unserem Afrika-Korrespondenten Lars L

Pierre Nkurunziza besass einige Adidas-Trainingsanzüge. Gerne trat er im Trainer in der Öffenlichkeit auf. Dem gelernten Sportlehrer und Rebellenführer lag die Gesundheit des Volkes stets am Herzen, das nun aufgehört hat, zu schlagen.

Nkurunziza war aber, wie im Video ersichtlich, auch ein begnadeter Fussballer. Früher trainierte er den Fussballklub der Armee. Noch bis vor kurzem besuchte er regelmässig die Trainings des FC Halleluja. Gott und Fussball, das war für ihn (wie für viele) eine unschlagbare Kombination.

Selbst Sepp Blatter war offenbar von Pierre Nkurunziza angetan. Blatter erhielt 2015 vom Schweizer Aussendepartement den heissen Tipp, Nkurunziza könnte ein idealer Botschafter für den afrikanischen Fussball sein. Blatters Anfrage in Burundi wurde jedoch freundlich abgelehnt. Patriot Nkurunziza war noch nicht fertig mit seiner Aufgabe, das Land wieder auf Vordermann zu bringen.

Heute betreiben viele Menschen in Burundi mit Begeisterung Sport. Sie rennen, laufen oder spielen Fussball. Kein Wunder, gibt es im Land praktisch keine Coronavirus-Fälle. Auch Vertreter der Weltgesundheitsorganisation reisten unlängst aus, weil es für sie nichts zu tun gab.

Nach dem Besuch eines Volleyball-Spieles am Samstagabend begab sich Pierre Nkurunziza in Spitalpflege. Am Sonntag fühlte er sich schon besser. Am Montagmorgen verstarb er überraschend. Burundi trauert.

Billet bitte!

Herr Winfried am Mittwoch den 5. Februar 2020

BREAKING NEWS: Verletzungshexe aus dem Winterschlaf erwacht – Jordan Lotomba fällt mehrere Wochen aus

In Tunesien kann die Suche nach Fussball-Tickets zum Spiessrutenlauf werden.

Herr Aboubakar, Lehrer aus der Berner Länggasse, war neulich beim Spiel der afrikanischen CAF Champions League zwischen Espérance Tunis und Raja Casablanca.

Das ist Herr Aboubakar, wir haben ihn nach seiner Heimkehr getroffen.

“Ich wusste, dass das Spiel ausverkauft sein würde. Online waren noch einige Tickets verfügbar – die konnte ich aber nicht bestellen, weil meine Kreditkarte von den tunesischen Servern abgewiesen wurde. Also reiste ich halt ohne Eintrittskarte an. Irgendwo im Internet habe ich gelesen, es gebe vor Ort Guichets, um die letzten begehrten Karten zu ergattern.

Vor dem Stade Olympique de Menzah standen ganz viele Leute, also stand ich mal zu ihnen. Das dauerte eine Weile, dann fand ich heraus, dass die Menge nicht auf den Fussball, sondern auf Tickets für den afrikanischen Handball-Cupfinal warteten. Für mein Champions-League-Spiel fand ich keine offizielle Verkaufsstelle.

Nächster Halt: Hotel-Reception. Der Pförtner rief einen Freund an, der ans Spiel ging. Dieser Freund sagte, da müsse ich mein Glück wohl auf dem Schwarzmarkt versuchen. Gesagt, getan. Beim Stadion angekommen versuchte ich, einem Mittdreissiger sein Ticket (Wert: 20 Dinar) für 100 Dinar abzukaufen. Das sind umgerechnet etwa 35 Franken. Er lehnte ab, zu sehr freute er sich auf das Spiel. Aber Hilfe, die konnte er anbieten. Es gebe da nämlich Polizisten (ja, Polizisten!), die noch Tickets haben. “Warte hier kurz”, sagte er und nahm meine 100 Dinar. Einen Europäer abzocken Lektion 1 eigentlich, aber ich musste die 35 Stutz riskieren. Mein Hoffnungsträger steuerte einen Polizisten an und kam mit meinem Ticket zurück.

Anstatt die Karte digital zu entwerten, werden sie am Eingang zerrissen – oder eingesteckt, und draussen erneut verhökert. Auch mein Billet wanderte in eine Jackentasche und fand vermutlich einen weiteren Besitzer. Aber Hauptsache ich war drin.

Warum nur das halbe Stadion geöffnet war? Fragen Sie mich nur das nicht! Denn die zugänglichen Sektoren waren (logischerweise bei dem Eintrittsprozedere) hoffnungslos überfüllt. Das Spiel begann mit starken Choreos beider Fanlager, vereinzelten Pyros und viel Gesang. Am Ende stand es 2:2. Um zurück in die Stadt zu gelangen, wartete ich etwa eine halbe Stunde, bis ich mit viel Glück ein Taxi erhaschte. Denn öffentlichen Verkehr gibt es keinen.” (Bilder: Herr Aboubakar)

     

Ruandische Rauchtöpfe

Herr Winfried am Mittwoch den 25. Dezember 2019

Am heutigen Weihnachtstag unternehmen wir wieder einmal einen Ausflug in die Ferne.

Es ist der «Classique» Ruandas. Wenn in der Hauptstadt Kigali der APR FC (Armée Patriotique Rwandaise Football Club) und Rayon Sports aufeinander treffen, dann steht das Land still. Schon Stunden vor dem Spiel sind Kigalis Strassen verstopft, man kommt kaum mehr vorwärts. Am vergangenen Samstag war es wieder so weit. Und auch sportlich präsentierte sich die Ausgangslage brisant: Erster (APR) gegen Zweiter (Rayon Sports).

Das Stade Régional de Nyamirambo, eigentlich die Heimstätte des APR FC, war der Liga offenbar zu klein. Das Derby fand wegen des grossen Andrangs im Nationalstadion Amahoro statt. Kapazität laut Wikipedia: 15’000 bis 30’000 Plätze.

Per Zufall konnte die vor Ort tätige Schweizer Ärztin Frau Dr. Squirrel Eintrittskarten für das Spiel der Spiele ergattern. Im Gespräch mit der RL-Redaktion berichtet sie von dem berauschenden Erlebnis.

«Die Tickets hatten wir über einen Gartenzaun gekauft. Für umgerechnet 11 Franken durften wir auf den VIP-Plätzen sitzen. VIP bedeutet hier schlicht, dass die Sitzplätze überdacht sind. Verpflegung gab es quasi keine. Aus der Ferne beobachteten wir einen Mann, der Bier und Wasser verkaufte. Aber es wäre uns niemals möglich gewesen, bis zu ihm zu gelangen. Zu viele Leute! Also assen und tranken wir halt nichts. Wir waren übrigens fast die einzigen Frauen im Stadion. Das Verhältnis Männer-Frauen war wohl bei 50:1.»

Und jetzt zum Spiel. Wie war es denn?

«Ich bin ja keine Sportjournalistin, aber das Spiel war hervorragend. Zuerst kamen die Pässe und Flanken nicht an, dann wurde es immer besser. APR führte zur Pause 1:0, in der zweiten Halbzeit erzielten sie zuerst einen Abseitstreffer, ehe sie regulär auf 2:0 erhöhten. Trotz einer Roten Karte schien mir APR klar überlegen. Nach dem Spiel stürmten ganz viele Menschen das Spielfeld.»

Pyros gab es auch. Das schien aber niemanden zu stören. Sehen Sie unten selbst!

Foto und Video: Frau Dr. Squirrel

Anderswo kriegt man dafür Rayonverbot.

Mehr Bildmaterial entnehmen Sie gerne der Berichterstattung unserer Kollegen von Kigali Today.

Ballspiele im Löwengebirge

Briger am Montag den 9. Dezember 2019

Der Fussball kehrt zurück nach Sierra Leone.

Die 13 Teilnehmer der sierraleonischen Fussballmeisterschaft 2019
Screenshot wikipedia

Gut, eigentlich begann der Ligaalltag im westafrikanischen Land schon im März 2019 wieder. Nur fand die Saison ohne Unterstützung durch den nationalen Verband SLFA statt. Am 4. Dezember 2019 startete dann erstmals wieder eine von der SLFA anerkannte Liga. Mit dabei – im Gegensatz zu letzter Saison – ist nun auch wieder der FC Johansen, benannt nach der Besitzerin und SLFA-Präsidentin Isha Johansen. Diese bezeichnete die Austragung der Meisterschaft als illegal.

FC Johansen. Bild via: cocorioko.net

Die letzte Saison, die erste nach dem Ausbruch der Ebola-Epidemie 2014, wurde von den East End Lions aus Freetown gewonnen und fand statt, obwohl Sierra Leone von der FIFA vom internationalen Fussball suspendiert worden war. Johansen und der Generalsekretär der SFLA, Christopher Kamara, waren nämlich von der nationalen Antikorruptionskommission suspendiert worden. Dies wertete die FIFA als unerlaubte Einmischung der Politik in den Fussball. Im Mai wurde den beiden erlaubt ihre Amtsgeschäfte wieder aufzunehmen, woraufhin die FIFA im Juni die Suspendierung aufhob.

Isha Johansen (rechts) am FIFA-Hauptsitz zusammen mit einem älteren Herrn.
Bild via: fifa.com

Mit der Rückkehr von des FC Johansen nehmen nun wieder 14 Mannschaften am Ligabetrieb teil. Am ersten Spieltag der neuen Saison spielte Johansen gegen Mighty Blackpool 1:1. Lieblingsteam der Leder-Redaktion sind aber klar die Anti Drugs Strikers aus Newtown.

Katar-Boykott

Briger am Montag den 2. Dezember 2019

Ein afrikanischer Super Cup in Katar? Nicht mit Christian Gross’ Ex-Verein Zamalek.

Mortada Mansour. Bild via: kingfut.com

Dies gab zumindest Mortada Mansour, Präsident Zamaleks, zu Protokoll. Als Gewinner des Confederation Cup sollte Zamalek im Februar 2020 gegen den Champions League Sieger, Espérance Tunis, in Katar antreten. Letzte Woche gab Mansour zu Protokoll: “Wir sind zwei afrikanische Teams, wieso sollten wir in Asien spielen?” So weit, so sympathisch.

Den wahren Grund für den Boykott schob der Präsident dann aber gleich hinterher: “Ich verstehe nicht, wieso die CAF will, dass wir den Super Cup in einem Land austragen, dass ein Feind Ägyptens ist. Wir haben beschlossen, nicht nach Katar zu reisen und sind sehr enttäuscht, dass die Verantwortlichen von Espérance dem Spiel zugestimmt haben.” Ägypten schloss sich 2017 Saudi-Arabien, Bahrain, den Arabischen Emiraten und weiteren Staaten an, welche Katar wegen Terrorismusunterstützung boykottieren. Rein fussballerisch scheint der Boykott aber inzwischen gelockert worden zu sein. Traten Saudia-Arabien und die Emirate bereits zum Asiencup Anfang Jahr an, nehmen sie aktuell auch am Golf Cup teil.

Betreffend des afrikanischen Super Cups liegt der Ball nun bei der ägyptischen Regierung. Sollte diese nämlich aufhören Katar zu boykottieren oder den Club bitten anzutreten, dann scheint die geografische Lage Katars plötzlich kein Hinderungsgrund mehr zu sein.

Attraktive Auswahl

Rrr am Mittwoch den 4. September 2019

Wie kommt man eigentlich zu so einem Pokal?

Ganz einfach. Man gewinnt irgendeinen Wettbewerb, so wie YB. Oder man reist nach Harare (Simbabwe) und deckt sich in einem chinesischen Einkaufszentrum ein – so wie unser Afrika-Korrespondent Lars L.

Wie, Sie brauchen es mit gelben Schleifen? Bitte sehr.