Archiv für die Kategorie ‘Serie A’

E Hyylgschicht!

Briger am Montag den 18. September 2017

Gestern Abend verlor Genoa gegen Lazio mit 2:3. Doppeltorschütze war der 16 Jahre und 184 Tage alte Pietro Pellegri.

Durch seine Dublette ist er der jüngste Doppeltorschütze in der Geschichte des italienischen Profifussballs. Sein Vater Marco, ist ebenfalls beim Genoa Cricket and Football Club beschäftigt, als Team Manager. Gestern nun liess er seinen Emotionen freien Lauf. Sehen Sie selbst ab 02:30.

Und jetzt gehen Sie tief in sich und überlegen sich, was Sie als 16-Jähriger so gemacht haben.

Tutto bene, tutto bene, Bene Howedes

Val der Ama am Donnerstag den 7. September 2017

Wir wissen, was Sie heute so vor sich hin summen.

Aber zuerst die Geschichte. Der da oben auf dem Bild, das ist der Fussballweltmeister Benedikt Höwedes. Eben war er noch Kapitän bei Schalke, während der Sommerpause wurde er dann aber vom neuen Trainer Domenico Tedesco abgesetzt und also der Wechsel zur Alten Dame. Tedesco kommentierte den Transfer neulich ziemlich emotionslos: “Reisende soll man nicht aufhalten.” Die Schalke-Fans sehen das ganz anders.

Die Rochade kostet 3,5 Millionen Euro Leihgebühr. Bei mindestens 25 Einsätzen würde Höwedes zum festen Neuzugang und die Turiner müssten weitere 13 Millionen Euro überweisen. Eine Stammplatz-Garantie hat Höwedes bei Juve allerdings nicht: An den Innenverteidigern Giorgio Chiellini und Daniele Rugani führt im Normalfall kein Weg vorbei – und selbst wenn, werden neben Höwedes auch Andrea Barzagli und Medhi Benatia Ansprüche erheben.

Aber egal, in Turin freut man sich und zwar zum Beispiel so:

Der Barde nennt sich übrigens Leomina und hat als solcher mittlerweile fast alle Juve-Spieler besungen. Besonders hörenswert: “hi hi hi higuain”
(Foto: www.juventus.com/)

Minimalistische Meistersaison 

Rrr am Montag den 4. September 2017

Das historische Bild zum Wochenstart. 

Mai 1994: Meisterfeier mit Franco Baresi und Paolo Maldini. 

Für den Titel reichten Milan 36 Tore in 34 Spielen. Denn die Abwehr mit Baresi und Maldini liess in der ganzen Saison nur 15 Gegentore zu. 

Costa kostet viele Cents

Herr Maldini am Freitag den 14. Juli 2017

Douglas Costa de Souza freut sich sehr.

Heutzutage funktioniert es ja so: Die zumeist reichen Clubs kaufen wahllos Spieler zusammen, um dann zu merken, dass der eine oder andere gar nicht gebraucht wird. Anschliessend werden sie ausgeliehen oder verkauft. François Affolter ergeht es gerade so, oder auch Douglas Costa. 

Letzterer spielt ab der kommenden Saison bei Juventus Turin, das ist der berühmte Club mit dem schönen neuen Logo. Er sei darüber “sehr erfreut”, sagte der Brasilianer, selbiges meinte er vermutlich auch bei seinem Wechsel zu Bayern München und als er ein paar Jahre zuvor in Donezk vorgestellt worden war. Item, Juve widmete seinem Neuzugang ein Video, ganz so, wie es sich gehört:

Vorerst spielt Costa leihweise für ein Jahr in Turin, sechs Millionen Euro kostet das die Italiener. Sollten sie ihn definitiv übernehmen, würden weitere 40 Millionen Euro fällig. Bayern hatte vor zwei Jahren 23 Millionen Euro bezahlt. Diese Preissteigerung ist nicht schlecht für einen Ergänzungsspieler: In der abgelaufenen Spielzeit war  Costa lediglich in 23 Ligapartien zum Einsatz gekommen. Er wäre trotzdem der teuerste Abgang in der Geschichte der Bayern.

Geschwinder auf Tinder

Herr Maldini am Freitag den 12. Mai 2017

Als führender Fussballblog in den beinahe unendlichen Weiten des Internets erachtet es das Runde Leder als Pflicht, Sie über die neusten digitalen Errungenschaften zu unterrichten.

Sie alle kennen Tinder, vermutlich lernten Sie ihren Mann, ihre Partnerin oder das Jogginggspändli dort kennen. Mit etwas Glück machen Sie dort auch bald Bekanntschaft mit Arkadiusz Milik.

Sie kennen Arkadiusz Milik nicht? Milik ist Stürmer beim SSC Neapel und in der polnischen Nationalmannschaft. Wenn er denn spielt. Das tat er zuletzt nämlich nicht oft, der 23-Jährige erlitt Ende 2016 einen Kreuzbandriss. Was das alles mit Tinder zu tun hat? Es funktioniert so:

Sie stellen die App, die Sie ja längst auf ihr Mobiltelefon gedownloaded haben so ein, dass ihnen auch männliche Individuen angezeigt werden (falls das nicht schon der Fall ist). Jetzt swipen Sie alle ihnen angezeigten Tinderer nach links, bis Milik erscheint. Jetzt ganz wichtig: Den Polen swipen sie nach rechts! Danach senden Sie ihm eine nette Grussbotschaft, und wenn Sie supernett sind, werden Sie mit etwas Glück ausgewählt und können Milik persönlich meeten.

Mit dieser Aktion soll Milik willkommen zurück geheissen werden. Nebenbei dient sie natürlich auch ein klein wenig dem Marketing. “Ich bin wirklich stolz, ein Teil dieser einzigartigen und innovativen Tinder-Initiative zu sein”, sagte der Fussballer auf Anfrage des Runden Leders. “Die Fans haben mich sehr herzlich aufgenommen. Und es ist toll, direkt mit ihnen interagieren zu können. Technologie bringt Menschen zusammen, genau wie der Sport und das Runde Leder. Ich freue mich auf dieses neue Abenteuer.”

“Wir freuen uns, Arek Milik und den SSC Neapel zu unterstützen. Tinder ist zuallererst eine Plattform, um neue Menschen kennenzulernen. Wir freuen uns darauf, Fans mit ihrem Lieblingsspieler zu vernetzen”, sagte wiederum David Wyler, der Vice President of Partnerships bei Tinder. Kein Fussballclub weltweit ist je zuvor eine Partnerschaft mit Tinder eingegangen – es handelt sich also um eine Premiere. 

Ein weiterer Grund, weshalb Milik und der SCC Neapel die Tinder-Aktion bitternötig haben: Sie verpassten es bislang, sich auf Dugout mit ihren Fans zu connecten.

Der ewige Totti

Rrr am Mittwoch den 29. März 2017

Was taten Sie am Sonntag, 28. März 1993?

Herr Rrr weiss es noch genau: “YB hatte an jenem Wochenende spielfrei, keine Ahnung wieso. Ein paar Tage zuvor hatten sie auf dem Brügglifeld 0:2 verloren. Am Sonntag Nachmittag ging ich in den Dählhölzliwald kiffen, gegen 18 Uhr kam ich nach Hause. Ich öffnete ein Dosenbier, zündete eine Camel Mild an und stellte den Fernseher an. 90º Minuto auf RAIUNO, das war damals die ultimative Fussballsendung. Und eben, da tauchte er zum ersten Mal auf. Francesco Totti. Der fiel mir sofort auf.

Die Roma siegte 2:0 in Brescia dank Toren von Caniggia und Mihajlovic, Totti gab sein Debüt mit 16 Jahren.

Und er spielt immer noch für die Roma. Diese Saison kam er in 20 Pflichtspielen zum Einsatz. Ein Drittel aller Serie-A-Spieler war noch nicht einmal geboren, als Totti erstmals auflief, habe ich irgendwo gelesen.

Am Abend ging ich dann in den Araber und ass ein Etli Ispanak. Aarau wurde übrigens später Meister mit Trainer Fringer. YB beendete die Saison als Zweiter.”

Juliette, oh Juliette

Rrr am Sonntag den 5. März 2017

In unserer Serie “Bescheurter Torjubel aus aller Welt” präsentieren wir Ihnen heute Dries Mertens.

Der Belgier schoss beide Napoli-Tore zum 2:1-Sieg gegen die Roma. Das erste feierte er so:

Das Tor widmete er seiner geliebten Hündin Juliette.

… und aber natürlich auch Finidi George. Der legendäre nigerianische Stürmer ging bekanntlich als erster vor die Hunde.

Bevor wirs vergessen: Wildes Urinieren im Stadion ist total daneben, auch wenn man es als falscher Hund macht. Und wenn Sie sich jetzt fragen, was Sie für ein lästiges Störgeräusch im Ohr haben, seit Sie den Titel des Beitrags gelesen haben: Fragen Sie nicht.

Kühne Kunst

Herr Maldini am Freitag den 24. Februar 2017

Willkommen zum allwöchentlichen Beitrag über innovative Körperbemalung.

Amato Ciciretti (was für ein Name!), früher bei der AS Roma und jetzt in der Serie B bei Benevento engagiert, ist ja bereits ein Gesamtkunstwerk. Für seine jüngste Tätowierung liess er sich aber etwas ganz Besonderes einfallen:

Richtig, das Twittervögeli ziert neuerdings seine Wade. Was Ciciretti sonst noch kann, ist dem RL nicht bekannt. 

Die Redaktion des Runden Leders ist ja bekanntlich nie um einen Trend verlegen und hat deshalb bereits nachgezogen. Herr der Ama hat sich über sein Arschgeweih das RL-Logo stechen lassen, dem Herr Rrr seine Brust ziert das Konterfei von CR7. Und dann ist da noch Herr Shearer, aber der ist sowieso ein Pionier und schon seit langer Zeit beschriftet.

Juventus way of living

Rrr am Dienstag den 17. Januar 2017

Juventus Turin hat ein neues Logo.

Wir waren auf der Redaktion spontan etwas unsicher, wie das Logo zu bewerten ist und ob es wirklich besser ist als der rechts abgebildete Vorgänger – weshalb wir unseren Sonderzuständigen für gediegene Grafik und signifikante Signaletik, Herr Baresi, um eine Fachexpertise baten.

Zunächst stutzte Herr Baresi. “Juve ist auch von den Chinesen gekauft worden? Oder wurde das Zeichen aus der Thai Bold entwickelt? Ist es ein stilisierter Zebrasattel?”

Erst auf den zweiten Blick erkannte er die überragenden Qualitäten dieses Logos. “Reduce to the max, wie wir globalisierten Marketingstrategen sagen! Als App-Icon eignet es sich hervorragend, und Lapo Elkan sieht darin sicher mit Freude das Löffelchenliegen. Und wenn Sie dann noch dann den absolut fantastischen Werbefilm zum Logo betrachten, dann wird es Ihnen klar: Es ist sehr schwarz und weiss, das Logo.”

“Das neue Logo ist ein Symbol für den ‘Juventus way of living'”, sagte Klubpräsident Andrea Agnelli gestern abend bei der offiziellen Präsentation.

Fan-Artikel mit dem neuen Logo sind übrigens erst ab Sommer 2017 erhältlich. Vorher muss noch der alte Ramsch verkauft werden. Logo.

Heisse Kurven in Genua

Herr Shearer am Montag den 24. Oktober 2016

Knallige Sache: das Genueser Stadtderby.

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Letzten Samstag traf die UC Sampdoria im gemeinsam bespielten Stadion Luigi Ferraris auf den viel älteren Genoa CFC. In einer über weiten Strecken attraktiven und spannenden Partie behielt das nominelle Heimteam mit einem 2:1-Sieg schlussendlich die Oberhand. Den kuriosen Höhepunkt setzte übrigens die Torlinientechnologie: in der 39. Minute setzt Sampdorias Silvestre den Ball an die Unterkante der Latte, von wo er vor die Linie zurückprallt. Die Uhr des Unparteiischen beginnt darauf zu vibrieren, obwohl es eindeutig kein Tor war. Diese Szene führt dann zu einer etwa zweiminütigen Spielunterbrechung bezwecks Absprachen zwischen den involvierten Offiziellen und allgemeiner Verwunderung im Publikum über deren Grund. Vor der Pause verschiesst Quagliarella zwar noch einen Penalty, das Spiel entscheidet sich aber kurz nach Wiederanpfiff durch ein Eigentor von Genoas Izzo. Gegen Schluss wirft der CFC alles nach vorne, die sich daraus ergebenden Konterchancen lässt die Sampd aber in teils fahrlässiger Art und Weise liegen. So bleibt die Partie zunindest bis am Schluss eine von der packenderen Sorte. Diesen Beitrag weiterlesen »

Due piedi sinistri

Herr Maldini am Montag den 10. Oktober 2016

Es ist höchste Zeit für ein Bewegtbild.

Das Runde Leder wurde am Shnit auf den wunderbaren Kurzfilm aufmerksam. In etwas besserer Bildqualität, aber ohne Untertitel, finden Sie ihn hier.

Wut am Vesuv

Herr Maldini am Dienstag den 26. Juli 2016

In Neapel sind die Anhänger der schönsten Nebensache der Welt gerade etwas frustriert.

Kein Wunder: Ihr Liebling Gonzalo Higuaín hat zum Ligakonkurrenten Juventus Turin gewechselt. 90 Millionen Euro liess sich der Serienmeister diesen Transfer kosten. Higuaín ist der drittteuerste Transfer aller Zeiten, aber nur für kurze Zeit, weil Paul Pogba Turin in Richtung Manchester verlassen wird – für über 100 Millionen und als teuerster Spieler aller Zeiten.

UntitledDie italienische Liga wird der Higuaín-Wechsel nicht interessanter machen, dafür aber die Ambitionen von Juve im internationalen Geschäft untermauern. Higuaín ist in der Form seines Lebens, in der abgelaufenen Spielzeit erzielte er 36 Tore und stellte damit den Rekord von Gino Rossetti aus der Saison 1928/29 ein.

Nicht nur die Fans sind sauer, auch das letzte grosse Clubidol in Neapel vor Higuaín ist es. “Diese Higuaín-Geschichte tut mir weh, weil er zu einem direkten Konkurrenten wechselt”, schreibt Maradona auf Facebook. “Wir können dem Spieler keinen Vorwurf machen. Er trägt die Verantwortung für seinen Entscheid, aber es sind in diesem Geschäft die fetten Katzen, die am meisten profitieren. Niemand denkt an die Fans.”

Ja, die Fans. Sie sind wirklich nicht glücklich zurzeit. Und drücken ihren Frust äusserst kreativ aus.