Italiens Liga klagt über sinkende Publikumszahlen.
Wobei, die sinken eigentlich gar nicht, wie unsere spontane Datenerhebung zeigt (Datenquelle: Transfermarkt.de) – nach einer Baisse anfangs des Jahrtausends stiegen die Zuschauerzahlen in Italiens Stadien in den letzten Spielzeitenwieder leicht an, auch wenn wir uns hier keine besondere Mühe gemacht und aus Faulheit die aus den schwankenden Stadionkapazitäten entstehenden Differenzen nicht berücksichtigt haben. Trotzdem – in der vergangenen Saison bot jede Spielstätte durchschnittlich 39’063 Plätze an, von denen aber 14’012 leer blieben. Immerhin hat die Liga nun endlich den Schuldigen für die No-Shows gefunden, und es sind weder die Bauruinen noch die meist lausige Verpflegung und auch nicht die überteuerten Ticketpreise. Das Böse kommt wie derzeit üblich in Italien aus dem Ausland, in diesem Fall sind Piraten schuld.

Bildquelle: legaseriea.it
Der Invasion muss Einhalt geboten werden, und darum zieht die Liga mit dem Hashtag #Stopiracy in den Krieg gegen die Übeltäter. Die Botschaft ist klar: Kampf den illegalen Ton- und Bildübertragungen von Fussballspielen! Und hier kommen auch Sie ins Spiel. Sollten nämlich auch Sie verbotenerweise auf dubiosen Internetseiten internationalen Spitzenfussball konsumieren, dann müssen wir Ihnen nun ins Gewissen reden: Hören Sie sofort auf damit, denn Sie gefährden mit ihrem Verhalten die Einkünfte der Vereine und damit auch der Spieler, welche ihrerseits meist auch eine Familie zu ernähren und Grundbedürfnisse des Lebens zu erfüllen haben.
Auf 60% schätzt man in unserem südlichen Nachbarland die Anzahl der Tifosi, welche die Spiele ihrer Lieblinge über illegale Kanäle verfolgen. Diese Menschen sollen mit der Kampagne auf die Problematik ihres Tuns in dunklen Ecken des Internets sensibilisiert werden. Sie richtet sich ausserdem besonders gegen den arabischen Anbieter beoutQ, welcher zwar ein Bezahlangebot hat, selbst aber keine Übertragungsrechte besitzt – er überträgt nur simultan das Angebot des katarischen (legalen) Senders BeIn Sports weiter. Auch die Klubs machen über soziale Medien auf das Thema aufmerksam, so auch Juventus Turin, denn beim grundehrlichen Arbeiterverein verachtet man bekanntlich nichts mehr als Betrügereien und Tricksereien.
Sollten Sie Fussball ausschliesslich auf offiziellen Fernsehkanälen und Stream schauen – Bravo, weiter so. Sollten Sie auch schon einmal im Internet solche Seiten frequentiert haben, dann stellen Sie sich nun bitte in eine Ecke und schämen Sie sich!