Wie gut sind Luis Suarez’ Italienischkenntnisse?
Der alternde Star aus Uruguay hat in Brasilien bei Gremio Porto Alegre soeben einen neuen Vertrag unterschrieben, muss aber zwischendurch noch online als Zeuge an einem Gerichtstermin in Perugia teilnehmen. Dort startete gestern der Prozess gegen mehrere Mitarbeiterinnen der Universität Perugia, die wegen Mithilfe beim Spicken angeklagt worden sind.
Das kam so: 2020 interessierte sich die alte Dame für die Dienste von Suarez. Der Haken war allerdings, dass auf der Kaderliste von Juve kein Platz mehr für einen Nicht-Europäer frei war. Soweit kein Problem, dann bürgert man seinen Wunschspieler einfach ein, hat man sich also gedacht und den damaligen Barca-Spieler zum dazu obligatorischen Sprachtest geschickt. Den hat er auch bestanden, womit der Weg zum italienischen Pass also frei gewesen wäre. Der Transfer scheiterte dann aus anderen Gründen.
Blöderweise kam danach aus, dass Suarez bereits vor seiner Prüfung mit dem Protokoll bedient worden ist, welches den gesamten Ablauf des Sprachtests enthielt. Die Uni habe dafür “finanzielle Vorteile” erhalten und auch die Aussicht, von Juventus Turin exklusiv für Sprachkurse für ausländische Spieler berücksichtigt zu werden. Vom italienischen Rekordmeister ist übrigens niemand auf der Anklagebank, der Hauptschuldige wurde bereits vor über einem Jahr zu einer Haftstrafe verurteilt; auch er ist als Zeuge vorgeladen. Juves Anwältin war ursprünglich auch auf der Liste der Angeklagten, wurde aber während den Voruntersuchungen von den Vorwürfen freigesprochen.
Wie immer gilt für alle Beteiligten die Unschuldsvermutung, für alte Damen und Luis Suarez sowieso und damit schalten wir aus dem Gerichtssaal wieder zurück ins Stadion.
Bildquelle: EPA/Tolga Bozoglu