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NVVIP in Nairobi

Lars: L am Dienstag den 16. Mai 2023

Unser Korrespondent wurde ins legendäre «Verwandten-Derby» Kenias reingeschmuggelt. Angesagt war ein Besuch der VVIP-Loge…

Die Fans des Tabellenführers Gor Mahia vor dem Spiel. Afrika ist laut, es ist voll Energie, Rhythmus, Musik, Tanz, Trommeln. Das ist Afrika, wir müssen dies so annehmen. (Josef Sepp Blatter)

Eigentlich war ein Besuch in der VVIP-Loge angesagt. Doch da tummelten sich zum Derby wichtige Politiker. Hier der Präsident Kenias (MVVIP) und hinten der Oppositionsführer. Klappt es mit dem Logenbesuch doch noch? Bleiben Sie dran…

Die normalen Menschen reisen im Linienbus an, auch Matatu genannt. Daher übrigens der Begriff «Hakuna Matatu» (es kommt kein Matatu).

Im #MaShemeji-Derby treffen die oft verschwägerten Ethnien der Luo und Luhya zusammen. Hier ein Fan des Luo-Klubs Gor Mahia, vor dem Wochenende Tabellenführer.

Normalsterbliche stehen an. Das Verpflegungsangebot: Softdrinks, ungekühlt. Man darf sein eigenes Bier mitbringen. Der Matchbesucher wurde von einer Tochter des Klubpräsidenten ohne Ticket ins Stadion geschmuggelt und erwartete ein kühles Whitecap in der VVIP-Loge…

Einlauf der Spieler. Modern: eine Linienrichterin. Im Hintergrund wird noch der Elfmeterpunkt geflickt.

Das Nyayo-Stadion ist natürlich auch ein Leichtathletikstadion. Auf den Werbebanden geht es um Wetten und Matchfixing. Übrigens: Finden Sie den Muzungu im Publikum? (Klick aufs Bild zum Vergrössern)

So blöd. Der Präsidententochterclub Gor Mahia verschiesst einen Elfmeter. Das könnte sich noch rächen.

Danach geschah am Spielfeldrand oft mehr als auf dem Feld. Hier ein Mann, der als Fantasiefigur verkleidet ist.

Hier ein anderer Mann. Gor Mahia war 1:2 im Rückstand – vielleicht hilft Beten?

In der VVIP-Loge sass auch Nairobis Gouverneur. Diese Frau und der Mann hatten clevererweise eigenen Alkohol mitgebracht und danach konstant den Gouverneur in der Loge nebenan beschimpft.

Irgendwann kam der Gouverneur dann rüber, um Hallo zu sagen. Ein freundlicher junger Mann. Uns blieb die VVIP-Loge während des Spiels leider verwehrt.

Ein weniger freundlicher junger Mann verkaufte Softdrinks und Erdnüsse. Für den ausländischen Besucher kostet die Tüte 70 Rappen (für Kenianer 35 Rappen). Wir raten darum vom Kauf bei George Agoya (so das mobile Bezahlsystem) dringend ab!

Aus, aus, das Spiel ist aus! Historisches hat sich auf dem Platz ereignet: zum ersten Mal seit sieben Jahren verliert Gor Mahia F.C. ein Spiel gegen den AFC Leopards SC. Leider ist Gor Mahia nun nicht mehr Tabellenführer.

Als nach Spielschluss die Politiker endlich gegangen sind, dürfen auch wir normalen VVIP in die VIP-Loge. Die Sonne brennt und Sitzgelegenheiten fehlen.

Aber immerhin, es hat noch etwas Schwarztee mit Milch und ein Mandazi (frittierter Teig). Das hilft über die historische Niederlage hinweg.

Es war ein schöner Tag. Wir kommen gerne wieder. Hakuna Matatu!

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30 Kommentare zu “NVVIP in Nairobi”

  1. gavagai sagt:

    Das ist ein sehr schöner Beitrag, Herr Lars:L – Energie, Rhythmus Musik, Tanz, Trommeln, Couverts! Alles, was Onkel Sepp gern hat!

  2. Aarhus GF sagt:

    Sensationeller Beitrag!

    Eigentlich dachte ich, dass

    Muzungu

    “weisser Kerl” bedeuten könnte, aber ein söttiges Bleichgesicht konnte ich auf der Tribüne nicht ausmachen, deshalb tippe ich auf den Schamanen im oberen Treppenabschnitt.

  3. Durtschinho sagt:

    Was für ein exotischer Beitrag, Herr Lars – das haben Sie alles unter dem Mangobaum geschrieben?!

    Meine Frage richtet sich natürlich an unseren RL-Archivar Herrn Durtschinho.

    Frau Villa, ein paar der Beiträge sind beinahe prophetisch zu nennen; hier ein gewisser “Ch., 15, Moosseedorf”:

    WENN ICH CHEFREDAKTOR BIN

    Teile und herrsche
    HALA?
    Ich herrsche, und teile
    mit, werwaswowie
    zu tun hat
    Und herrsche
    meine Redaktion an
    Und bade
    im Erfolg
    im Geld
    im Kaviar
    Gefürchtet
    Geehrt
    Geliebt

  4. dres sagt:

    Herr Lars:L, das ist ein geradezu grandioser Beitrag mit tollem Bildmaterial. Und als Sektenführer müsste ich da sowieso mal vorbeikommen. Die Hungerkur dürfte ja bestens klappen bei diesem Nichtangebot an Speis und Trank. Danke nochmals!

  5. maradöner sagt:

    Der Wanderer parliert mit Rothemdin in drittletzter Reihe knapp vor dem N wie in National.

  6. Natischer sagt:

    Sehr, sehr schöner Bericht, Herr L!
    Ich werde nie mehr im Leben «Hakuna Matata» lesen/hören können ohne an Sie zu denken.

    70 Rappen (für Kenianer 35 Rappen)

    Oléolé! Ich war schon rein randsportlich bedingt immer schon grosser Anhänger von Einheimisch-Rabatten!

  7. Frau Villa sagt:

    ein paar der Beiträge sind beinahe prophetisch zu nennen

    … und deuteten schon damals grosse Karrieren an für alle, die zwischen den Zeilen zu lesen wussten. Danke, Herr Durtschinho, ewiger Dank sei Ihnen gewiss.

  8. Rrr sagt:

    Was das wieder kostete!

    *stöhn*

  9. Winfried sagt:

    Niemals so viel wie mein Kolumbien-Ausflug, VateRrr!

  10. Winfried sagt:

    … aber es ist ein wahrlich hervorragender Beitrag, Herr Lars:L!

  11. Herr Lich sagt:

    Grandios! Den Munzungu habe ich leider noch nicht gefunden, und jetzt muss ich schon weiterbippen. Mandazi sieht fein aus, hingegen würde ich auf diese Form von Tee lieber verzichten. Ohne die Engländer und/ oder Herrn Alleswisser beleidigen zu wollen: Milch gehört da einfach unter keinen Umständen hinein.

  12. Znuk sagt:

    Andere Länder, andere(s) Sitten.

    Besten Dank für die Mitnahme.

  13. Tramezzani sagt:

    Es gibt noch ein anderes??

  14. imi sagt:

    Super Beitrag! Bravo!

  15. Fallrückzieher sagt:

    HALA?

    Ich ahne, von wem dieser Musenalp-Beitrag geschruben worden konnte war.

    Gibt es noch weitere Perlen aus dem Archiv, Herr Durtschinho? Und wo gibt es bei uns so eine VVIP-Loge, wenn dort derart viel Spannendes läuft?

  16. dres sagt:

    Hier der Vorabdruck für die Musenalpexpress-Sonderbeilage Mai 2024

    “Oh Panzerpiste zu Thun, Ort des himmlischen Friedens…”

    Mehr verraten wir noch nicht über unsere Aufstigesfeier.

  17. El Tren sagt:

    Grande Herr Lars:L – Beitrag des Jahres! Ich freue mich schon über den Afrikablogbeitragsbattle mit Herrn dres.

  18. dres sagt:

    He, setzen Sie uns nicht unter Druck, Herr El Tren. Nach diesem Beitrag werde ich zuerst ein zehnköpfiges Rechercheteam einstellen müssen.

  19. Briger sagt:

    Grande L.

  20. Lars: L sagt:

    Vielen Dank, ich war gerade an einem Trommel-Workshop unter dem Mangobaum und konnte darum nicht tippen.

  21. Lars: L sagt:

    Etwas enttäuscht hingegen bin ich, dass die meisten Kommentare sich auf den Beitrag beziehen. Das war früher anders. Da herrschte noch Undisziplin!

  22. Habistuta sagt:

    Der Muzungu steht ungefähr unter dem Buchstaben I des mittleren NATIONAL.

  23. Fallrückzieher sagt:

    Dieser Blog geht vor die Hunde, sehr geehrter Herr Lars: L. Aber das interessiert die RL-Redaktion ja nicht ist ja nichts Neues.

  24. Renz sagt:

    Möchten Sie lieber über Hamster oder absurdkomische Quizshows in trümmligen Kellnern reden, Herr Lars:L?

  25. Lars: L sagt:

    Hamster?

    Herr Renz, mit Verlaub, soe haben doch keine Ahnung. Meerschweinchen!

  26. Lars: L sagt:

    Ich kaufe ein Sie

  27. Lars: L sagt:

    Gratulation auch an die Herren Habistuta und maradöner für das Spotten des Bleichgesichts.

  28. Renz sagt:

    Ich bin wirklich nicht Nagetierexperte, stimmt. Fussball, da kenn ich mich aus. Nein, das eigentlich auch nicht. Aber zu Fussi kann ich gut statlerwaldorfen.

  29. Nörgel sagt:

    Beitrag des Jahrzehnts!
    Und alles so schön bunt hier.
    Bedankt, menheer Lars L.

  30. El Tren sagt:

    Dieses Inter kann auch ohne Klinsi, Lodda und Andy kicken. Das kann Herr dres sicher auch ohne 10 Recherchöre bestätigen.