Bei den Reichen lernt man sparen.

KEYSTONE/Fabrice Coffrini
Heute lernen Sie Waldemar Kita kennen – obwohl, den kennen Sie ja schon, schliesslich war er vor kurzem (1998 – 2001) Besitzer und Präsident von Lausanne-Sport. Zu Geld gekommen ist der gelernte Augenarzt mit medizinaltechnischen Firmen, inzwischen gehört ihm der FC Nantes in Frankreichs höchster Liga. Und ein guter Geschäftsmann, der wirft auch immer einen strengen Blick auf die Buchhaltung.
Sehr zum Leidwesen von kleinen Vereinen. Denn in Frankreichs Cup gilt das ungeschriebene Gesetz, dass die Profiklubs nach Begegnungen gegen Amateure ihren Anteil an den Ticketeinnahmen den Kleinen überlassen. Aber ungeschriebende Gesetze interessieren Herrn Kita leider nicht. Und am vergangenen Wochenende reiste Nantes in die Vogesen zum FC Thaon. Dort fürchtete man also um die Einnahmen, die man dringend brauchte, schliesslich fand das Spiel nicht auf eigenem Platz statt, sondern im grösseren Stadion von Epinal. Denn mit Herrn Kita hatten in den vergangenen Jahren bereits mindestens zwölf Klubs diese Erfahrung gemacht, letztes Jahr die AF Virois: “Am Ende des Spiels kommt Waldemar Kita zu mir und sagt, dass er mir die Einnahmen aus dem Spiel überlässt, aber nur seine Reisekosten abzieht. Als ich den Einnahmebogen unterschreiben wollte, war Kita schon weg und sein Teammanager schämte sich ein wenig und ging in die Ecke, um seinen Präsidenten noch einmal anzurufen und zu fragen, wie viel sie uns lassen würden. Ich spüre, wie er etwas verlegen zurückkommt, und er erklärt uns: “Der Präsident sagt, dass wir mit 18.000 Euro unsere Kosten nicht decken können, also nehmen wir alles.” Auf ihrem Ausflug ins die Normandie sparten die Kanarienvögel nicht; die Übernachtungen im teuersten Hotel der Gegend, die Massageräume, die Sitzungszimmer und auch der Teambus, der leer von Nantes nach Vire gefahren wurde wurden dem Unterklassigen gnadenlos verrechnet. Das ärgert Christoph Lécuyer, den Präsi: “Wenn wir ein Cupspiel gegen eine Mannschaft der obersten Liga organisieren, müssen wir so viele Auflagen einhalten, und dann sollen wir ihm auch noch seine Spesen bezahlen”. Aus Nantes sind nur 250 Gäste angereist, welche auch nur fünf Euro Eintritt bezahlen mussten.
So hoffen wohl weiter alle kleinen Vereine, dass sie im Cup ein Team aus der Ligue 1 zugelost bekommen – aber bloss nicht Nantes. Letzten Sonntag wäre der Grosse aber fast über den Kleinen gestolpert; Nach regulärer Spielzeit und Verlängerung stand es 0:0, erst im Penaltyschiessen konnte sich Kitas Klub durchsetzen. Die Heimfans zeigten derweil ein passendes Spruchband: “Behaltet die Einnahmen, wir nehmen die Qualifikation”.
Ob Herr Kita seine Angewohnheiten geändert hat oder ob auch der FC Thaon mit leeren Händen dasteht, konnte infolge akutem Fachkräftemangel auf der Redaktion dieses Mediums bis dato nicht eruiert werden.
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Das ist doch
KindergartenKita! Guten Morgen.Was für ein …. Sie wissen schon
Waldkita, Herr imi?
Fachkräftemangel im RL? Unter den Lesenden sicher nicht. Und die Redaktion unarmt wohl im Wald Bäume oder versäuft die Spesen des FC Nantes.
Tubel nur das Vorwort. Dem würden wir bei uns die Spesen in einer dunklen Ecke verrechnen. Einen wunderschönen guten Morgen allerseits.
Müsste man dann nicht das ungeschriebene Gesetz zum geschriebenen machen? Ich frage für einen
FreundFussballfunktionär.guter mann der waldi!
Nebst Reni jetzt auch noch Gavranovic zu Lugano? Damit ist die Meisterschaft gelaufen.
Es ist besorgniserregend, mein Kurzzeitgedächtnis scheint nicht mehr tadellos zu funktionieren :-/.
Ein richtiges Astloch
Ou mann, immer diese Autokorrektur
Vermutlich eine Waldikita, Herr Briger! Hier ist die Waldkita bisher nicht bewilligt worden. Wobei ich auch eher zweifle, dass die hiesigen Eltern ihre Goofen jeden Tag zum Standort an der Elbe runter bringen wollen. Die Straße ist hier tatsächlich so steil (die Veloexperten unter ihnen werden sie kennen), dass vermutlich auch diese Alpenferraris Mühe hätten, wenn es dann mal eisig ist!
Schreibt man Waldi nicht mit V, Herr Shearer?
Nein, Herr Rrr.