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Patentes Papabilikarussell

Dr. Rüdisühli am Samstag den 1. Oktober 2022

Ueli Maurer hat fertig. Wie weiter?

Unser Bundeshaus-ExpeRrrte beantwortet die dringendsten Fragen.

Herr Rrr, was war Ihre spontane Reaktion, als Sie von Ueli Maurers Rücktritt hörten?

Als Experte hat mich das nicht überrascht. Unter uns Insidern ging schon seit geraumer Zeit das Gerücht um, dass Herr Maurer plötzlich zurücktreten könnte. Nichtsdestotrotz ist die Bestürzung jetzt gross. Sie müssen wissen, Ueli Maurer war der letzte YB-Fan im Bundesrat! Zu den besten Zeiten hatten wir zwei Sitze, mit Johnny (Schneider-Ammann, die Red.) und Üelu (Maurer). Wenn wir jetzt nicht aufpassen, ist der BSC Young Boys im Bundeshaus bald aussen vor. Und das vielleicht auf Jahre hinaus. (wischt verstohlen eine Träne weg) Das darf einfach nicht sein.

Wie siehts mit den Favoriten für die Maurer-Nachfolge aus? Rösti, Rickli, Rutz?

Ich sehe da niemanden mit gelbschwarzem Herzen. Wobei, das sind jetzt bloss die SVP-Kandidaten.

Moment, das neue Bundesratsmitglied muss ja wohl aus den Reihen der SVP kommen.

Also bitte! Wir sollten dieses kleingeistige Parteiendenken endlich überwinden. Es geht hier um etwas Grösseres, Wichtigeres. Es geht um den YB-Sitz!

Wer schwebt Ihnen vor?

Ich will der Vereinigten Bundesversammlung nicht dreinreden. Grundsätzlich kommen für mich alle Mitglieder der eidgenössischen Räte in Frage, die sich in der Vergangenheit klar zu YB bekannt haben.

Also zum Beispiel Christian Wasserfallen?

Ja gut, der ist aber in der FDP.

Sie sagten doch, die Partei spiele eine untergeordnete Rolle?

Ja ja. Aber Wasserfallen ist zu alt. Ich finde, der Landesregierung würde eine Vertreterin der U40 gut anstehen.

Vertreterin?

Sicher. Es muss eine Frau sein, keine Frage.

Sie haben da jemanden im Hinterkopf.

Ich? Nein. Ich bin ja gar nicht wahlberechtigt. Das geht mich alles nichts an.

Nun rücken Sie schon mit der Sprache raus.

Die perfekte Kandidatin wäre natürlich SP-Nationalrätin Flavia Wasserfallen. Sie liebt das runde Leder, sie steht seit vielen Jahren treu zu YB, sie ist mit ihren Kindern Dauergast im Wankdorf – Flavia ist unsere Frau im Bundesrat, keine Frage. Sie ist die ideale Ueli-Maurer-Nachfolgerin.

Weiss Sie das?

Ich werde es ihr mitteilen.

Und die SVP?

Hier braucht es natürlich noch eine gewisse Überzeugungsarbeit, aber das ist ganz normal in der Politik. Es ist noch genug Zeit bis zum 7. Dezember. Und wenn die Bürgerlichen Angst vor der roten Flavia haben sollten, dann wählen sie eben einen anderen vertrauenswürdigen Rundenleder-Leser aus dem Bundeshaus. Hopp YB!

“Wir wollen den Sitz verteidigen, hopp YB”: Herr Rrr (rechts) mit Ueli Maurer (links).

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19 Kommentare zu “Patentes Papabilikarussell”

  1. Briger sagt:

    Wie viel hat Valdi für diesen Beitrag bezahlt?

  2. Frau Götti sagt:

    Hervorragender Beitrag mit hervorragender Aussage. Aber, mein geliebter Herrr, erklären Sie mir den Titel. Ich komme nicht nache.

  3. Baresi sagt:

    Flavia Wasserfallen. Sie liebt das runde Leder, sie steht seit vielen Jahren treu zu YB,

    KEI ERBARME UND KEI GNADE, WASSERFALLEN MUESS FALLE!

    Die SVP hat genügend fähige Leute in ihren Reihen. Zum Beispiel den Parteipräsident der SVP Basel-Stadt:

  4. Bäne II sagt:

    HeRrr erinnert mich auf diesem Bild an Bruno Ganz.

  5. Frau Götti sagt:

    Herr Baresi , ganz ruhig, ganz ruhig. Sie müssen sich nicht so aufregen. Es ist ja vorbei, und zwar schon seit fünf Jahren.

  6. Frau Tifosa sagt:

    Das wäre ja ein Horrorszenario! Sollten alle Stricke reissen, würde ich mich sonst zur Verfügung stellen. Ich bin zwar in keinem Rat und in keiner Partei, aber alle anderen Kriterien erfülle ich souverän. Ein Problem könnte aber sein, dass ich soeben gerade für neuen Monate ins Ausland gezogen bin. Aber ich bin sicher, heutezutage kann auch ein paar Monate aus Schottland im Home Office Bundesraten.

  7. Frau Tifosa sagt:

    neun Monate natürlich, nicht neuen…

  8. Shearer sagt:

    Ich habe von Buchhaltung keine Ahnung, bin ein notorischer Querulant und YB-Fan.

    Ich würde wohl das Profil erfüllen, aber eigentlich habe ich keine Lust.

  9. Rrr sagt:

    Aber, mein geliebter Herrr, erklären Sie mir den Titel

    Also den hat Dr. Rüdisühli gemacht. Er lässt ausrichten:

    “Klassisch ist die Rede von “Kandidatenkarussell”, aber das ist gendermässig untragbar. Halbwegs korrekt wäre “Kandidatinnen- und Kandidatenkarussell”, aber da fehlen immer noch die Wederweiblichennochmännlichen, zudem ist der Titel dann überlang. Also griff ich zum Wort
    Papabile (aus dem Italienischen, Plural: Papabili; wörtlich: papstfähig). Dabei handelt es sich um eine umgangssprachliche Bezeichnung für Kardinäle, denen bei einer Papstwahl Chancen gegeben werden. Aber es wird auch bei Bundesratswahlen verwendet. Daher schien es mir vertretbar.”

  10. imi sagt:

    Guten Morgen. Obwohl ich das grundsätzlich unterstützen würde und Frau Wasserfallen sympathisch finde (war in meiner Parallelklasse im Neufeld), bin ich mir nicht ganz sicher, ob es für YB gut wäre. Denn als Bundesrätin muss man doch neutral sein, als Nationalrätin nicht.

  11. zuffi sagt:

    “In den Bundesrat gewählt werden kann jede stimmberechtigte Schweizerin und jeder stimmberechtigte Schweizer. Eine vorgängige Kandidatur ist ebenso wenig erforderlich wie eine Mitgliedschaft im Parlament.”

    Go for it, you Rrr!

  12. Frau Villa sagt:

    Ich habe von Buchhaltung keine Ahnung, bin ein notorischer Querulant und YB-Fan.

    Ich würde wohl das Profil erfüllen, aber eigentlich habe ich keine Lust.

    Herr Shearer, herzliche Gratulation zur einstimmigen Nomination als YB-Fan-Bundesrat. Ihre Wahl ist nur noch Formsache, Quereinsteiger zu sein ist ja heutzutage kein Problem mehr. Sie können das Bier schon mal kaltstellen.

  13. Rrr sagt:

    Jobsharing mit Herrn Shearer? Das wäre eine Option, doch. Dann könnte immer einer von uns beiden ins Apero und der andere regieren.

  14. ManU97 sagt:

    Aber Herren Rrr und Shearer, ich dachte, eine Frau wäre gefragt:

    unsere Frau im Bundesrat

    Oder hatten Sie an eine Geschlechtsumwandlung gedacht? Könnte knapp werde bis Dezember.

  15. Rrr sagt:

    Ah, stimmt. Ich habe das Interview gar nicht gelesen.

  16. Frau Götti sagt:

    Frau Tifosa könnte doch noch eine sein. Wobei, sie müsste natürlich die Doppelbelastung nach diesen neun Monaten tragen können. So von wegen Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Aber ich glaube an sie!

  17. Bäne II sagt:

    Ich gebe meine Stimme Frau nadisna. Ihr Motto ist einfach zeitlos …und apéromässig ist sie moderater als andere Kandidat:innen.

  18. Herr vor Stopper sagt:

    Ich bin für Uli Forte oder Jacobacci als Übergangslösung.

  19. Frau Tifosa sagt:

    Frau Götti, ich kann Sie beruhigen. Meines wissens wird es in neun Monaten keine Doppelbelastung geben.