YB und die städtischen Verkehrsbetriebe – das war schon früher ein Traumpaar.
Neulich stolperte der Autor dieses Artikels beim Blättern im Internet über ein Foto zweier Berner Trams, mutmasslich im alten SVB-Depot im Burgernziel aufgenommen. Beim genaueren Hinschauen fielen ihm dabei speziell die Plakate an deren Seiten auf: sie bewarben ein Spiel einer algerischen Auswahl gegen die berühmten Berner Young Boys. Das Datum allerdings war unleserlich, und auch auf allen einschlägigen Webseiten und in der gängigen YB-Literatur liess sich kein Hinweis finden. Wann wurde das Bild überhaupt aufgenommen? Die abgebildeten Triebwagen vom Tpy Be 2/2, bereits damals in einem stattlichen Alter, verkehrten noch bis 1973. Ältere Leser:innen können sich sicher noch erinnern, dass 1958 hurtig alle Fahrzeuge mit Blinkern ausgerüstet werden mussten. Die sind aber nicht zu erkennen, was zum Trugschluss verleiten könnte, der Match hätte vor 1958 stattgefunden. Aber selbst wer einen Fensterplatz in Geschichte hatte, weiss, dass Algerien erst 1962 von Frankreich unabhängig wurde und erst dann eine Nationalmannschaft gebildet wurde.
Das Rätsel liess sich übrigens ganz einfach lösen: im sehr, sehr löblichen Zeitungsarchiv einfach das Berner Leitmedium “Der Bund” angewählt, im Suchfeld “Young Boys Algerien” eingegeben und schon spuckte der Rechner das Resultat aus. Am 12. Mai 1965 besiegten die Berner die Algerier mit 2:1 dank Toren von Theunissen und Lehmann. Geniessen Sie jetzt noch den Matchbericht!
Screenshot: e-newspaperarchives.ch
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Qualitätsjournalismus im
RL„Der Bund“Ein tramhafter Beitrag!
Bester Beitrag ever: Tschutschubähnli, Geschichte Nordafrikas, Schwarzweiss-Foto und ein halbwegs erfolgreiches YB.
Da haben Sie die Erwartungen voll über
fahrentroffen, Herr Shearer.grande shearer.
Klar, das war damals auch bei uns im RL ein grosses Thema. Es geschah aus Sicherheitsgründen: Die Trams bogen seinerzeit oft einfach spontan in eine Seitengasse ab. Das war natürlich extrem gefährlich, speziell für Fussgänger und E-Scooter. Dank den Blinkern besserte sich die Situation rasch.
Wunderbar.
Einfach ein schöner Beitrag. Bedankt!
Vintage-Bildungsblog at its best. Und erst noch in den richtigen Farben.
Es freut mich, dass Ihnen der Beitrag gefällt! Herrn Rrr hat er auch gefallen – jedenfalls so lange, bis meine Spesenabrechnung auf seinen Schreibtisch flatterte.
Und Bert Theunissen!
auch ich bin begeistert, vielen Dank.
Schön, dass früher ein Kopfstoss zum Tor und nicht zu Rot führte (und das Abseits lassen wir nun mal weg, schliesslich wurde ja mit dem VAR kurze Zeit später alles besser).
So ein Tram habe ich übrigens beim väterländischen Dienst am Zivilschutz in Riedbach mit Hilfe einiger alkoholerprobter Mitdienstler und einer Habegger Winde auf die Seite gelegt und dann wieder aufgerichtet.
Eine Habegger-Winde gehört in jeden Haushalt.
Damals war Thun noch ein Wirtschaftsstandort, wie ältere Leser:innen wissen.
Das waren noch Zeiten, als alle 1898 Minuten ein neuer Beitrag an der Litfasssäule im Marzili aufgezogen wurde. Leider läuteten die neuen Blinker auch das Ende einer vierjährigen YB-Meisterserie ein. Das können sich jüngere Leser:innen ja gar nicht mehr vorstellen…
Was man und frau hier heute alles lernt! Mein Allgemeinwissen ist heute um 300% gestiegen.
Gestern Maskottchen, heute Recherche. Gute Güte…
Seien Sie glücklich und zufrieden, Herr Zuffi. Es hätte auch erneut Foodporn oder Brunz-Blog sein können.
Mehr gibt der ausgetrocknete Markt derzeit nicht her, Herr Zuffi. Es tut mir ja auch leid.
In der Recherche steckt ja auch ‚chercher‘ und somit könnte elegant zum Sprachblog übergegangen werden und vielleicht findet sich unterwegs auch ein Trainer für die nächste Saison?
Offen bleibt immer noch die Frage, weshalb diese Trams trotz entsprechender Anordnung keine Blinker haben.
Apropos Blinker: Das wäre eine sinnvolle Möglichkeit, um das Problem des passiven Abseits aus Torhütersicht und überhaupt zu entschärfen:
Jeder Spieler trägt eine Kopfhaube mit einem LED-Blinklicht auf dem Scheitel, das ständig blinkt. Bei Spielern, die sich im passiven Abseits befinden, stellt der vierte offizielle über Funk den Blinker ab, um das passive Abseits zu signalisieren. Somit erregen nur noch die blinkenden Spieler die Aufmerksamkeit des Torhüters (was v.a. im peripheren Blickfeld wichtig ist), womit der Torhüter nicht mehr durch passive Spieler irritiert wird.
@Herr Lich: wäre dieses System mit den Kopfhauben kabelgebunden oder per Funkwellen auzurüsten? Ich kann mir in beiden Fällen schöne
Verwicklunbetaktische Massnahmen der Trainer vorstellen.Ah, das Fahrzeug hat eben doch Blinker. Das sind die zwei Chnubel an der Kante des vorderen Fahrzeugs. Hier auf einem Farbbild sind sie zu erkennen.
Und bevor Sie wegen dem hinteren Wagen reklamieren: das ist ein Beiwagen, der braucht das nicht.
Hallo, ich habe auch ein bisschen recherchiert: Mats und Cathy Hummels haben gemeinsam Ostern verbracht!
Die wichtigste Frage beantworten Sie aber wieder einmal nicht, Herr Durtschinho. Was gab es denn bei Mats und Cathy zu essen?
YB und Apéro gemeinsam beworben! Das ist das schönste an diesem Archivbild.
Ich habe an Funk gedacht, aber Ihre Idee mit den Kabeln hat etwas Faszinierendes, Herr Amatör. Gaston Lagaffe würde es sicher so machen.
Wie wäre es mit einer akustischen Lösung (mal schauen, ob und wie ich diese hier integrieren kann …)?
Tram Eilkurse gerne wieder!
Tram und Eil ist aber schon ein Widerspruch in sich, ist es nicht?
Ah so, ein Beiwagen? Und weshalb hat der denn einen Stromabnehmer?
Der muss vom einem Fahrzeug dahinter sein.
Neinnnein, Herr Shearer
Es muss sich dabei vielmehr um den Vierachs-Tramzug Ce 4/4 145 + C4 311 von 1935 handeln.
Der hat den Blinker rechts von der Tür, weshalb der auf diesem Bild nicht sichtbar ist.
Grande Herr All White!
Grande Herr Shearer!