Jean Guichard sucht einen Job.
Bewerben ist furchtbar. Ewig gleiche Anzeigen lesen, Lebenslauf aktualisieren, das Bewerbungsschreiben passend umformulieren, Webformulare ausfüllen, Zeugnisse scannen, und dann alles x-Mal hochladen, weil Attachments zu gross, Seite abgestürzt, Browser instabil oder was weiss ich.
Geht auch anders, hat sich der junge Mann in der Mitte oben gedacht. Er hat sein CV gross drucken lassen und dann vergangenen Freitag beim Spiel Lens gegen Troyes grossflächig Werbung in eigener Sache gemacht.
Und das funktioniert, Herr Guichard? “Ich würde sagen, dass ich zwischen 20 und 25 Kontaktanfragen hatte, die zu einem Angebot führen könnten. Das ist sehr befriedigend und gleichzeitig sehr verwirrend.”
Sollten Sie an seinen Diensten interessiert sein, dann melden Sie sich doch einfach hier.
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Und wo ist der QR-Code? Ich vermisse den QR-Code, und dann frage ich mich, was los ist, dass der gute Mann offenbar nicht mal seinen eigenen Insta-Auftritt hat – wo lebt er denn, in der Steinzeit oder wie?
Sympa!
HeRrr, brauchen wir aktuell gerade mal keinen Business Developper ?
So ein Bisness muss doch immer mal wieder gedeweloppt werden, oder? Vor allem das Fussballbisness.
Ich glaube, er lebt auf LinkedIn. Oder in Paris. Alles schwer entzifferbar. Eine Recherchereise muss her.
Wissen Sie was – die Nebel und die Glühweindüfte kriechen, aber ich würde über meinen Schatten springen, mich warm anziehen und diese Recherchereise auf mich nehmen!
Ich muss nächste Woche in Paris umsteigen und hätte noch eine Viertelstunde Freizeit für die Recherche, wenn das dient.
Das ist wahnsinnig nett von Ihnen, Herr Shearer, aber ich habe wie das Gefühl, dass das für Sie dann etwas stressig wird – ich denke, ich opfere mich auf (Leserreporter!) und frage mich nun, an wen ich mich wenden muss, um mir die anfallenden Spesen vorschiessen zu lassen?
der Aufstieg vom Business Developper zum Livreur ist beeindruckend. Erstaunlich, dass sich die besten Headhunters von Frankreich nicht um diesen brillanten Performer reissen.
Der Franzose braucht englische Begriffe? Da kann etwas nicht stimmen. Die wissen ja alben nicht mal, was ein Computer ist.
Das macht doch Herr Winfried, nachdem er das Altglas zurückgebracht und die Toiletten geputzt hat, nicht?
Aufopferungsbereit, wie ich bin, tue ich es Ihnen gleich, Herr Durtschinho. Am Sonntag kann ich in den TGV sitzen. Mit Notkrediten haben wir ja auch schon Erfahrung.
Und wenn wir nicht weiterkommen sollten mit der Recherche, kann uns Herr Shearer ja in seiner Viertelstunde etwas unter die Arme greifen.
Alles klar, Frau Villa. Und mir ist gerade aufgefallen, dass dann ja noch ein nicht unbedeutender Wochenendzuschlag dazukommt!
Mir ist (via Webcam) gerade aufgefallen, dass in Paris kein Nebel rumgeistert, sondern die Sonne brilliert.
Ich will ja kein Spielverderber sein aber vielleicht müssen Sie nicht nach Paris, sondern ins “schöne” Lens reisen.
Ach, Lens, Paris – ich bin mir sicher, dass eigentlich jede seriöse Recherche auch Paris beinhaltet.
Ganz in der Nähe von Lens fährt mein Zug Richtung schönste Insel auch vorbei! Ich mach die Recherche in dem Fall im Vorüber
gehenfahren.Diese Effizienz und dieses Kostenbewusstsein der Herren Redakteure erstickt jegliche
ReisegelüsteAufopferungsbereitschaft der Leser*innenschaft im Keim.Also das Stade Bollaert-Delelis ist so dermassen schön, da ist es eigentlich egal, dass das restliche Kaff auch in England stehen könnte.
Bestimmt will Herr Shearer nicht, dass wir uns zu sehr verausgaben. Oder es kommt Spardruck von “oben”. Zum ersten Sachverhalt: Wir nehmen Herrn Shearer die Entscheidung, ob er uns einspannen soll oder nicht, einfach ab. Zum zweiten: Nicht unser Problem.
Ich will überhaupt nicht zum Franzosen. Ausser nach Bordeaux oder in die Bretagne oder nach Korsika. Gut vielleicht noch nach Südfrankreich, alles andere kann mir dann wirklich gestohlen bleiben. Merci de votre compréhension. Übrigens: Hat das RL schon einen Lageristen für den Kühlschrank? Ja, CV und Motivationsschreiben sind bereit.
Ach, das ist aber schade, Herr dres. Auf Ihre fachkundige Unterstützung verzichten wir nur ungerne. Es gäbe bestimmt auch beim Franzosen viele leere Innenhöfe. Und irgendwie fürchte ich, dass der Kühlschrank Ihre Expertise nicht genügend zu würdigen weiss.
Auf ein grosses Leintuch schreiben und beim nächsten Spiel in die Kameras strecken, sonst wird das nix.
Lens oder Paris, Hauptsache Italien
Frau Villa, Sie sind und bleiben eine dresversteherin.