Eitel Freude allenthalben: Bald dürfen wir alle wieder ins Stadion, dann kommt endlich auch der Heimvorteil zurück. Oder? ODER?
Es ist kompliziert.

Keystone
Der Heimvorteil ist kein Mythos, es gibt ihn wirklich, das weiss nicht nur der common sense, das lässt sich auch statistisch belegen. Erklärt wird der Vorteil in der Regel durch die Anwesenheit der Fans, die das Heimteam zu mehr Leistung antreiben und zudem den Schiedsrichter beeinflussen, der unbewusst lieber auf Probleme verzichtet und darum die gegnerische Mannschaft benachteiligt.
Dank Corona flippt die Forschung natürlich aus, weil: Endlich kann man das mal anständig testen.
Eine soeben erschienene Studie (Matos et al. 2021) stellt dann zum Beispiel recht überraschend fest, dass es in der obersten portugiesischen Liga trotz Geisterspielen weiterhin einen Vorteil für das Heimteam gegeben hat. Eine andere Studie (Fischer/Haucap 2020) kommt zum Schluss, dass dies in Deutschland nur in der Zweiten und Dritten Liga der Fall gewesen ist, in der Ersten Bundesliga aber nicht, dort sei der Heimvorteil tatsächlich weggefallen. Tilp und Thaller (2020) aus dem diesbezüglich neutralen Österreich bestätigen diesen Befund und sprechen sogar von einem Heimnachteil.
Das polnische Team Krawczyk/Strawiński (2020) vergleicht die Effekte für die vier europäischen Top-Ligen (England, Spanien, Italien, Deutschland) und kann belegen, dass der Heimvorteil tatsächlich ausschliesslich in der Bundesliga verschwunden ist. Eine Erklärung könnte sein, so die Autoren, dass in der Bundesliga Tickets, Bier und Würste billiger sind und insgesamt eine engere Bindung zwischen dem Klub und der Fangemeinschaft besteht, so dass es eben wirklich weh tut, wenn diese fehlen. Oder andersrum: In den anderen Topligen kommt es gar nicht mehr drauf an, ob noch Leute im Stadion sind.
Mit dieser Erkenntnis entlassen wir Sie nun ins Restwochenende.
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Herr briger arbeitet übrigens seit Monaten unter Hochdruck an der Schweizer Studie. Sie erscheint voraussichtlich Anfang September 2026.
Meine Bindung zu den jungen Boys war auch enger, solange ich ins Wankdorf konnte.
Ich kann Herrn brigers Studie sonst gerne kurz zusammenfassen:
Alle Vereine leiden ein wenig unter den fehlenden Zuschauern, der Heimvorteil wird marginal unwichtiger (-0,2 Punkte pro Spiel). Bloss in St. Gallen sind die Auswirkungen mit -2.4 Punkten/Spiel gross.
Vielen Dank, Herr Noz, dann muss ich hier leider auf Kommentare verzichten.
Danke Herr Noz und messi Herr zuffi. Ich habe doch auch noch kurz im Internet nachgeschaut:
Auswärts 14 Punkte …
… und zuhause deren 12 …
… also Vorsprung. Somit kann ich völlig relaxed meinen inneren Mambimbi finden …
… und mit einem hurtigen “hopp YB!” zum Heimapéro schreiten. Oder? ODER?
Eben, et santé!
Fakten im Runden Leder? Hörmruff!
Frau ManU97, falls Sie noch nicht im Apéro sind: Ich war ja, wie Sie wissen, im Paradies, und bin deshalb etwas spät, aber stosse natürlich trotzdem mit einem edlen Hon Gyokuro Yamashita auf Ihren Sieg an!
Vielen Dank Herr Newfield für den tollen Service (alles muss man hier im RL selber machen)!
Mir fällt einfach auf, dass sich die Baseler offenbar im eigenen Stadion unwohl fühlen und die Senflosen den Senf vermissen und daher beide aufblühen, wenn Auswärtspartien auf dem Programm stehen. Den jungen Boys ist dagegen alles recht und sie sind überall top. Das gefällt mir sehr! Und daher
YOUNG
GODS!
Sehr schön! Passend zum Thema vielleicht das da (und ich grüsse herzlichst auch Herrn Pepper und hoffe auf baldiges Wiedersehen in einem Stadion oder Dachstock):
Über die gesamte Saison hatten wir Heimnachteil. Vielleicht sollten wir zügeln.
Vaduz spielt offenbar in der Schweiz deutlich besser als im Ländle, die sind sich internationale Speile einfach mehr gewöhnt…
Ich bin gerührt, Frau Villa, und selbstverständlich nicht im Apéro, weil morgen ist ja BIP und überhaupt Montag. Ich hoffe, das Paradies hat gehalten, was versprochen wurde, inkl. Tee-Zeremonie?
Wenn segeln und Genfersee zusammenkommen, hält das Paradies meistens, was es verspricht, Frau ManU97. Bloss die Teezeremonie, die hole ich dann mit Ihnen nach. 乾杯 !
So, jetzt schiesst dann Pefok gleich Petko ab.
Gruss zurück, Herr Shearer!
Und Statistiken my ass….