Ilse v. Mueller-Fridnau begrüßt Sie zur heutigen Sprechstunde.
Also, auf mein kürzliches Angebot, weitere schiefe Bilder für Sie auszubügeln, hat bisher leider nur Herr Natischer reagiert. Aber immerhin, und grundsätzlich schön von ihm. «Leider» sage ich nur, weil er die Fragestellung nicht ganz richtig verstanden zu haben scheint. Aber item. Ich versuche trotzdem gerne, auf sein Problem einzugehen. Es lautet folgendermaßen (ich zitiere aus seiner elektronischen Depesche):
«Mich stört die inflationäre Verwendung von ‹überragend›, weil mehr als 1 Spieler kann ja nie alle(s) andere überragen».
Ein analytischer Kommentar hierzu gestaltet sich einigermaßen schwierig, da unklar bleibt, worauf der gute Herr hinauswill. Der Begriff bedeutet schlicht und einfach: «jemanden oder etwas Vergleichbares an Bedeutung weit übertreffend». Nun gut.
Wenigstens legt Herr Natischer noch ein zweites sprachliches Ärgernis seinerseits dar, und dieses hat schon eher mit einem der hier zu diskutierenden schiefen Sprachbildern zu tun (ich zitiere wieder aus besagter Depesche):
«und dann natürlich diese unsägliche ‹Spielgerät›, wenn man vom Ball spricht.»
In der Tat ist es abwegig, unser Studienobjekt derartig zu bezeichnen. Gemeinhin denkt kein vernünftiger Mensch bei einem «Spielgerät» an einen Fussballe, sondern eher an etwas Derartiges. Allerdings ist der Begriff auch im fußballerischen Zusammenhang korrekt und stellt keineswegs ein schiefes Sprachbild dar. Herrn Natischers Unbehagen bezieht sich wohl auf die häufige Verwendung, die ihm ungeeignet erscheint. Aber item, über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Wissensdurstigen, die sich eingehender mit der Materie befassen mögen, empfehle ich folgende Lektüre.
Zum Schluss wie immer mein Angebot: Möchten auch Sie ein schiefes Bild ausgebügelt sehen? Gerne nehme ich mich des Problems via meinen geschätzten Kollega Dr. Rüdisühli an. Und wenn nicht: So widme ich mich nächstes Mal aus eigenem Antrieb einem schiefen Fussballbilde. Nur so viel vorneweg: Es handelt sich dabei um eine anthropologisch-geisteswissenschaftlich ebenso wie semantische Monstrosität.
Freundliche Grüsse, Ihre Ilse v. Mueller-Fridnau
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Toller Beitrag. Und: Wo kann man dieses riesige Holz-Spielgerät kaufen? Wäre aktuell in dieser Home-Office-Schooling-Kitaing Situation bei uns im Norden noch so gäbig für den Garten.
in der Tat
wobei
auch ein
ist. Vielleicht könnte sich Frau Professorin auch damit mal beschäftigen.
Und nun zurück zum Beitrag. Es mag sein, dass die Verwendung von
statt
kein
darstellt.
Meinen geliebten Touch möchte ich allerdings nicht in Zusammenhang mit dem Spielgerät bringen.
Schliesslich geht es dabei (auch) um Ballgefühl und nicht um Spielgerätgefühl.
Ganz meine Meinung. Der Goalie heisst ja auch David von Ballmoos und nicht David von Spielgerätmoos.
Frau Professor, das gehe vielleicht eher ins Juristische, egal, ich stelle fest, dass immer mehr Fussi-Experten mit sorgenvoller Stimme und besorgtem Blick zu bedenken geben, dass ein Verein ja eigentlich „den Fans und der Region“ gehöre. Ist das im Einklang mit dem Obligationenrecht? Auf YB angewandt: Welcher Anteil gehört mir? Und betr. Region: Wer ist besitzberechtigt? Ist das etwa so ein Kreis Hasle-Rüegsau-Wichtrach-Lanzenhäusern-Schüpfen um Bern herum?
Zu diesem Themenkomplex hat sich Herr Kienberger ja 2016 einmal geäussert, Herr Durtschinho. Kann es sein, dass Sie da eine Lederlücke haben?
Zusammenfassend kann man sagen, dass Ihnen ungefähr zwei Pickel im Gesicht eines Nachwuchsspielers gehören. Isch aber gäng das!
Herr Rrr, da war ich sicher in den Ferien und hatte kein Internet!
Also kulturell gehört mir YB; ich dachte drum schon, dass ich jetzt mit- und dreinreden kann.
Und die Pickel – Sie können das einfach immer so schön ausdrücken, Herr Rrr!
Auch schief. MM.
Schiefes Fussibild:
“… aus dem Cup kegeln …”
“… aus der Champignonsleague gekegelt …”
I like that.
Hoffentlich kommen nicht allzu viele andere Ärgernisse rein: Ich wäre jedenfalls so was von gespannt auf die
Oder denken Sie (rein sprachlich gesehen) an etwas wie das da?
Dann wäre ich wesentlich mehr interessiert an einem kleinen Direktapéro. Ich danke Ihnen.
Wenn jemand zu kompliziert parliert, verliere ich schnell wie den Faden. Aber ich glaube dieser Beitrag ist überragend. Und bei anthropologisch-geisteswissenschaftlich-semantischen Monstrositäten bin ich dann ohnehin begeistert.
Schön, Herr Newfield, dass Sie das morgige Ergebnis bereits vorweg nehmen. Ungefähr so wie YB, das jetzt noch rasch möglichst viele Cup-Liebli verkaufen möchte, weil, ja, es könnte halt sein, wobei schon lange nicht mehr, äch, wie sagt das jeweils Frau Professor? Kurz und gut: weiw!
Letztmals cupvertami riefen wir vor 763 Tagen, am 6. März 2019 beim 0:4 in Lozärn.Verdammt lang her.
Oh, Frau Professor wird sich dem FC Basel 1893 widmen. Ich freue mich schon.
Wünscht Frau Professor Nüdeli oder Pommes allumettes zum Steak?
Die Steilvorlage kam von Herr Rrr, die 1A Vollendung von Herr Fallrückzieher. Damit ist aufgelegt für den Apéro. Wenn ich an den Acker in St.Gallen denke, wohl ein Härpfeler. Santé!
Ich realisiere soeben, dass wir diese Saison noch nie Cup gespielt haben. Unglaublich. Hopp YB, et santé!
Was für ein Cup? Wurde jemand von uns dazu auch eingeladen, oder ist das so ein Exklusiv-Cüpli-Säufer*innen-Event?
Zuhause vor dem Fernseher dürfen Sie ganz alleine bestimmen, wie exklusiv der Cup-Event und das zugehörige Getränk sein soll, Herr dres. Es steht Ihnen also auch völlig frei, ein breitenwirksames Rugen- oder Anker-Saufen zu veranstalten, solange ich nicht mittrinken muss.
Herr Bregyschorsch, ich meinte natürlich fussballerische Partizipation. In der VIP-Loge saufe ich dann mit allen alles.
Dieser Kienberger wäre noch einer für den VR des FC Basel 1893.
Herr Rrr, sind das Sie am Klavier, der da den Herrn Kienberger musikalisch so feinfühlig begleitet? Oder spielen Sie nur Blockflöte?
Das bin ich.
Sehr schön, Herr Brantschen. Das wäre mit Herrn Rrr an der Blockflöte sicher noch stimmungsvoller geworden…!
Mir kommt kein falsch verwendeter Begriff in den Sinn, der mich stören würde.
Wichtig ist für mich, dass wir performen, nie den Zugriff verlieren und ab und zu den Bock umstossen.
Wie gesagt, das stört mich manchmal.
Unfassbar, am Ende des Tages ein unfassbar überragendes Spielgerät.