Dr. Eichenberger packt aus.
Der Mitbegründer des Runden Leders beantwortet exklusiv für Sie den Fragebogen, den die Tamedia-Sportredaktion neuerdings regelmässig irgendwelchen Randsportlerinnen und Randsportlern unterbreitet. Bei uns geht es endlich einmal um die Königin aller Sportarten. Und natürlich um den weltbesten aller Vereine.
Wer sind Sie?
Ich bin Dr. Eichenberger.
Was ist das Verrückteste, das Sie je getan haben?
Am 28. April 2018 war ich nicht im Wankdorf, sondern in Bolivien.
Wie lange halten Sie es ohne Handy aus?
Keine Sekunde. Man weiss ja nie, ob YB mir gerade eine Push Nachricht schickt.
Was bringt Sie zur Weissglut?
Wenn unser Däfu mal wieder zögert mit dem Abspiel.
Was ist der Sinn des Lebens?
Das Runde muss ins Eckige.
Was hat Sie zuletzt zu Tränen gerührt?
Das 2:1 gegen Basel im Cupfinal. In der 89. Minute. Allein zuhause.
Wieso wären Sie gerne mit sich selbst befreundet?
Das bin ich ja!
Sollte man Fremdgehen verzeihen?
Niemals. Man kann nicht mit YB dreimal Schweizer Meister werden und sich dann in Sion ins Lotterbett legen.
Welches Lied können Sie auswendig?
(singt vor:) «Häbet nech am Bänkli, Häbet nech am Bänkli, YB het – für öich es Gschänkli. Häbet nech am Bänkli, Häbet nech am Bänkli, YB schiest es GOAL. GOOOAAAL!»
Ihre schönste Kindheitserinnerung?
Wale Eich, Heinz Schneiter, Ernst Wechselberger, Otto Häuptli, Geni Meier, Toni Allemann – ihre Bildli haben wir auf dem Pausenplatz getauscht.
Sind Sie ein Mami- oder ein Papi-Kind?
Ein Papi-Kind. Er hat mich schon als kleiner Bub ins Wankdorf mitgenommen.
Wann hatten Sie so richtig Glück?
Am 23. Oktober. Da durfte ich ins Wankdorf. YB – Roma. Losglück! Aber unglückliches 1:2.
Gibt es einen Gott?
Natürlich, den Fussballgott.
Was stört Sie an der Schweiz?
Das Wetter und die schlechten Terrainverhältnisse, zum Beispiel in Genf oder Vaduz – äh, also in Genf.
Was haben Sie in der Corona-Zeit gelernt?
Nichts Besonderes. Das Märzen-Bier gibt’s im Tramdepot schon lange über die Gasse.
Wenn Sie eine Kristallkugel hätten, was würden Sie wissen wollen?
YB wird auch ohne Kristallkugel Meister.
Was ist das Ekelhafteste, das Sie je gesehen haben?
Neulich? (überlegt) Servette – YB am 17. Oktober. Null zu NULL!! Und dieses Terrain!
Wovor haben Sie Angst?
Vor der Verletzungshexe.
Sie wären für einen Tag eine Frau. Was würden Sie tun?
Ich wünschte mir ein Kind von Marco Wölfli.
Schlafen Sie gerne allein?
YB-Fans schlafen nie allein.
Worüber reden Sie nicht mit Ihrer Partnerin?
Wir reden eigentlich nur über YB. Vor dem Spiel besprechen wir die Taktik und die Mannschaftsaufstellung. Die Tage danach widmen wir der Videoanalyse.
Ihr Tipp für Hobbysportler?
Sie meinen Hobbyfans? Bleibt dran, auch wenn es grad’ nicht so gut läuft – gut, dieses Gefühl kennt Ihr wohl noch gar nicht?
Was sollte gesetzlich besser geregelt werden?
Ein Verbot von Tattoos und langen Haaren bei Profifussballern. Das fordert Silvio (die Red.: Berlusconi) schon lange.
Was finden Sie attraktiv an sich?
Meinen Fussballsachverstand. (schmunzelt)
Ihre grösste Herausforderung im Leben?
Die Planung meines Privatlebens. Seit die Spieldaten von YB scheibchenweise angesetzt werden: die Hölle.
Was bedeutet Ihnen Zärtlichkeit?
Zärtlichkeit ist im Fussball fehl am Platz. Zugegeben, die Blutgrätsche eher auch.
Bei wem müssten Sie sich eigentlich entschuldigen?
Haben sich die Basler je einmal bei uns entschuldigt, als sie dauernd Meister wurden? Eben!
Was möchten Sie gerne noch lernen?
Mehr Gelassenheit, wenn YB nur 1:0 gewinnt.
Was würden Sie an sich ändern?
Vielleicht die Haarfarbe?
sehr schön, besten Dank!
ich hoffe, dass Herr Dr. Eichenberger nach Salzburg an die Siegerehrung auch mitreisen darf.
Fantastisch, die Herren Eichenberger und Rrr. Noch nie einen besseren Fragebogen gelesen. Jetzt muss ich wieder weinen. WEIW!
Mit Verlaub, Herr Dr. Eichenberger, aber was hat das mit YB zu tun?
jetzt ist auch noch der himmel über der schweiz gelb!
ich sehe langsam schwarz.
Grande Dottore! Hopp Mambimbi!
Ich wüsste da noch einen oder zwei frühere YB-Spieler, aber der Dottore irrt selbstverständlich nie.
Ich muss auch weinen!
An diesem Wochenende vor einem Jahr war das letzte Mal richtig YB-Fussi. Läck war das ein Scheissspiel, dieses 1:0 gegen Sion.
Also im Wankdorf meine ich.
Interview des Jahrzehnts. MM. Und zudem der Herr Doktor im Mambimbishirt …
… wobei umgekehrt wär natürlich noch cooler, und hopp YB!
Eich guet, dr Eich.
Die vielen Bücher – alles Fussi-Sekundärliteratur?
Chrigu hält schon 4 Minuten das 0:0!
Mustafi gleich in der Startelf, letztes Spiel im Dezember. Hat dann leider doch nicht funktioniert.
Ah, jubelnde Dortmunder auf der Frontseite von “Blick Online”. Da haben sie in Freiburg sicher gewonnen!
Grande Dottore!
WEIW und Hopp YB
Also Dottore, eine Kritik: Fremdgehen ist doch nur wenn die bisherige Beziehung noch hält!