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Fies-fröhliches Phrasenfestival

Rrr am Freitag den 20. Dezember 2019

Winterpause – die ideale Zeit für einen Theaterbesuch!

In Bern läuft seit gestern FIFA – Glaube, Liebe, Korruption. Und, wie ists? Herr Rrr hat das Angebot für Sie ausgetestet.

Anreise. Die Vidmar-Hallen erreichen Sie bequem mit dem 10er oder 17er (einfach aussteigen, wenn die urban aussehenden Passagiere den Bus verlassen. Die anderen sind Könizer auf dem Nachhauseweg.) Die Vidmar-Hallen liegen gleich vorne links, also einfach um die Ecke, dann rechts, wobei – ach, folgen Sie einfach den anderen Ausgestiegenen.

Verpflegung. Das Premiere Bier stammt von der Brauerei Felsenau und kostet 5.- (33 cl). Für denselben Preis kriegt man auch ein Amber Bier. Achtung: Würste muss man selber mitnehmen, vor Ort gibt es keine!

Einlass. Pyro im Theater – ein Tabu? Keine Ahnung. Jedenfalls gibts beim Eingang keinerlei Körpervisitationen. Securitymässig läuft alles recht chillig ab, im Vergleich zum Wankdorf. Apropos Wankdorf, schöne Überraschung beim Eingang.

Das Stück. 2×60 Minuten, dazwischen Pause. Gespielt wird auf Kunstrasen minderer Qualität (nix YB), rund herum sitzt Publikum. Das Heimteam nimmt sofort das Heft in die Hand und geht dorthin wo es weh tut. Zu den Höhepunkten der ersten Halbzeit gehört eine Sepp-Blatter-Phrasencollage, die wortgetreue Wiedergabe von Teilen von Herbert Zimmermanns WM-Final-Reportage 1954 und eine sehr schöne Hommage an den höchsten Berner Feiertag (28. April). Alles sehr erfreulich, besonders wenn man bedenkt, was für teils obskure Berater den Machern des Stücks zur Seite standen.

Nach der Pause geht die Leichtigkeit des Stücks ein bisschen verloren. Sehr schön zwar die Hommage an den CR7-Penalty im CL-Final 2016 und die Bubenträume eines kleinen Bosniers aus Zagorice, aber dazu kommen mehrere gut abgehangene Korruptionsstorys von Horst Dassler bis Gianni Infantino, juristisch wasserdicht aufbereitet, aber eher schwerfällig serviert.

Die Bilanz. “Mir persönlich fehlte ein Flitzer”, sagt Herr Rrr. “Aber sonst kamen eigentlich sämtliche Aspekte des modernen Profifussballs irgendwie vor.” Wir können Ihnen den Besuch dieses kurzweiligen und lehrreichen Stücks bedenkenlos empfehlen. Genau genommen: Sie müssen da unbedingt hin!

  • Foto: Janosch Abel

  • Foto: Janosch Abel

  • Foto: Janosch Abel

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  • Foto: Janosch Abel

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24 Kommentare zu “Fies-fröhliches Phrasenfestival”

  1. Briger sagt:

    was für teils obskure Berater den Machern des Stücks zur Seite standen.

    immerhin, dieser Zingg war mal nicht dabei.

  2. dres sagt:

    Remo Meyer, der in einem Argentinien-Shirt einen älteren Herrn küsst, soll Kunst sein? Und Bild 1 unten sieht aus wie eine Veranstaltung der Freikirche Felsenau. Ich überlege es mir noch.

  3. Rrr sagt:

    Für RL-Leser ist der Besuch obligatorisch, Herr dres.

  4. Newfield sagt:

    Für RL-Leser ist der Besuch obligatorisch

    Oh. Schade, das wars dann mit uns.

  5. Rrr sagt:

    Ich glaube, Ihnen würde es gefallen, Herr Newfield.

  6. Val der Ama sagt:

    Ich würde ja gerne gehen.

  7. dres sagt:

    Für RL-Leser ist der Besuch obligatorisch, Herr dres.

    2×60 Minuten ohne Würste ist doch schlicht Randsport. Ich gehe in dieser Zeit lieber mit einer Harasse Bier in den Könizbergwald bräteln oder den Samichlaus suchen.

  8. Briger sagt:

    Zum Glück bin ich nicht Leser.

  9. ManU97 sagt:

    Zum Glück gilt das nicht für die RL-Leserinnen.

  10. Rrr sagt:

    Es kostet im Fall nur 49 Franken, meine Damen und Herren. Ich weiss ja nicht, was so Tickets im Wankdorf kosten, weil ich gehe da als Promi immer gratis rein, aber ich bin überzeugt, je nach Sektor ist das noch teurer.

  11. dres sagt:

    Es will momentan grad niemand ins Wankdorf.

  12. Frau Götti sagt:

    Heute ist ein schöner Tag. Mühleberg wird abgeschaltet und GUI erzählt uns ein schönes Märchen. Die Fabel nämlich vom Hasen und die Schildkrö- aber Moment, war das nicht ein Igel?

  13. Durtschinho sagt:

    Frau Götti, bei Aesop war es halt eine Schildkröte und ein Hase, das geht schon auf.

  14. Durtschinho sagt:

    Und Herr Newfield, wann hat Willem Dafoe als Schiri amtiert?

  15. Newfield sagt:

    Ich glaube, Ihnen würde es gefallen, Herr Newfield.

    Hmm … Kompromiss: ich gehe dorthin, wenn auch irgendwie Fussi drin ist.

  16. Newfield sagt:

    Und Herr Newfield, wann hat Willem Dafoe als Schiri amtiert?

    Mann, Herr Durtschinho, das ist Günter Linn aus Altendiez (die Gemeinde Altendiez zählt geographisch zum Westerwald und hat eine Gesamtfläche von 9,22 km²), über 30 Jahre Schiri, FIFA-Referee von 1979 bis Ende 1982. Sie haben sicher die passende Musik dazu, haben Sie nicht?!

  17. Durtschinho sagt:

    Wie eine kurze «Recherche» ergab, hört man Altendiez man gepflegten Fahrstuhl-Elektro, Herr Newfield:

  18. Val der Ama sagt:

    Heute ist in der Tat ein schöner Tag. Und aber auch ein Tag, um so richtig stolz zu sein! Also meint die BZ auf der Titelseite:

    “Um 12.30 Uhr wird der Abschaltknopf gedrückt. Das ist eigentlich ein simpler, unspektakulärer Akt. Aber es ist ein emotio­naler Schritt: für die Gegnervon Atomkraftwerken, die seit Jahrzehnten darauf hinarbeiten; aber auch für die Befürworter und Mitarbeiter. Diese haben lange und vehement für ihr Werk gekämpft. Sie sind stolz darauf, dass nie ein schlimmer Unfall passiert ist.”

  19. Zürischnurre sagt:

    was für teils obskure Berater den Machern des Stücks zur Seite standen

    Es kostet im Fall nur 49 Franken

    Diese obskuren Berater scheinen mir ein grosszügiges Beraterhonorar eine grosszüge Spesenenregelung erhalten zu haben. *überleg*
    Nun, gut, ist ja beim Walliser und im Fussball üblich.

  20. Newfield sagt:

    Altendiez man gepflegten Fahrstuhl-Elektro

    Dieses Internetz ist schon noch so ein wenig unheimlich … Ich werds mir heute Abend anhören, Herr Durtschinho, and cheers.

    Und inderTat, hopp nie ein schlimmer Unfall.

  21. Aarhus GF sagt:

    man kann gar nicht erahnen, wie froh ich bin über den stolz der kraftwerkmitarbeiter, dass es nie gekracht hat dort unten.
    item. empfehle Ihnen morgen samstag auch einen theaterbesuch oder alternativ den kids-day in der weissensteinhalle. alles auch dort um diese weltberühmten vidmarhallen rum.

  22. Rrr sagt:

    Kids Day

    Gibt es dort Würste?

  23. dres sagt:

    Also morgen Samstag gehe ich an den Strand und trinke ein Bier auf Jesus. Nix da mit Kulturzeugs.

  24. Aute sagt:

    Die Farce ist eine Dramödie. Der Gott heisst Mammon und der Glaube an den Sieg ist sakrosankt. Die Truppe hat die Meisterlatte höher gelegt und es macht viel Freude ihnen beim Spiel zuzuschauen. Ein Fanmarsch wird bewilligt, die Polizei verspricht deeskalierende Präsenz.