Heute Morgen steigen wir gemeinsam ins Archiv.
Wir schreiben den Samstag, 31. Mai 1952. Die Senioren des FC Bern erwarten freudig die Altherren des Stuttgarter Sportclubs. Man kennt sich, die Berner waren auch schon zu Besuch ennet der Grenze. Als Unterkunft dienen die Hotels Waadtländerhof und National, allenfalls auch das Simplon. Herr Läderach, der Kuoni-Geschäftsführer, kümmert sich verdankenswerterweise darum. Bei ihm können die Gäste auch gleich D-Mark in Schweizer Franken wechseln. Noch vor der Partie werden National- und Ständeratssääle im Bundeshaus besichtigt.
Dann gehts aber flugs zum Sportplatz Neufeld, schliesslich ist schon um 17:45 Anpfiff. Der Berner Captain ist Lüdu Künzi, Eugen Scherz amtet als Schiedsrichter. Otto Geissbühler besorgt dem Heimteam Leibchen und Hosen, zusammen mit Walter Aeschbacher organisiert er die Linienrichter.
Das kleine Aperitif folgt um 19:30. Anschliessend wird im Waadtländerhof gegessen, dem Veteranen-Chörli gelauscht und auch Handorgelspieler Herrn Klaus. Leider ist bereits um 02:00 Schluss :
Das macht aber nichts, am nächsten Morgen ist schliesslich schon um 06:00 Tagwache, im Anschluss geht es mit dem Car via Thun nach Interlaken bis nach Grindelwald und zu den Trümmelbachfällen. Auf die Sehenswürdigkeiten im Berner Oberland weist Herr Läderach hin. Zu Mittag gegessen wird im Hotel Europe in Interlaken, via Brünig Hospitz findet die Reise schliesslich ihren Abschluss in Luzern, wo von den Stuttgartergästen Abschied genommen wird.
Das war es schon. Sie wünschen mehr Details? Voilà!
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Fantastisch, Herr Maldini, ein absolut wunderbarer Start in den Morgen. Und wer könnte heute noch mit Schreibmaschine ein so sauberes Dokument verfassen. Und auch inhaltlich sind Programm und Bericht eine Perle.
Weiter noch alles wo Herr R’olé gestern zu später Stunde zum Thema Vomitieren geschrieben hat.
Da vomitier ich gleich mit. Und guten Morgen!
Seh schön. Die hatten nicht nur Fussi im Kopf.
Ich gehe mit den Herren R‘olé, dres und der Ama einig und danke Herrn Maldini für einen wunderbaren Bericht. Guten Morgen.
Wie lautete das Endresultat? Was gab es zu Essen? Wurde das Schön- oder Schlechtwetterprogramm durchgeführt? Das ist doch einfach alles schlampig recherchiert, wenn Sie mich fragen!
fantastischer Beitrag, ich schliesse mich allen bisherigen Kommentaren an.
Einzig die Tatsache, dass für diese Herrenrunde 8 Tage vor Pfingsten keine Ausnahmebewilligung für eine Tanzveranstaltung möglich war, stimmt mich bis heute noch etwas traurig.
Sie fordern mich zur Recherche auf? Das ist doch unerhört!
dieser herr shearer ist sowass von retro, der glaubt sicher noch an die wissenschaft. meine befürchtung.
Zu dieser Zeit war der Bundesplatz eben noch ein Parkplatz und nicht ein Tollhaus für Kinder und linke Protestierende. MM
Wobei damals wohl am nächsten Tag schlechtes Wetter war, weil dann war Tagwacht erst um 08:30.
Oder hat jemand grad den passenden Wetterbericht zur Hand?
Herr Je, und ausgerechnet Granit Xhaka verunmöglicht dieses Unterfangen. Gut, dies ist ja eigentlich nichts Neues.
Und jetzt stelle man sich vor, diese Herren aus dem Schwabenland, die sind an Spiez vorbeigefahren! An Spiez und das zwei Jahre bevor der Geist von Spiez überhaupt erfunden war! Denken Sie mal darüber nach.
Und überhaupt fantastisch, Herr Maldini, ich wusste immer, dass nach 37 Semestern Geschichte und angewandter experimenteller Theologie mal noch so ein Bericht von Ihnen kommt!
Und dann noch einer mit Kommas drin, Wahnsinn!
Lieber Komma als Koma. MM.
Gut, eine Frage habe ich jetzt schon noch:
Die Trümmelbachfälle sind im Lauterbrunnental sind und nicht in Grindelwald. Beides gleichzeitig geht wie nicht. Deshalb jetzt eben die Quizfrage: Wo waren sie wirklich?
Im Originaldokument steht “Interlaken – Grindelwald ev. Trümmelbachfälle”, Herr dres. Ich nehme an, dass am 1.6.1952 in Zweilütschinen spontan entschieden wurde – eventuell in Abhängigkeit des herrschenden Wetters – ob die Fälle oder das Kaff besucht werden.
Ich kann, besser Koma als Komma,MM.