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Der Mann mit dem Tor

Rrr am Dienstag den 30. April 2019

Er war die gute Seele von Real Madrid: Gestern ist Agustín Herrerín zu Grabe getragen worden.

Herrerín starb mit 86 Jahren. Mehr als 50 Jahre stand er im Dienste von Real Madrid, 18 Jahre davon als “delegado de campo”, also Spielfeld-Delegierter. Sein Job bestand darin, am Ausgang des Spielertunnels zu stehen und den Real-Profis die Hände abzuklatschen.

Seine wichtigste Aufgabe erledigte er aber am 1. April 1998. Sichern erinnern Sie sich: Champions-League-Halbfinal, Real-Dortmund, kurz vor dem Abpfiff kippte ein Tor um. Ein Spielabbruch drohte. “Noch nie hätte ein Tor einem Spiel so gut getan”, kalauerte Marcel Reif.

Es war Agustín Herrerín, der das Desaster verhinderte, wie die “Süddeutsche” neulich in Erinnerung rief.

Er schnappte sich motorisierte Polizisten und einen Kleintransporter, fuhr aufs Trainingsgelände und rammte das Tor zur Sportstadt auf, um ein tragbares Fussballtor zu holen. Das passte aber nicht in den Kleintransporter. Im nahegelegenen Restaurant fand Herrerin einen Lastwagenchauffeur und bot ihm 100’000 Peseten an (600 Euro).

Helfer luden das Tor auf den Lastwagen und fuhren, teilweise in entgegensetzter Fahrtrichtung und mit Polizeischutz, quer durch Madrid zurück ins Bernabeu. Mit 76-minütiger Verspätung konnte das Spiel angepfiffen werden.

Herrerín war eine Legende in Madrid. Alle liebten ihn, sogar Cristiano Ronaldo, der ihm gerne mal einen Ballon D’Or in die Hände drückte (“Den hast auch Du gewonnen, Opa”). Ruhe in Frieden, Agustín!

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34 Kommentare zu “Der Mann mit dem Tor”

  1. passiver attacker sagt:

    der kalauer war von herrn reif und das zitat geht so “noch nie hätte ein tor einem spiel so gut getan.”
    sonst ist alles premium.

  2. Shearer sagt:

    Ä Hyylgschicht!

  3. Dr. Rüdisühli sagt:

    Besten Dank für den Hinweis, Herr p.a. Der Fehler wurde korrigiert und der verantwortliche Redakteur gevierteilt, aufs Rad geflochten und den Piranhas im Redaktionsteich zum Frass hingeworfen.

  4. spitzgagu sagt:

    Sind Sie sicher, werter Herr Dokter?

  5. Dr. Rüdisühli sagt:

    Ich bin unfehlbar, Herr spitzgagu.

  6. spitzgagu sagt:

    Ok, F5. Ist ja gut, ich springe hinterher zu den Fischen.

  7. Sergio Ramos Superstar sagt:

    Tschüsi, Spitzi.

  8. dres sagt:

    Alle liebten ihn, sogar Cristiano Ronaldo

    Warum sogar? Kann der junge Mann normalerweise keine Gefühle zeigen?

  9. Natischer sagt:

    1. April 1998

    Damals lebte ich noch auf einer alternativen Seite des Lötschbergs, arbeitete in Visp und reiste wenige Wochen später in den Sprachaufenthalt nach San Diego.

    Ich bin alt!

  10. Hängespitze sagt:

    Ä Hyylgschicht!

    Ich musste schon bei “delgado de campo” weinen.

  11. Rrr sagt:

    Es gibt Leben ennet dem Lötschberg? Das wusste ich nicht.

  12. Renz sagt:

    Man soll die Latte des Tors nicht verteilen, bevor der Titel erlegt ist. Das weiss man in Bern schon lange.

    Oder so ähnlich.

  13. Renz sagt:

    Oder war es doch “man soll die trockenen Tücher nicht mit dem Bade ausschütten, bevor aller Tage Abend ist”? Ich bin da nicht so sattelfest.

  14. Rrr sagt:

    Man soll das Fell von Herrn Lenz nicht verkaufen, bevor die Küken in trockene Tücher geschlüpft sind. So ist es richtig.

  15. spitzgagu sagt:

    Herr Rrr hat die Piranhas offenbar überlebt, ich sehe Hoffnung für mich, Herr Superstar.

  16. Rrr sagt:

    Ich schon, aber die Piranhas nicht. Im Butter gewendet und mit Salat serviert – leichtes Zvieri. Nun freue ich mich auf das Steak zum Znacht.

  17. Renz sagt:

    Nun freue ich mich auf das Steak zum Znacht.

    Obacht, Herr Rrr. Hochmut hat kurze Beine und wie man in den Porzellanladen ruft, so schallt die Ohrfeige.

  18. spitzgagu sagt:

    Der Krug geht so lange zum Mund, bis man bricht. In diesem Sinn: Apéro!

  19. Natischer sagt:

    Ich meine mich zu erinnern, dass Sie einen Göttibuben in Brig haben, HeRrr. Ich hoffe doch, dem gehts gut!

  20. Rrr sagt:

    Jetzt wo Sie es sagen, Herr Natischer!

    Ich denke schon. Er hatte dieses Stadionverbot, weil ein Polizist im Tourbillon genau dort vorbeilaufen musste, wo seine Faust gerade war, also wirklich dumm gelaufen, er ist eigentlich ein ganz ein Lieber, und was war Ihre Frage? Na egal – YOUNG

  21. Rrr sagt:

    BOYS!

    Jetzt aber etwas für die Gefühlsintensiven unter Ihnen:

    Wer da nicht zu weinen beginnt, muss zum Doktor.

    (Argentinische Kids erklären Messis Sohn Thiago, wie toll sie seinen Papa finden, weil Thiago dachte bis dahin, alle Argentinier finden seinen Papa doof, weil er mit der Nati nie was reisst.)

  22. spitzgagu sagt:

    Gibts das Steak auch, wenn der Autor kräftig mitkommentiert?

  23. Rrr sagt:

    Das ist natürlich …

  24. Rrr sagt:

    … eine berechtigte Frage!

  25. spitzgagu sagt:

    Ä Guete!

  26. ManU97 sagt:

    Also damit sie nicht immer alle selbst machen müssen, Herr Rrr. Ich verabschiede mich ins Apéro.

    YOUNG!

  27. AvG sagt:

    BOYS STADT BERN!

  28. Google sagt:

    SHELDON!

  29. spitzgagu sagt:

    Herr/Frau Google gewinnt.

  30. dres sagt:

    So, Tickets für Cupfinal wären organisiert. Schade muss man dafür auf dieses „Bern“ runter reisen. Das nimmt aber fast einen ganzen Tag. Henusode.

  31. Briger sagt:

    Der Polizist hätte auch besser aufpassen können. MM.

  32. clanam sagt:

    schaut mal in die instagram-story von Herrn Hoarau, dort hat er seine Version von Scharlachrot publiziert… extrem schön

  33. nadisna sagt:

    Grande Gui.
    Ob er wohl für die Meisterfeier übt? Jetzt noch „Gäub u Schwarz“ statt „Scharlachrot“ und dann kommts gut.

  34. Rrr sagt:

    Besten Dank, die Damen und Herren – das bringen wir doch gleich als Abend- bzw Gutnachtlied.